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Sleepless Rising VII: Heller Zerfall

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Kapitel 1: Panische Welt

Die Welt ist ins Wanken geraten. Es hat begonnen. Etwas hat
Amerika angegriffen. Bin der Meinung, dass es Worse ist. Habe ein sehr mulmiges
Gefühl dabei. Muss dringend weitere Schritte planen. Beiße meine Zähne
zusammen.
„Was machen wir jetzt?“, fragt Alice mich eindringlich anschauend.

Mustere den TV. Brauche eine Idee. Mir fällt nur eine Sache
ein, die ich tun will, falls es Worse sein sollte.
„Sleepless, falls er es ist. Willst du kämpfen?“, fragt Sunny mit
ihrer üblichen emotionslosen Stimme. Nicke stumm. Er wird für das letzte Mal eh
noch bezahlen müssen. Früher oder später. Will unbedingt sein Ende erleben. Am
liebsten es durch meine eigene Hand herbeiführen. Seine Arroganz wird letzten
Endes sein Untergang sein.

„Wenn es wirklich das Werk von Worse sein sollte, wird
er mich früher oder später eh finden.“, gebe ich nachdenklich zurück.
Lärm von draußen. Panisch umherlaufende Menschen. Ihre Angst ist fast riechbar.
Abscheu überkommt mich.

„Sie sind alle so erbärmlich“, murmel ich und
ziehe meine Jacke an.
„Wo willst du hin?“, fragt Alice und kommt auf mich zu. Auch Sunny
steht vom Sessel auf. Sie schaltet den Fernseher aus.
„Dorthin, wo ich mich am besten konzentrieren kann. Die Bar.“, gebe
ich zurück. Sie wollen mitkommen. Soll mir recht sein.

Wir verlassen zu dritt das Haus. Der Himmel sieht seltsam
rötlich aus. Die Menschen rennen lauthals rufend umher. Große Menschenmengen
füllen sich auf den Straßen. Wie nervig. Bekomme große Lust sie alle zum
Schweigen zu bringen. Bahne mir mit Alice und Sunny dennoch ohne Waffengewalt
den Weg durch die Masse.

Nach einer Weile packt mich eine Hand am Ärmel. Schaue nach
hinten. Sehe, wie Alice sich angestrengt an mir festhält. Sie hat Probleme mit
Menschenmassen. Greife mit meiner Hand zu und ziehe sie sanft hinter mir her.
Während des Weges dringen aus der Masse einzelne Gesprächsfetzen an mein Gehör.

„Es ist aus!“
„Sleepless!?“
„So wie in Amerika!“
„Hilfe!“

Bekomme von diesem Durcheinander sehr schnell Kopfschmerzen.
Schaue auf den Boden. Sehe halb zertrampelte Menschen, die während der Panik
umgestoßen wurden sind und die keiner beachtet. In solchen Zeiten zeigt sich
das wahre Gesicht der Menschen. Sie tun so, als sei ihnen Nächstenliebe
wichtig, doch in Zeiten der Panik sind sie sich selbst die Nächsten.

Habe kein Mitleid mit den am Boden liegenden Menschen. Sie
hätten es genauso getan. Auch ich bin nicht anders, doch gebe ich nicht vor,
dass mir an Nächstenliebe irgendetwas liegt. Steige über den Menschen am Boden
und bahne mir mit den beiden Mädels weiter den Weg durch die Masse.

Mühselig erreichen
wir nach einer Weile die Bar. Sie ist nicht sehr voll. Vereinzelt sitzen
stille, zwielichtige Gestalten an einem Tisch. Die Bardame lächelt mich an.
„Hey, Sleepy! Warum wusste ich, dass du wiederkommst?“, begrüßt sie
mich zögerlich lächelnd. Man sieht ihr ihre Angst an, doch verbirgt sie sie.
Bewundernswert.

Kapitel 2: Dheunos erscheint

Setze mich an den Tresen.
„Das Übliche“, ordere ich und schaue mich um. Sunny hat sich an einen
Tisch in der Nähe gesetzt und scheint sich auf die Umgebung zu konzentrieren.
Alice bleibt unruhig stehen.

„Wie kannst du in so einer Situation nur saufen,
Sleepless!?“, fragt Alice im vorwurfsvollen Blick. Ihr rotes und ihr
schwarzes Auge fixieren meine verschiedenfarbigen Augen. Tätschel ihren Kopf.
„Hilft mir einfach beim nachdenken.“, gebe ich knapp zurück.

Sie geht wortlos davon. Steht nun bei Sunny. Ihr
lilafarbiges und ihr grünes Auge starren scheinbar in die Leere. Ihre
Angewohnheit, wenn sie sich konzentriert.
Die Bardame reicht mir die Bloody Mary. Nehme sie dankbar nickend und genehmige
mir einen großen Schluck.

Die Erde beginnt leicht zu beben. Das Geschrei von draußen
wird lauter. Explosionen. Das Geräusch aufeinander prallender Fahrzeuge ist zu
hören. Die Bardame blickt bleich zur Tür.
„Hast du eigentlich niemanden, bei dem du jetzt gerne wärst?“, frage
ich sie musternd. Sie sieht traurig aus. Schüttelt den Kopf.

„Und du?“, gibt sie zurück. Lächele sie kurz an
und deute nur für sie sichtbar auf Alice und Sunny hinter mir. Sie lächelt
schwach.
„Du bist ein großes Mysterium Sleepless.“, sagt sie. Lache laut auf.
„Gut möglich“, gebe ich zurück und nehme noch einen Schluck.

„Sollen wir nicht langsam gehen?“, höre ich Alice
hinter mir Sunny fragen. Die panischen Geräusche von draußen werden immer
heftiger.
„Wir wissen nicht, was das für ein Ding ist, immerhin wurde es nirgendwo
beschrieben und wenn ich versuche, meine Gedanken danach auszurichten, spüre
ich nur Chaos. Wir sollten hierbleiben, bis wir mehr Informationen haben.“,
gibt sie emotionslos zurück. Muss grinsen.

Selbst jetzt bewahrt Sunny noch einen kühlen Kopf und denkt
lieber nach bevor sie handelt. Das ist eine der Gründe, warum sie mir so
gefällt.
Aber wo sie gerade von Informationen redet. Wo ist Einauge!?

„Du bist eine unglaubliche, Hilfe Sunny!“,kommt von
Alice, die immer ungeduldiger zu werden scheint.
„Hast du nicht eine Ahnung, was das sein könnte, Sleepless?“, fragt
sie nun mich. Hindert mich am nachdenken.

„Habe ich. Hoffe ich irre mich.“, erwidere ich
kurz angebunden und nehme einen weiteren Schluck der Bloody Mary. Das wird sie
sicher nicht beruhigen. Habe aber keine Zeit für aufmunternde Worte. Brauche
dringende einen Plan für den Fall, dass es wirklich Worse ist, der die Welt
angreift.

„Sleepless!“, ruft eine mir bekannte Stimme hinter
mir. Wirbel um. Sehe Einauge mit panischem Gesichtsausdruck mitten in der Bar
stehen. So habe ich ihn noch nie erlebt. Sein rabenschwarzer Körper und sein
bleiches Gesicht sind schweißbedeckt.

„Sleepless. Es ist schrecklich. Schrecklich!“,
beginnt er panisch. „Meine schlimmsten Befürchtungen sind wahr
geworden!“, beendet er seinen Satz keuchend. Er ringt nach Luft. Starre
ihn an. Das mulmige Gefühl verwandelt sich in eine Woge aus purer Nervosität.
„Also ist dieses Wesen wirklich…“,
„…Dheunos apo Kémelom!“, vollendet Einauge meinen begonnenen
Satz.  Verdammt. Wusste es. Balle meine
Fäuste.

Erinnere mich an mein letztes Aufeinandertreffen mit Worse.
Trotz meiner Kraft, hat er mich mit Leichtigkeit beinahe getötet. Hat mir eine
runde Narbe am Bauch hinterlassen, die mich noch lange an diese Niederlage
erinnern soll.

„Hör zu Sleepless!“, beginnt Einauge und reißt
mich aus meinen Gedanken. Alice und Sunny stehen neben mir.
„Es gibt noch eine Möglichkeit ihn aufzuhalten, du musst…!“

Weiter kommt er nicht. Sein eigener markerschütternder
Schrei unterbricht ihn. Erschrecke mich heftig. Sein einziges Auge beginnt
violett zu leuchten . Er fällt zu Boden. Schlägt hart auf. Bewegt sich nicht
mehr. Stürme auf ihn zu. Bitte nicht! Bitte lass das nicht wahr sein! Knie vor
der Leiche meines einzig wahren Freundes. Beiße meine Zähne zusammen. Schließe
meine Augen.

Der beste Freund, den ich je hatte…ist mir ein zweites Mal
genommen worden. Bleibe äußerlich ruhig.
„Sleepless. Sie brauchen dich. Du darfst jetzt nicht durchhängen.“,
sagt eine Stimme. Lars. Es ist, als würde er hinter mir stehen und mir eine
Hand auf die Schulter legen.  

Jemand zupft an meinem Ärmel.
„Sleepless, bitte…“, flüstert Alice leise und ängstlich. Schaue sie
an. Ihre Augen fixieren mal wieder die Meinen.

„Du hast Recht, Alice. Müssen weg.“, gebe ich
zurück, während ich aufstehe. Keine Zeit zum trauern. Um den Abschied kümmere
ich mich später. Muss zuerst Alice und Sunny in Sicherheit bringen.
Danach…kümmere ich mich um Worse.

Wir verlassen die Bar. Die Panik scheint nicht abzuebben. Im
Gegenteil. Sie wächst von Minute zu Minute weiter. Sie rennen. Schreien.
Weinen. Eine seltsame Art der Befriedigung erfüllt mich. Doch der Beigeschmack
der Nervosität liegt schwer in meinem Geist. Will gerade losrennen, als eine
mir verhasste Stimme erschallt.

„Ohne deinen Informanten bist du nur ein jämmerlicher,
kleiner Wurm!“
Meine Augen weiten sich. Er ist hier. Muss Sunny und Alice von hier
wegschaffen. Sofort! Doch bevor ich agieren kann, spricht die Stimme von Worse
weiter:“ Du hast mich doch gefragt, ob ich dir beim Kampf gegen Sunny
helfe. Das mache ich doch gerne. Und wenn ich schon dabei bin werde ich dich
auch gleich von deiner Verantwortung gegenüber Alice befreien.“

Oh verdammt. Er hat es wirklich auf sie abgesehen. Alles, nur
das nicht. Er beginnt bösartig zu lachen.
„Rennt!“, brülle ich so laut wie selten. Doch mein Schrei geht im
schallenden Gelächter des Worse unter. Alice steht rechts und Sunny links von
mir. Sie sind wie angewurzelt. Alice dreht sich zu mir. Greift nach mir.
Bekommt meine Hand zu fassen. Tränen rollen über ihr Gesicht, bevor sie leblos
zu Boden fällt.

Ein schmerzerfüllter Schrei von links. Sunny schaut mich
gequält an, bevor auch sie zu Boden fällt. Es geht zu schnell. Kann nicht
reagieren.
„NEIN!“, brülle ich zum ersten Mal aus vollem Hals.

Unendlicher Schmerz durchströmt meinen Geist. Schmerz von
Gefühlen, die ich für verloren gehalten habe. Das…kann…nicht…wahr…sein.

„Sunny…Alice…Einauge… Ich schwöre, ich
werde…“, flüstere ich schmerzerfüllt. Balle meine Fäuste. Aus dem
unmenschlichem Schmerz wird unendlicher Hass geboren. Hass gegen denjenigen,
der sich selbst zum Gott ernannt hat. Will ihn jeden verdammten Knochen einzeln
brechen. Meinen blanken Hass an ihm ausleben. Sein scheiß Blut auf meiner Haut
spüren, während ich mit meinem Skalpell seinen Hals aufschneide.

Menschen schreien auf. Bleiben stehen. Wenden ihren Blick
zum Boden. Am Himmel erscheint Worse. Starre ihn direkt an. Seine Umrisse sind
vogelähnlich. Alles in mir will mich zwingen wegzuschauen. Er greift meine
Psyche an.

„Ich werde es für dich standhalten, Raphael“, sagt
Lars in meinem Kopf. Er verteidigt meine Psyche bis zum Ende. Purer Hass liegt
in meinem Blick.

„Du hast doch immer davon geredet, dass du die Welt wie
eine Krankheit heimsuchen würdest. Sieh dich um! Ist es das, was du wolltest?“,
erklingt Worse‘ mächtige Stimme.
Schaue mich um. Panik. Zerstörte Gebäude. Leichen, die achtlos in Panik zu
Boden gestoßen und überrannt worden sind.

Mein Blick gilt wieder voller Anstrengung meiner Nemesis.
„Er versucht an mir vorbeizukommen. Lange halte ich das nicht mehr
aus!“, kommt von Lars. Er wirkt nicht minder angestrengt. Worse greift
meine Psyche an.

„Die Welt hat mich nie interessiert, doch dein Ende
umso mehr. Ich bin die Krankheit… und auch du wirst mir zum Opfer
fallen…Worse. Du hast mir zwar eine Narbe verpasst, bist aber genauso so ein
Abschaum, wie der Rest der Menschen. Der einzige Unterschied: Du bist ein
stärkerer und lästigerer Parasit, du Pseudogottheit.“, gebe ich keuchend
und angestrengt, aber nicht minder hasserfüllt zurück.

Die Belastung, ihn anzuschauen, zwingt mich auf die Knie.
Kann…kaum…noch…stehen.
Worse lacht schallend auf. Er verhöhnt mich. Gott, ich muss ihm echt lächerlich
vorkommen.

„Große Worte von jemandem, der kaum in der Lage ist
Blickkontakt mit mir zu halten! Sieh dich an Sleepless! Der gefürchtetste
Killer der Welt… Übt auf mich keine größere Bedrohung aus als die
gefürchtetste Termite der Welt!“
Something Worse sieht auf mich herab. Diese Arroganz wird sein Untergang sein.

Versuche mit 
zittriger Stimme ihn zu verspotten. „Wer so beschissen aussieht
braucht sich nicht wundern, dass er kein Blickfang ist.“
Werde ihm nicht die Genugtuung geben und flehen. Soll er tun, was er will.

„Schlagfertig wie eh und je, was? Und das im Angesicht
des Chaos! Du schaffst es immer wieder mich zu beeindrucken!“, gibt Worse
zurück.
Beeindrucken!? Will er mich verarschen? Es braucht all meinen Willen ihm
standzuhalten, doch mein unbändiger Hass gibt mir die Kraft erneut aufzustehen.
Wenn ich sterbe…dann standhaft. Mein Blick auf fest auf Worse gerichtet.

„Mir egal ob Chaos oder Friede. Bin der gefürchtetste
Mörder der Welt…und werde dennoch stets etwas Besseres als du sein.“,
antworte ich mit festerer Stimme.
Worse beginnt laut aufzulachen.
Wer ist er, dass er denkt, Ich würde mich unterkriegen lassen. Die Welt wird
knieend untergehen, doch ich bleibe im Angesicht des Chaos stehen.

„Etwas Toteres bist du gleich! Du und der Kannibale!“,
ruft Dheunos mit bösartiger Stimme.
Mir stockt der Atem. Kannibale!? Meint er etwa…  „Vergo!?“, murmel ich perplex. Er
lebt noch?

„Ja, Vergo!“, beginnt Worse mit arroganter Stimme
zu sprechen.
“ Wie nanntest du uns drei beim Kampf gegen Sunny? Trio Infernale? Weißt
du, ich habe ihn am Leben gelassen weil ich wollte, dass ihr beide gleichzeitig
sterbt. Und das werdet ihr. Sobald ich das will! Ich muss nur mit den Flügeln
schlagen und das Trio zerbricht!“, beendet er den Satz lachend.

Er spielt nur mit mir. Bin kein Gegner für ihn. Mir egal.
Muss vor Anstrengung meine Hand vors Gesicht halten. Beiße meine Zähne
zusammen. Bin bereit zu gehen, wenn es sein muss.

„Tu was du nicht lassen kannst!“ beginne ich, „doch wenn
du erwartest, dass ich flehe, bist du das dümmste Wesen, das je auf dieser Welt
gewandelt hat!“, brülle ich mit letzter Kraft lauthals. Jeder soll mich
hören. Jeder soll hören, wie ich auf ihn
und seine Macht scheiße!

„Du stehst bis zum Ende Sleepless, ich bin sehr
beeindruckt! Doch nun, will ich wissen, ob du zwei Seelen hast!“, sagt
Worse und kommt langsam auf mich zugeflogen. Er nähert sich immer weiter.
Scheiße.

„Was jetzt!?“, fragt Lars verzweifelt. Sehe, wie
der vogelähnliche Something Worse auf mich zufliegt und….stoppt!?
Die Anstrengung wird unerträglich. Fühle mich….so schwach…
Kann…mich..nicht..mehr…auf den..Beinen halten… Plötzliche Entlastung.
Er…ist…verschwunden…

Verliere den Halt. Spüre, wie mein Gesicht hart auf den
Boden aufschlägt. Meine Sicht…verschwimmt.
„Wir haben…überlebt…“, flüstert Lars erschöpft. Er hat Recht.
Aber für wie lange?

Liege eine ganze Weile einfach so da. Höre vereinzeltes,
schmerzerfülltes Stöhnen von anderen Überlebenden. Rieche ganz schwach ein mir
vertrautes Parfüm. Hebe meinen Kopf ein wenig. Sehe neben mir die Leiche von
Sunny. Sie ist mir nahe. Doch sie wird nie wieder an meiner Seite sein.
Sehe ein wenig daneben Alice liegen. Beide haben ihre Augen geschlossen. Sehen
aus, als würden sie schlafen.

Tiefer Schmerz kommt mir wieder in mir hoch. Stehe mühsam
auf. Gehe auf Alice zu. Ziehe sie sanft zu Sunny, sodass sie friedlich
nebeneinander liegen. Schaue auf sie herab. Gehe in die Bar. Höre die Bardame
schluchzen. Die wenigen Anwesenden kauern unter den Tischen.

Gehe auf Einauges Leiche zu. Hebe seinen Körper über meine
Schulter. Gehe schweigend wieder zu Sunny und Alice. Lege Einauge daneben. Alle
drei liegen in Frieden dort auf den Boden. Etwas kommt in mir hoch. Warme
Tränen rinnen aus meinen Augenhöhlen. Laufen über meine Wangen.

„Alice… Du warst wie meine kleine Schwester. Du hast
mich gerettet, als ich fast gestorben wäre. Hast mich begleitet. Mich
unterstützt. Danke für alles und bitte…Verzeihe mir, dass ich dich nicht
retten konnte.“, verabschiede ich mich bei ihr und schluchze bei jedem
einzelnen meiner Sätze.

„Sunny… Habe dich erst gehasst, weil ich unsere
gemeinsame Vergangenheit verdrängt habe. Doch du hast mich gerettet. Mich
wieder gestärkt, als Worse mich fast getötet hat. Konnte dir eine Sache niemals
sagen. Ich habe dich…mehr als nur gemocht..“, verabschiede ich mich auch
von Sunny.
Ach Sunny. Hätte es dir wohl sagen müssen, als du gelebt hast.

[http://de.creepypasta.wikia.com/wiki/Benutzer:Lord_Maverik ]

„Einauge… Du warst mein bester Freund. Mein einziger
wahrer Freund. Du tatest alles, weil du mich als Freund sahst. Habe dich erst
für verrückt gehalten, doch du warst loyaler als jeder andere verdammte Mensch
auf dieser Welt. Ruht in Frieden. Ihr drei…“, verabschiede ich mich als
letztes von Einauge. Ziehe meine Lederjacke aus. Lege sie über Einauge.

„Raphael. Solange ich da bin, wirst du nie alleine sein.“, flüstert Lars in meinem Kopf. Ignoriere ihn…

Setze mich vor die Bar auf den Boden und starre in den
leuchtenden Himmel. Mal sehen, wann Worse wiederkommt und es zu Ende bringt. Werde hier auf ihn warten.

Kapitel 3: Verheißungsvolle Stimme

Ohne Vorwarnung beginnt eine fremde Stimme in meinem Kopf zu sprechen.
„Hört mir zu! Ich weiß ihr fürchtet euch, ich weiß ihr seid unsicher und
ich weiß ihr wünscht euch Erlösung! Aber Erlösung kann sich die Menschheit nur
selbst bringen! Dheunos apo Kémelom ist der Name des Wesens, das die
Nordhalbkugel fast vollständig zerstört hat und die Südhalbkugel in Panik
versetzte!“, spricht diese Stimme. Hebe eine Augenbraue.

„Was du nicht sagst.“, murmel ich die Antwort ins
Nichts und halte meinen Blick in den Himmel gerichtet.

„Aber wir können ihn vernichten! Und das werden wir!
Dies ist unsere Welt und wir werden sie verteidigen!“, fährt die Stimme
fort. Es ist eine beruhigende Stimme. Doch der Inhalt der Sätze bringt mich
fast zum Kotzen. Eine neue Stimme im Kopf. Wundervoll… Als ob eine Stimme
nicht schon ausreicht…
Bin ich jetzt komplett irre geworden!?

„Nein. Jemand nimmt über eine mächtige Instanz per
Telepathie Kontakt mit uns auf.“, erklärt Lars und übertönt einiges von
dem Gesprochenen. Seltsamer Kerl.

„Es ist das Böse in uns, das Dheunos mächtig macht!“
rief Alex allen und niemandem zu. „Angst, Wut, Trauer, Hass! Wir müssen diese
Emotionen in uns besiegen!“
Ein Bild von Worse, der von einem seltsamen goldenen Schein umgeben ist,
erscheint vor meinem inneren Auge. Wie ist das möglich!? Kann es wirklich sein,
dass Worse gerade Einhalt geboten wird!?

„Wenn wir es schaffen das Böse in uns zu besiegen, wenn
wir es schaffen, diese Emotionen zu überwinden, werden wir auch ihn vernichten
können!“, spricht dieser Junge weiter. Sehe sein Gesicht. Ein blonder
Kerl.
„Ach hör doch auf mit dem Scheiß! Als ob die menschliche Rasse jemals dazu
in der Lage ist, ihren Abscheulichkeit in den Griff zu bekommen!
Spinner!“, rufe ich ins Nichts. Übertöne weitere von ihm gesprochene
Sätze. Irgendetwas mit Liebe oder so.

„Ich weiß, dass ihr all jemanden habt, den ihr
liebt-“
„Oder hatte..“, kommentiere ich schmerzerfüllt.
„Das ist etwas, das wir selbst Göttern voraushaben! Auch wenn man sich
manchmal nicht traut, demjenigen seine Gefühle zu gestehen.“, führt er
weiter aus.

Werde langsam sehr genervt von diesem Gelaber. Schließe
meine Augen.
„Weck mich, wenn es spannend wird Lars!“, sage ich gestresst und gebe
mich der Schwärze meiner  geschlossenen
Augen hin. Ignoriere die Dinge, die gesagt werden. Höre den Namen des
Sprechers. Alex Nadezha.

Kann mich nicht lange der Schwärze ergeben. Der Himmel wird
heller. Öffne meine Augen. Goldenes Licht? Habe vieles ausgeblendet was gesagt
wurde. Weiß nur, dass alle Menschen ihre Fäuste heben sollen um Alex zu
unterstützen. Warum sollte ich das tun!?

Alex Nadezha!? „Bescheuerter Name“, flüstere ich
genervt. Was kümmert mich die Welt und ihre Einwohner!? Sollen sie doch von mir
aus untergehen.
„Raphael?“, kommt von Lars. Seine Stimme ist mir näher als sonst.
Spüre ihn in meiner Nähe. Will er etwa…

„Vergiss es Lars! Bleib schön dort, wo du jetzt
bist!“, brülle ich wütend. Wehre mich gegen die Übernahme.
„Lass es zu, Raphael.“, erwidert er mit ruhiger Stimme. Unaufhaltsame
Flut von Gefühlen strömt durch mein Innerstes. Erlebe den Rausch von Liebe,
Glück und Zuversicht. Hoffnung, Freude und Sicherheit. Wusste nicht, dass diese
Emotionen noch existieren.

Schreie laut auf. Reiße meine Faust hoch. Bin jetzt eins mit
Lars. Wir sind Sleepless. Wir unterstützen Alex. Wir werden Worse vernichten!
„Bau keinen Scheiß mit der Hilfe Alex!“, rufen wir. Wir sind nun eins
im Netzwerk. Ein Gefühl der tiefen Verbundenheit durchfließt uns. Spüren jeden
Menschen. Das Gute in ihnen. Es ist seltsam. Es fühlt sich beruhigend an.

Worse wird von dem goldenen Licht durchströmt. Nach einem
heftigen Gefecht zwischen Worse und Alex, geht der selbsternannte
„Gott“ in goldenen Flammen auf. Er verbrennt Lichterloh. Lässt einen
letzten markerschütternden Schrei von sich.

Danach. Stille. Die Verbundenheit? Verschwunden. Lassen uns
zu Boden fallen. Worse…wurde…vernichtet…
Schlafen im sitzen ein.

Kapitel 4: Heller Zerfall

Nach einiger Zeit des Schlafes, reißt uns ein Schrei aus dem
Schlaf. Zucken zusammen. Es kommt aus der Nähe. Springen auf. Hinter der Bar.
Rennen zum Ursprung des Schreies. Dort liegt eine Frau. Sehr jung. ungefähr 20
Jahre alt. Nackt. Auf ihr ein besoffener Kerl, der sich an ihr vergeht. Sie
schreit nach Hilfe.

Das kann nicht sein! Was soll das!? Die Welt ist doch im
Reinen mit sich. Der Mensch hat doch das Gute in sich gefunden! Die Menschen
sind doch gut!? Warum passiert das gerade? Spüre, wie unser Glück verdrängt
wird. Lars entfernt sich. Glück weicht etwas anderem. Einem düsteren Gefühl.
Knirsche mit den Zähnen.

Ziehe aus der Hosentasche ein Skalpell. Sprinte auf ihn zu.
Jetzt reicht es! Nichts hat sich verändert. Trete dem Penner in die Seite. Mit
voller Härte. Er knallt gegen die Wand. Knie mich auf ihn. Steche auf ihn ein.
„Dreckiger Hurensohn!“, schreie ich ihn an. Steche immer und immer
weiter auf ihn ein. Er bewegt sich schon nicht mehr. Spüre sein Blut auf meiner
Haut. Dieser Geschmack. Dieser Geruch. Es benebelt meine Sinne!

Stehe auf. Die Frau starrt mich angsterfüllt an.
„Sleepy…“, sagt sie nur. Meine Augen weiten sich. Die Bardame.
Schaue sie an. „Der Rest in der Bar…hat..ihn angestiftet..“,
stammelt sie. Nicke hasserfüllt. Gehe langsam in die Bar. Sie werden sterben.
Jeder einzelne!

Sie sehen mich. Prosten mir besoffen zu. Wichser! Stürme auf
den ersten zu. Schneide ihm pfeilschnell den Hals auf. Er röchelt. Dieses
Geräusch habe ich vermisst. Ich sehe rot. Bin im absoluten Blutrausch. Die drei
anderen keuchen überrascht auf. Stehen auf. Dem zweiten steche ich mehrmals ins
Auge. Er schreit. Ich lache.

Dem dritten haue ich seinen gottverdammten Kopf solange
gegen die Wand, bis er sich nicht mehr bewegt. Schreie wie von Sinnen. Der
Mensch hat einen Scheiß gelernt. Der letzte torkelt zurück. Fällt auf den
Rücken. Starrt mich erbleicht an. Hat Todesangst. Bettelt um sein armseliges
Leben. Gerade das Armageddon überlebt 
und schon wieder beginnt der Abschaum zu handeln.

Will auf ihn zustechen, als mich eine Hand von hinten an den
Arm packt. Schaue nach hinten. Sehe mich einem jungen Mann mit weißer Maske und
zerrissenem Anzug gegenüber. Vergo.
Lasse meinen Kopf und meine Hand hängen.

„Der Mensch wird sich niemals ändern. Sie haben nichts
gelernt…“, sage ich leise mit dem Blick zu Boden gerichtet. Hasse sie
alle mehr als je zuvor. Something Worse war ein Bastard, doch kann ich seinen
Hass auf alles verstehen.
„Und genau darum machen wir beide genau da weiter, wo wir aufgehört haben
Sleepless!“, erwidert Vergo seltsam ernst. 
Nicke. Er lässt meinen Arm los.

Der am Boden liegende Besoffene schaut mich groß an, als
mein Skalpell ihm gefährlich nahe kommt.
„Es hat gerade erst angefangen.“, sage ich währenddessen bösartig
lächelnd.

Epilog: 3 Monate später

„Sleepless. Sie wissen, warum wir sie hierher gebracht
haben?“, fragt mich ein streng aussehender, graubärtiger, alter Mann in
Uniform.  Er ist ein Russe. Sein Deutsch
ist gebrochen. Klingt Klischeehaft. Muss schmunzeln darüber. Auf einem runden
Emblem auf seiner braunen Uniform stehen drei Buchstabe in Silber. S.C.P.

Wurde vor kurzem erneut von einem Agenten besucht und
eingeladen den neuen Anführer der Foundation kennenzulernen. Er hat ein Angebot
für mich. Mir wurde versichert, dass ich nicht eingesperrt werde. Wurde mit
einem Flugzeug zum Standort des neuen HQ’s gebracht. Russland. Moskau.

Habe die Hände in der Tasche meines neuen Staubmantels
gesteckt und lehne am Rand eines Stuhles.
„Ehrlich gesagt. Nein. Habe keine Ahnung, warum ich hier bin.“,
erwidere ich knapp. Mustere den alten Mann. Er sieht scharfsinnig aus.
Seltsam ist, dass er vor dem Gespräch darauf bestanden hat, dass keine Wachen
im Büro stehen.

„Sehen sie Sleepless. Wir wissen um ihre Fähigkeiten
Übernatürliches unterdrücken zu können. Darum will ich ihnen anbieten als
oberster Officer der inneren Sicherheit zu arbeiten.“, bietet er mir an.
Seine Adleraugen fixieren meine verschiedenfarbigen leuchtenden.

Beginne laut zu lachen. „Ernsthaft!? Als Wachhund für
euch arbeiten? Habe wirklich besseres zu tun.“, erwidere ich amüsiert. Er
sieht verwundert und ärgerlich aus.
„Bin eh nur hier, weil ich weiß, dass ER hier ist.“, füge ich
grinsend hinzu. Wende mich zum gehen.

„Ich könnte sie verfolgen und einsperren lassen.“,
droht der alte Mann wütend. Lache kurz auf.
„Keine gute Idee. Sie würden sonst auf meine Todesliste kommen und glauben
sie mir: Das wollen sie nicht!“, kontere ich bösartig lächelnd, verlasse
das Büro und hinterlasse einen ärgerlichen alten Mann.

Auf dem Innenhof sehe ich viele umherlaufende Leute. Es
werden Dinge geplant und aufgebaut. Viele schauen mich nervös an. Sie kennen
mich. Fürchten mich. Misstrauen mir. Genieße es allmählich.

Sehe einige Kreaturen, die mir bekannt vorkommen, doch die
Person, die mich am meisten interessiert steht unweit vor mir. Ein blonder
Junge und ein rothaariges Mädchen. Grinse breit als ich mich ihm nähere. Das
Mädchen tippt den Jungen an und zeigt auf mich. Er schaut mich an. Stockt. Sie
erkennen mich.

Stehe direkt vor Alex Nadezha. Blicke ihm direkt in die
Augen. Er sieht missmutig aus.
„Sieh einer an. Der strahlende Retter der Welt und seine Gespielin. Fast
schon bin ich sprachlos solch Persönlichkeiten zu treffen.“, spotte ich.
Er schluckt. Sie sieht bleich aus.

„Du bist Sleepless, oder?“, fragt sie zögerlich.
Schaue sie an. Zeige ihr meinen erhobenen Daumen.
„10 Punkte für den Rotschopf.“, erwidere ich höhnisch und schaue
wieder Alex an. Wie kann der Retter der Welt nur so unscheinbar aussehen. So
zerbrechlich und sterblich wie jeder andere.

„Was möchtest du von uns?“, fragt dieser genauso
zögerlich wie seine Gespielin. Mustere ihn abfällig.
„Du hast mich um meine Rache gebracht. Eigentlich müsstest du jetzt dafür
bezahlen. Habe aber einen guten Tag und darum bleibt ihr beide am Leben.“,
erwidere ich bösartig lächelnd, während ihre Gesichter, beim Aussprechen
meines Satzes, einen ängstlichen Ausdruck annehmen.

„Warum hasst du die Menschen noch immer? Du warst ein
Teil davon. Hast mir geholfen Something Worse zu vernichten. Du hast uns allen
geholfen!“, bricht es aus ihm hervor.
Wut packt mich. Will ihm seine Naivität ausprügeln. Doch kann ich mich fangen.
Spucke ihm vor die Füße.

„Weil die Menschen nach deiner ‚heldenhaften Rede‘
wieder das getan haben, was sie am besten können. Rauben. Morden.
Vergewaltigen. Sie haben einen Scheiß gelernt. Sie sind nicht besser als
vorher. Genau darum bleibe ich die Krankheit, die die Welt befällt.“,
erkläre ich voller Abscheu.
Alex Nadezha und sein Püppchen werfen sich einen angsterfüllten Blick zu. Der
blonde Retter sieht traurig aus. Er kotzt mich an.

Kann sein Gesicht nicht weiter ertragen. Wende mich zum
Gehen.
„Lebe wohl, Messias und bete, dass wir uns nie wieder begegnen.“,
beginne ich düster und schaue Alex vernichtend an.
„Denn sonst beende ich das, was Something Worse begonnen hat.“,
beende ich bösartig grinsend und gehe lachend davon.

Lasse einen erbleichten Alex Nadezha zurück. Hoffentlich
habe ich das erreicht, was ich erreichen wollte. Die Angst vor etwas noch
Schlimmeren. Steige in den Wagen, der mich zum Flugzeug bringt ein. Es fährt
los. Lehne mich nachdenklich im Polster zurück.

„Ja…das alles…ist erst der Anfang!“, flüstere
ich grinsend und schließe meine Augen.

Das Ganze…hat erst begonnen!

Season II…Ende!

Lord Maverik http://de.creepypasta.wikia.com/wiki/Benutzer:Lord_Maverik

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