KurzMord

Rage Quit

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Keuchend hockte er über dem leblosen Körper. Er hatte sich wirklich angestrengt. Die Stelle an seiner Schulter, wo ihn das Mädchen in Panik getreten hatte, pulsierte vor Schmerz. Er griff an seinen Pullover. Der weiche, dunkelgrüne Stoff war vollgesogen mit ihrem noch warmen Blut. Langsam und schwankend erhob er sich aus dem Schnee. Er stand im Zentrum des strahlenden Rotes dessen Spritzer aussahen, wie Konfetti. Das restliche Blut an seinen Händen wischte er an seiner schwarzen Hose ab. Erschöpft und Zufrieden setzte er sich in Bewegung und stapfte durch den Tiefschnee nach Hause. War es ein Zuhause? Von Niemandem begrüßt zu werden, nur Kälte… Plötzlich zuckte er zusammen und fiel in den Schnee. Da war er wieder, dieser stechende, beißende Schmerz wenn sich seine andere Seite zeigte. Oder besser gesagt das, was von ihr noch übrig war. Wie kleine, scharfe Glassplitter steckten diese Stücke noch in seiner Seele. Voller Reue, Angst und Erinnerung. Egal wie sehr er versuchte sie aus seinem Kopf zu ziehen, sie bohrten sich nur immer tiefer in sein schmerzendes Fleisch.

Und dabei hatte er mit aller Kraft versucht seine  Vergangenheit und Gefühle auszulöschen. So wie alles das er hasste. Er richtete seine gesamte Wut gegen diese Dinge und beendete ihre armselige Existenz. Deshalb trägt er den Namen „Rage Quit“. Und genau aus demselben Grund zieht sich eine blutrote Spur hinter ihm her. Er wollte niemals zum Mörder werden, wollte niemals, dass es so kommt. Nein, es war die Schuld der Anderen! Sie haben ihn dazu gebracht diese Dinge zu tun! Haben förmlich darum gebettelt, dass er ihre Leben beendet. Und seine Eltern – diese Dreckskinder! Sie haben ihn wie Luft behandelt. Nein, das stimmt nicht ganz. Sie haben ihn fast zu Tode geprügelt wenn er nur den kleinsten Fehler gemacht hat. Und so kam es, dass der kleine 12 Jährige Dave Houston jeden Tag mit neuen blauen Flecken und Beulen in die Schule kam und ungeliebte Spitznamen wie „Punchbag“ oder „Blaubeere“ bekam. Und die Ausrede, er wäre die Treppe hinunter gefallen wiederholter wie ein Mantra jeden Tag aufs Neue.

Eigentlich war er ein schlaues Kind. Tadellose Noten, herausragende Ergebnisse. Trotzdem wurde ihm seine gehirnamputierte Schwester vorgezogen, verhätschelt und geliebt. Ja, geliebt wollte er auch werden, aber niemand erfüllte ihm diesen Wunsch. Niemand gab ihm Wärme. Stattdessen fraß ihn die Einsamkeit wie ein wildes, hungriges Tier auf. Es war sicherlich nicht die Schuld seiner Schwester. Trotzdem konnte er sich noch genau erinnern, wie wunderschön ihre goldgelben Locken in ihrem eigenen rubinroten Blut aussahen. Sie lag im Wohnzimmer, die klaren, blauen Augen weit aufgerissen und ihre Arme wie Flügel ausgebreitet. Als ob sie noch wegfliegen wollte. Rage Quit konnte sich auch noch gut an seinen eigenen Anblick erinnern. Seine blutbespritzten, dunkelbraunen Haare hingen ihm fast vollständig ins Gesicht, seine dunklen Augen schauten mit Tränen gefüllt darunter hervor. Seine Lippen waren zu einem schiefen Lächeln verzogen und zum ersten Mal spürte er in seinem festgefrorenen Herzen einen kleinen, kaum wahrnehmbaren Hauch von Erleichterung.Es erschien ihm damals noch einfach sein altes „Ich“ auszulöschen, er wusste ja noch nicht, welche Probleme es ihm noch bereiten würde...

Im Gegensatz zu seiner Schwester blieb von Mum und Dad weniger übrig. Stolz erfüllte ihn als er daran dachte, ihre verzerrten, toten Körper und ihr süßes Blut an seinen zitternden Händen. Kichernd stand er aus dem Schnee auf. Das Gefühl und die stechenden Kopfschmerzen die es mit sich brachte waren verschwunden.

Als er aus dem Wald tappte, summte er ein Lied. Es war ein Fröhliches Lied.

„Ein Männlein steht im Walde, ganz still und stumm…“

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