GeisteskrankheitKurzMord

Unermüdlich

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Für
einen Moment bleibe ich stehen. Genieße die Brise, die mir ins
Gesicht weht. Nicht unangenehm. Eher wie ein stiller Kuss des
Abendwindes. Ich schaue auf die Stadt. Tausende kleine Lichter. So
viele Menschen. In der Stadt muss man manchmal aufpassen, dass man
sich nicht in den Gedanken verrennt, nur einer von vielen Menschen zu
sein, die auf dieser Welt leben. Nur eine unbedeutende Ameise zu
sein, die ohne eine Menge Aufwand zerquetscht werden könnte…

Ich
drehe mich um, betrete mein Appartement. Sie liegt bereits auf dem
Bett. Zusammengekauert, beziehungsweise in Fötusstellung. Ich frage
mich, ob sie gerade schläft, lege den Kopf schief und gehe ein paar
Schritte auf sie zu. Ihre langen schwarzen Haare fallen ihren
kleinen, zerbrechlichen Körper herunter. Sie gleicht einer
schlafenden Elfe, wie sie da liegt. Vollkommen unschuldig, aber auch
einsam und wehrlos. Ich setze mich auf das Bett, lege meine Hand auf
ihre nackte Schulter.

Augenblicklich
reißt sie die Augen auf. Dreht sich hastig um, will schreien.
Vergebens, habe ihr einen Knebel in den Mund gesteckt. Meine Hand
gleitet zu ihren Mund, übe leichten Druck auf den Knebel aus. Ihr
Körper beginnt zu zittern, vor Angst, leider. Ich seufze, lege mich
zu ihr.

„Ganz
ruuuuuhig.“, flüstere ich, „Es ist alles guuut.“

Ein
Winseln durchdringt den weißen Stoff des Knebels. Der Körper der
Frau spannt sich einen Moment an, lockert sich dann aber wieder. Ich
lasse sie, soll sie doch einen Ausweg suchen, wenn es ihr danach
besser geht. Ich will sie ja nicht unterdrücken. Ich bin immerhin
ein Gentleman.

Lächle,
als sie den Kopf hebt und versucht mich anzuschauen. Ihre Arme und
Füße sind an den Bettpfosten fest gemacht und sie muss sich mehr
oder weniger stark verrenken, um mir in meine dunklen Augen zu
schauen.

Ihre
Augen sind blau, angsterfüllt, dennoch irgendwie… erwartend. Ich
werde ein wenig rot. Frauen anzusprechen, war noch nie meine große
Begabung…

„Entschuldige.“,
beginne ich, in der Hoffnung, meine Stimme würde nicht zu wackelig
klingen, „Ich wollte dich nicht aufwecken. Hast du schön
geträumt?“

Kein
Nicken, kein Kopfschütteln, kein Wort. Ich glaube, sie ist auch ein
wenig schüchtern. Welch Erleichterung, dann haben wir ja schon das
Erste gemeinsam.

Ich
lege meine Arme um ihren Körper. Sie versucht so gut, wie es geht,
sich zu wehren. Aber ich lege wieder meine Hand auf ihren Mund, übe
diesmal stärker Druck aus. Ein erstickter Schrei, Tränen laufen
ihre weichen Wangen runter. Ich wische sie mit meinen Fingern weg.

„Bitte,
hör doch auf, dich zu wehren. Ich versuche ja so gut es geht, für
dich da zu sein.“

Nur
weiteres Schluchzen. Stehe auf. Verschränke meine Hände hinter den
Kopf.

„Ich
kann das so nicht. Bitte, du musst mich verstehen, du liebst mich
doch.“

Wieder
erstickte Schreie. Zorn blitzt in ihren Augen auf, zerrt und verzerrt
ihr Gesicht zu einer hässlichen Grimasse. Gehe vorsichtig ein paar
Schritte zurück. Diesmal beginne ich ängstlich zu zittern, dabei
auf das vorher so elfengleiche Wesen starrend. Sie ist nun nicht mehr
zart und zierlich. Sie ist ein Dämon geworden. Einer, den es zu
vernichten gilt.

Ich
stolpere, eingeschüchtert von dem furchterregenden Wesen, dass auf
meinen Bett festgebunden ist, zum Kamin. Nehme den Schürhacken.

Laufe
nun langsam auf sie zu. Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken
runter, erfüllt meinen gesamten Körper. Die Kreatur, die mal eine
Frau war, bemerkt mich. Ihre Augen weiten sich, sie beginnt sich zu
strecken, zusammenzuziehen, die Fesseln so zu lösen. Ihr Knebel
lockert sich.

Ich
gehe weiter auf sie zu. Stehe nun vor Ihr, Ihm, Es. Der Knebel
rutscht aus dem Mund des Dämons.

„Du
wirst mich nicht bekommen, Teufel!“, schreie ich und mit einer
unglaublichen Geschwindigkeit saust der Schürhacken herunter.

Noch
einmal. Noch einmal. Ich höre Schreie. Die Schreie einer Frau. Der
Frau, die sie noch war, bevor sie zu nichts weiterem als einen
dreckigen Gehilfen des Teufels wurde, der schon seit Jahren versucht,
mich in seine Klauen zu reißen. Ich schließe die Augen, lasse die
Todesschreie ausklingen.

Mit
jedem einzigen Schlag, den ich ausübe, werden sie schwächer und
schwächer. Als Stille den Raum erfüllt, öffne ich die Augen.

Lasse
den Schnürhaken fallen. Lege mich wieder zu ihr ins Bett. Sie war
jetzt kein Dämon mehr. Sie war wieder eine Frau. Ihr Gesicht war nun
keine verzerrte Maske mehr, es war nun… wunderschön. Lege meine
Hand auf die fleischige Stelle, wo vorher ihr Mund war, übe kurz ein
wenig Druck auf die Stelle aus. Das Fleisch gibt nach. Eine Träne
fließt meine Wange herunter, ein Lächeln breitet sich auf meinen
Gesicht aus.

Und
in Erinnerungen an sie halten mich unermüdlich ihre Todesschreie
wach.

() 13:27, 1. Jan. 2015 (UTC)

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"