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The Visitor

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich war
angespannt. So wie immer, wenn ich zu dem Fenster in meinem Zimmer ging. Würde sie wieder da sein? Ich weiß nicht
einmal, was sie genau ist, oder wann sie auftauchte. An den ersten Kontakt habe
ich nur noch Erinnerungen voller Lücken. Die wenigen Bruchstücke, die mir noch
geblieben sind, machen das Bild nicht komplett.

Ich kann mich nur
noch daran erinnern, wie ich zufällig aus dem Fenster vor meinem Schreibtisch blickte.
Der Vollmond schien mir ins Gesicht. Und da war sie. Dieses unbegreifliche Etwas.
Am Fenster vom Nachbarhaus stand eine Kreatur, die nur sehr entfernt einem
Menschen ähnlich sah. Ihr Körper war so weiß wie der einer Leiche. Sie hatte
pechschwarze Haare, die ihr bis an die Hüfte reichten. Grüne, stechende Augen
prägten ihr Gesicht und blitzten durch die Nacht. Und das fleckige Seidenkleid,
welches sie trug, war an einigen Stellen blutbefleckt.

Und da passierte
es. Zunächst war es nur eine Langsame Bewegung. Dann wurde sie immer
deutlicher. Die Frau drehte langsam Ihren Kopf zu mir und sah mir direkt in die
Augen. Ihre giftgrünen Augen schienen mich zu durchbohrten. Wie angewurzelt
stand ich da, unfähig, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Ich spürte
etwas in mir. Etwas, das aussagekräftiger als jedes Wort war. Totale
Verzweiflung. Mit einem Mal flackerten tausende Möglichkeiten in meinem Kopf
auf, wie ich dieses Leiden beenden könnte. Und ich wollte, dass es so schnell
wie möglich aufhörte, egal wie qualvoll es sein würde.

Und dann ließ sie
von mir ab. Mit einem Mal fasste ich wieder neuen Lebensmut, und verschwand so
schnell wie möglich vom Fenster. Das war das erste und letzte Mal gewesen, dass
sie mich angesehen hatte.

Seitdem stand sie
jede Nacht vor dem Fenster, den Blick geradeaus gerichtet. Wie eine Puppe. Auch
jetzt während ich das schreibe. Und sie bewegt sich nicht. Kein bisschen. Ich
habe sie die vielen Tage, die ich sie jetzt schon beobachte, nicht einmal
blinzeln sehen. Lebt dieses… dieses Etwas überhaupt? 

Natürlich klopfte
ich noch am gleichen Tag an die Tür meiner Nachbarn. In einem Anflug von
Hoffnung fragte ich sie, was das denn für ein unlustiger Scherz sei. Aber meine
schlimmste Angst bestätigte sich: Das war kein Scherz. Die Nachbarn wussten
nichts davon und hatten nichts gesehen.

Ich lud meine
Eltern zu mir ein und ließ sie durch mein Fenster schauen, in der Hoffnung, sie
würden dieses etwas auch sehen, doch sie sahen nichts. Egal wie oft Freunde, Verwandte
und Bekannte durch das Fenster schauten, sie sahen nichts. Sobald mehr als eine
Person in meinem Zimmer war, verschwand dieses Etwas. Hieß das, dass nur ich es
sehen konnte? Oder versteckte sie sich vor den anderen, weil sie wollte, dass
nur ich sie sehe? Ich habe nie Antworten auf diese Fragen bekommen.

Nach drei Jahren. Nach drei Jahre der
Angst und dem Gefühl langsam verrückt zu werden hatte ich genug.

Ich musste wieder einen klaren Gedanken
fassen können, sagte ich mir und verließ mein Zimmer, zog meine Schuhe an und
spazierte von der Einfahrt meines Hauses heraus. Ich drehte mich noch einmal um.
Es war sehr prachtvoll, und ich wollte es ungern verlassen. Doch sollte dieses
Etwas nicht verschwinden, würde ich wohl ausziehen müssen. Irgendwo hin, weit
weg von hier.

Doch da geriet noch etwas in mein
Blickfeld. Nein, das konnte nicht sein! Das war doch unmöglich! Meine Kehle
schnürte sich zu und ich begann zu zittern.

Mein Blick war auf den Teil des Hauses
gefallen, in dem mein Zimmer lag. Dort, an meinem Zimmerfenster, stand eine
Frau mit langen schwarzen Haaren und einem weißen Seidenkleid. Ihre Grünen
Augen starrten mich boshaft an. Sie war es. In meinem Zimmer. Seitdem weiß ich,
dass ich ihr nicht entkommen kann. Niemand kann das.

-geschrieben von: [https://creepypasta.fandom.com/de/wiki/Benutzer:Jan234 Jan Wimmer]

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