ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
„Fröhliche Weihnachten.“ Ich starrte, wie gebannt, auf das kleine Geschenk. Es war rechteckig mit Rentierpapier umhüllt und mit einer roten Schleife versehen. Es war ein MP3-Player. Ich hatte ihn selbst eingepackt und unter den festlich geschmückten Tannenbaum gelegt.
Von mir, für mich. Es war das erste Mal, dass ich Weihnachten allein verbrachte. Meine Eltern waren früh gestorben, ich war erst fünf oder sechs gewesen. Oma Emma nahm mich bei sich auf und das rechnete ich ihr hoch an. Sie war meine Familie. Nun war auch sie tot und ich hatte niemanden mehr, mit dem ich feiern konnte. Ich stellte mir vor, dass sie bei mir war. Es klingt verrückt, vielleicht ist es das auch, aber ich habe zwei Festtagsbestecke hervorgekramt und ihr ebenfalls ein Geschenk unter den Weihnachtsbaum gelegt.
Sie hatte sich schon immer einen selbstgestrickten Schal gewünscht und da die meisten meiner ersten Versuche kläglich misslungen waren, hatte ich einen Kurs belegt. In einer Stunde würde die Bescherung eröffnet sein. Um mich in Stimmung zu bringen nahm ich behutsam eine der Schalplatten heraus, die ich, seitdem ich denken konnte, kannte. Die Nadel fügte ich vorsichtig in die schwarze Rille hinein. Es begann zu rauschen und die Magie der alten, mir so vertrauten Melodie breitete sich im ganzen Raum aus. Ich ging in die Küche, um mir einen Glühwein in der Mikrowelle aufzuwärmen. Mit der vollen Tasse in der Hand hielt ich inne.
Da war doch wer. Ich hörte eine Stimme. Ich blieb noch einen Augenblick so stehen, in meiner Bewegung verharrend, dann beendete ich mein Vorhaben. Ich hatte mich geirrt. Lediglich der Plattenspieler tönte leise vor sich hin. Ich stellte den Glühwein auf den Tisch ließ mich auf mein Sofa plumpsen. „Sarah, mein Engel, verschwinde!“ Die Tasse zerschellte splitternd und färbte den Boden rot. Da war sie wieder. Diesmal war ich mir sicher. Es war die Stimme meiner Oma. Ich erkannte sie, trotz des Rauschens. Sie kam vom Plattenspieler.
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