Slenderman – Suit
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich glaube, ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie alles begann: schwach, aber ich kann. Als ich im Internet nach interessanten, gruseligen Geschichten gesucht habe, fand ich eine sehr interessante Geschichtenansammlung, mit dem Titel „Slenderman“. Ich habe die Idee geliebt. Ich habe alles darüber geliebt. Sehr schnell war ich besessen davon. Ich bin ein begeisterter – man kann sagen – Künstler. Ich zeichne… naja, ich habe sehr viel gezeichnet. Jede meiner Zeichnungen beinhaltete den Slenderman. Selbst die Kritzeleien auf meinen Schularbeiten zeigten das Mann-Ding, was diesen rankenüberzogenen Anzug trägt. Ich fing an, meine eigenen Interpretationen aufzuschreiben. Meine eigene Version des Slenderman. MEIN Slenderman. Er war etwa 8 Fuß groß, seine Arme waren nach unten zu seinen Knien gestreckt. Er hatte kein Gesicht; bloß eine formlose Masse. Als würde jemanden seinen Kopf mit einem engen Tuch oder Elastan bedecken. Jedenfalls war er wie meine eigene Erfindung. Eine andere Version von mir. Es war so cool…
Dachte ich jedenfalls.
Mein bester Freund war ebenfalls von ihm besessen. Durch mich, natürlich. Ich konnte meine Interessen einfach nicht für mich behalten. Allerdings war ich nicht so frei, seinen Namen zu nennen, deshalb haben wir ihn Matt getauft. Wir waren auch sehr vom Filmemachen begeistert. Selbstverständlich haben wir gedacht, dass der Slenderman ein geniales Thema für einen Film wäre. Wir haben den ganzen Sommer damit verbracht, an dem Film zu arbeiten. Wir nannten ihn „Anzug“. Ich habe meine geniale Erfindung selbst gespielt, da ich einen schicken Anzug besaß, und ich hatte auch einen Morph-Anzug, perfekt für die Gesichtsmasse.
Wir waren ekstatisch und erleichtert, als wir ihn endlich beendet haben. Einen Monat Drehbuchentwicklung und 2 Monate Filmen haben sich gelohnt. Es war großartig. Jeder hat es geliebt, dem wir es gezeigt haben.
Leider bin ich dadurch noch sehr viel mehr besessen von meinem anzugtragenden Kollegen geworden.
Monate später habe ich unseren Film noch mal genau angeschaut, da ich eine Fortsetzung drehen wollte, und ich wollte die Highlights suchen, dass ich damit in der Fortsetzung mit arbeiten kann. Es war spät, und ich musste ständig die Müdigkeit aus meinen Augen reiben. Ich habe den Teil angeschaut, wo ich im Wald stand, in den Himmel blickend, kurz davor, meinen Kopf zur Kamera zu neigen. Dort fing es an, ihn ständig zu sehen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ich blickte auf meinen Bildschirm und habe ihn gesäubert, um sicherzugehen, dass es keine Lichtreflexion oder dergleichen war.
Aber das war es nicht.
Er war es. Slenderman. Als die Kamera auf mich gerichtet ist, kannst du ihn schwach laufen sehen – sehr schnell, etwa 18 Meter hinter mir. Schwach… aber er ist dort.
Ich flippte aus. Das war der Punkt, an dem ich die Besessenheit ablegte und alles von ihm vergessen hatte. Ich habe ihn vergessen. Ich lebte ganz normal weiter.
Für den Zeitraum jedenfalls… der sich etwa über 2 Wochen erstreckte.
Ich fing an, Dinge zu bemerken. Auf jedem Bild, das ich schoss – egal ob auf meinem Handy, Kamera, oder auf jemandem anderer Kamera – hab ich ihn gesehen. In einer Menge; hinter einem Gebäude, auf einer Allee; überall. Doch das war nicht mal der gruselige Teil. In jedem Bild, der Zeit entsprechend, kam er immer näher zu mir. Zum Beispiel: Im ersten Bild, wo ich ihn bemerkte, war er etwa 50-60 Fuß entfernt. Einen Monat später, waren es nur noch 20 Fuß.
Und dann habe ich ihn persönlich gesehen.
Er folgt mir… er taucht an Orten auf, zu denen ich hingehe, bevor ich dort erscheine. Als ob er wüsste, was ich denke.
Die ganze Zeit…
Ich habe von ihm geträumt. In einem Traum war ich im selben Wald, an dem wir gedreht hatten. Ich war wie er gekleidet, und ich lief den Wald hindurch, um nach Hause zu gehen. Aber ich konnte ihn hinter mir hören. Fußstapfen; und dann die pechschwarze Dunkelheit, wenn er näher kam. Dann hatte er mich geschnappt; und ich wachte auf. Ich habe alles vergessen, bis zur nächsten Nacht, als ich mich wieder daran erinnerte und hoffte, den Traum nie wieder zu bekommen. Ich habe es in einem Traumtagebuch niedergeschrieben, dass ich es nicht wieder vergessen würde. Ich habe jedes Detail aufgeschrieben; als plötzlich der Schlaf über mich kam. Und ich hatte es schon wieder. Doch diesmal hatte er zu mir gesprochen. Ich habe jedoch nicht verstanden, was er sagte. Und dann; wachte ich auf.
Ich war so glücklich darüber, dass es nur ein Traum war.
Aber das war es nicht. Ich habe es wieder in mein Traumtagebuch geschrieben. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass der Traum, denn ich zuvor niedergeschrieben hatte, mit 2 Strichen umkreist und durchgekreuzt, wie ein „X“. Unter dem „X“, stand folgendes:
“Ich bin, was du bist.
Ich bin, was du nicht bist.
Ich bin, was du hasst.
Ich bin, was du liebst.
Ich bin immer nah.
Ich bin immer unten.
Ich bin immer da.
Ich bin immer oben.
Aber renne nicht weg;
Ich werde dich verfolgen;
ICH BIN der Mann im Anzug…
Ich bin hier, um dich zu kriegen.”
Nachdem ich das gelesen hatte, war ich starr vor Angst. Ich stand nur in meinem Zimmer. Ich habe mich nicht bewegt, nichts gegessen, nicht geschlafen… rein garnichts. Und dann kam er. Ich sagte ihm, ich hätte keine Angst, da ich ihn kenne. Ich habe ihn erschaffen, also konnte ich ihn auch besiegen.
Er war jedoch er selbst nun. Er braucht mich nicht. Er würde nicht sprechen, er würde nur… naja, es ist schwer zu erklären. Er würde seine Arme an die Wand heften, und Wörter würden dort erscheinen. Ein Wort, um ehrlich zu sein. „Betrüger“. Wieder und wieder und wieder und wieder… Betrüger… Betrüger…
Die nächste Sache, an die ich mich erinnere, ist, als er meinen Kopf packte und seinen Mund öffnete. Es war wie ein schwarzes Loch. Eine Leere, in seiner Gesichtsmasse. Und dann…
Stille. Ich war auf dem Boden; aber das war nicht ich. Ich war er nun. Nun habe ich endlich verstanden, was er meinte. Ich wollte der Slenderman werden, deshalb hatte er sich darum gekümmert. Ich habe ihn erschaffen, und er hat die Kontrolle übernommen.
Das war, als MEIN Leben endete, für MICH.
Aber ich bereue dieses neue Leben nicht. Ich habe zu Leuten gesprochen. Es ist wie ein Sport… fast jedenfalls. Du siehst mich in Spiegeln, Bildern, und dann vor dir oder hinter dir…
So, ein weises Wort an euch da draußen.
Dreh dich nicht um, Anonym.