KreaturenMittel

Project Tec – Versagen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

[https://creepypasta.fandom.com/de/wiki/Project_Tec_-_Prolog Inhaltsverzeichnis]

„Fuck“ schreie ich. Angsterfüllt starre ich auf den riesigen Hund, der vor mir steht. Knurrend zieht er die Lefzen nach oben, der Speichel tropft ihm aus dem geifernden Maul. Langsam schreitet er mit den riesigen Pfoten auf mich zu. Das schwarze Fell gesträubt, der Schwanz ist aufgestellt. Plötzlich spannt er seinen kompletten Körper an. Ich weiß, was passieren wird. Voller Todesangst sehe ich mich um, aber kein Ausweg ist in Sicht. Die Bestie bellt ohrenbetäubend laut und sprintet auf mich zu. Schnell schließe ich die Augen und…

… nichts. Ich atme hörbar erleichtert aus. Dann wird mir bewusst, was gerade passiert ist. „Scheiße“ murmle ich. Aber Maxim hat es gehört. „Das kannst du laut sagen, Blue“ spottet er. Ich öffne meine Augen und werde sofort von den hellen Lampen geblendet. Sarkastisch applaudierend kommt mein Captain und Ausbilder in den Simulationsraum. Der gutaussehende Mann mit den stahlgrauen Augen, den schwarzen Haaren und dem muskelbepacktem Körper schüttelt den Kopf und grinst. Als er vor mir steht verschwindet das spöttische Lächeln aus seinem Gesicht und er packt mich am Hals. „Was zur HÖLLE ist nur los mit dir?“ brüllt er mich an. Vor Wut ist seine Hauptschlagader dick wie ein Bleistift. „Du bist eine Schande für unsere Einheit“ spuckt er mir ins Gesicht. „Wenn du schon in einer Simulation versagst, dann bist du auf der Straße innerhalb von Sekunden tot.“ Er lässt mich los und wendet sich von mir ab. Ich huste und reibe mir meinen schmerzenden Hals. Mit gefährlich ruhiger Stimme sagt er: „Aber zu deinem Glück hält der Master sehr viel von dir, warum auch immer. Darum kann ich dich nicht einfach rausschmeißen. Aber irgendwann ist auch die Geduld unseres Meisters erschöpft. Dann wird es mir eine Freude sein, dich deinem Schicksal zu überlassen. Du beschämst die gesamte THF.“ Ja, der Master scheint mich zu mögen. Warum er so viel auf mich hält, ist mir aber schleierhaft. Ich habe ihn noch nie getroffen, genauso wenig wie die anderen der Einheit und ich bin einer der Schlechtesten. Selbst in der Simulation versage ich fast jedes Mal.

Maxim dreht sich wieder zu mir um. Die fließende Bewegung lässt seinen langen Mantel wehen. „Jetzt hau ab! Und ich rate dir, das nächste Mal besser vorbereitet zu sein!“ Dann schreitet er mit energischen Schritten aus dem Raum, um die Simulation für den nächsten Rekruten vorzubereiten. Ich mache mich in die entgegengesetzte Richtung davon und verschwinde in den Umkleiden.

Auf dem Gang treffe ich Rose. Die hübsche Blondine lächelt mich an, als ich an ihr vorbeilaufe. Als sie mein betrübtes Gesicht sieht, weiß sie sofort, was los ist. „Ach Blue, schon wieder?“ fragt sie. Ich nicke nur und schaue dann traurig auf den Boden. Tränen bilden sich in meinem Augenwinkel. Rose hat noch nie in der Simulation versagt. Sie ist sehr mutig und lacht eher über die Hologramme, als dass sie sich fürchtet. Darum ist sie auch Maxims Lieblingsschülerin.

Mitleidig umarmt die Schönheit mich. „Das wird schon noch“ versucht sie mich aufzumuntern. Normalerweise schafft es Rose immer, dass es mir besser geht, aber heute bin ich einfach zu niedergeschlagen. Also nicke ich einfach wieder. „Ich muss jetzt los“ sagt die junge Frau zu mir. „Sehen wir uns später?“ Erneut nicke ich. „Okey, ich melde mich. Lass dich nicht hängen, das ist ziemlich unsexy!“ verabschiedet sich sich augenzwinkernd und joggt dann in die Richtung des Simulationsraumes. Ich schaue ihr nach und muss dann doch kurz grinsen. Dass jemand wie ich es schafft, mit jemandem wie Rose befreundet zu sein, grenzt fast schon an ein Wunder. Und ich bin unendlich dankbar, dass ich die Hübsche an meiner Seite habe. Sie versteht mich und hilft mir immer, so gut es geht. Eine echte beste Freundin also.

Als ich in meiner Kajüte angekommen bin, verlässt mich der Anflug von guter Laune aber so schnell, wie er gekommen ist. Deprimiert schmeiße ich mich auf mein Bett. Dabei stoße ich mir das Knie, weil ich mal wieder vergessen habe, wie verdammt dünn die Matratzen hier sind. „Aua“ stöhne ich kurz auf und drehe mich dann auf den Rücken. Mit schmerzverzerrtem Gesicht reibe ich mir über die gestoßene Stelle. Das wird einen blauen Fleck geben. Aber das ist momentan mein kleinstes Problem.

Wieder kommt mir die Situation im Simulationsraum in den Sinn. Warum zur Hölle habe ich schon wieder versagt? Ich weiß doch, dass das alles nicht echt ist. Warum bin ich dann selbst da drin so verängstigt, dass ich nicht einmal dran denke, dass ich mich auch wehren kann? Maxim hat schon recht, wenn das in der Simulation schon nicht klappt, bin ich im Kampf gegen die Tecs verloren. So bin ich der THF keine Hilfe. Erschöpft schließe ich die Augen. Grübelnd und mit mir selbst hadernd falle ich in einen unruhigen Schlaf.

„Doooong“ Erschrocken reiße ich die Augen auf. Verdammter Essensgong. Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen. Verschlafen fahre ich mir durch die blonden Haare und dann über das Gesicht. Iiih, Sabber… Ich muss wohl tief geschlafen habe, fühle mich aber keineswegs erholt. Meine Träume haben mich die Situation im Simulationsraum immer wieder erleben lassen. Nur dass der Hund noch furchteinflößender und Maxim im Anschluss ein noch größerer Arsch war.

Schnell spritze ich mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, um die letzten Reste des Schlafes zu vertreiben und etwas fitter zu werden. Der zu vergilben beginnende Spiegel zeigt einen jungen Mann, Mitte 20. Kurze, blonde Haare, blaue Augen, 3-Tage-Bart. Eigentlich recht ansehnlich. Wären da nicht die tiefen Augenringe und die Narbe auf der linken Wange. Diese trage ich schon seit meiner Kindheit, woher sie kommt, weiß ich nicht mit Gewissheit. Meine Mutter hat einmal was von meinem Vater angedeutet. Ein typischer U-Boot-Vater. Ist abgedampft und nie wieder aufgetaucht. Als ich so circa 3 Jahre alt war.

Meine Mutter hat nie wirklich darunter gelitten. Mein Vater war ein Arschloch. So hat sie zumindest immer erzählt. Deshalb war sie ganz froh darüber, dass er sich verpisst hat. Andererseits hat es das Leben natürlich nicht wirklich einfacher gemacht, viel Geld hatten wir nie und oft mussten wir mit altem Brot und Wasser Vorlieb nehmen. Aber meine Mum war ein so lieber und herzensguter Mensch und sie hat einfach alles für mich getan.

Als ich über meine Mutter nachdenke, steigen mir die Tränen in die Augen. Als diese ganze Tec-Scheiße so richtig dreckig wurde, ist sie über Nacht einfach abgehauen. Sie hat mir noch einen Zettel geschrieben, dass sie mir alles erklären würde und ich mich bei der THF melden soll. Seitdem habe ich nie wieder was gehört.

Ich schüttle den Kopf, versuche die Tränen zu unterdrücken. Heulen bringt mich auch nicht weiter. Energisch drehe ich den Wasserhahn zu und mache mich auf den Weg in den Speisesaal. Das Training und das Nickerchen haben mich hungrig gemacht.

Der Speisesaal ist neben dem Simulationsraum einer der größten Räume im Bunkerkomplex. Fein säuberlich sind Bänke und Tische aufgestellt und bieten ungefähr 300 Leuten Platz. So viele sind wir zwar noch nie gewesen, aber dadurch kann man ich auch einfach etwas abseits setzen, wenn man mal seine Ruhe haben möchte. Ich sehe mich um. Heute sind nicht viele Kameraden zum Essen erschienen. Das ist aber meistens so, viele sind beim Nachmittagssnack einfach noch vom Mittagessen satt. Endlich sehe ich Rose, die wild winkend versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Ich winke zurück und deute auf die Essensausgabe. Sie zeigt mir den Daumen und setzt sich wieder zu den anderen. Die Zwillinge Black und White sitzen bei ihr und sie nehmen das gemeinsame Gespräch wieder auf.

Langsam schlendere ich zu den Tabletts und stelle mich dann in die Reihe. Ein Kaffee wird mir jetzt gut tun, dazu ein Stückchen trockenen Kuchen. Das sollte meine Lebensgeister wieder wecken.

Als ich endlich an der Reihe bin, sehe ich, dass keine Milch mehr in der Ausgabe steht. Na toll, dann muss ich den Kaffee heute wohl schwarz trinken.

Etwas angefressen mache ich mich auf den Weg zu unserem Tisch. Ich begrüße die anderen, wobei White mich freundlich anlächelt und Black nur die Hand hebt. Rose strahlt so wie immer und klopft neben sich auf die Bank. Ich verstehe und setze mich zu ihr, wobei ich mit dem Tablett ihre Schulter streife und fast den Kaffee verschütte. In einem verzweifelten Balanceakt schaffe ich es irgendwie noch, das Unglück zu verhindern und atme erleichtert aus. Das hätte gerade noch gefehlt. Gott sei Dank waren die anderen so in ihre Diskussion vertieft, dass sie es nicht bemerkt haben.

„Worüber redet ihr?“ versuche ich mich ins Gespräch einzuklinken. „Über die Simulation“ sagt White und zeigt auf Rose. „Neuer Bestwert von Miss Streberin hier.“ „Wow, super. Herzlichen Glückwunsch.“ gratuliere ich Rose und widme mich dann missmutig meinem Kaffee. War ja klar. „Bei dir ist es ja nicht so gut gelaufen, was, Blue?“ stichelt Black und grinst boshaft. „Aber ist ja nichts neues.“ „Halt die Fresse!“ murmle ich und nehme einen großen Schluck aus meiner Tasse. Natürlich verbrenne ich mir prompt die Zunge. Scheißtag. Und schmecken tut die Plörre ohne Milch auch nicht. „Mach dir nichts draus. Es gibt bestimmt auch eine Stelle in der Verwaltung oder so“ ärgert mich Black weiter. White schlägt ihm auf die Schulter. „Lass ihn in Ruhe“ tadelt sie ihren Bruder. Ich werfe White einen dankenden Blick zu. Diese erwidert ihn mit einem aufmunternden Lächeln und streicht sich dann eine rote Strähne hinters Ohr. Es ist verblüffend, wie ähnlich sich die beiden sehen, obwohl sie nicht das gleiche Geschlecht haben. Und so gleich ihr Aussehen auch ist, so verschieden sind ihre Charaktere. White ist die gute Seele, lieb, nett und immer hilfsbereit. Black hingegen ist ein ziemlicher Macho, leicht reizbar, wird schnell aggressiv und ärgert gerne andere Leute.

Normalerweise machen mir solche Sticheleien aber nicht so viel aus, vor allem weiß ich, dass Black es nicht wirklich ernst meint und mich nur ärgern will. Aber heute ist mir das alles einfach zu viel.

Auch Rose merkt, dass ich auf das Training nicht so gut zu sprechen bin und wechselt mit einem „Und, was machen wir heute Abend“ mehr oder weniger unauffällig das Thema. Dafür hätte ich sie in diesem Moment küssen können.

[https://creepypasta.fandom.com/de/wiki/Project_Tec_-_Erkunden Teil 2: Project Tec – Erkunden]

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