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Sesengrau 2: Kirschbaum

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

“„Und sie vergessen das Gutmütigkeit oft nur eine Maske
ist.““

Sesengrau hätte kaum
malerischer liegen können als zwischen den nebelumspielten Feldern, den
dunkel  befremdlichen Wäldern den sanften
Hügeln die sich auf und ab hoben. Einzig der Kirchturm, dessen Glocke
unnachahmlich über die Straßen, Dächer und kleinen Geschäfte schallte,
überragte all dies zumindest ein Stück weit. Selbst der etwas außerhalb gelegene
Fischerteich schien einen schönen Traum entsprungen.

Doch selten trog, eine
Idylle so wie diese…

Asche bedeckte das
schiefergraue Kopfsteinpflaster, sie lag da wie frisch gefallener Schnee… fast
schon unschuldig. Mit den ersten dröhnen der Glockenschlägen der Kirchturm
Glocke erwachten die Dorfbewohner und betrachteten das gespenstige Bild, nun
wegen dieser Ungewöhnlichkeit hätte man sicher die Polizei gerufen, aber so war
es nicht in Sesengrau… nicht ein Einwohner dieser leicht abgeschiedenen
Ortschaft würde es tun, denn hier hatte fast jeder sein eignes kleines
Geheimnis, das sich unter einer Decke von Oberflächlichkeit und Nettigkeiten
verbarg.

Unsicher trat die kleine
Maria Schreiber aus dem Haus ihrer Familie heraus. Sie hatte die ganze Nacht
auf ihre um 12 Jahre ältere Schwester Magdalena gewartet. Vorsichtig, einen Fuß
nach dem anderen in die Asche setzend, schlich sie zum alten, verwitterten,
stehst menschenlehren Obstgarten. Ihre Eltern würden sie nicht wie die Wochen
und Tage zuvor daran hindern, schließlich lagen die beiden seit einigen Stunden
steif und vollkommen unbewegt in ihren Betten.

Maria lächelte sanft als
sie an ihre beiden doch ach so friedlich schlafenden Eltern dachte. „Fast wie
zwei Tote“ murmelte sie vor sich hin. Ein sanfter Apfelduft wehte um ihre Nase
als sie den Obstgarten erreichte. Fröhlich sprang sie an den alten Knochigen
Zweigen, die sich wie lange dürre Finger nach ihr reckten, entlang. Dieser Garten
war ihr kleines Paradies.

„Guten Tag Maria.“ Rief
ihr eine alte, raue, aber dennoch wohl bekannte Stimme, vom großen, zwischen
all den Apfelbäumen gut versteckten Kirschbaum zu. „Guten Tag Cerasum.“ Rief
die Kleine als sie sah wie sich die alte, abgemagerte Frau mit den langen
grauen Haaren und Schlangenartigen Augen zu ihr hinab beugte.

Cerasum saß auf einen
Breiten Ast in der Krone des Baumes, dort flocht sie aus Blüten, Zweigen und
etlichen Schlingpflanzen lange dicke Ranken, immer wieder ragten kleine
eigenartige Äste aus diesen heraus, sie erinnerten an dürre trockene Stöcker
oder sogar an merkwürdig zusammen gebundene Knochen.

„Hast du  deinen Eltern von der Traum-Medizin gegeben?“
Fragte Cerasum mild. „Ja hab ich.“ Antwortete Maria stolz. „Meine Schwester
wird sich sicher…“

„WAS?! Eine Schwester?“
Die Alte riss ihre Augen auf und schrie böse: „Von einer Schwester hast du nie
etwas gesagt.“ Maria blickt verängstigt am Baum hoch, ihre Augen fühlten sich
mit bitteren Tränen.            

„Oh bitte weine nicht,
meine Kleine.“ Rief Cerasum zu ihr herunter, mit einen sanftmütigen Lächeln.
„Es ist nur so dass du erst zu mir in den Baum klettern darfst wenn alle deine
Familien Mitglieder von der Ewig-Traum-Medizin probiert haben.“ Sie zupfte ein
kleines, mit einer eigenartig simmernden Flüssigkeit befühltes Fläschchen  aus einer der Ranken und lies es in die Hände
des Kindes Fallen. Marie umfasste es fest und lief zurück zum Haus ihrer
Eltern.

Sie lief nicht besonders
schnell, einfach weil sie keinen Grund dazu sah, aber während sie so vor sich
hin ging dachte sie auf einmal wieder an diese komische Geschichte die ihr ihre
Eltern als sie noch kleiner war erzählt hatten…

„In einen Baum in einem
kleinen Paradies, da sitzt die alte graue Schlange mit Kirschen, verlockend
duftend. Sie ist im 600 Monat am 9 Tag ihres Lebens dort Herauf gekrochen um zu
warten auf die Kinder, welche süßer noch als jede Kirsche, ihr jedes Wort glauben
werden bis sie schließlich das größte Opfer bringen. Das Opfer ihrer eignen
Eltern… und schließlich auch sich selbst.“ Maria verstand kein einziges Wort
davon, und ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwänden
verschwand sie in dem Haus…

Cerasum sah ihr lächelnd
nach, dabei legte sie vorsichtig einen Zweig über denn nächsten. Seit drei
Generationen saß sie nun dort oben, und als hinauf stieg war sie schon lang,
sehr lang kein junges Mädchen mehr. Sie saß in diesen Baum nicht aus Rache oder
Vergeltung, was man ja leicht in dieser eigenartigen Gemeinde annehmen könnte.
Nein ihr Motiv war um einiges sonderbarer…

Mit richtigen Namen hieß
sie Christel Lindner und bis auf die Tatsache das sie eigenartigen Augen besaß,
die sich nicht nur von der Farbe deutlich von denen ihrer älteren Geschwister
unterschied, wuchs sie wohl behütet im Kreise ihrer Familie auf. Später
heiratete sie sogar, doch ihr Mann verstarb erstaunlich schnell, und so brachte
sie ihr Leben als eine farblose Witwe zu. Doch in ihr da schlummerte etwas,
etwas das sie ihr ganzes Leben lang kontrollieren musste, bis es für sie
unerträglich wurde. Sie liebte es  Wessen
zu quälen und zu foltern, aber bald schon reichten ihr die Tiere die sie fand
nicht mehr aus. Deshalb kletterte sie auf den versteckten, damals noch weit
abgelegenen Kirschbaum in der Hoffnung dort ruhig und friedlich ihr Ende zu
finden.

Eines Morgens weckte sie
dort das helle Stimmchen eines Kindes das sich im Spiel dort hin verirrt hatte.
Damals lächelte Christel, das wusste sie heute noch ganz genau, und begann
fröhlich mit dem Kind zu Sprechen, bereits nach einigen Stunden begann dieses
kleine unwissende Kind ihr zu vertrauen. Christel hatte sich zu diesem
Zeitpunkt schon Cerasum genannt, was auf Latein Kirsche bedeutet, da sie sich
von nichts anderen mehr als von Kirschen und Rinde Ernährte.

Aber sie durfte sich
keinen Fehler erlauben, deshalb bat sie das Kind ihr eine kleine Glassflasche
zu bringen. Als sie die Glassflasche hatte, zerrieb sie eine unbekannte aber
giftige Schlingpflanze die am Kirschbaum hochwuchs, und fühlte sie anschließend
in die Flasche. Cerasum gab dem Kind die Flasche wieder und trug ihm auf die
Getränke ihrer Eltern damit zu „würzen“ anschließend sollte das Kind zu ihr
zurück kommen. Das Kind folgte diesen Worten und kam nach voll Endung der Tat
zum Baum zurück. Cerasum zog es zu sich hinauf. Dort begann sie das Kind in die
Zweige zu flächten, es schrie und kreischte unter dem Schmerzen der knackenden
und brechenden Knochen.

Doch schon bald hing es
wehrlos, tot und gut versteckt in einer Ranke aus Ästen, Zweigen und Blühten…
Viele Kinder hatte Cerasum so schon auf ihrem Baum gelockt.

Sie lächelte als sie daran
zurück dachte… „Maria wird sicher eine schöne Neue Ranke abgeben.“ Flüsterte
sie vor sich hin und sah mit freudiger Erwartung in die Ferne…   

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