Project Tec – Aufhalten
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Mein Entschluss steht fest. Nachdem ich mir jetzt einige Zeit die Augen ausgeheult habe, beginne ich, meine Sachen zu packen. Ich verschwinde von hier. Da mich Maxim eh rauswerfen wird, hau ich davor lieber ab. Wer weiß, was er mir sonst noch antut, bevor er mich aussetzt.
Mein Rucksack steht geöffnet vor mir und ich werfe alle mehr oder weniger wertvollen Dinge hinein. Als ich damit schneller als erwartet fertig bin, fällt mir auf, wie wenig ich eigentlich besitze.
Aber klar, wo soll es auch herkommen? Meine Mutter hat mich hier ohne wirkliches Hab und Gut abgesetzt und zuvor hatten wir auch nicht wirklich viel.
Trübsinnig schultere ich den Rucksack, um die Gewichtsverteilung zu überprüfen. Fühlt sich eigentlich ganz gut an und ich habe noch genug Platz, um mir etwas zu essen und zu trinken aus der Küche zu klauen. Nur mit den Waffen wir es schwierig. Die befinden sich in der Waffenkammer, sind abgezählt und die Tür ist immer zugesperrt. Außerdem würde ich meinen Fuß darauf verwetten, dass die Kammer von mindestens drei Kameras überwacht wird.
Als ich gerade dabei bin, mir einen Plan auszudenken, klopft es an der Türe. „Was ist?“ frage ich unfreundlich. „Hey Blue. Bitte mach auf.“ Blacks Stimme kommt gedämpft von der anderen Seite. „Warum? Was willst du von mir?“ frage ich und stopfe noch mein Kissen in die Tasche. „Ich weiß, was passiert ist. Und ich habe, glaube ich, ganz interessante Neuigkeiten für dich. Aber die möchte ich nicht hier durch die Türe rufen. Bitte, lass mich rein.“ Das macht mich jetzt doch neugierig und ich sperre die Tür auf.
Black kommt herein und dreht sofort den Schlüssel wieder herum. Er entdeckt meinen Rucksack, aus dem das halbe Kissen noch heraussteht und fragt verwundert: „Was wird das denn?“ Ich schweige und stopfe den letzten Zipfel in die Tasche, welche ich schnell zumache. „Hallo? Erde an Blue? Was hast du vor?“ Wütend drehe ich mich zu Black um. „Ich verpiss mich von hier. Maxim wird mich eh aussetzen und so kann ich wenigstens entscheiden, wo ich hingehe und mich davor noch ein bisschen ausrüsten.“ „Was? Nein, tu das nicht!“ Black ist an mich herangetreten und hält mich an den Schultern fest. „Warum nicht?“ unterbreche ich ihn. „Der schmeißt mich sowieso raus. Und bevor ich davor noch verprügelt werde…“ „Aber Blue..:“ erwidert mein Kumpel. Ich lasse ihn wieder nicht ausreden. „Außerdem ist es besser so. Ohne mich seid ihr viel besser dran.“ „Blue…“ Traurig schüttle ich den Kopf. „Ich bin eine Schande für die Einheit. Ich werde euch immer in Gefahr bringen und…“
KLATSCH! Die hat gesessen. Black hat mir eine solche Ohrfeige verpasst, dass ich das Gefühl habe, mein Gehirn würde drei Salti schlagen. „BLUE, Herrgott!“ herrscht mich Black an. „Jetzt hör mir doch verdammt noch mal zu!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht reibe ich über meine Backe. „Wenn du mich umbringen willst, kannst du das auch machen, ohne dass das so weh tut.“ „Und wenn du jetzt nicht sofort die Klappe hältst, dann fängst du nochmal eine.“ Okey, darauf bin ich jetzt nicht wirklich scharf, also halte ich den Mund und schaue nur etwas missmutig durch die Gegend.
„Erstens: Selbstmitleid steht dir nicht, also hör auf, so eine Scheiße zu labern! Zweitens: Maxim wird dich nicht rauswerfen.“ „WAS?“ Verwundert starre ich Black an. „Hörst du schlecht? Maxim wirft dich nicht raus“ erwidert dieser. „Als ich vorhin an seinem Zimmer vorbeigelaufen bin, habe ich in telefonieren hören. Und zwar mit dem Master. Und er war gar nicht glücklich über das, was er von ihm zu hören bekommen hat. Ich habe logischerweise nur Maxim hören können, aber das alleine reicht, um zu checken, dass der Master dich auf keinen Fall hier raus haben will. Und der Captain wird einen Teufel tun, sich unserem obersten Führer zu widersetzen.“ Entgeistert starre ich in Blacks Gesicht. „Du verarschst mich“ bringe ich irgendwann heraus. Der Rotschopf schlägt mir freundschaftlich auf die Schulter und grinst. „Mach ich nicht. Sieht so aus, als ob du nochmal richtig Glück gehabt hättest. Aber jetzt erzähl mal, was zur Hölle hast du getan?“
Blacks Augen werden immer größer und als ich am Ende meiner Ausführung angekommen bin, lässt er ein lautes Seufzen hören. Er schüttelt den Kopf und sagt: „Ach Blue, ich kann jetzt schon ein bisschen verstehen, dass Maxim sauer ist.“ Als ich zu einer Erwiderung ansetzen möchte, hebt er beschwichtigend die Arme. „Aaaaber natürlich ist das kein Grund dich auf die Straße zu setzen. Ich weiß nicht, ob du nicht mal mit ihm reden solltest, um die Differenzen aus dem Weg zu schaffen.“ Entschieden schüttle ich den Kopf. „Du spinnst doch. Ich kann ihm ja nicht mal in die Augen schauen und jetzt soll ich ihn fragen, was er für ein Problem mit mir hat? Das kannst du vergessen, Black. Außerdem weiß ich schon, was ihm so gegen den Strich geht. Ich bin schwach, langsam und einfach kein guter Soldat.“ Der Rotschopf schaut mich an und holt dann aus, um mir noch eine Ohrfeige zu geben. Schnell weiche ich aus. „Was habe ich dir über Selbstmitleid gesagt?“ lacht Black dann. „Du bist vielleicht nicht so stark, aber du bist schlau und ein recht guter Schütze. Also hör mal auf dein Licht so unter den Scheffel zu stellen.“ Dann steht er auf und hält mir die Hand hin, damit ich einschlagen kann. „Denk darüber nach. Sehen wir uns nachher beim Essen?“ Nachdenklich nicke ich. „Alles klar, bis dann. Und lass den Kopf nicht hängen“ verabschiedet sich Black von mir. „Tschau Kumpel“ erwidere ich. „Und danke!“ „Kein Problem“ antwortet er und verschwindet aus der Tür. Damit bin ich wieder mit meinen Gedanken alleine.