ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Sie schüttelte ihr pechschwarzes Fell und betrachtete sich ein letztes Mal im kleinen Fluss, bevor sie ihre Zähne grinsend fletschte und in die Nacht verschwand.
Leeza Shay fuhr sich erschöpft durch die Haare. Sie war erst 28, arbeitete aber seit 7 Jahren in der Kriminalabteilung des Polizeipräsidiums des beschaulichen jeder-kennt-jeden Dorfes Moon Cliff. Seit zwei Wochen verschwanden einige Mädchen im Alter von 11 bis 17 spurlos. Ihre Kollegen vermuteten, dass ein Kinderhändler auf freiem Fuß war, doch Leeza hatte das Gefühl, dass die riesigen Tiere, die angeblich in den Wäldern gesichtet worden waren, mehr damit zu tun hatten, als gedacht. Andererseits liebte sie Fabelwesen und möglicherweise war es vielleicht ihr Wunsch, dass die Tiere damit was zu tun hatten, so absurd dass auch klang.
„Leeza? Wir brauchen dich heute Nacht noch einmal, wir halten es zwar nicht für möglich, aber geh‘ mit Sharon und Matt im Wald nachforschen, wegen der Tiere.“ Leeza hatte dem Polizeipräsidenten des Reviers, Dennis Porter, von ihren Vermutungen erzählt, und obwohl er stark an ihnen zweifelte, gab er ihr trotzdem eine Chance, woran Leezas blonde Haare und blaue Augen vielleicht nicht ganz unschuldig waren. „Ja, okay.. Geht klar“, bestätigte sie mit einem Lächeln, und als Dennis verschwunden war, knallte sie ihren Kopf auf den Tisch und seufzte.
Es waren schon sieben mit ihr. Die jungen sammelten sich um sie, zuerst die älteste mit goldenem Fell, die neben ihr mit rot-braunem, die beiden daneben mit grau-blauem, die vorletzten mit weißem und braunem Fell und zuletzt ihr kleiner Liebling, mit Fell so schwarz wie ihr eigenes. Sie nickte dem Halbkreis vor ihr zu, und ein schauderliches Heulen drang durch den Wald. Dann sah sie die erste grau-blau Fellige an, die auf zwei Beinen aufstand und ging, um bald wieder zurückzukehren.
„Jetzt hab‘ dich nicht so, Sharon. Das sind doch Tiere. Nur Tiere!“, schimpfte Matt mit der zierlichen Sharon. „Es sind Wölfe„, protestierte Sharon wie ein kleines Kind, „Mein Vater ist durch die gestorben!“ Leeza stellte sich neben sie, und die 25-Jährige mit den kurzen, schwarzen Haaren war blasser als sonst. „Wir sind ja da“, beruhigte sie Sharon. „Genau“, stimmte Matt ihr zu, „Vor allem ich bin da!“ Ein Lächeln huschte über Sharons Gesicht, und dann trat die kleine Gruppe in den Wald hinein.
„Es ist 00:13. Müssen wir wirklich noch hier rumsuchen?“, beschwerte sich Matt. „Ja“, entgegnete Leeza, und die Hoffnung verflüchtigte sich von Sharons Gesicht. Es war wieder still, nur das Rascheln der Blätter unter ihren Schuhen oder ein tiefes Einatmen war zu hören. Plötzlich durchzog ein Schrei von Trauer und Leiden die Bäume. Sharon schrie leise auf und sprang hinter Matt, auch Leeza blieb wie angwurzelt stehen. „Hallo?“, wagte sich Matt zu fragen. Der Schrei ertönte wieder, jedoch hörte es sich mehr nach einem Wort an, wie „Hilfe!“. Die drei rannten los, und eine halbe Minute später sahen sie ein Mädchen. Sie war ungefähr 14 Jahre alt und hockte am Boden, einen Baum umklammert, das Gesicht tränenüberströmt. Sie hatte schwarze Haare, die leicht blau glänzten…
Sharon erkannte das Mädchen. „Sierra? Wieso bist du.. hier? Wie bist du entkommen? Wer hat dich hierher gebracht?“ Sierra hielt ihre Augen geschlossen und versuchte, den Geruch auszublenden. Sei stark, wir sind gleich da…
Während die drei Polizisten versuchten, Informationen aus Sierra herauszubringen, liefen sie in unauffälliger Gestalt zu den vier Leuten, stolz auf Sierras gute Leistung.
Leeza hörte plötzlich wieder ein Geräusch. Sie hatte hier schon etwas länger mit dem verzweifelten Mädchen gesessen, Matt und Sharon waren der Beschreibung Sierras gefolgt. Das Geräusch hörte sich an wie ein Schrei, wie Matts Stimme sogar, aber sie dachte, es wäre nur Einbildung.
Der Junge war weg, für immer, und sie hatten sich eine neue ins Rudel geholt. Schwarzes, zottiges Fell überdeckte ihren Körper, Blut tropfte von ihren Zähnen, ihre Augen sahen stolz auf den toten Körper vor ihr. Dann zeigte sie dem Rest den Weg zurück, wo sie bereits erwartet wurden.
Sierras Augen begannen langsam, sich zu öffnen. Leeza sah das Mädchen an, doch sie taumelte ein paar Schritte rückwärts, denn die Augen waren stechend rot. Dann öffnete Sierra ihren Mund, und weiße Zähne blitzten im Mondlicht auf. Sie schüttelte ihre Haare, und zwei Sekunden später stand vor Leeza der größte Wolf, den sie jemals gesehen hatte. Also doch… „Werwölfe“, flüsterte sie und wusste nicht, ob sie davon begeistert oder erschrocken sein sollte. In Twilight waren die Werwölfe ja eigentlich friedlich, also ging sie auf die grau-blaue Wölfin zu, und streckte ihre Hand aus, um – „Naaaah!“
Leeza fasste sich an den Hals und drehte sich zu Boden. Es hatte sich etwas spitzes in ihren Hals gehackt. Ihre 17-Jährige Nichte Laura, die auch verschwunden gewesen war, beugte sich über ihre Tante und sagte: „Wir hätten dich eigentlich gebrauchen können, aber du hättest uns verraten.“ Was?, dachte sich Leeza. Laura lief als Wölfin zurück zu ihrer Anführerin, welche als Mensch das letzte sagte, was Leeza jemals hören konnte: „Wir können sie nicht mehr brauchen. Mahlzeit, Mädchen.“ Dann stürzten sich acht Wölfinnen auf sie, Schmerz im Hals war Leezas letztes Gefühl.
Sie sah ein weing abseits des Gemetzels zu, wie sich ihr Rudel auf die blonde Frau stürzte. Laura, die goldene Wölfin, wollte den Kopf verschlingen, doch sie teilte ihr telepathisch mit, dass sie ihren Kopf zu dem Kopf des Mannes legen sollten, an den Wegesrand, damit Passanten die entstellten Gesichter sehen konnten. Dann machten sich die Wölfinnen los, um ihr Rudel zu vergrößern.
Jetzt sind wir bei unserem nächsten Opfer, deren Eltern und alle anderen Zeugen tot sind.
Wer das wohl ist?
Nun ja – es ist Anonym.