ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Transparenz.
Die dauerhafte Durchsicht. Du sitzt auf diesem nassen Boden. Dich selbst
schützend, schlingst du dir deine vor Angst zitternden Arme, um deine Beine. Die
Augen fest verschlossen, wagst du es nicht, dich zu rühren. Etwas prasselt auf
deinen bloßen Körper. Eine Flüssigkeit. Geruchsneutral. Schleimig.
Undefinierbar. Du hast Angst deine Augen zu öffnen. Immer, wenn du dich daran
erinnerst, was du sehen musstest, durchfährt dich ein quälender Stich. Existenzen
sind unter deinem Blick zerbrochen. Du selbst bist mehr Mensch, als alle andere
zusammen und doch gibt es da gravierende Unterschiede. Du gehst von
Anfang an mit offenen Augen durch die Ewigkeit dieser Welt. Und obgleich du im
Angesicht weiserer und älterer Existenzen, eine eher geringe Lebenszeit
aufweist, hast du mehr gesehen und gefühlt, als viele andere.
Die
Flüssigkeit, die unnachgiebig auf deinen zusammengekauerten, wippenden Körper
träufelt, beginnt dein Gefühl für dein Sein zu verändern. Hat sie sich bis
eben noch kühl und erfrischend angefühlt, so wirst du merken, dass sich jene
undefinierbare Substanz mit jeder Sekunde erwärmt. Ein Schauer durchfährt
deinen zitternden Körper. Du weißt genau, dass dies Vorboten sind. Es ist an
der Zeit, deine Augen zu öffnen. Dich der Transparenz hinzugeben. Du würdest
lieber im Schwarz deines geschlossenen Sehorganes bleiben. Dort wärst du sicher
und behütet. Müsstest nicht sehen, was dein Blick anzurichten vermag. Die
Flüssigkeit fühlt sich an, als würde sie sich in deinen Körper brennen. Du schreist.
Deine weibliche Stimme verhallt im leeren Raum der Transparenz.
Als dir keine
andere Möglichkeit mehr zu bleiben scheint, tust du das Unvermeidbare. Du
öffnest deine Augen.
Das schmerzpeinigende Brennen erstirbt augenblicklich. Der Raum, in dem du dich
befindest, ist vollkommen leer. Es sind Wände, Fenster und Türen erkennbar,
doch vermagst du durch alles Geschlossene hindurch zu blicken. Es sind schier
endlos viele Räume, die genauso aufgebaut sind, wie eben jener, in dem du dich
befindest.
Wie immer, versuchst du deinen Körper von der eben noch brennenden Flüssigkeit
zu befreien und bemerkst, dass du vollkommen unberührt bist. Du verfluchst dich
selbst, dem Ganzen nicht standgehalten zu haben. Außerdem fällt dir auf, dass
du nunmehr Kleidung trägst. T-Shirt. Jeanshose. Freizeitschuhe. Wie immer, wenn
du dich den Wünschen der Transparenz hingeben musst.
„Du darfst wandern.“, hallt deine eigene Stimme
durch den transparenten Raum. Es ist immer deine Stimme, obgleich du die Lippen
nicht bewegst und diese im Gegensatz zu deiner, verwaschen und hallend
klingt. Für dich ist es schon lange
nicht mehr relevant, wie das möglich ist. Schon oft hast du dies in die
Transparenz gefragt und nie eine zufriedenstellende Antwort erhalten. Du seufzt
schwer und erhebst dich von deinem Platz. Bedrückende Trauer überkommt dich im
Angesicht dessen, was du gleich tun musst. Langsam gehst du auf eine der Türen
zu.
„Öffne
sie und tritt in den Raum dahinter.“, befiehlt deine eigene Stimme
gelangweilt. Sie wirkt, als würde das, was du gleich tust, nicht einmal im Ansatz
ihres Interesses würdig sein. Im Gegenteil, es ist so, als hätte die
Transparenz besseres zu tun, als dich an die Arbeit zu schicken.
„Was erwartet mich?“, fragst du mit sichtlichem Unwohlsein in der
Stimme.
„Der erste Schritt zum Ende deines Seins.“, entgegnet die Transparenz im Klang
deines eigenen Stimmbildes.
Unentschlossen legst du eine deiner durchsichtigen Hände auf die kühlende
Klinke der Tür. Sie fühlt sich metallisch auf deiner Haut an. Mit einem Ruck
öffnet sich die Instanz, welche dich von der anderen Sphäre fernhält.
Resigniert seufzt du, als du dich in einer vollkommen ergrauten Welt
wiederfindest. Alles, was du erblickst ist grau. Die Wände des Ganges, welche
einst sicher von angenehm wirkenden Portraits behängt gewesen sind. Du bist nicht mehr in der Lage, die Transparenz der Dinge wahrzunehmen.
Doch das ist für dich auch nicht überraschend. Immer, wenn du durch die Sphären
wanderst, bist du solange ein Teil davon, bis du deine Aufgabe in ihr erledigt
hast.
Dein Weg
führt dich an die dritte Tür zu deiner Linken. Flüsterndes Stimmengewirr
begleitet deine Schritte. Angestrengt versuchst du einzelne Worte aus dem
Geflecht des Tuschelns herauszufiltern.
„Gräue.“ „Überall.“ „Grau.“ „Umringt.“,
sind nur ein paar Wortfetzen, die du vernehmen kannst. Du spürst, dass dein
Geist dir die Sinnlosigkeit dieser Wörter zu vermitteln versucht. Dir mitteilt,
dass du dich auf deine Aufgabe zu konzentrieren hast.
„Ich möchte, dass das Grau erstirbt.“, hörst du aus dem Raum, der
deinen Zielort darstellt und dessen Antwort: „So wird es geschehen.“
Etwas in
deinem Inneren sagt dir, dass genau das dein Stichwort ist. Du gehst
zielgerichtet auf die ergraute Tür zu. Öffnest sie. Trittst in die Tristes des
ewigen Grau. Erkennst eine Transparente Silhouette, die sich zu dir umdreht. Als
sie dich erblickt, entfährt ihr ein markerschütternder Schrei. Ihr ergrautes
Dasein entschwindet in einem Rauch aus Rot. Kein Blut. Keine Exkremente.
Einfach nur…Rot. Die Farbe des Belebens. Du hast diesen Gefangenen befreit.
Dessen Dasein im Elendsgrau beendet. Der erste Teil der Seele ist frei.
Gleichzeitig beginnt dein gesamter Körper einem so gewaltigen Brennen zu erliegen,
dass es sich so anfühlt, als würde Lava durch deine Blutbahnen fließen. Du
kennst dieses Gefühl. Kannst es benennen. Es ist der Preis, den du für die
erfolgreiche Wanderung zahlen musst. Dir fällt auf, dass sich dieser Raum
allmählich verändert. Ist er eben noch grau gewesen, so wirst du feststellen,
dass sich der rötliche Rauch immer weiter ausbreitet. Sich verdichtet. Bis du
nur noch in der Lage bist, deine eigenen Körperteile zu erblicken
Du starrst
auf deine Hände. Erkennst etwas schleimig schwarzes auf deren Fläche.
„Geh weiter.“, fordert die Transparenz von allen Seiten. Für dich
klingt sie unverkennbar mürrisch. Eigentlich möchtest du das alles nicht.
Willst nur wieder deine Augen schließen. Dich in deine eigene Welt
zurückziehen, statt diesen Befehlen ausgeliefert zu sein. Der schwarze Schleim
auf deiner Handfläche beginnt sich auszubreiten. Sich wie eine zweite,
schmierige Haut über deine zu legen. Wenn du es nicht bereits besser wüsstest,
würdest du dich dagegen sträuben. Dich wehren. Versuchen es mit allem, was du
ertasten könntest, abzuwischen. Doch du weißt, dass es dir nur schaden würde
und so lässt du angewidert zu, wie die
dunkle Substanz sämtliche Gesichtsöffnungen bedeckt. Du bist unfähig, deine Augen zu schließen,
während du wanderst. Nicht einmal um zu blinzeln. Musst zusehen, wie sich diese
Schwärze über deine Augen legt. Du fühlst dich machtlos. Gefangen. Bist unfähig
dich zu bewegen. Und obgleich du glaubst, dass dieser Moment ewig währt,
entfernt sich dieses finstere Etwas genauso schnell, wie es dich befallen hat.
Deine Augen
müssen sich ohne Vorwarnung an neue Lichtverhältnisse gewöhnen. Du befindest
dich an einem Ort, dessen Düsternis die jeder Seele auf diesen Planeten
übertrifft. Und auch, wenn du bereits viel gesehen hast. Viele Existenzen sich
deinem Blick nicht entziehen konnten. So ist der Anblick, der dich in jener
Dunkelheit erwartet etwas vollkommen neues.
Du bist überrascht, dass du, obschon du dir der Finsternis bewusst bist, alles
klar und deutlich erkennen kannst. Dein Augenmerk fällt auf ein transparentes
Wesen, dessen Angst fast schmeckbar in dieser Sphäre zu spüren ist. Deine
Gedanken drehen sich um die Frage, was die Aufgabe dieses bemitleidenswerten
Wesens ist. Du beobachtest gespannt, was der Wärter der Dunkelheit mit dem
Gefangenen anzurichten versucht. Auch hättest du vorher gerne den Wächter in
Grau gesehen. Das ist eines der wenigen Dinge, die du an deinen Wanderungen für
interessant befindest. Dein Blick gilt dem finsteren Wärter, der sich formlos,
wie ein schimmerndes Flimmern in der Luft, um den zweiten Teil der Seele
bewegt. Von ihm geht ein knackendes Geräusch aus, dass die Dunkelheit als
einziges nicht verschluckt.
Du
schreitest etwas näher an den Gefangenen dieser Sphäre. Jener hat sich bereits
aufgerichtet und scheint mit dem Wächter zu sprechen. Starrt dir dabei
permanent in die Augen. Du fragst dich irritiert, ob er dich sehen kann.
„Streich ihm über die Augen. So befreist du ihn.“, befiehlt die
Transparenz ungeduldig. Du fühlst dich zunehmend unwohler. Unfrei. Wie eine
Marionette, deren Wert in einmaliger Benutzung liegt. Und doch tust du, wie dir
geheißen. Du kannst nicht anders. Dies ist deine Bestimmung.
Dein Schritttempo beschleunigt sich. Die transparente Gestalt scheint deinen
Bewegungen nicht folgen zu können. Ihr Blick huscht in alle Richtungen, als
seist du eine verwaschene Bewegung in der Luft.
„Ich
will die Schwärze hinter mir lassen!“, beginnt die gefangene Seele
plötzlich zu schreien. Das widerwärtige Knacken, dass dir
ein wenig Übelkeit beschert hat, erstirbt augenblicklich. Dein Zeichen. Der
einzig vernehmbare Satz in dieser allesverzehrenden Dunkelheit. Du breitest
deine Hand aus. Streichst der farblosen Silhouette über die Augen. Ein weiterer
markerschütternder Schrei erklingt. Durchbricht das Finster. Brennt sich in
deinen Gehörgang. Schallt durch deinen Kopf. Du beobachtest, wie der Gefangene
der Schwärze die Augen schließt. Für immer. Deine Berührung hat seinen Wunsch
erfüllt. Du hast ihn befreit. Die transparente Gestalt ist eins mit der
Schwärze geworden. Mit einer gewissen Befriedigung bemerkst du, dass der Raum eine
scheinbare Perfektion in der Dunkelheit erreicht hat.
Der zweite Teil der Seele ist frei.
Dir ist, als
würde ein Messer immer und immer wieder in deinen Bauch einstechen. Von Schmerz
gepeinigt sackst du zu Boden. Du willst schreien, doch deine Stimme versagt dir
den Dienst. Gezwungen in Stille zu leiden, liegst du inmitten der Schwärze. So schmerzhaft
ist es während einer Wanderung noch nie gewesen. Der finstere Wärter schreitet
auf dich zu. Du bekommst es zum ersten so richtig mit der Angst zu tun. In
deinem Inneren flehst du zur Transparenz, doch wirst ignoriert. Das schimmernde
Flimmern hält vor deinem von Schmerzen zuckenden Körper inne.
„Gehe weiter.“, spricht die metallisch verwaschene Stimme des
Wächters zu dir. Du erschrickst. Die quälenden Stiche in deinem Körper lassen
nach. Weichen dem vertrauten Brennen. Dein Preis.
Du könntest schwören, dass wieder etwas flüssiges auf deine Haut träufelt, doch
vermagst du nicht zu bestimmen, ob dies nur eine Einbildung ist. Dein Körper
scheint zum Aufbruch bereit zu sein. Zögernd erhebst du dich. Betrachtest den
Wärter der Schwärze. Du weißt nicht warum, aber mit jeder Sekunde, in welcher
du auf ihn achtest, kommt dir der Raum immer heller vor. Und tatsächlich. Die
Dunkelheit weicht immer mehr einer undefinierbaren Helligkeit.
Deine Augen
müssen sich ein weiteres Mal neu eingewöhnen. Sie sind diese Art des Blendens
nicht gewöhnt. Reflexartig hältst du dir schützend die Hände vor die Augen.
Überall dieses Weiß. Du scheinst dich in keinem Raum mehr zu befinden. Dies
hier gleicht eher einem offenen, weitläufigen Areal. Das einzige, was sich von
dem ewigen Weiß abhebt, ist ein schwarzer Strich am Boden, der in die endlose
Weite zu führen scheint. Du hast schon so viele Sphärenwanderungen hinter dir,
doch noch nie war all dies so verwirrend für dich. Diese Seele muss wirklich
einiges durchlebt haben. Und gerade hier wird es deutlich. Überall in diesem
Weiß treiben deformierte Gestalten ihr Unwesen. Und in einiger Entfernung
kannst du die transparente Silhouette dieses Seins im Weiß erkennen.
Sie bewegt
sich auf dem schwarzen Strich entlang. Scheint zu balancieren. Du siehst, wie
sich die deformierten Wesen nach dem Gefangenen winden. Manche von ihnen
besitzen menschenähnliche Münder, deren Zähne humanoiden Finger gleichen. Andere
tragen auf ihren verformten Gesichtern ein Dutzend kleiner Augen und sonst
nichts. Ausnahmslos jeder von ihnen bewegt sich nicht von der Stelle. Stehen an
ihrem Platz wie festgewachsen. Geben undefinierbare winselnde Geräusche von
sich. Du bemerkst, dass das gefangene Fragment keinerlei Notiz von diesen Wesen
nimmt. „Vermutlich besser so.“, denkst du dir und beobachtest weiter
den Weg des Durchsichtigen im Laborkittel.
Dir ist, als
müsstest du dich dem Fragment nähern und es bleibt dir keine andere Wahl, als
diesem Impuls nachzugeben. Vorbei an einigen dieser deformierten Kreaturen, die
dir keine Beachtung schenken. Sie können dich nicht wahrnehmen. Diese Fähigkeit
obliegt einzig dem Wärter der jeweiligen Sphären.
„Es gibt viele Prinzipien“, beginnt der Wächter des ewigen Weiß zu
sprechen. Augenblicklich hältst du inne und beginnst aufmerksam zu lauschen.
„Das Prinzip der grauen Tat. Dann das, des schwarzen Sehens. Danach
das des weißen Ganges und zuletzt…“, er bricht mitten im Satz ab. Dich
beschleicht das seltsame Gefühl bemerkt worden zu sein. Eine riesige Erkenntnis
schießt dir durch den Geist. Und nun weißt du auch, was all das hier soll. In
was für einer Seele du wanderst. Ein sanftes Lächeln zieht sich auf deinen
trockenen Lippen aus.
In noch weiterer Ferne, erglüht eine Farbe,
die sich deutlich von all dem Weiß abhebt. Ein Grün. Du deutest es als Farbe
der Hoffnung. Dir ist nicht ganz klar, was das zu bedeuten hat.
Deine
Gedanken reißen ab, als dir auffällt, dass der Gefangene innehält. Sich nicht
mehr rührt. Du fragst dich, ob der Durchsichtige begriffen hat. Tatsächlich
beginnt er breit in das ewige Weiß zu grinsen, breitet die Arme aus und lässt
sich seitlich fallen. Direkt in das Tief des ewigen Weiß. Du bist dran. Mit
einem Satz, springst du dem Seelenfragment nach. Lässt dich in den Rausch des
immerwährenden Blendens fallen.
„Gut gemacht. Du hast versagt und genau das ist das
Richtige. Das ist dein Sinn. Das Prinzip des weißen Ganges. Versagen ist dein
Erfolg. Du hast es geschafft. Nun kann das letzte Spiel beginnen…“,
hauchst du sanft. Ihr seid auf Augenhöhe, als dich die Silhouette direkt anzustarren
beginnt. Du breitest deine Arme aus. Drückst das Seelenfragment liebevoll an
dich. Es scheint sich mit deinem Sein zu verschmelzen. Und noch ehe du an einem
Boden aufkommst, beginnt die Realität zu verschmelzen.
„Du bist vollendet. Grau. Schwarz. Weiß. Transparent. Ihr seid vereint.
Der letzte Teil der Seele ist frei. „, spricht die alles durchdringende
Transparenz, während sich deine Lippen mit bewegen. Deine Arbeit ist getan. Für
dich gibt es keine Verwendung mehr. Du bist ab jetzt eine Last. Eine Last die
keine Existenzberechtigung mehr besitzt. Lebe wohl…“, haucht eine neue
Stimme. Du weißt, dass es die Transparenz ist, die für dich bis ins
unkenntliche verzerrt klingt.
Und noch ehe du es wagst zu realisieren, explodieren alle
Farben, die dein kümmerlicher Geist zu erkennen glaubt. Dir ist, als würde dein
Körper immer schneller fallen. Dein Atmungsreflex wird zunehmend erschwert. Du
verstehst das alles nicht. Fragst dich von Panik ergriffen, weshalb du bestraft
wirst. Ohne zu widersprechen, hast du jeden einzelnen Befehl der Transparenz
ausgeführt. Sie hat dich doch schon so lange geführt. Dich bei deinen
Wanderungen durch die unendlichen Sphären der Seele begleitet. Du wolltest doch
nur frei sein. Einen Weg aus dem Elend finden. Dich komplettieren. Dir ist, als
würde dein Körper aufgrund des immensen Drucks, dem du während dieses Falls
ausgesetzt bist, zusammengepresst werden.
Vor deinem inneren Auge manifestieren sich drei Gestalten.
Sie sind für dich so klar und deutlich zu sehen, als würden sie mit dir
gemeinsam fallen. Mit einem zusätzlichen Schreck bemerkst du, dass sie dir fast
gleichen. Einzig der Schleier, der ihre Körper umgibt, unterscheidet sie von
einander und dir. Grau. Schwarz. Weiß. Jede der drei umgibt jeweils einen
dieser Schleier.
„Das Prinzip der grauen Tat.“, beginnst du in Grau zu sprechen
„Das Prinzip des schwarzen Sehens!“, schreist du in Schwarz
„Das Prinzip des weißen Ganges.“, lamentierst du in Weiß.
All diese Stimmen sprechen in deinem Kopf, sodass du es trotz deines Falles
klar und deutlich zu hören vermagst.
„Das Prinzip des transparenten Endes…“,
flüsterst du in das ohrenbetäubende Rauschen. Deine drei Seelenfragmente
lächeln dich an.
„Du bist frei.“, sagen sie unisono und strecken ihre Hände aus. Dein
Fall endet mit der Berührung ihrer Finger. Du spürst nassen Boden unter dir.
Dir ist bitterkalt. Schützend schlingst du deine Arme um deine Beine. Etwas
prasselt auf deinen bloßen Körper und mit blanker Entsetzung weißt du, wo du
bist. Dies ist deine Bestimmung und sie wird es auf ewig bleiben.
Die Transparenz erwartet dich. Dein Ende kommt mit dem
Anfang der Träume…