
Wertlos? – Retraumatisierung
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Entspannt falle ich in meinen Sessel, meine Arme, Beine und meine Augen werden immer schwerer und mein Atem verlangsamt sich. Ich merke wie eine Tiefenentspannung mich umgibt und wie sich ein leichtes Grinsen auf meine Lippen legt. So schwerelos, so allein, wie ein Adler der über die Canyons fliegt. Ich spanne meine Flügel, hebe ab in Richtung Freiheit, atme die frische, saubere Luft der Natur.
Flashback
Ein LKW, dessen Fahrer leicht erschöpft und etwas übermüdet Richtung Hostel fährt, in welchem er heute Nächtigt. Seine Lippen bewegen sich, er scheint zu singen, um sich wach zu halten. Er verliert sich, plötzlich zwei Menschen auf der Fahrbahn.
Er schafft es nicht zu bremsen. Es wird holprig, ihm schießen Tränen in die Augen, als das Fahrzeug abrupt angehalten wird. Er steigt aus, legt die Hände um seinen Kopf und fällt auf die Knie.
Die Straße, kurz vor seiner Bleibe, gezeichnet von Blut und zwei leblosen Körpern. Er weint, er weint so bitterlich.“
Flashback ende.
Schweißgebadet öffne ich meine Augen: Was war das? Ich habe doch meine Medikamente genommen. Ich ging in die Küche, sichtlich verwirrt nahm ich mir ein Glas und hielt es unter den Wasserhahn und sah zu wie sich das kühle Nass langsam hinein schlang.
Ich trank das Glas in einem Schluck, kühlen Kopf bewahren, das war ein einschneidendes Erlebnis, welches man so einfach nicht vergisst.
Aber ich habe doch meine Medikamente genommen, zwar in einer zu hohen Dosis und mit Alkohol, aber ich habe sie genommen.
Ich sah auf die Uhr: 22:52 Uhr. Ich sollte mich einfach wieder hinlegen und das ganze morgen, bei klarem Verstand, Revue passieren lassen.
Immer noch neben der Spur schleppe ich mich ins Badezimmer, schaue in den Spiegel und sehe dort eine blasse Gestalt. Dunkle Augenränder zieren ihr Gesicht, die Haare zerzaust und der Blick kalt und leer.
Ich fasse mir durch mein Gesicht, meine Haut fühlt sich trocken an.
Bin ich das? flüstere ich mir selbst zu.
Doch auch das schiebe ich auf meine Überdosis Valium, ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich putze mir noch die Zähne und gehe dann ins Bett.
Flashback
“Es ist mitten in der Nacht. Ein Mann und eine Frau gingen durch die Straßen, er haucht ihr ein Kuss auf die Stirn woraufhin sie ein leichtes lächeln nicht verbergen konnte. Sie kamen an einer Straße lang, die sie überqueren mussten. Sie dachten sich nichts, er scherzte rum, zog Grimassen. Sie lachte.
Sie gingen und schauten nicht nach, wie in ihrer eigenen rosaroten Welt. Er sagt andauernd was, sie bricht in Lachen aus. Sie blieben stehen, ihr ist kalt, ihre Nasenspitze ist ganz rot. Er beschließt ihr seine Jacke über ihren zittrigen Körper zu legen um ihr wärme zu spenden. Hinter ihnen breitet sich ein Licht aus, man erkennt nicht was es ist, aber es kommt näher.
Scheinwerfer.
Sie rasen auf sie zu, immer schneller.
Schwarz.“
Flashback ende.
Mit einem Schreck setzte ich mich auf. Schaue auf die Uhr: 05:42 Uhr. Schlafen kann ich eh nicht mehr, verdammt was ist hier nur los.
Ich beschloss aufzustehen, mir einen Kaffee zu machen und eine Zigarette zu rauchen. Ich nahm mein Handy und schrieb Mike:
Ey Alter. Ich weiß nicht was los ist, andauernd sehe ich diesen Unfall vor mir.
Ich trank meinen Kaffee aus und ging Duschen, das prasselnde Wasser auf meinem Körper fühlte sich einfach nur gut an und ich kann endlich wieder klar denken. Ich muss dahinter kommen, was das alles soll, warum das passiert.
Ich saß am Küchentisch als mein Handy vibriert, eine Nachricht von Mike.
“
M: Was ist denn los? Du hast doch deine Medikamente.“
I: Die habe ich auch zur Genüge genommen, weißt doch wie es ist.
M: Und was soll das Ganze dann, was siehst du?
I: Es ist wie in einer Vogelperspektive, ich habe einmal von dem Fahrer geträumt wie er das erlebt und einmal das Pärchen gesehen, aber es fehlt so viel, so viele Details. Ich kann das ganze überhaupt nicht mehr zuordnen.
M: Junge, hör mal auf dich so vollzupumpen du behinderst unser ganzes Vorhaben.
I: Ich melde mich später.
Wow. Einfühlsam ist er ja, das muss man ihm lassen. Also muss ich damit alleine klarkommen, zu meinem Psychologen will ich nicht, die Therapie soll endlich ein Ende haben.
Mir geht’s an sich auch wieder gut, meine Hände zittern nur, das ist nervig. Scheiß Aufregung.
Ich schalte den Fernseher ein. Grade liefen Nachrichten.
Flashback
“Ein Mann, er geht spazieren. Er schaute in der Dunkelheit um sich als er etwas zu bemerken schien. Man sah ihm an das er angespannter wurde, er fing an mit seinen Händen zu wedeln. Sein Mund öffnete sich weit, er schien zu schreien, immer lauter. Er schüttelte den Kopf, was tut er?
Plötzlich ein kurzer Blitz eines Lichts, er wird ruhig, regt sich nicht mehr, steht nur da mit starrem Blick in diese Richtung.
Er setzt sich hin, vergräbt sein Gesicht in seine Hände.“
Flashback ende.
Schon wieder. Ich kann’s nicht glauben. Wieso?
Ich bin nicht eingeschlafen, es scheint wie Trance zu sein, in den ich verfalle.
Verflucht, ich muss was tun.