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Als die Fliegen immer mehr wurden

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Herr Löhrich schnitt sein Fleisch so gut wie immer komplett. Niemals schnitt er es häppchenweise und gefolgt auf Biss für Biss vor dem Verzerr. Einmal vertikal und einmal längs. Heute hatte der vierundsiebzigjährige Rentner sein Leibgericht vor sich stehen: Zwiebelrostbraten mit Ackersalat. Während er beim Essen aus dem Fenster blickte, das schöne Wetter studierte, begannen ihn bereits zwei kleine dunkle Punkte zu umkreisen. Diese Jahreszeit, im Volksmund auch goldener Herbst genannt, war besonders von lästigen Fliegen heimgesucht; speziell, wenn man auf dem südlichen Land lebte. Fliegen. Wer kennt sie nicht? Manche dieser Plagegeister sind kleiner, flinker als andere. Manche Brummer sind so fett, dass es schon erstaunlich ist, dass sie sich überhaupt in die Luft befördern können, wenn auch mehr besoffen als nüchtern. Andere Fliegen scheinen eine Sondereinheit für Scheiße darzustellen, die haben immer so ein Schimmern. Wieder andere scheinen der Inbegriff von Beharrlichkeit zu sein, da sie – egal wie oft man sie wegschlägt – immer und immer wieder auf derselben Hautoberfläche landen, meistens auf den empfindlicheren Stellen; in solchen Fällen könnte man meinen, hinter deren Fassettenaugen stecke der Teufel. Tapfer focht Herr Löhrich den Schwirrschmarotzern mit dem Besteckmesser entgegen, das sich im Griff seiner zittrigen Hand befand (allerdings tat er das viel zu langsam, als dass der Rentner eine Chance gegen sie hätte). Fliege Eins peilte mehrfach Herr Löhrichs Gesicht an, während Fliege Zwei auf den Fleischwürfeln krabbelte, deren gieriger Rüssel in jegliche Richtung tastete. Schlimm, diese Plagegeister, dachte er sich. Doch was sollte er schon tun? Es folgte der nächste Tag. Wie immer schnitt Herr Löhrich sein Fleisch einmal vertikal und einmal längs. So musste er wohl auch sein Umfeld inzwischen wahrnehmen, aufgrund alternder Augen, und er wurde das Gefühl nicht los, etwas Wichtiges vergessen zu haben… Seit mehreren Tagen ging es ihm schon so.

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6 Kommentare

  1. Haha. Großartig. Ich musste schmunzeln. Es war unglaublich, wie gut du die Fliegen beschrieben hast.
    Und beim Rest der Story musste ich verzweifelt zusehen, wie alles zum Ende kam. Sehr deprimierend. Ja, im Alter last der Geits nach. Ich bin jedenfalls froh, dass der Protagonist nicht zum Mörder wurde. Dieses Klischee hatten wir doch gar zu oft ^^

    Tolle Geschichte.
    Lg,
    Matze

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