ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Skylla
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Ich bin die einzige Überlebende des Schiffsunglückes vom 7. Julie 2016, dass an der Meerenge zwischen Sizilien und Italien, auch bekannt als Straße von Messina, stattfand. Die örtlichen Behörden wollten diesen Vorfall als ein Unglück abtun, doch um den Opfern gerecht zu werden möchte ich unsere Geschichte erzählen.“‘
Rudi, Alex, Sarah und ich wollten eigentlich nur einen schönen Urlaub in Süditalien machen. Am 6. Julie erfuhr Rudi das wir uns am Hafen ein Boot mieten konnten. Er hatte einen Bootsführerschein und wir hielten es für eine gute Idee, eine kleine Spritztour zu machen. So mieten wir für den 7. Julie ein Boot. Die Kajüte war recht klein, bot aber genug Platz für uns vier.
Am Morgen des 7. Julie gingen wir zum Steg um das Boot abzuholen. Rudi nahm die Schlüssel und bekam eine kleine Einweisung und auch eine Karte mit Notrufnummern. Der Vermieter riet uns vor Sonnenuntergang zurück zu sein, daher die Nacht das Wasser in eine undurchdringliche Schwärze hüllen würden und die Sandbänke nicht mehr zu erkennen sind. Dankend nahmen wir seinen Ratschlag an und fuhren los. Bei der Abfahrt fiel mir ein kleines Mädchen auf. Sie war sehr hübsch und trug ein teures Kleid. Sie saß auf einem Stein und hielt ihre Beine ins Wasser. Besonders ihr feuerrotes Haar fiel mir auf. Sie sah zu mir rüber und lächelte. Ich wusste nicht wieso, doch ein kalter Schauer überfuhr mich, bei diesem Anblick des lächelnde Kindes.
Rudi fuhr ein ganzes Stück weg vom Hafen in Richtung der Meerenge. Wir fanden bei einem Felsabhang ein schönes Plätzchen, wo wir anhielten und schwimmen gingen. Wir feierten dort ausgelassener, als wir es eigentlich sollten, doch wir hatten eine schöne Zeit, die wie im Fluge verging.
Rudi war derjenige dem es als erstes auffiel. Aus Richtung des Hafens zog ein Nebelwand auf. Rudi schlug vor, sofort zurück zu fahren, damit wir nicht im Nebel warten müssen. Er startete das Boot und fuhr ein kleines Stück, ehe er anhielt. “Äh Leute, ich glaube wir müssen hier eine Weile ausharren, der Nebel ist zu dicht. Ich kann nicht mal das Meer sehen.” sagte Rudi. Der Nebel wurde immer dichter und plötzlich hörten wir das amüsierte Lachen eines kleinen Mädchens. Es schien aus allen Richtungen zu kommen. Ich Fragte Rudi, Alex und Sarah ob sie das auch gehört hätten und sie bejahten es. Eine unbeschreibliche Angst kam in uns hoch. Alex schlug vor, dass wir einfach weiter fahren. Hier im Nebel fühlte er sich unwohl, doch Rudi ermahnte ihn, dass es zu gefährlich sei. Wenn wir auf einer Sandbank auflaufen könnte sich das Boot nicht mehr bewegen und wir säßen fest. Die Beiden stritten sich eine Weile, bis wieder dieses Lachen erklang, nur diesmal schien es uns zu verspotten. Der Nebel begann sich etwas zu lichten und wir sahen am Bug des Schiffes dies rothaarige Mädchen in ihrem blauen Kleid. Wie war sie nur dahin gekommen? Sie lachte erneut. Alex fasste seinen ganzen Mut zusammen und ging auf sie zu. “ W Was machst du hier?” brachte er mit zitternder Stimme hervor. Sie lachte erneut und der Nebel umhüllte sie. Rudi rief ihr noch etwas hinterher. Plötzlich zog sich der Nebel etwas zurück. Aus dem Wasser schoss ein riesiger Hundekopf mit einem langen, grünen, schuppigen Hals hervor. Dieser bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit auf Alex zu, packte ihn und verschwand mit ihm im Wasser.
Sarah geriet in Panik. “Was ist das für ein Ding?” kreischte sie hysterisch. Rudi und ich sahen uns fragend an. Sarah schrie aus voller Kehle zu Rudi “Starte dieses verdammte Boot, wir müssen hier weg, ehe dieses Ding auch uns erwischt!” Rudi tat was sie sagte und versuchte das Boot zu starten. Doch es sprang nicht an. Wir hörten wieder dieses Lachen. Diesmal war es ein eher diabolisches, aber dennoch kindliches Lachen. Etwas schlug gegen das Boot und brachte es ins Wanken. Rudi versuchte erneut das Boot zu starten und diesmal sprang es an. Er gab Vollgas. Er wollte genau wie wir einfach nur weg von dem Ding. Wir waren nicht weit gekommen ehe unser Boot abrupt stoppte und wir fast nach vorne fielen. Rudi versuchte weiter zu fahren, doch es war vergebens, wir waren auf einer Sandbank aufgelaufen. Wieder hörten wir das Lachen. Der Nebel verzog sich und entblößte diese Kreatur. Dieses kleine rothaarige Mädchen, deren Unterleib sechs gewaltige, grüne, schuppige Tentakel waren, deren Enden riesige Hundeköpfe bildeten. Die Hundeköpfe schnellten auf uns zu und versuchten uns zu packen. Sarah und ich schafften es auszuweichen, aber Rudi erwischten sie. Dieses Ding warf ihn hoch in die Luft und verschlang ihn. Alles was wir von Rudi hörten waren seine markerschütternden Schmerzensschreie. Sarah und meinem Gesicht entwich jede Farbe. Dieses Wesen richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf uns. Die sechs Köpfe schnellten erneut nach vorne und brachten das Boot zum wanken. Sarah und ich fielen über Bord. Unter Wasser sah ich wieder einen dieser Hundeköpfen auf uns zu rasen. Er griff Sarah und zog sie weg. Ich versuchte Aufzutauchen und schaffte es wieder zu dem Boot. Dieses Scheusal war immer noch da. Und wieder schossen diese Hundeköpfen auf mich zu. Ich versuchte das Boot zwischen mich und dieses Ding zu bringen, doch die Hundeköpfen zerschlugen das Boot. Eines der Trümmerteile traf mich am Kopf und ich verlor das Bewusstsein.
Ich erwachte am Hafen. Ein Frachtschiff hatte mich treibend im Wasser, zwischen den Trümmerteilen gefunden und mich zur Küstenwache gebracht. Als ich ihnen von meiner Geschichte erzählte, sah mich der Mann von der Küstenwache traurig an. Er sagte mit bedrückende Stimme “Dieses Wesen trägt den Namen Skylla. Sie ist das Seemonster, das Odysseus bei seiner Irrfahrt traf. Viele Seefahrer berichteten von ihr und viele fielen ihr schon zum Opfer. Doch um dem Tourismus und dem Schiffsverkehr nicht zu Schaden, kehrt man alle diese Fälle unter den Teppich und erklärt sie zu Unfällen.” Seine Worte schockierten mich, doch mittlerweile verstehe ich sie.
Wenn ihr also die Straße von Messina entlangfahrt, seid vorsichtig. Wenn ihr das Lachen eines Kindes hört, dann fahrt so schnell ihr könnt und betet, dass ihr es schafft Skylla zu entkommen.
Autor: Eisengroud