KreaturenMittel

Urlaubsschatten

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich sitze seit zwei Stunden in meiner Wohnung und höre dem Telefon beim Klingeln zu. Ich sitze seit drei Tagen vor der Tür und denke darüber nach wie ich die Klingel abschalten kann. Sie fragen sich wieso? Ich werde es Ihnen sagen: Weil meine Schwester aus dem Urlaub zurück ist.

Die Abreise

Meine Schwester Marie ist drei Jahre älter als ich. Zu ihrem 30ten hatten meine Eltern und ich zusammen gelegt und ihr eine Reise in die Karibik geschenkt. Sie hatte eine schmerzhafte Trennung hinter sich und wir hielten den Tapetenwechsel für angebracht. Marie flog an einem Samstag und landete 12 Stunden später auf Punta Cana. Von dort aus rief sie an und schilderte mir die erste Merkwürdigkeit. Wir hatten die Reise über einen Internetanbieter gebucht und es war im Angebot inbegriffen, dass Marie am Flughafen von einem Guide abgeholt und zum Hotel „Guapa“ geleitet werden sollte. Stattdessen, kam ein älterer Mann auf sie zu, der sich als Vertretung für „ihren“ Guide vorstellte und ihr Gepäck auf, einen Karren warf. Marie war über den Umstand verwundert als sie uns anrief aber ihre Verwunderung wich schnell der Begeisterung auf das Paradies auf dem sie sich jetzt befand. 

Der Urlaub

Sie rief mich am frühen Morgen an. Ich war etwas wütend, da sie den Zeitunterschied ignorierte und ich früh raus musste. Sie klang aber ziemlich aufgewühlt und so schluckte ich meinen Ärger hinunter und hörte verwundert ihre Geschichte. Der alte Mann, der sich als Pedro vorstellte, fuhr mit ihr auf seinem Karre aus der Stadt heraus. Sie war verwundert darüber, sah aber von dem Mann keine Gefahr ausgehen. Eine Zeit lang war sie der Meinung, er wolle eine Tour mit ihr machen und ihr die Gegend zeigen. Allmählich bekam sie es aber doch mit der Angst zu tun und forderte ihn auf, sie zum Hotel zu bringen. Er schien sie jedoch nicht zu hören und setzte stumm seinen Weg fort. Nach einiger Zeit bemerkte sie am Straßenrand eine Unterkunft, vor welcher die Karre auch zum stehen kam. Auf einem verblichenen Schild konnte sie das Wort „Peste negra“ lesen. Kaum war sie vom Wagen gestiegen, warf ihr der Alte ihre Tasche hin und fuhr grußlos davon. Verärgert und entnervt betrat sie die Unterkunft in welcher eine junge Frau ihr lächelnd entgegen sah. Marie erzählte mir weiter, dass die Frau fehlerfreies Deutsch sprach und sie freundlich begrüßte. Sie klärte sie darüber auf, dass die Herberge früher den Namen, „Guapa“ hatte aber seit einer Katastrophe vor einiger Zeit den Namen „Peste negra“ trug. Da meine Schwester kein Spanisch sprach, interessierte sie dies nicht sonderlich und sie wusste folglich auch nicht um die Bedeutung des Namens. Sie bemerkte nebenbei, dass sie einen jungen Mann in der Unterkunft getroffen hatte mit dem sie sich auf den Weg machen wollte, die Gegend ein wenig zu erkunden. 

Nach dem Telefonat schlief ich unverzüglich wieder ein und erinnerte mich am nächsten Morgen auch nicht mehr an viele Details. Ein paar Tage hörte ich gar nichts mehr von meiner Schwester bis, am Donnerstag wieder mitten in der Nacht das Telefon klingelte.

Meine Schwester erzählte mir, dass Christiano Venganza, so hieß der junge Mann ihr am Mittag einen Arzt kommen ließ. Sie hatte seit zwei Tagen hohes Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen. Sie ging davon aus, dass sie sich erkältet hatte. Was an sich nicht ungewöhnlich ist nach dem Langstreckenflug. Dann jedoch senkte sie ihre Stimme, sie hatte ein ungutes Gefühl erzählte sie mir, sie fühlte sich von Christiano verfolgt und wollte ihn los werden. Seit sie hier war, hatten sie sich nie weit von der Herberge entfernt. Die junge Frau die auf den Namen Maria hörte, war zwar noch immer zuvorkommend, doch fühlte sie sich von ihr bedrängt. Das Essen hatte einen eigenartigen Geschmack und ihr waren einige komische Stellen an ihrem Körper aufgefallen, die sowohl Christiano wie auch Maria auch hatten. Seltsamerweise schienen die Stellen bei den beiden zurück zu gehen wohingegen meine Schwester weitere bei sich bemerkte. Ich wollte natürlich wissen, wie die Stellen aussahen und Marie beschrieb sie als, ca. 7 cm breite, schwarz verfärbte Beulen, die sich heiß anfühlen und brennen. Von diesen hat sie mehrere am Hals und an den Oberschenkeln sowie in den Achselhöhlen. Sie schien Schmerzen zu haben und ich forderte sie auf am nächsten Tag unbedingt noch einmal einen Arzt zu kontaktieren. 

Nach dem Telefonat hatte ich ein schreckliches Gefühl. Marie hatte sich dann wieder fast drei Tage nicht gemeldet.

Bei unserem nächsten Telefonat klang sie angestrengt, schweifte ab und zu vom Thema ab und verfiel manchmal in teilnahmsloses Gesumme. Sie erzählte mir sie hätte Albträume von weißen stechenden Augen. Sie war der Meinung es seien Marias Augen die sie beim Sterben beobachten. Sie erzählte sie sei zu schwach um ihr Zimmer zu verlassen, die Schmerzen seien zu stark und sie sehe nun auch am hellichten Tag diese Augen, wie sie über dem Meer schwebten und sie böse anstarrten. Christiano verbrachte seine Zeit nun nur noch mit Maria, die beiden machten aus ihrem Verhältnis kein Geheimnis mehr und meine Schwester war der Meinung die beiden würden über sie sprechen und hätten Schlimmes im Sinn. Ich tröstete Marie so gut ich konnte, am kommenden Samstag würde sie schon wieder zurück kommen, dann würde ich sie in ein Krankenhaus in Deutschland bringen welches sich mit tropischen Krankheiten auskennt.

Die Ankunft

An dem Samstag erwartete ich meine Schwester am Flughafen. Ich war auf das Schlimmste gefasst, was ihren Zustand anging. Umso überraschter war ich als sie mir wie das blühende Leben entgegen kam, an ihrer Seite war ein junger Mann, den sie mir als Christiano vorstellte. Ich war sehr verwundert, hatte sie mir doch am Telefon gesagt, dass sie den Typ am liebsten los werden wollte und nun stand sie da, strahlte ihn an und offenbarte mir, dass die beiden heiraten würden. 

Ich war sprachlos und lief den beiden durch die Flughafenhalle nach. Schweigend beobachtete ich sie. Von den Beulen von denen mir Marie erzählt hatte war nichts mehr zu sehen. Was mir aber noch viel seltsamer vorkam war, dass meine Schwester zwar aussah wie meine Schwester, sie sich aber nicht wie diese benahm, sie bewegte sich nicht einmal wie sie. Ich schob es auf die Anwesenheit dieses Christianos` und nutzte die Gelegenheit als er auf Toilette war um mir meine Schwester zur Seite zu nehmen. Ich redete auf sie ein, was mit ihr los war, wieso sie sich so benahm. Doch sie schüttelte nur entnervt meine Hand ab und brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen. 

Die Seltsamkeiten nahmen jedoch nicht ab. Mir fiel auf wie begeistert die beiden die Geschäfte auf dem Weg zum Parkplatz begutachteten, so als hätten sie solche noch nie gesehen. Ich fuhr die beiden dann zu Marie nach Hause und beobachtete irritiert wie sie zwei Mal versuchte den falschen Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken. In der Wohnung angekommen, überreichten mir die beiden ein Urlaubsgeschenk, einen silbernen kleinen Skorpion, der das Geschehen abrundete, da ich Skorpione überhaupt nicht leiden konnte und mich zu allem Überfluss noch an dem spitzen Stachel stach an dem wie mir schien eine Paste klebte.

Marie bugsierte mich dann ziemlich schnell aus der Wohnung. Ich griff mir unauffällig ihre Kamera. Vielleicht war ja auf den Bildern etwas zu sehen was mir weiter half. 

Zuhause angekommen sah ich die Bilder durch. Ich konnte nichts außergewöhnliches entdecken, es fiel mir lediglich auf, dass auf den meisten Bildern, Christiano mit einer fremden jungen Frau zu sehen war – offenbar hatte meine Schwester die Fotos gemacht und auf einem meinte ich auf einer Aufnahme der beiden vor der Herberge eine Gestalt mit verbundenem Gesicht am Fenster zu sehen. Mehr Bilder gab es nicht. Nur eine Aufnahme noch vom Meer und da sah ich sie. Die Augen, die meine Schwester beschrieben hatte.

Unbewusst bekam ich eine Gänsehaut und sah unschlüssig zu meinem Laptop. Ich beschloss nach dem Hotel und seiner seltsamen Besitzerin zu recherchieren. Seltsamerweise konnte ich weder die Reisegesellschaft ausmachen über die wir gebucht hatten, ich wollte dort nachfragen ob man sich da einen Reim drauf machen konnte was geschah. Danach versuchte ich Etwas zu dem Hotel selbst zu finden und erfuhr, dass dieses vor 7 Jahren geschlossen wurde,  nachdem die Besitzerin einen dubiosen Fremden namens Salvatore geehelicht hatte und kurze Zeit später die Beulenpest, die Gäste dahinraffte und ihren Ruin bedeutete. Es wurde vermutet, dass dieser Salvatore mittels einer Injektion die Krankheit verbreitete. Als Letztes war Maria, die Cheffin, selbst erkrankt. Danach sah und hörte man nichts mehr von den beiden.

Einen weiteren Treffer zu dem Hotel fand ich in einem Internetforum für vermisste Familienmitglieder. Dort schrieb ein Sven darüber, dass sein Bruder, Steffen vor einem halben Jahr unter dubiosen Umständen auf der Insel verschwand. Sein letzter Anruf erfolgte eben aus dem Hotel, „Pesta negra“. Wie dieser Sven schrieb, schilderte sein Bruder auch, das Erscheinen von dubiosen Beulen die schmerzten und brannten. 

Ich war eben dabei, Sven eine Nachricht zu schreiben als mein Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab, doch hörte nur ein röcheln und gestammel. Ich legte schließlich den Hörer auf, doch ca. 5 Minuten später klingelte das Telefon wieder. Wieder ein schweres Atmen und röcheln. Schließlich nahm ich nicht mehr ab.

Den folgenschweren Fehler begann ich aber erst am folgenden Tag. Ich wollte meine Schwester mit meinem Wissen konfrontieren und wählte ihre Nummer. Sie nahm ab: „Maria hier.“ ich begrüßte sie kurz und setzte dann an mit, „Du, ich weiß du bist verblendet vor Liebe aber ich glaube, du bist in eine ganz miese Nummer rein gera“, da wurde es mir schlagartig klar, sie hatte sich mit Maria gemeldet, meine Schweser hieß jedoch Marie. Ich legte mit pochendem Herzen den Hörer auf und überlegte was ich tun sollte, ein paar Minuten später klingelte es an der Tür und ich hörte sie, ihre Stimme klang nur noch annähernd wie die Stimme meine Schwester. Dies war vor drei Tagen, sie klingeln nicht ununterbrochen aber ich weiß, dass sie dort draußen warten. Ich wollte mit dem Telefon die Polizei verständigen und musste feststellen, dass die Leitung tot war. Als das Telefon trotzdem anfing zu klingeln konnte ich es nur noch gebannt anstarren.

Ich werde warten, heute Nacht werde ich versuchen aus dem Fenster zu klettern. Ich spüre ein Unwohlsein, seit heute Morgen. Ich habe Fieber denke ich. Als ich mir meinen Nacken kühlen wollte, bemerkte ich sie, eine große Beule an meinem Hals. Ich musste sofort an den Skorpion denken. Mit der Pest infiziert schoss es mir durch den Kopf, damals vermutete man auch, dass es den Opfern injiziert wurde. Ich werde durchhalten, egal wie. Ich schaue aus dem Fenster, dort steht sie, meine Schwester oder zumindest ihr Körper. Ihre Augen kann ich bis hier oben leuchten sehen, es sind die Augen, die Augen wie auf dem Bild…

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