ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Um die Ecke hinter einem Metallzaun, da war etwas äußerst Seltsames. Kräftige Sonnenstrahlen vielen auf die menschen-ähnliche Gestalt. Es war drei Mal größer als ein Mensch und kroch auf allen Vieren hinter dem metallischen Zaun. Sein Gesicht war in die Sonne gedreht und lächelte. Langsame drehte es seinen Kopf in meine Richtung.
Ich war mitten in der Stadt, aber niemand außer mir schien von der Gestalt Notiz zu nehmen oder auch nur beunruhigt zu sein. Obwohl niemand den viel zu großen Menschen zu sehen schien, stiegen die Passanten vom Gehsteig auf die Straße, um nicht mit der Kreatur zusammenzustoßen.
Panik ergriff mich und ich rannte die Straße zurück und in meine Wohnung. Fünf Minuten stand ich einfach nur da und versuchte meine Atmung zu beruhigen. Dann beschloss ich aus dem Fenster zu schauen, um festzustellen, ob es mir gefolgt war. Aber da war nichts. Irgendwie hatte ich erwartet, dass es mir folgen würde. Ich würde noch einmal an der Straßenecke mit dem Zaun vorbei müssen, wenn ich etwas zu essen wollte. Die Straßenecke war einfach auf dem Weg zum Supermarkt.
Nach ca. dreißig Minuten hatte ich mich davon überzeugt, dass mir meine Fantasie nur einen Streich gespielt hatte. Ich ging die Treppen des Stiegenhauses hinab und hinaus auf die Straße. Noch ein paar Minuten und ich würde wieder die Ecke mit dem Zaun sehen. Ich fixierte den Winkel zur Ecke mit beiden Augen. Ein seltsamer Schatten tauchte hinter dem Zaun auf. Mein Herz blieb stehen, um dann um so schneller zu rasen. Langsam drehte das Monstrum, das zuvor noch in grotesk verdrehter Weise in die Sonne gestarrt hatte, seinen Kopf in meine Richtung. Ich floh.
Viele tiefe Atemzüge und dreißig Minuten später beschloss ich, woanders einkaufen zu gehen.
Drei Tage später, ich kam gerade von der Arbeit, stellte ich fest, dass mein Kühlschrank wieder einmal leer war. Ich hatte den Vorfall vor einigen Tagen fast schon vergessen und beschloss zum nächsten Supermarkt zu gehen, um einzukaufen. Ich schlenderte über den Gehsteig und amüsierte mich darüber, wie dumm ich doch war und wie ausgeprägt meine Fantasie doch sei. Doch dann fuhr mir der Schreck in alle Knochen. Auf allen Vieren kroch der riesige Mensch langsam, ganz langsam vorwärts, das Gesicht zur Sonne gerichtet. Diesmal verlor es keine Zeit.
Der Kopf zuckte in meine Richtung und fixierte mich. Ich rannte. Als ich daheim angekommen war, presste ich den Kopf in meine Hände und fing an zu heulen. Nach fünf Minuten Tränen und Verzweiflung überkam mich panische Angst. Ich ging zu dem Fenster und starrte in die Richtung, in der ich das Ungetüm das letzte Mal gesehen hatte. Da stand es weit entfernt am anderen Ende der Straße. Es war nähergekommen. Dann fing es an, den Kopf zu drehen.
Ich fuhr zurück und riss das Fenster zu. Was war das? Wie konnte solch ein riesiges Ungetüm mitten in der Stadt sitzen/kriechen ohne das es jemand bemerkte? Ich fragte mich, ob ich wahnsinnig geworden sei. Ich hörte von draußen ein dumpfes Platschen oder Stampfen. Als würde etwas schweres Organisches auf den Asphalt treten. War es jetzt vor meiner Haustüre? Ich wagte es nicht, aus dem Fenster zu blicken. Nach einiger Zeit fasste ich mich wieder und rief die Polizei an.
Nach 15 Minuten klingelte es an meiner Türe. Ich stellte mich den zwei Polizisten vor und erzählte ihnen von dem seltsamen Mann, dem Sunwatcher, so wie ich ihn nannte. Dann fing ich an zu heulen.
„Alles in Ordnung, Herr Gruber?“, sagte einer der Polizisten.
„Ja.“, sagte ich zitternd.
„Ich glaube nicht, dass wir etwas finden werden, was auf ihre Beschreibung passt.“, sagte der andere Polizist.
„Wir können ihnen einen Krankenwagen rufen, wenn sie wollen.“, sagte sein Kollege.
„Ist schon gut, es war vermutlich nur ein Tagtraum.“, sagte ich.
„Sie sollten wirklich einen Doktor aufsuchen.“, meinte einer der Polizisten. Ich wusste, was ich gesehen hatte und diese zwei herzlosen Menschen taten so, als sei ich verrückt. Erst eine Stunde, nachdem die Polizei weggefahren war, beruhigte ich mich wieder ein wenig.
Ulysses Kedl