Tage im Schnee
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Oh, wie schön der Schnee hier fällt. Ich liebe Schnee.
Die kleinen weißen Flocken, die sich auf deine Nase setzen und sogar schwarzes Haar ganz hell färben.
„Die Kälte ist nicht so schlimm“, denke ich. Die Schönheit des weißen Regens lässt mich alles vergessen. So bitterkalt es auch sein mag, ich fühle nur Glück.
Meine Freunde und ich fechten eine Schneeballschlacht aus und ich treffe Tommy am Kopf. Er schaut erschrocken, lacht dann aber und wirft einen fester gebauten zurück.
Ich schaue erschrocken, lache dann aber.
Ich liebe Schnee.
Wir legen uns in die weiße Pracht und machen Schneeengel. Sam und Jim meinen, dass ihrer viel schöner wäre. Ich lächle sacht und schaue veträumt meinen Engel an.
„Es ist nicht so schlimm“, sage ich. Ich finde meinen weißen Engel so wunderschön. Meine leuchtende Figur der Schönheit, die niemand berühren kann.
Stunden über Stunden spielen wir im Schnee und scheinen ganz zu vergessen, dass es etwas gibt, das man ‚Kälte‘ nennt.
Der Weg meiner Freunde und mir trennt sich und jeder gut für sich nach Hause. Erschöpft von dem Spiel in all dem Weiß kehrt jeder für sich dorthin zurück, wo es warm ist.
Als ich zuhause ankomme hat mir Mama schon warmen Kakao gemacht, sie nimmt mich lächelnd in den Arm und reibt mir mit beiden Händen über die roten Wangen.
Sie fragt, ob mir wohl kalt ist, aber ich grinse nur breit und sage, dass ich keine Kälte spüre. Mama gibt mir einen Kuss und trocknet mir mit einem Handtuch die Haare. Ich habe dich lieb, Mama.
Ich trinke den Kakao, dessen Wärme meinen Zähnen leicht wehtut, aber er schmeckt wirklich gut und ich möchte noch eine Tasse. Natürlich bringt mir die herzensgute Frau noch eine Tasse, lächelnd und ohne jedes Widerwort.
Glücklich und doch erschöpft von dem Spiel in all dem Weiß gehe ich auf mein Zimmer. Noch lange, bis spät in den Abend hinein, stehe ich am Fenster, sehe hinaus und betrachte all die Schönheit des Winters.
Ich weiß nicht, wie ich es in Bett geschafft habe, aber mitten in der Nacht kommt meine Mama in mein Zimmer gestürmt, rüttelt mich auf und fragt, ob ich es gespürt hätte.
„Was denn?“, frage ich erschrocken aus dem Schlaf gerissen.
Sie sagt die Erde hätte gebebt, aber davon habe ich nichts gemerkt. Kleine Tränen laufen an ihrem Gesicht herunter. Mama hat Angst oder Mama ist erleichtert, weil mir nichts passiert ist. Ich weiß nicht genau, warum sie weint, aber ich nehme sie in den Arm und versichere ihr, dass es mir gut geht.
Doch dann höre ich einen lauten Krach, als ob es gewittern würde und der Donner die Welt erschüttert.
Ruckartig sehen Mama und ich aus dem Fenster und wir sehen, dass sehr viel Schnee fällt.
Ich kann nicht anders als mich zu freuen und zu lächeln. Mama atmet erleichtert auf und gibt mir einen Kuss.
Auch am nächsten Tag spiele ich wieder mit meinen Freunden in der weißen Pracht.
Ich baue einen besonders festen Schneeball für Tommy. Gerade als ich ihn abwerfen möchte bemerke ich, dass er einfach nur wie gelähmt in den Himmel schaut.
Mein Schneeball trifft ihn am Kopf, aber er reagiert fast nicht. Ich lache und baue gleich den nächsten.
Und gerade als ich den Schneeball den ersten Treffer folgen lassen möchte sehe ich, dass Tommy sich kein Stück weg bewegt hat. Sein Blick bleibt stur auf den Himmel gerichtet, wobei sein Mund wie erschrocken aufgerissen ist.
Ich laufe zu ihm und möchte ihn fragen, was los ist, doch bevor ich die Frage beenden kann flüstert er plötzlich: „Siehst du das?“ Ich folge seinem Blick und mir bleibt der Atem stehen.
Irgendetwas Schwarzes bedeckt den ganzen Himmel und es scheint in gewaltigem Tempo näher zu kommen. Bevor ich schreien, weglaufen oder überhaupt reagieren kann kommt es immer schneller näher und ich schließe kurz bevor es auf uns trifft die Augen.
Doch bevor alles schwarz wird höre ich ein lautes Klirren, als ob etwas zerbricht.
Ich denke in den letzten Momenten an die weiße Schönheit und die Welt zerbricht.
() 16:43, 17. Jul. 2014 (UTC)