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Vorstellungsgespräch

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Und Sie sind?“

“„Peter… Peter Schmidt. Sir, wenn es
keine Umstände macht würde ich gerne wissen-““

„Ruhe! Geredet wird nur, wenn ich Sie
dazu auffordere, verstanden?““

Ich nicke eingeschüchtert und
schlucke. Meine Kehle ist wie ausgetrocknet.

“„Also, Herr Schmidt. Sie wissen warum
Sie hier sind?““

“„Ehrlich gesagt, der Herr, weiß ich
noch nicht einmal wo „hier“ ist.““

Mein Gegenüber lacht leise, ein
hohles, raues Geräusch. Dann hebt er den Kopf und gibt mir erstmals
die Gelegenheit sein Gesicht genauer zu betrachten. Es ist
irgendwie… falsch. Das rabenschwarze Haar hängt ihm in dicken
Strähnen in die Stirn, auch auf seinem Kinn sprießt es lang, einen
spitzen Bart bildend. Die Augen haben eine Färbung, die ich am
ehesten als einen tiefen Bernsteinton zu beschreiben wage. Doch das
ist gar nicht das Seltsamste an dieser dubiosen Gestalt, denn seine
Pupillen scheinen länglicher als normal.

„Geben Sie mir das mal.“

Er streckt einen seiner langen,
schwarzen Fingernägel aus und deutet auf meine Brust. Seinem
Fingerzeig folgend stelle ich fest, dass ich etwas an meinen Körper
presse, eine Art Akte oder ein Dokument vielleicht. Zögernd reiche
ich es ihm über den edlen Schreibtisch hinweg. Sobald er es in den
Händen hält, ziehe ich meine Hand schreckhaft weg. Er öffnet die
Akte und beginnt zu lesen.

“„Hmm… Peter Schmidt, geboren am
25.8.1973 in Berlin, Deutschland. Sohn eines Bäckers und einer
Büroangestellten, …““

Er murmelt leise vor sich hin, bis
seine Stimme so leise wird, dass ich nur noch Fetzen verstehen kann.

“„Liebe—— ——–vater, –rd aus
—wehr, — am 12.4.—- wegen —– ——–unfalls …““

Als er seine Lektüre beendet hat,
sieht er mich fast bedauernd an und schüttelt leicht den Kopf.

“„Das ist nicht gut, Herr Schmidt.
Damit qualifizieren Sie sich nicht gerade für ’nen guten Posten. Ich
bezweifle, dass wir Sie überhaupt anstellen können.““

Ich möchte fragen, wovon er überhaupt
redet, schlucke meine Worte allerdings herunter, als ich mich an
seine vorherige Reaktion erinnere.

„Na, dann, der Herr-“

Er wird von einem lauten Quietschen
unterbrochen, als sich eine Tür öffnet, welche ich zuvor nicht
bemerkt hatte. Herein tritt, oder besser, schreitet, die mit Abstand
attraktivste Frau, die ich jemals gesehen hatte. Trotzdem löst
irgendetwas in ihrer Erscheinung einen Drang in mir aus, der mir
zuflüstert, dass ich fliehen soll. Stadtessen versuche ich, einen
Blick hinter die Tür zu erhaschen, um Klarheit über meine Situation
zu bekommen, doch alles was ich entdecken kann ist gähnende,
tiefschwarze Leere.

„Möchten Sie etwas trinken, Chef?“

Sie karrt einen Teewagen herein und
drückt ihm, auf ein Nicken seinerseits hin, eine Tasse in die Hand.
Ihre offensichtlichen Flirtversuche, in Form von Wimper-klimpern und
einem etwas zu gekünstelten Hüftschwung, ignoriert er gekonnt.
Enttäuscht richtet sie ihren Blick auf mich.

„Und Sie?“

„Gerne, danke.“

Schüchtern nehme ich die Tasse
entgegen. Die Dame verschwindet unauffällig durch die offene Tür
und wird scheinbar von der Dunkelheit verschluckt.

Er beobachtet mich interessiert,
vielleicht sogar lauernd, als ich langsam die Tasse an den Mund hebe.
Ich hatte mit heißem Kaffee gerechnet, doch dieses Getränk, was
auch immer es ist, scheint angenehm warm. Allerdings stinkt es
erbärmlich. Um nicht unhöflich zu sein nippe ich trotzdem daran.
Dieser Geschmack… Eine schreckliche Vermutung breitet sich in
meinem Kopf aus. Nicht wissend, ob ich es ausspucken oder hinunter
würgen soll, blicke ich ihn an. Er grinst zurück und rührt mit
einem seiner Finger in seiner Tasse herum, dann spießt er etwas auf
seinen Nagel und hebt es heraus.

Was auf den ersten Blick ein
Marshmallow hätte sein können, entpuppt sich als rundes, von
Schlieren durchzogenes Gebilde, von dem das dunkle Getränk tropft.
Dann dreht er es ganz langsam um und ich kann mich nicht mehr halten.
Lautstark erbreche ich die dunkle Flüssigkeit, das Blut, wie mir
plötzlich klar wird und starre dieses runde Ding an. Es starrt
zurück, mit leerem blauäugigem Blick.

Ehe ich mir diesem ganzen Grauen
klarwerden kann, führt er es zum Mund, beißt genüsslich darauf
herum, während klare Flüssigkeit an seinen Mundwinkeln herab
fließt. Ich kann den Blick einfach nicht abwenden, obwohl ich es
gern würde. Als er schluckt ist, es eine ganze Weile still und
irgendwie gelingt es mir, mich ein wenig zu beruhigen.

“„Gut, Herr Schmidt. Leider haben wir
für Sie keine Verwendung. Sie scheinen einfach nicht geeignet für
unser Unternehmen. Vielleicht nach ihrem nächsten oder übernächsten
Leben. Und seien Sie doch bitte nicht immer so brav.““

Er erhebt sich von seinem Sessel wobei
ich mir seiner ganzen Größe bewusst werde. Mindestens zwei Meter
hoch und breiter als jeder Türsteher, ein Koloss von einem Mann.
Dann streckt er mir die Hand entgegen.

“„Ich verabschiede mich, fürs
erste…““

Ich ringe ein wenig mir mir selbst,
doch ihm die Hand zu geben schien mir recht normal, im Vergleich zu
dem, was ich bereits erlebt hatte. Mein Arm zittert leicht, als ich
ihn ausstrecke. In dem Moment, in dem ich ihn berühre, beginnt alles
zu verschwimmen. Der Raum dreht sich, alles wirkt verzerrt und ich glaube, jemanden lachen zu hören.

Dann versinke ich in Finsternis und
Vergessen…

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