ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Lautlos landete das verrostete Schloss im Schnee und verschwand darin. Das große Stahltor ragte in den wolkenverhangenen Himmel und schien auf etwas zu warten.
Nur mühsam bekamen die beiden Männer das schwere Tor auf. Durch das laute Quietschen aufgeschreckt flatterten einige Krähen lautstark aus den umliegenden Baumkronen durch die kalte Dezemberluft.
Die Beiden brachten das Tor hinter sich und stapften durch die kniehohen Schneemassen in die Mitte des eingegrenzten Grundstücks.
Der Kleinere von ihnen trug eine gefaltete Plastiktüte mit sich und drückte sie fest an seinen Brustkorb. Der Größere hatte sich ein altes, in Leder eingebundenes, Buch unter die Achsel geklemmt und rieb schnell seine nackten Hände aneinander. Die Kälte durchdrang ihre dicken Schneeanzüge und ließ ihren Atem beinahe schon im Mund gefrieren.
Nachdem sie einige Meter vom Tor entfernt waren, setzte der unerwünschte Schneefall ein, welcher rasch an Stärke zunahm. Die beiden kämpften sich schneller durch die Schneedecke und erreichten bald eine kleine, alte Holzhütte.
Der Schnee fiel nicht auf das morsche Dach, nicht auf das vertrocknete Gras um die Hütte herum, so als würde etwas abgrundtief Böses verhindern, dass pure Schönheit es unter sich begraben würde.
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Die Luft in der Hütte war kalt und staubig, durch die verdreckten Glasscheiben fiel nur wenig Licht und die Ecken des Raumes waren in absolute Dunkelheit gehüllt. Ein kaputter Stuhl stand unter dem größten Fenster und präsentierte seinen hässlichen Anblick. Ihm gegenüber stand ein alter Schreibtisch, verstaubt und von Holzwürmern zerfressen.
Die alten Holzbretter kreischten laut unter dem Gewicht der beiden Männer. Die Tür fiel lautlos ins Schloss.
Der Größere murmelte etwas zu seinem Begleiter, durch den dicken Schal kaum verständliche Worte. Die Plastiktüte landete knisternd auf dem Boden. Der kleinere Mann stellte zwei weiße Kerzen auf den Boden und fing an mit einem kleinen Stück Kreide auf dem Holz zu zeichnen.
Minuten verstrichen.
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Ein Pentagramm strahlte den beiden Männern entgegen, schien zu warten. Die beiden Kerzen stellte der Kleinere auf die äußersten, waagerechten Zacken des Sternes. Das Feuerzeug öffnete sich klackend und entfachte die kleinen Feuer.
Kaum brannten die Kerzen, schien alles unwichtig zu werden. Mit einem dumpfen Geräusch fiel das alte Buch auf das Holz, klappernd folgte das Feuerzeug.
Das Feuer schien zu flüstern, die Luft schien zu flimmern, das Zimmer schien zu schrumpfen und absolute Kälte drang in die Hütte ein, durch jeden Spalt zwischen den Holzbrettern.
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Die beiden Männer erstarrten in ihrer Bewegung, mit zitterndem Blick suchten sie das Zimmer ab. Die Kälte kroch an ihren Beinen hinauf, durchtränkte ihre Kleidung und drang durch ihre Haut.
Sie spürten, wie ihr Blut gefror, es in den Adern zum Stehen kam.
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Ein Krachen durchbrach die Stille, gefolgt von weiteren ohrenbetäubenden Geräuschen. Ein Reißen stoppte den Lärm. Ängstlich starrten die beiden Männer sich an, mussten zusehen, wie ihr Gegenüber wortwörtlich zerbrach und in Einzelteilen auf dem Boden landete.
Dann verschwand die Kälte, zog sich aus der Hütte zurück und nahm das Feuer der Kerzen mit sich.
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Das Blut taute, verlief zum Pentagramm und bildete in dessen Mitte eine Blutlache. Die flimmernde Luft bündelte sich über der Flüssigkeit und tauchte hinein.
Ein alter Mann stieg aus dem Blut, wirkte schwach und war nur schemenhaft zu erkennen. Ein blaues Licht hüllte seine Gestalt ein.
Laut zersplitterten die dreckigen Scheiben der Hütte und ein kräftiger Windstoß fegte durch den Raum, wirbelte Staub auf und warf die Kerzen um, nahm den schattenartigen Mann mit sich und ließ nur das kalte Fleisch der Opfer zurück.
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Stille legte sich über die Hütte, über das Grundstück. Selbst die Krähen schwiegen und starrten nur hinab auf das Stahltor, bis die Dunkelheit den Himmel eroberte und die Welt darin verschwand.
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