KreaturenKurzTraum

The Negative – Erstes Kapitel: Lucifer

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Aufmerksam sah ich mich im Raum um. Wände und Decke waren
weiß. Ein steriler Duft drang in meine Nase, während ich langsam weiterging.
Vor mir sah ich ein weißes Bett. Es war ein Krankenhausbett. Auf diesem Bett
lag eine Frau, die ein Baby, welches noch mit Blut bedeckt war, in ihren Armen
hielt und mit einem Grinsen im Gesicht still und leise beobachtete, wie das
Kind in ihren Armen schlief. Schemenhaft konnte ich erkennen, dass das Baby
etwas auf seiner Hand hatte. Es sah aus wie ein pechschwarzer Fleck, ähnlich
wie wenn ein kleines Kind sich mit Filzstiften anmalte, ich wollte es genauer
sehen und hörte plötzlich ein Platschen unmittelbar vor mir, fast so als wäre
ich in eine Regenpfütze getreten. Irritiert schaute ich hinab zu der Stelle,
von der ich das Geräusch vernommen hatte. Buchstäblich gefror mir das Blut in
den Adern, als ich langsam realisierte, was dort auf meinen Fußsohlen klebte:
Blut. Blut, das sich zu kleinen Äderchen verformt hatte und in verschiedene
Richtungen zeigte. Eine der Adern zeigte direkt auf das Bett, in dem die Frau
lag. Plötzlich bekam ich ein mulmiges Gefühl. Als ob ich das dringende
Bedürfnis hätte, jemanden zu verletzen. Jemanden Leid zuzufügen. Mein Körper
kribbelte aufgeregt bei dem Gedanken und ich wurde das unbändige Bedürfnis, Blut
zu lecken, nicht los. Ich wollte töten!

Die Frau schien mich zu bemerken. Mich und meine verdammte
Gier, pulsierende Gedärme auf den Boden aufklatschen zu hören. Doch alles, was
sie je sagte, war etwas, was ich nicht erwartet hätte. Jeder andere Satz oder
gar jede andere Reaktion hätte in den darauffolgenden Momenten vielmehr Sinn
ergeben, als diese Worte, die sich selbst bis heute noch wie ein
gottverdammtes Brenneisen in mein Gehirn einbrannten: „Ich habe dich lieb,
meine süße, kleine Lucy.“ Kaum hatte die Frau diesen einen Satz ausgesprochen,
begann das Baby zu lachen, so als wüsste es, was nun folgen würde. Kurz darauf
flogen mir Gedärme, Milz und andere Organe zusammen mit einigen anderen
Körperteilen entgegen. Schützend hielt ich meine Arme vor’s Gesicht, damit die
Wucht der explodierten Organe mich nicht beschädigte. Als endlich alles vorbei
war, rannte ich zu den verbliebenden Überresten der Frau hin. Wie befürchtet
war sie nun nichts mehr als ein aufgeplatzter Haufen von Haut und Knochen. Der
aufgeplatzte Brustkorb wies an den spitzen Rippenknochen noch einige übriggebliebene Reste ihres Herzens auf, das nun, genau wie ihre anderen Organe,
auf der, bis eben noch markelosen, weißen Wand klebte. Hasserfüllt blickte ich
zum Baby rüber, das ein schallendes Lachen von sich gab. Es fühlte sich so
komisch an. Einerseits hasste ich dieses… Ding wie die Pest, für das, was es
getan hatte und andererseits musste ich plötzlich anfangen unwillkürlich zu
grinsen. Es gefiel mir, die nach Blut riechenden, zermatschten Überreste eines
Menschen zu sehen.

Ein kalter Luftzug erfüllte den Raum und meine platinblonden
Haare peitschten mir leicht ins Gesicht. Verwundert über den plötzlich
aufkommenden Luftzug, drehte ich mich dorthin um, von wo ich diesen vernommen
hatte. Und da stand sie vor mir, ein Mädchen mit nahezu pechschwarzer Haut und
Haaren, selbst ihre Klamotten waren in der selben Farbe gefärbt, nahezu
alles, bis auf ihre Augen und ihren Mund. Ihre Augen waren in ein seltsam
leuchtendes Blau getaucht und ihre Lippen in so ein unnatürliches Rot, dass
es fast schon wie zähflüssiges Blut wirkte, dass sie sich einfach auf ihre
Lippen geschmiert hatte. Blut ihrer Opfer… Mit vorsichtigen Schritten nährte
ich mich ihr. Das Aussehen hatte verblüffende Ähnlichkeiten mit mir selbst,
selbst die Art, wie sie sprach, ähnelte der meinen: „Mein Name ist Negative. Und
du bist ein Teil von mir. Ein Teil der sich Mensch nennt.“ Ihre Stimme klang
seltsam verzerrt, dass es mir schwer fiel, einen Vergleich zu finden, fast so, als
wäre sie nicht von dieser Welt. „Sag mir deinen Namen“, forderte ich die Fremde
vor mir auf. „Lucifer“, erklang prompt als Antwort und ich traute meinen Ohren
kaum. „Wie… bitte…?“, gab ich zögernd von mir, als habe ich ihre, nein meine, eigenen
Worte nicht gehört. „Lucifer, das ist mein Geburtsname. Mein Vater hat mich
nach dem Tod meiner Mutter so genannt, da ich in seinen Augen ein Teufel war.
Eine Ausgeburt der Hölle.“ Jetzt trat ich wieder einige Schritte näher. Sie war
wie ich und sie besaß den selben Namen, dachte ich und begann zu weinen. Es
waren Tränen der Verzweiflung und zugleich Tränen der Freude. Freude darüber,
dass ich jemanden gefunden hatte, der mein Denken und Handeln verstand. Der
ganz genau wusste, warum ich diese ungesättigte Lust nach Blut und Gedärmen
hatte. Auch Negative fing an zu weinen. Doch sie weinte keine Tränen aus Wasser,
so wie ich. Es waren lavafarbende Tränen, die sich in den Boden einbrannten und
kleine Löcher hinterließen, je mehr sie vergoss. Auf einmal öffnete Negative
ihren Mund und schrie aus Leibeskräften auf. Spitze Reißzähne entblößten sich
vor mir, kurz darauf gruben sie sich tief in meinen Hals hinein.

Schwer
keuchend wachte ich auf. Schon wieder dieser verdammte Albtraum! Instinktiv
wischte ich mir den Schweiß von meiner Stirn und stand auf, um mir mein nassgeschwitztes T-Shirt gegen ein Neues auszutauschen. Dabei warf ich noch kurz
einen Blick in meinen Schrankspiegel. Erschrocken fuhr ich mit zittrigen
Fingern über mein Gesicht. Von den Tränensäcken bis zu meinem Mund führten zwei
dicke Spuren, die aussahen, wie Verbrennungen dritten Grades, entlang meines
Gesichtes. Bei jeder Berührung, egal wie vorsichtig ich auch war, zuckte ich
vor Schmerzen zusammen. Seit wann zur Hölle hatte ich mich bitte
verbrannt?!      

Hier geht’s weiter zum zweiten Kapitel:       

☀http://de.creepypasta.wikia.com/wiki/The_Negative_-_Zweites_Kapitel:_Erkenntnis

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