KurzSchockierendes EndeTod

Webcam III

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Scheiße!“,schrie ich vor meinem PC. Mir war schlecht, schwindelig und ich hatte eine panische Angst. Ich weinte, ohne es zu merken und war nicht imstande irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können.

Ich fuchtelte bloß mit den Händen umher, griff zu meinen Handy, legte es wieder weg. Versuchte die Verbindung neu aufzubauen, was keinen Erfolg hatte. Dann stand ich von meinem Stuhl auf und lief ziellos nur im Kreis durch mein Zimmer, immer wieder laut fluchend.

Ich setzte mich wieder hin, öffnete Facebook und schrieb ihr auch hier eine Nachricht. Sie wurde allerdings nicht einmal als online angezeigt und auch hier bekam ich keine Reaktion.

Erneut sprang ich von dem Stuhl auf, schritt zu einem Fenster und sah hinaus, um besser nachdenken zu können.

Meine Nase begann erneut zu laufen und in mir machten sich heftige Kopfschmerzen breit.

Dann fasste ich mich wieder einigermaßen. Ich sprang regelrecht zurück auf meinen Sessel – griff das Handy und schrieb meiner Freundin, dass sie umgehend aus dem Zimmer rennen solle. Ich war noch nicht ganz beisammen und ich schrieb ihr noch eine weitere, dass sie in Zukunft irgendein anderes nehmen, oder dass sie einfach wieder nach Deutschland zurückfliegen solle.

Diese wenigen Sekunden fühlten sich wahrhaftig wie Stunden an. Ich hielt mir das Display direkt vor die Augen, aber keine Reaktion ihrerseits.

Daraufhin rief ich sie sogar an. Aber sie nahm einfach nicht ab.

Die Angst stieg in mir hoch und Adrenalin entfesselte sich in meinem Körper. Ich rannte zu dem Haustelefon, schleuderte einige Magazine beiseite, um an das Telefonbuch zu gelangen. 

Ich suchte verzweifelt nach den Nummern ihrer Eltern, bis ich bemerkte, dass diese ja gar nicht zuhause sein können.

Wieder rannte ich zurück in mein Zimmer, versuchte abermals die Verbindung wiederherzustellen, was abermals fehl schlug. Dann verzweifelte ich. „Scheiße!“ Entfuhr es mir immer wieder, immer lauter, bis meine Stimme schließlich brach.

Mir gingen tausende Bilder durch den Kopf. Bilder von ihr. Brutal zusammengeschlagen und blutend am Boden liegen. Einen großen Mann, der ihr einfach das Genick brach. Und sein Gesicht, welches sich hämisch grinsend über das verrichtete Werk amüsierte.

Durch meine Unfähigkeit irgendetwas zu tun, stiegen Mordfantasien in mir hoch. Meine Muskeln spannten sich an und es entwickelte sich eine unfassbare Wut in mir.

Und erneut griff ich zu meinem Handy. Es brauchte mehrere Ansätze bis ich mich mal nicht vertippte auch wirklich ihre Nummer anrief. 

Ich beruhigte mich leicht und zählte die einzelnen Hörtöne. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fünf. Ich betete, dass sie abnahm. Sechs. Sieben. Und dann geschah es:

Ihre Stimme erklang aus dem Lautsprecher und vor Erleichterung wurde mir kurz schwarz vor Augen. Wieder kullerten mir Tränen über die Wangen.

„Oh Gott!“, Schrie ich schon beinahe, „Danke! Danke, verdammt! Ich dachte dir wäre was passiert, ich habe dieses Gesicht … diesen Typen gesehen und dachte dir wäre irgendetwas passiert!“, ich atmete ruckartig ein und aus. „Oh Gott, danke! Ich liebe dich, danke!“

Sie hielt kurz inne, dann erwiederte sie mit einem freundlich-spötischen Unterton: „Ist doch alles okay, weiß gar nicht was mit dir los ist!“, ich hörte, dass sie kicherte, „Es ist alles okay hier, nicht besonderes. Was war denn los?“

Meine Stimmungslage war jetzt nahezu euphorisch. Ich lachte und ein breites Grinsen machte sich in mir breit. „Ahhhh, nichts. Ich weiß nicht so recht, ich dachte erst, ich hätte tatsächlich was gesehen. Irgendein Gesicht, dass plötzlich aufgetaucht ist und dann irgendein Mann hinter der Schlafzimmertür.“

„Du guckt zu viele Filme.“, abermals ein freundliches kichern, was mich sofort wieder grinsen ließ.

„Also ich habe hier definitv keinen anderen Mann gesehen, ich wusste aber auch nicht, dass ich so schrecklich ohne Schminke aussehe.“

Ich kicherte ebenfalls und meinte, dass das allein ihre Behauptung sei.

Daraufhin schlug sie mir vor, wieder über Webcam zu kommunizieren. Bei ihr sei nur kurz das Internet zusammengebrochen, es würde aber wieder funktionieren.

Ich legte auf und öffnete zufrieden das Webcamprogramm. Ich wollte ihr tausende Dinge erzählen, was wir alles noch tun könnten und dass ihr Urlaub ja glücklicherweise bald wieder vorbei sei.

Doch meine weiße Gesichtfärbung sollte in dem Moment zurückkehren, in dem ich wieder ein Bild hatte.

Mein Grinsen sollte in eine schiefe Grimasse umgehen. Mein Lachen bis heute verstummen.

Was ich dort sah, war das blutverschmierte, vernarbte, grinsende Gesicht eines Mannes mit ungepflegten, langen Haaren. Seine hellblauen Augen weit aufgerissen.

Er saß einfach nur da. Grinsend. Mit schlechten, gelben Zähnen grinsend. Weit aufgerissene hellblaue Augen, die nicht mehr taten, als mich einfach nur anzustarren.

Ihm entfuhr ein unterdrücktes „He-he!“.

Nach Minuten in denen wir uns einfach nur anstarrten, begann sich sein linker Arm zu bewegen. Er hob etwas vom Boden auf. Den blutverschmierten Arm meiner Freundin, ihr Handy in der Hand.

„He-he!“

() 11:55, 17. Nov. 2013 (UTC)

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