Starre Kälte
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Starre Kälte
Er sitzt vor mir und starrt ins Leere. Ich weine und brülle ihn an, ich sage ihm was für ein schlechter Sohn er doch ist und wie sehr er mich und meine Frau, durch sein Verhalten, verletzt. Doch er sitzt nur da und gibt keinen Ton von sich. Ab und zu blickt er auf seinen Hund und streichelt ihn, lediglich in diesen Momenten sind Regungen und Emotionen in seinem Gesicht erkennbar, ich fahre fort und frage ihn, ob er sich denn überhaupt in meine Lage hineinversetzen kann, oder ob es ihm einfach gleichgültig ist, dass ich unter ihm so sehr zu leiden habe. Er antwortet nicht, sondern verdreht lediglich die Augen und blickt erneut auf seinen Hund und streichelt ihn erneut. Ich wiederhole die Frage. Keine Antwort. Ich werde lauter und lauter schreie bzw. brülle mich in Rage. Bis ich es nicht mehr aushalte seinen monotonen Blick und seine gleichgültige Haltung zu erblicken und hole aus. Ein Schlag, doch nichts.
Ich beginne zu stottern. Was habe ich getan? Frage ich mich.
Ich versuche
mich in Schuld beruhigend zu entschuldigen und versuche ihm zu erklären wie leid es mir tut und weshalb ich plötzlich eine solche Wut fühlte und diese nicht mehr zu bändigen vermochte. Ich warte auf eine Reaktion, doch er blickt mich mit demselben monotonen Blicke an wie er es seit seiner Heimkehr aus der Schule und dem Beginn unseres „Gespräches“ getan hat. Keine Tränen, keine Trauer, keine Wut, keine Verständnislosigkeit, lediglich diese Kälte in seinen starren und kalten Augen.
Ich versuche mich erneut zu entschuldigen, doch wieder keine Reaktion. Ich sage ihm, dass ich es nicht mehr ertrage und es ein großer Fehler war jemals Kinder zu kriegen in
der Hoffnung einer Reaktion. Doch wieder nichts. Ich schicke ihn mit Tränen in
meinen Augen, Tränen der Trauer, der Schuld und der Wut in sein Zimmer. Ich kann ihn nicht mehr ertragen, sage ich mir die Tränen aus meinen Augen wischend.
Am nächsten Morgen rufe ich ihn, sodass er sich fertigmachen kann. Noch immer ertönt von ihm nur ein monotones Wort der Bestätigung.
Er kommt die Treppe hinunter und wir fahren los.
Denn heute findet die Beerdigung seines Bruders statt.