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Puppenspieler

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

[Um direkt das direkt im Voraus abzuklären. Wie manche Leser unten in den Kommentaren angemerkt haben, ist dies quasi die ausgeschriebene Version des Lieds „Puppenspieler“ des Rappers „Swiss“ (

☀https://www.youtube.com/watch?v=fRY6pyUUBrc). Deswegen gibt es selbstverständlich parallelen, die bewusst und gewollt sind.]

Heute nennen sie mich nur noch „die Bestie“.

Ich bin mittlerweile alt geworden. 

Und mein Ende, da bin ich mir sicher, es rückt näher. Der Tod steht wortwörtlich vor meiner Zellentür.

Viel geschrieben habe ich in meinem Leben nicht, aber eine Autobiographie? Jetzt, wo es doch sowieso nicht länger von Relevanz ist? Warum nicht?

Meine Geschichte beginnt ganz am Anfang meines Lebens. Ich war noch ein Junge. Gerade mal in der Grundschule. 

… dritte oder vierte Klasse … Ich weiß nicht mehr.

Nun ja, es gab damals genau zwei Dinge, für die ich mich betont stärker interessiert habe, als jeder andere … normale Junge in meinem Alter.

Mein erster Tick war Ordnung halten. Und so ist es bis heute geblieben. Ich liebe es, wenn es sauber ist. 

Wenn Bücher in einer Reihe stehen, der Einband nach außen, nach Größe geordnet. 

Alles hatte immer seinen perfekten Platz: Mein Tisch, in meinem damaligen Zimmer, stand zum Beispiel genau eine halbe Kinderhand weit von der Wand entfernt. Die Spielsachen in einer Truhe daneben. Ich konnte meinen Fuß exakt dazwischen klemmen, ohne das Platz ausgelassen wurde.

Ich weiß es klingt komisch. Sagten sie alle. Aber ich liebe es.

Also die Ordnung … und mein zweiter … „Fetisch“, waren die Puppen meiner Schwester.

Ja. Klingt seltsam. Aber bitte, ließ weiter.

Meine Schwester selbst war mir vollkommen gleich. Irgendeine austauschbare Figur, keine besonderen Eigenschaften. Sie war, wie so viele Menschen, einfach nur da. Wurde geboren, lebte und starb.

Aber ihre Puppen … stehst du auf Frauen? Männer? Ich weiß nicht, es ist mir auch egal, aber sollte eine Option zutreffen, stelle dir die absolut wunderschönste Person vor und multipliziere diese Schönheit um das Dreifache und du kannst dir vielleicht ansatzweise vorstellen, was ich an diesen Puppen so … anziehend fand.

Diese kalten, leeren Augen. Als wären sie tot, obwohl sie nie gelebt hatten.

Ich kam gerade auf die weiterführende Schule – irgendeine Privatschule, bezahlt von meinen Eltern – da habe ich eine von ihnen, ich nannte sie Isabella, zum ersten Mal geküsst.

Unvorstellbar, sage ich dir. Viel mehr als ein herkömmlicher Erster Kuss. Mir gefror das Blut und kurz darauf schoss mir für einen kurzen Moment eine unglaubliche Welle Adrenalin in den Kopf. 

So wunderschön… Nichts was du oder ein anderer deiner Sorte verstehen könnte.

Die Pubertät kam und ich wurde auch intim mit ihnen. Immer wenn meine Schwester nicht da und meine Eltern eventuell nicht in der Nähe waren. 

Eine wahre Beziehung führten wir. Ich machte sie sauber, spielte mit ihnen und ordnete sie perfekt auf dem Regal an.

Keine Ahnung, ob das irgendjemand mal bemerkt hat. Vermutlich nicht. Ich war ja auch sonst nur Luft für meine Eltern. 

Dann wurde ich sechzehn. Und ein weiterer prägender Aspekt trat in mein Leben ein.

Unsere Nachbarn, alte Leute … Rentner oder sowas … besaßen eine Katze, welche eines Tages starb.

Sie vergruben sie in ihrem Hinterhof, wie sie bei einem gemeinsamen Abendessen erzählten. Was für eine Verschwendung. Unglaublich dumme Menschen. Die typischen Durchschnittsleute, die ich so verachtete …

Noch in der selben Nacht schlich ich, nachdem das letzte Licht in dem Haus der Nachbarn erlosch, in den besagten Hinterhof. Spaten und Schaufel dabei. Allerdings erwiesen sich meine bloßen Hände als bestes Werkzeug. Diese primitiven Halbaffen hatten das arme Wesen nicht einmal einen Arm tief vergraben. Widerlich.

Als ich das Tier dann schließlich in meinen Händen hielt und ich es mit einem funkelnden Blick betrachtete,handelte es sich wohl um einen der schönsten Momente in meinem Leben: Sie besaß viel schönere Augen als all die Puppen. Und ihr Körper, schon längst erstarrt … er war so perfekt. Das Fell war etwas dreckig geworden … aber nach einem gemeinsamen Bad und einer vortrefflichen Pflege, war es glänzender und weicher denn je.

Meine Eltern oder meine Schwester sollte nichts davon erfahren. Die Nachbarn … sie hielten diese „ach so grausame Schandtat“, wie sie es nannten, für das Werk eines Fuchses oder Dachses. Womit sie ihre Naivität wieder einmal bestätigten. 

Ich aber liebte Ayla von dem ersten Tag an. Ja … Ayla … ich nenne sie so. Ich mag diesen Namen.

Er ist definitiv besser als dieses undankbare „Mathilde“, wie sie zu Lebzeiten gerufen wurde … Das müsstest sogar du erkennen.

Zurück zum Thema. Ich liebte Ayla. Ich war ihr Vater, Bruder und Liebhaber gleichermaßen. Ich badete sie viele Male. Baute ihr ein eigenes Häuschen ganz alleine. Fütterte sie, hielt sie am Leben. Ja, ich strickte ihr zu Weihnachten sogar ein wunderschönes grünes Jäckchen – wobei ich nur deshalb das Stricken von meiner Großmutter überhaupt erlernte.Und die Alte dachte, verblendet wie alte Menschen nun mal sind, tatsächlich ich würde mehr Zeit mit ihr verbringen wollen … Hehe, alte Schreckschraube …

Zu schade, dass Ayla nach und nach, trotz meiner Gegenversuche, zu verwesen begann. Murmeln ersetzten sobald ihre Augen. Schaumstoff ihre Nase. Das Fell befestigte ich notdürftig immer wieder mit Kleber … bis ich meine Liebe dann ein zweites und letztes Mal begrub. 

Aus irgendwelchen Gründen vergaß ich meinen Fetisch auch mit der Zeit. Offenbar war ich, vielleicht auch gezwungen durch unsere kümmerliche Gesellschaft, dann temporär sowas wie „heterosexuell“ geworden. Ja, ich interessierte mich für Frauen.

Ich verliebte mich sogar in eine und sie sich in mich … wir wurden ein Paar und wir heirateten. Bald schon, nach schätzungsweise anderthalb Jahren Beziehung, war sie dann schwanger. Ich wurde Vater. Aber das ist nebensächlich … während der Schwangerschaft nämlich, fand ich meinem Weg zurück zur Nekrophilie, da meine Frau ja „zu beschäftigt war“ … „sich ausruhen musste“ und nur noch auf dem Sofa herum döste und irgendwelche Talkshows ansah …

Tatsächlich aber liebte ich sie doch irgendwo. Ich weiß nicht warum. Ich machte ihr auch nie allzu große Vorwürfe.

An diesem Zeitpunkt brach ich ohne ihr Mitwissen mein Studium als Jurist ab und bevorzugte eine freie Stelle als Bestatter an einem ortsansässigen Friedhof.

Dort befand ich mich in einem Paradies. Alles viel besser als die dutzenden Jungfrauen die ein Muslim angeblich bekommt. Wesentlich besser als alles, was Menschen wie du sich vorstellen können.

Und eines Tages gab es ein Mädchen. Sie wurde ertränkt, irgendwo in einem See in der Nähe, war aber unversehrt. Wer auch immer ihr Mörder war, ich hätte ihn für dieses gottgleiche Geschenk gerne meine Familie im Austausch überlassen. Nur wurde er nie gefasst. Nebensächlich.

Dieses Mädchen war eine Göttin. So … unbeschreiblich wunderschön, dass es mir nicht möglich ist, ihr Aussehen in Wörter zu quetschen, die ihrer nicht angemessen sind. Ich liebte sie mehr als die Puppen und die Katze zusammen.

Eine Liebe die unsere verdummte, naive Gesellschaft nicht im Ansatz verstehen kann!

Sie war, nach meiner Frau und unserer neu geborenen Tochter, die wichtigste Person in meinem Leben …

Und ich begann ihr Schmuck zu basteln. Ich strickte Kleidung für sie. Lass ihr vor. Schlief auch mit ihr, küsste und umarmte sie. Irgendwann baute ich ihr in unserem Garten sogar ein kleines Zuhause. Ich gab mir Mühe, als ich ihr sogar einen kleinen Thron tischlerte auf den sie dann in leichter Anhöhe saß und mir direkt in die Augen sehen konnte. Ich malte Bilder von ihr, erzählte ihr meine Probleme und Erlebnisse und ja, sie war tot, aber schien mir trotz allem zu verstehen. Irgendwie.

Später baute ich mithilfe von einigen Fäden, Nägeln und Werkzeug eine Möglichkeit mit der sie durch den kleinen Raum spazieren konnte. Das sah immer unglaublich niedlich aus. Ich konnte sie tanzen lassen und sie durch den Raum führen … Diese Zeit war wundervoll, doch alles was beginnt, endet.

Ganze fünf Jahre gingen ins Land und meine Tochter, die ich trotz allem liebte, wie es bei einem Vater eben der Fall ist, beschäftigte sich alleine in unserem Garten hinter dem Haus …

Meine Frau hielt sich so gut wie nie dort auf und wäre nie auf die Idee zu kommen in die doch recht gut hinter einigen künstlich gepflanzten Fichten und Tannen versteckte Gartenhütte zu gehen. Worauf ich mich zu viel verließ, denn meine Tochter betrat diese trotz verbot.

Ich kam gerade von der Arbeit zurück, als ich sie schreien hörte. Ich ahnte zunächst nichts, doch meine Frau hatte bereits längst alles gesehen und sogar die Polizei verständigt. Schon jetzt war für jeden offensichtlich wer hierfür verantwortlich war.

Sie nahmen mich fest. Meine Frau verstand nicht. Meine Tochter sah mir nicht einmal mehr in die Augen.

„Krank!“, „Verrückt!“ und „Bestialisch!“ nennen sie mich! Die Leute ziehen über mich her, schreiben über mich, senden über mich und das alles aus ihrer kleinen, beschränkten Weltsicht!

Sie nennen mich krank, pervers und gestört, aber, verdammt, ich frage euch: Ein Soldat tötet Menschen und wird geehrt – aber eine Tote lieben geht nicht?! Man schadet niemanden damit, aber es ist falsch seine Liebe auszudrücken, nur weil es manchen vielleicht Angst macht?! Wer ist hier wirklich krank? Ich oder alle?! Ein Mann der liebt oder eine Gesellschaft in der es Ehrt eine andere zu vernichten?!

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