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Uninvited

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es war 2 Uhr morgens, als Kathryn von einem lauten Knall aus dem Schlaf gerissen wurde. Erschrocken fuhr sie hoch und sah sich verstohlen um. In ihrem Zimmer war es dunkel, und lediglich das Licht des Vollmondes, welches leicht durch das geöffnete Fenster fiel, erhellte die kahlen Wände des Raumes. Ihre Hände zitterten und krallten sich reflexartig in die vom Angstschweiß feucht gewordene Bettdecke, als diese seltsamen Laute von draußen an ihr Ohr drangen. Es klang wie ein Summen, gepaart mit undefinierbaren Klicklauten.

Langsam erhob sie sich aus ihrem Bett und schlich auf Zehenspitzen hinüber zum Fenster. Ihr Blick fiel augenblicklich auf den Rauch, der aus ihrer Scheune aufstieg. Feuer! Kathryn zog sich schnell ihren Abendmantel über und lief, so schnell sie konnte, die hölzernen Treppenstufen des Hauses nach unten, bis sie schließlich die Küche erreicht hatte. Mit zittrigen Händen griff sie nach dem Telefon und wählte die Nummer der Feuerwehr, doch als sie den Hörer an ihr Ohr hielt, vernahm sie lediglich ein undeutliches, kratzendes Geräusch.

,,Verdammt!“ rief sie und legte den Hörer wieder auf.

Wie konnte das nur passieren? Sie hatte doch bisher immer so guten Empfang, auch wenn ihre Farm im absoluten Nirgendwo lag. Kathryn hatte auch im Alter von 76 Jahren nie Probleme damit, die Farm zu bewirtschaften, und sie fühlte sich auch selten einsam, obwohl sie ganz alleine dort lebte, seit ihr Mann Eric vor vier Jahren verstorben war, doch in diesem Moment hatte sie panische Angst. Niemand war da, um ihr zu helfen, und sie konnte nicht einmal jemanden anrufen, um ihn um Hilfe zu bitten. Zum ersten Mal seit vielen Jahren fühlte sie sich vollkommen hilflos.

So schnell ihre Füße sie tragen konnten, rannte sie nach draußen zum Brunnen und fischte einen Eimer Wasser heraus. Etwas benommen, da sie so unerwartet aus ihrem tiefen Schlaf gerissen wurde, stolperte sie auf die alte Scheune zu, um jenes Feuer zu löschen, das ihrer Vermutung nach die Quelle des Rauches war, der aus einem Loch im Dach wich. Das Licht des Vollmondes flutete die Scheune und das umliegende, trockene Gras mit seinem bläulich-weißen Licht, als wäre das gesamte Ereignis eine Art Bühnenstück. Kathryn machte sich Sorgen. Die Scheune war zwar alt und schon seit Jahren einsturzgefährdet, aber das hatte sie nie wirklich gekümmert. Was ihr nun jedoch Angst machte, war, dass sich sämtliche Gerätschaften in jener Scheune befanden und drohten zerstört zu werden, wenn Kathryn das Feuer nicht unter Kontrolle bekäme.

Sie stellte den Eimer kurz ab, als sie das alte, hölzerne Gebäude erreicht hatte, und öffnete das Tor. Dann griff sie den Eimer, stolperte vorwärts, bereit, das kühle Wasser jeden Moment über die vom Holz zehrenden Flammen zu schütten, um diese zu vernichten und…

Sie stockte. Es war kein Feuer zu sehen. Alles, was sie erblickte, war ein haariges, lebloses Etwas, das in der hintersten Ecke der Scheune auf dem Boden lag. Auf den ersten Blick konnte Kathryn gar nicht erkennen, was es war, da der Schein des Mondes, welches nur durch das Loch in der Decke in die Scheune dringen konnte, nicht genügend Licht spendete, um ihr einen genaueren Blick zu ermöglichen. Vorsichtig kam sie näher heran, den Griff des Eimers fest umklammert, um ihn jederzeit zur Verteidigung nutzen zu können. Plötzlich blieb sie stehen; ihre zitternden Hände begannen nun so stark zu vibrieren, dass sie vor Angst den Eimer fallen ließ.

,,Bella?“

Vor ihren Augen entdeckte sie entsetzt den toten Körper ihrer Hündin. Panisch wich sie ein paar Schritte zurück; nicht weil Bella tot war, schließlich hatte Kathryn schon viele ihrer Tiere zu Grabe tragen müssen, und Bella war auch beileibe nicht der erste tote Hund, den sie je gesehen hatte… allerdings war sie das erste Tier auf dieser Farm, dem der Kopf abgerissen worden war! Kathryn blickte entsetzt auf die Blutlache, die sich in dem in der Scheune ausgelegten Stroh auszubreiten begann. Das Szenario, welches die ganze Zeit vom Bühnenlicht des Mondes beleuchtet wurde, verwandelte sich augenblicklich in einen Horrorfilm, und Kathryns Lungen entwich ein panischer und angsterfüllter Schrei.

In dem Moment erklang ein Geräusch. Fast so unscheinbar wie der seichte Wind, der beinahe lautlos um die Konturen der alten und morschen Scheune wehte. Diese… Klicklaute. Langsam ging Kathryn rückwärts auf das Scheunentor zu, bereit, sobald sie es erreicht hatte, sich umzudrehen und zurück in ihr vermeintlich sicheres Haus zu laufen. Doch je näher sie dem Tor kam, desto lauter wurden jene Geräusche, und obgleich sie auch dann noch ziemlich ruhig waren, so klangen sie bedrohlicher als alles, was Kathryn in ihrem Leben bisher gehört hatte. Nun spürte auch sie den kalten Hauch des Windes in ihrem Nacken; langsam ging sie in die Knie und griff sich im Vorbeigehen den Eimer. Im selben Augenblick wandte sie sich um – und erstarrte; in diesem Moment wurde ihr schlagartig klar, dass es nicht der Wind war, der ihren Nacken mit kühler Luft umschmeichelte, sondern etwas, das bereits seit einiger Zeit hinter ihr gestanden und sie schweigsam beobachtet hatte.

Mitschnitt eines Anrufs bei der örtlichen Polizei:

Officer Samuels: Polizeistelle Edina, was kann ich für sie tun?

Kathryn: (ängstlich) Kathryn Mertill hier! Bitte helfen sie mir!…

Officer Samuels: Beruhigen sie sich, Miss Mertill. Sagen sie mir, um was für eine Art von Notfall es sich handelt.

Kathryn: (ängstlich) Hier, hier ist etwas auf meiner Farm.

Officer Samuels: (verwirrt) Etwas? Sie meinen ein Tier?

Kathryn: (ängstlich) Nein… das ist kein Tier.

Officer Samuels: Ein Einbrecher also? Bitte sagen sie mir einfach, was sie gesehen haben, ich werde sofort einen Streifenwagen losschicken, aber vorher müssen sie mir genauere Informationen geben.

Kathryn: (ängstlich) Ja, ja, es ist ein Einbrecher, aber… (weinend) mein Gott, welcher Einbrecher würde meine arme Bella töten?

Officer Samuels: (erschrocken) Es wurde wer getötet? Wer ist diese Bella? Ihre Tochter?

Kathryn: (ängstlich) Nein, meine Hündin. Ich habe sie vorhin in der Scheune gefunden… (verstört) irgendjemand hat ihr den Kopf abgerissen! Und jetzt ist diese Person hinter mir her…

Officer Samuels: Sie leben doch auf der alten Farm an der South Lane, richtig?

Kathryn: (ängstlich) Ja. Bitte beeilen sie sich!

Officer Samuels: Keine Sorge. Es ist bereits jemand unterwegs. In spätestens 10 Minuten werden meine Kollegen bei ihnen sein. Ich möchte sie bitten, bis dahin am Telefon zu bleiben, in Ordnung?

Kathryn: (ängstlich) Oh ja, bitte.

Officer Samuels: Wo befinden sie sich gerade?

Kathryn: (ängstlich) Draußen. Mein Mann Eric hatte für alle Fälle immer ein Nottelefon im Schuppen hinter dem Haus versteckt, falls eines Tages Einbrecher im Haus wären. Ich wollte auch zuerst ins Haus, aber dort hat der Mann bereits auf mich gewartet. Er ist unglaublich schnell gewesen. Als er mich in der Scheune angegriffen hat, habe ich ihm mit einem Eimer gegen den Kopf geschlagen und bin zum Haus gelaufen, doch als ich dort ankam, wartete er schon im Türrahmen auf mich und machte diese grauenvollen Geräusche.

Officer Samuels: Können sie mir schildern, wie diese Geräusche ungefähr klangen?

Kathryn: (ängstlich) Sowas habe ich bisher noch nie gehört. Es sind ganz leise Klicklaute gemixt mit einem seltsamen Summen; wie von einem großen Insekt.

Officer Samuels: (beunruhigt) Haben sie sich versteckt?

Kathryn: (ängstlich) Mehr oder weniger. Ich habe mich hinterm Haus, neben dem Wassertrog versteckt. Allerdings weiß ich nicht mehr, wo sich der Mann versteckt.

Officer Samuels: Können sie den Mann beschreiben?

Kathryn: (ängstlich) Er- er war groß… sehr groß… und ziemlich dürr war er auch. Mehr konnte ich nicht erkennen, dafür war es zu dunkel. Allerdings sah es im Licht des Vollmondes beinahe so aus, als wäre er nackt… und pechschwarz.

Officer Samuels: (verwirrt) Wovon reden sie?

Kathryn: (ängstlich, nachdenklich) Naja, ich kann es natürlich nicht genau beurteilen. Die Zeiten meines guten Sehvermögens sind inzwischen längst vergangen, und ganz so hell ist das Mondlicht ja auch nicht also…

Officer Samuels: (ängstlich) Miss Mertill, sie verstehen nicht. Es ist unmöglich, dass sie etwas im Mondlicht gesehen haben… wir haben Neumond.

Kathryn: (verstört) Wie bitte?

Officer Samuels: (verängstigt) Was geht da bei ihnen vor sich?

Kathryn: (verstört, flach atmend) Er starrt mich an…

Officer Samuels: (ängstlich, besorgt) Miss Mertill, versuchen sie den Mann mit irgendetwas auf Distanz zu halten. Die Polizei ist in wenigen Minuten bei ihnen.

Kathryn: (ängstlich flüsternd) Sie verstehen nicht… das ist kein Mann. Es sieht nur wie einer aus.

(ein ohrenbetäubendes, dröhnendes Geräusch dringt aus dem Hörer und die Verbindung reißt ab)

Auszug aus den Akten von Officer Samuels, bezüglich des Falls von Kathryn Mertill:

Am 26. November 2016, ging bei der Polizeizentrale in Edina ein Notruf von Kathryn Mertill ein, den ich, Officer Samuels, entgegennahm. Die 76-jährige Frau wirkte stark verängstigt und verwirrt. Sie behauptete, die enthauptete Leiche ihrer Hündin, genannt Bella, in der alten Scheune ihrer Farm gefunden zu haben, und dass ein großer, dürrer Mann sie angegriffen und verfolgt hätte. Kurz darauf erzählte sie, dass sie den Mann schemenhaft im Mondlicht erkannte, was jedoch umöglich war, da in jener Nacht Neumond war und dieser sich nicht zeigte.

Als die Polizei etwa zwei Minuten später die Farm von Kathryn Mertill erreichte, fanden sie diese vollkommen verlassen vor. Auch die von Miss Mertill beschriebene Hundeleiche war ebenso unauffindbar wie Miss Mertill. Am nächsten Morgen entdeckte eine Spaziergängerin jedoch überraschenderweise den verlorenen Kopf der Hündin in einem Wald; knapp 14 Meilen vom Tatort entfernt. Zudem berichteten zwei Jugendliche im Nachbardorf von einem grellen Licht, das in der Nacht von Miss Mertills Entführung, blitzschnell über ihr Dorf hinwegflog und nach wenigen Sekunden wieder verschwand. In der Scheune selbst fand die Spurensicherung einen großen Brandfleck auf dem Boden, der jedoch merkwürdigerweise die gesamte Scheune hätte in Brand stecken müssen.

Die Ermittlungen werden weiterhin fortgesetzt, doch aufgrund der kaum bis gar nicht vorhandenen Beweisstücke wird die Suche vermutlich erfolglos bleiben. Kathryn Mertill und die Leiche ihres Hundes sind bis heute nicht wieder aufgetaucht.

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