ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
[https://creepypasta.fandom.com/de/wiki/Project_Tec_-_Prolog Inhaltsverzeichnis]
„FEUER!“ Die Maschinengewehre rattern los, hin und wieder hört man ein Fluchen, wenn ein Rekrut daneben geschossen hat. Auch ich ziehe den Abzug. Der Rückstoß reißt meine Schulter nach hinten, aber ich stemme mich mit zusammengebissenen Zähnen so gut wie möglich dagegen. Die Salve trifft ziemlich gut ins Ziel und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Immer wieder schicke ich Kugel für Kugel auf den Weg, die meisten treffen dort, wo ich hingezielt habe.
Es sind einige Wochen seit dem Green-Zwischenfall vergangen und ich bin ein ziemlich guter Schütze geworden. Die Simulatorenübung die ich hatte, habe ich natürlich wieder vergeigt. Das war aber selbst für Maxims Verhältnisse eine richtig miese Aktion. Er hat mir einen Boomer gegenüber gestellt. Er hat mich sozusagen in Greens Haut gesteckt. Ich bin vor Angst zusammengebrochen und musste auf der Krankenstation behandelt werden. Seit dem hat mich der Captain Gott sei Dank nicht mehr in dieser Übung antreten lassen. Im Nachhinein habe ich mich natürlich geärgert, aber Rose, White und selbst Black haben mir beteuert, dass auch für sie diese Übung nicht machbar gewesen wäre. Das hat mich dann wieder etwas aufgebaut, wenn auch nicht vollständig. Mein Selbstbewusstsein war wieder mal am Boden.
Umso mehr freut es mich, dass ich im Umgang mit Waffen aller Art sehr gute Fortschritte mache. Das sehen auch meine Ausbilder. Sergeant Martin hat uns heute mit auf den Schießstand begleitet. Maxim gibt momentan sehr viele Aufgaben unserer Ausbildung ab. Warum hat er uns nicht verraten. Aber das soll mir nur Recht sein, die anderen Ausbilder sind um einiges netter und verständnisvoller als dieses Arschloch.
„FEUER EINSTELLEN!“ kommt der Befehl von Martin. Bedächtig senke ich die Waffe, während ich mein Ziel, dass einen Driller darstellen soll, begutachte. Der hätte das Ganze nicht überlebt – sehr gut!
Routiniert sichere ich das Sturmgewehr und nehme das Magazin aus dem Schacht. Martin kommt währenddessen zu mir. „Sehr gut, Blue! Du wirst immer besser. Weiter so!“ Das Lob geht runter wie Öl. „Vielen Dank, Sergeant. Ich streng mich an“ antworte ich lächelnd. Martin zwinkert mir zu und schlägt mir ermutigend auf die Schulter. Dann geht er weiter, um die Ergebnisse der anderen Rekruten zu begutachten.
„Okey, dass wars für heute! Vergesst nicht, dass wir uns morgen nicht sehen werden. Nächste Schießübung erst wieder in 3 Tagen. Soweit ich weiß, habt ihr ja jetzt frei. Also weg mit euch, ich räume auf.“ Mit diesen Worten schickt uns Martin in den Feierabend.
Erleichtert lege ich meine Waffe auf den Tisch, nachdem ich sie entladen habe. Es ist kurz vor der Nachmittagspause, so früh hatten wir schon lange nicht mehr frei. Grinsend winke ich Rose zu, die gerade von der anderen Seite des Schießstandes angelaufen kommt. Diese geht auf die Knie und streckt wie zum Jubel ihre Arme in die Luft. Lachend schüttle ich den Kopf. Manchmal kann sie ein richtiger Kindskopf sein.
Ich jogge zu ihr und wir schlagen ein. „Geschafft für heute, das ist mega cool“ freue ich mich und auch die Blondine nickt froh. „Lass uns kurz duschen und uns dann in der Kantine treffen. Ich habe mega Hunger“ schlägt Rose vor. Mein Magen meldet sich knurrend zu Wort also nicke ich. „In einer halben Stunde bin ich da“ verspreche ich und biege zu meinem Zimmer ab.
Als ich aus der Dusche steige, habe ich ein gutes Gefühl. Die letzten Wochen waren bis auf den Simulationszwischenfall wirklich gut. Ich entwickelte mich zu einem passablen Schützen, körperlich habe ich ein paar Muskeln aufgebaut und auch meine Schulnoten sind besser geworden. Was es alles ausmachen kann, wenn man nicht dauerhaft von jemanden unterdrückt wird. Ich bin wirklich froh, dass sich Maxim in letzter Zeit so wenig blicken lässt.
Als ich mich in Jogginghose bekleidet im Essensaal einfinde, wird meine Laune sofort getrübt. Ich sehe Rose am Getränkekühlschrank mit jemandem diskutieren. Die perfekten Haare und stolze Körperhaltung machen es nicht schwer, die Person auch von hinten zu erkennen. Maxim!
Ich mache auf dem Absatz kehrt und möchte wieder zurück auf mein Zimmer gehen. Dieses Arschloch
brauche ich jetzt wirklich nicht.
„BLUE!“ Donnernd ruft der Captain nach mir. Die Schärfe in seiner Stimme lässt mich zusammenzucken und nicht einmal an einen Widerspruch denken. Also drehe ich mich abermals um und gehe mit wackligen Knien auf die Beiden zu. Ich salutiere, wie es die Etikette von mir erwartet. „Captain?“ frage ich und versuche meine Stimme nicht zu sehr zittern zu lassen. Was zur Hölle will er nur von mir? Dieser Mann macht mir jedes Mal wieder eine Heidenangst. „Stärke dich. Wir sehen uns in einer halben Stunde. Simulationsraum!“ Nach dieser knappen Anweisung dreht sich mein Vorgesetzter um und lässt mich verzweifelt stehen. Meine Augen füllen sich mit Wasser, mein Kinn zittert. „Was..?“ flüstere ich und schaue Rose ungläubig an. „Ach Blue“ seufzt sie und nimmt mich in den Arm. „Es tut mir so Leid, ich habe versucht, es zumindest auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Aber Maxim hat nicht mit sich reden lassen.“ Ich schüttle unmerklich den Kopf. „Warum? Ich… ich …“ Dann breche ich in Tränen aus.
Rose streicht mir über den Kopf. „Bleib ruhig, Blue. Ich habe eine Idee!“