Blood Symphony – Prolog
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Kalter Wind blies ihr ins Gesicht und unter ihren Füßen raschelte vertrocknetes Laub. Eingehüllt in den Schutz der Dunkelheit schlich sie durch den Wald. Eine dunkle Gestalt, die mit der Nacht zu verschmelzen schien. Einem unaufmerksamen Beobachter wäre sie wahrscheinlich entgangen. Doch wenn man genau hinhörte, wäre einem ein kaum wahrnehmbares immer wieder kehrendes Schluchzen aufgefallen.
Immer wieder streiften Äste durch ihr Gesicht, als wollte der Wald sie festhalten. Dornen zerkratzen ihre nackten blutüberströmten Beine. Von ihren Händen tropfte dieselbe rote, klebrige Flüssigkeit, die auch den Rest ihres Körpers bedeckte.
Eigentlich hätte sie in Höchststimmung sein sollen, doch stattdessen zeichneten Tränen helle Muster in ihr verdrecktes Gesicht. Ihre Augen starrten wie tot in die Finsternis. Unsagbarer Schmerz zerfraß ihr Innerstes. Sie konnte nicht mehr zählen, wie viele Lebensadern sie schon durchtrennt, wie viele Gräber sie schon ausgehoben oder wie viel Lebenselixier sie schon in sich aufgenommen hatte. Vergeblich wartete sie auf die Stärke, auf das Gefühl der Lebendigkeit, das sie sonst verspürte. Sie hatte sie wirklich geliebt. Warum hatte sie sie auch enttäuschen müssen? Nicht ein einziges Lächeln hatte ihr ihre Schmerzen; ihr Leiden ins Gesicht gezaubert. Nicht einmal, als sie ihr bei lebendigem Leib den Bauch aufgeschlitzt und ihr nach und nach all ihre Innereien herausgenommen hatte, hatte sie die Freude gespürt, die sie sonst empfand. Fast hatte sie sich für das, was sie getan hatte, gehasst. Doch sie hatte ihr keine andere Wahl gelassen. Zum ersten Mal war es ihr schwer gefallen, ein Loch in die Erde zu graben und den Leichnam Stück für Stück darin zur letzten Ruhe zu betten. Besinnungslos vor Schmerz war sie stundenlang durch den Wald gerannt, bis ihre Kräfte angefangen hatten nachzulassen. Seitdem irrte sie völlig apathisch durch das kahle Gehölz. Längst hatte sie jegliche Orientierung verloren …