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Blue is for Boys

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich wusste bis Dezember 2005 nicht, dass ich arm war. Ich war 8 Jahre alt, und als einzige Tochter wurde ich mit so viel Liebe und Aufmerksamkeit überschüttet, dass ich das Fehlen von Besitztümern kaum bemerkte. An jenem Weihnachtsabend lernte ich jedoch einige Dinge. In jenem Jahr gab es in der örtlichen Videothek eine Aktion im Stil von „Toys for Tots“. Die Kunden wurden aufgefordert, ein Spielzeug in eine Pappschachtel zu werfen, um Punkte für einen kostenlosen Verleih zu sammeln. Ich hatte den Karton schon einmal gesehen und meine Mutter sogar gefragt, ob wir etwas „für ein armes Kind“ spenden sollten. So ahnungslos war ich. An diesem Tag brachten mich meine Eltern in den Laden, um „Der Gefangene von Askaban“ zurückzugeben. Als ich den Weihnachtsmann auf einem Thron in der Mitte des Raumes sitzen sah, wusste ich sofort, dass ich ihn wirklich sehen würde. Ich war begeistert, als wir warteten, und konnte kaum verhindern, dass ich in Tränen ausbrach, als ich auf seinen Schoß kletterte. Der Mann sah wettergegerbt und müde aus, mit einer auffälligen Warze im Augenwinkel. Er war nicht das, was ich erwartet hatte, aber ich hatte schon einmal Großeltern besucht, so dass mich sein rauer, rötlich-gelber Teint nicht abschreckte. Was mir wirklich auffiel, war sein Geruch. Er war nicht überwältigend, aber er roch wie der kleine Bruder meiner Freundin. Wie eine muffige Windel. Ich bewegte mich unbehaglich, als ich das Knistern von Plastik in seinem Schoß spürte. „Ho ho ho!“, rief er und zerstreute damit alle Bedenken. „Was wünschst du dir zu Weihnachten?“ Ich erzählte ihm alles, was ich mir wünschte, obwohl ich keine Vorbereitungszeit gehabt hatte. Ich wünschte mir einen Job für meinen Vater, was wohl etwas unüberlegt war. Nachdem meine Eltern Fotos gemacht hatten, war ich nicht mehr auf dem Schoß des Weihnachtsmannes, sondern auf festem Boden.

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