DämonenLange

Der Notizblock

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Einleitung

Heinrich ist ein Selbstständiger Bauunternehmer, sprich er kauft alte Immobilien renoviert diese und verkauft sie teurer weiter.  Nach vielen kleinen Objekten fiel ihm eine alte Pension am Waldrand ins Auge. Der Preis war einfach zu günstig, um nicht zuzuschlagen. Was er allerdings nicht wusste ist, dass vor ihm bereits andere an dem Versuch gescheitert sind.

Die Anfahrt

„So Heinrich, hier sind die Papiere.“

„Dankeschön, Jim ich werde mich gleich auf den Weg machen.“

Ich verließ das Büro meines besten Freundes Jim, der gleichzeitig auch mein Immobilienmakler ist. „Das ist mein Größtes Objekt, ich muss gleich die Jungs anrufen.“ dachte ich mir. Als Bauunternehmer ist es ein steiniger Weg gewesen, und diese Immobilie ist eine Goldgrube da sie Perfekt gelegen ist: Autobahn sehr nah angebunden aber trotzdem abgeschieden am Waldrand. Außerdem viele große Betriebe in der Nähe. Es war ehemals eine Pension und dieses Objekt werde ich als erstes meiner Projekte nicht weiter Verkaufen, sondern behalten und vermieten.

Was mir allerdings etwas suspekt vorkam war der günstige Preis. für dieses Geld hätte ich hier in Bremen gerade mal eine 3 Zimmer Wohnung bekommen.

Da die Pension allerdings circa. 250 Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegt werden meine Angestellten und Ich wohl einige Wochen dort übernachten müssen. Bei meiner Besichtigung vor ein paar Wochen sah ich das einige Zimmer bereits „renoviert“ wurden, zwar notdürftig und Luxus ist was anderes aber das wird schon reichen.

Auf dem Weg zum Auto wählte ich bereits die Nummer von Hans, mein erfahrenster Angestellter. Er ist schon seit Tag 1 dabei und mit ihm habe ich schon sehr viel durchgemacht. Er kommt heute schon mit zur Pension. Karl und Friedrich kommen erst am Montag schließlich ist es Freitag und Ich will mit Hans schonmal die Zimmer vorbereiten und es etwas gemütlicher machen bis die anderen kommen.

Hans hat bereits seine Sachen gepackt und war auf dem Weg ins Lager. Dort angekommen packten wir alles an Werkzeug ein was wir benötigen würden.

Und los ging die Fahrt!

Die Ankunft

„Noch 10 Minuten Hans, packst du schonmal das Bier aus?“

„Du machst doch Späße das Bier ist schon hier vorne mein Freund!“

Nach knapp 3 Stunden Fahrt erreichten wir endlich die Pension, glücklich darüber endlich angekommen zu sein und unser größtes Projekt zu beginnen wurde erstmal angestoßen.

„Auf unser größtes Projekt Heinrich!“ rief Hans lautstark.

„Auf das wir aus dieser Absteige eine richtige Pension machen!“

Nachdem die Flaschen geleert waren gingen wir erstmal zur Eingangstür um alles aufzuschließen, es war ein tolles Gefühl den Schlüsselbund in der Hand zu haben und zu wissen das dieses Gebäude mein ganzes Leben verändern kann. Wenn alles gut läuft finanziell unabhängig und das mit knappen 28 Jahren!

Die Tür musste man beim Aufschließen an sich ran ziehen da das Schloss klemmte, beim Öffnen quietschten die Scharniere. Aber nichts was WD40 nicht beheben kann.

Unser „Quartier“ war fast direkt am Eingang während wir unsere Sachen holten gingen wir nochmal den Plan durch.

Der Plan war ganz simpel: Die Wände waren alle voller Holzvertäfelungen und die Decken überwiegend Holzpaneele. Also einfach alles Rausreißen und mit Gipskartonplatten verkleiden. Das wäre die günstigste und beste Lösung um das Gebäude zügig zu modernisieren.

Als wir fertig mit ausladen waren gingen wir eine runde um das Grundstück und begutachteten den hohen ungepflegten Rasen und das ganze Unkraut. „Karl sollte am besten einen Rasenmäher mitbringen“ sagte Hans.

„Recht hast du, aber am wichtigsten ist das wir innen vorankommen.“ antwortete Ich.

Im Endeffekt war die Pension ganz gut aufgeteilt.  Beim Betreten steht man in der „Lobby“ Auf der rechten und linken Seite sind jeweils 2 große Räume mit eigenen Badezimmern der Raum rechts ist unser Quartier. In der Mitte ist eine große Bar mit Hockern. und drumherum viele Esstische und Sitzbänke. In der linken Ecke ist dann eine Küche gefolgt von einigen Lagerräumen. bis eine Treppe nach oben führt. Oben angekommen kann man sozusagen einmal um die ganze Lobby herumgehen sprich, die Mitte ist offen und man kann nach unten schauen. Drumherum sind überall Zimmer, circa 16 Stück wenn man die kleinen Lagerräume zwischen den einzelnen Zimmern dazu zählt. Oben gibt es eine Gemeinschaftsdusche und einen Toilettenraum mit Kabinen.

Es war alles nicht gerade modern, aber schrecklich heruntergekommen auch wieder nicht. Ein Traum eines Antiquitäten Fans würde ich sogar fast behaupten.

Da es langsam spät wurde bereiteten wir unsere Zimmer vor, Ich nahm den linken Raum der rechten Seite. Es wurden die Holzwände und die Holzdecke in weiß lackiert. allerdings blätterte der Lack bereits wieder ab es wurde vorher wohl nicht richtig abgeschliffen sondern einfach nur über gepinselt. Aber für den Anfang reichte es. Ich warf die alte Matratze vom Bettgestell in die Lobby legte meine neue Matratze drauf und bezog das Bett. Anschließend ging Ich ins Badezimmer um mir das Gesicht und die Hände zu waschen. Das gute am Haus war, das die Wasserleitungen bereits vom Vorgänger erneuert wurden.

Ich ging ins Bett und schlief.

Mitten in der Nacht wurde ich durch ein Licht geweckt, es war meine Deckenlampe. Sie ging sporadisch an und aus oder flackerte kurzzeitig wild um sich. Ich wollte gerade aufstehen als sich plötzlich meine Ohren spitzten und ich ein röchelndes Atmen unter meinem Bett wahrnehmen konnte. Mein Herz begann zu rasen und ich zog mein Bein wieder unter die Decke da bemerkte Ich, das dass Atmen verschwand. Das Licht war nun ebenfalls aus und Ich verkroch mich unter die Decke und versuchte wieder einzuschlafen.

Der Anfang

Mein Wecker klingelte, endlich, 7 Uhr am Morgen.

Die Zeit nach dem „Vorfall“ habe ich nur gedöst ich konnte Nichtmehr richtig einschlafen. Allerdings bin ich mir mittlerweile auch gar nicht mehr sicher ob das was ich gehört und gesehen habe nicht vielleicht einfach ein Traum war.

Ich stand auf und ging in die Lobby um schonmal Kaffee zu machen, Hans war noch in seinem Zimmer. die Bar wurde etwas umfunktioniert, da sie ein Waschbecken hat haben wir daraus eine Küche gemacht. Da die Küche in der linken Ecke so verdreckt ist das es eine Zumutung wäre diese zu säubern, wir müssen sie also entsorgen. Wir haben eine Mobile Kochplatte eine Kaffeemaschine sowie Mikrowelle und Toaster also alles was das Herz begehrt.

Während der Kaffee durch den Filter lief dachte ich mir ich Säubere schonmal einen Tisch, die anderen Tische werden wir sowieso in die alte Scheune am anderen Ende des Grundstücks bringen. Währenddessen musste ich immer wieder an das Ereignis denken. Es ging mir einfach nicht aus dem Kopf, das Flackern war eine Sache es gibt viele logische Erklärungen dafür. Aber das Atmen es hörte sich so an als würde es nach etwas lächzen, als wäre etwas unter dem Bett was nur darauf wartete bis ich mein Bein auf den Boden platziere.

Völlig im Gedanken übersah ich das Hans bereits aus seinem Zimmer gekommen ist und direkt neben mir stand :“Heinrich, Guten Morgen. Ist alles okay?“

„Guten Morgen, Hans ich habe nur etwas schlecht geschlafen das ist alles“ antwortete Ich.

Nach dem Frühstück war der Vorfall der Nacht überwiegend vergessen. Und wir waren motiviert endlich mit der Arbeit loslegen zu können.

Wir fingen damit an alle Objekte und Möbel aus der Lobby in die Scheune zu bringen, die nicht absolut notwendig waren. Dabei sortierten wir Kaputtes direkt aus und bildeten vor der Pension zwei Haufen: einmal Holz, und einmal Abfall.

Als die Lobby durch war machten wir uns ran die Küche zu demontieren. Wie bereits erwähnt war diese extrem Dreckig und trug dazu noch einen bestialischen Gestank an sich. Wir waren froh als diese Geruchsbelästigung endlich aus dem Gebäude war. In der leeren Küche roch es immer noch sehr stark. Wir öffneten die Fenster und beschwerten uns Lautstark über den Gestank als wir Plötzlich ein Klopfen im Lager nebenan hörten. „Mach du die Fenster ruhig weiter auf Ich gehe nachschauen Heinrich“ sagte Hans.

Er ging zum Nebenraum und rief „Hallo? Ja hier bin ich!“

Beim letzten Fenster angekommen kam Hans zurück, etwas blass im Gesicht und sagte:“ Du ich hätte schwören können das da jemand geklopft und meinen Namen gerufen hat, warst du das?“

„Nein vielleicht hast du dir das nur eingebildet zumal läuft ja auch das Radio im Hintergrund Hans. Lass uns jetzt Oben weiter machen.“

Wir räumten Oben alles aus, was relativ schnell ging da kleine Zimmer kaum Möbel haben.

Es war bereits Nachmittag wir kochten uns etwas und planten für Sonntag Vormittag einen kleinen Ausflug um mal aus der Pension rauszukommen, es war immerhin Hochsommer und das Wetter war super.

Am Abend holten wir den Fernseher aus dem Auto und machten es uns mit ein paar Bier bequem.  Desto später es wurde desto mehr gingen mir die Gedanken vom Mittag durch den Kopf, Ich hatte schon leicht angst wieder ins Bett zu gehen.

Da wir angetrunken waren und noch nicht ins Bett wollten beschlossen wir die anderen beiden Zimmer für die Jungs am Montag ebenfalls schon vorzubereiten. Parallel zu „unserer“ Seite ging ich diesmal ins entgegengesetzte Zimmer. Hans nahm sich das andere vor.

Dort angekommen fing ich mit dem einfachsten an : Matratze raus. Gerade als ich die neue Matratze aufs Gestell legen wollte, fiel mir ein kleiner Notizblock ins Auge. Dieser war an den inneren Rahmen geklebt.

Ich bemerkte ebenfalls Kratzspuren auf dem Boden, die unters Bett führten. Langsam griff ich Richtung Notizblock bis ich plötzlich etwas hörte :“H…eiiiinriiiiichhhh…“ flüsterte jemand.. oder etwas. Ich verstummte, bewegte mich keinen Zentimeter und lauschte. Doch das wars, keine weiteren Geräusche außer mein Herz das stark gegen meinen Brustkorb pochte. Ich dachte entweder habe ich mir das eingebildet oder Hans wollte sich einen Scherz erlauben.

Also nahm ich den Notizblock und ging in mein Zimmer, ich war zu verstört um dort weiter zu machen und so wie es aussieht ist Hans auch bereits Schlafen gegangen.

Im Zimmer angekommen war ich schon gespannt ob etwas im Notizblock steht, doch große Hoffnungen hatte ich nicht.

Ich schaltete das Licht an und klappte den Block auf.

Der Notizblock

Halte dich an die Regeln nur dann hast du eine Chance

REGEL 1

Betrete die Lobby niemals zwischen 00:00 und 04:00 Tür geschlossen halten! – Egal was in deinem Zimmer gerade passiert, es ist nichts gegen das was in der Lobby ist. (Ausnahme Regel 5)

REGEL 2

Wenn „Sie“ an eine Fensterscheibe in deiner nähe klopft dann schau „Sie“ nicht länger als 2 Sekunden an und Winke Richtung Fenster! – Sollte „Sie“ am Fenster kratzen, dann versteck dich unter einem Bett. Sie wird reinkommen.

REGEL 3

Solltest du eine Frau / Einen Mann weinen hören, ignoriere Sie. Egal wie verbittert und traurig es sich anhört. – Sollte ein Baby weinen halte die Luft an, jedes mal wenn du Atmest wird es näher kommen. Nach 2 Minuten ist es weg.

REGEL 4

Wenn du etwas deinen Namen Rufen oder Flüstern hörst, antworte nicht. Sonst ist die nächste Nacht vielleicht deine letzte. – Wenn „Es“ kommt und über den Boden schleift. Versteck dich unter der decke und halte die Luft an. „Es“ wird sich auf deinen Brustkorb setzen aber wenn du es lange genug aushälst ohne zu schreien oder zu Atmen wird „Es“ von dir ablassen.

REGEL 5

Wenn es um 02:00 an deiner Tür klopft mach auf. Es wird niemand da sein, du kannst die Tür direkt wieder schließen. – Es muss genau 02:00 sein 01:55 / 02:05 nicht öffnen! (Regel 1)

REGEL 6

Alle 2 Tage die Scharniere der Eingangstür ölen. Das Quietschen macht Sie wütend. – Jedes Quietsch Geräusch erhöht die Frequenz der „Ereignisse“

REGEL 7

Von Sonntag auf Montag nicht einschlafen!  – Sonst wacht man Sonntag morgens wieder auf. (Tag beginnt von vorne)

REGEL 8

Wenn etwas an deiner Tür Kratzt, Klopfe 3 mal gegen die Tür. – Es wird immer lauter werden bis es letztendlich rein kommt.

REGEL 9

Sollte dein Licht flackern bleib im Bett liegen und beweg dich nicht. -Solltest du einen Fuß auf den Boden stellen wird „Es“ dich unters Bett ziehen.

REGEL 10

Sollte ein Summen hörbar sein musst du an Ort und Stelle stehen bleiben nicht bewegen, auch den Kopf und die Arme nicht.

REGEL 11

Rausgerissen*

Die Suche

„Was für ein Schwachsinn“ dachte Ich mir. Da hat sich jemand aber sehr viel Mühe gegeben um die Nachfolger zu erschrecken. Ich schaute rüber zur Uhr: 23:43 Ich fand die Notizen zu schwachsinnig um jetzt noch eine knappe Viertelstunde zu Opfern um die Tür zu öffnen, dafür war ich einfach zu müde.

Ich legte mich ins Bett und schlief, doch der Schlaf hielt nicht lange. Ich wurde von einem harten Klopfen geweckt, es hämmerte so stark gegen die Tür das ich dachte die Zarge fällt mir gleich ins Zimmer. Ich war völlig schockiert. Schnell schaute ich Richtung Uhr : 02:00 Ich erinnerte mich an Regel Nummer 5 „Einfach die Tür öffnen und wieder schließen Heinrich“ sagte ich zu mir selbst. Doch leichter gesagt als getan, Ich war so in Schockstarre verfallen das ich mich kaum bewegen konnte. Gerade als ich den Mut zusammennahm und mein Fuß den Boden berührte hämmerte es erneut, diesmal blätterte sogar der Putz um die Zarge herum ab.  Beim besten Willen hatte ich zu viel Angst diese Tür zu öffnen, doch ich musste es tun. Vielleicht ist an den Regeln doch etwas dran.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging Richtung Tür, es war alles ruhig geworden dort angekommen wollte ich es schnell hinter mich bringen und riss die Tür auf. Nichts! sofort machte Ich Sie wieder zu. Es war beruhigend aber auch verängstigend zu gleich. Sind die Notizen etwa wahr?

Da traf es mich wie ein Schlag: gab es nicht eine Regel wo man nicht antworten darf wenn der Name ausgesprochen wird? Verdammt Hans! Schnell ging Ich zum Nachtschrank und griff mir den Notizblock ich blätterte wie wild bis Ich es sah :

„REGEL 4 Wenn du etwas deinen Namen Rufen oder Flüstern hörst, antworte nicht. Sonst ist die nächste Nacht vielleicht deine letzte.“

Mir waren die Hände gebunden, Regel Nummer 1 Verbietet mir mein Zimmer zu verlassen. Aber Hans ist in Gefahr!

„Wenn „Es“ kommt und über den Boden schleift. Versteck dich unter der decke und halte die Luft an. „Es“ wird sich auf deinen Brustkorb setzen aber wenn du es lange genug aushälst ohne zu schreien oder zu Atmen wird „Es“ von dir ablassen.“

Ich muss ihn warnen, also griff ich schnell zum Telefon und wählte seine Nummer. Nach einigen Sekunden hörte ich es im Nebenzimmer klingeln. Allerdings ging er nicht dran. Das bedeutet er hat entweder einen zu tiefen Schlaf, oder es ist zu spät. Ich kann leider erst gegen 04:00 nachschauen.

Ich klopfte gegen die Wand und hoffte auf eine Antwort von ihm. Doch es kam nichts. Als ich aufhörte nahm ich ein Summen wahr dieses Summen brachte das Blut in meinen Adern zum gefrieren, es hat sich nicht menschlich angehört. Als käme es nicht von dieser Welt. Ich rührte mich keinen Zentimeter und hielt die Luft an. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an bis es endlich aufhörte und Ich zu Bett ging.

Die ganze Zeit lag ich wach und hoffte, dass es Hans gut geht.

03:59 Uhr

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es endlich so weit. Ich konnte nachschauen gehen. Ich vergewisserte mich das es schon 04:01 ist bevor Ich mich zögerlich auf den Weg machte. Die Lobby war sehr kalt, vom Gefühl her 10 grad kälter als mein Zimmer. Es war noch dunkel doch weit und breit nichts zu sehen, die Luft schien rein zu sein. Ich ging rüber zu dem Zimmer von Hans und klopfte an. „Hans ist alles in Ordnung?“ rief Ich. Als Ich keine Antwort bekam nahm ich den Türgriff, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Abgeschlossen. Ich rief immer wieder seinen Namen und verfiel in Panik, so sehr das ich mich umdrehte und nach einem Vorschlaghammer griff. Die alte Holztür war bereits sehr marode und durch die Panik war ich so voller Adrenalin das ich sie nach gefühlt 3 Hieben einriss.

Im Zimmer angekommen erfüllten sich meine schlimmsten Befürchtungen: das Bett war Leer. Aber die Tür war von innen verschlossen. Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Ich durchsuchte das ganze Zimmer und tastete die Wand ab. Vielleicht gab es einen versteckten Ausgang, doch Fehlanzeige! Hans war wohl einfach wie vom Erdboden verschluckt. Ich muss ihn finden und hier direkt verschwinden. Ich hatte genug von dieser Pension und diesem Lebenstraum, das alles hier, ist es einfach nicht Wert.

Ich ging zurück in mein Zimmer und wartete auf den Sonnenaufgang. Ich muss wohl eingeschlafen sein denn es war bereits 10:30 Uhr. Plötzlich hörte ich es. Ein entferntes leises Weinen. „Hans!“ dachte ich mir sofort, doch dann erinnerte ich mich an die Regeln.

„Regel 3 : Solltest du eine Frau / Einen Mann weinen hören, ignoriere Sie. Egal wie verbittert und traurig es sich anhört. “

Doch was heißt Ignorieren? Kann ich nicht mal nachschauen ob es Hans ist? Das Weinen wurde immer Lauter und verbitterter. Es hörte sich tatsächlich etwas nach Hans an. Es kam vom Lagerraum neben der Küche. Ich ging langsam in die Richtung. Ich wollte unbedingt etwas Sagen , nachfragen ob es Hans ist. Aber ich traute mich nicht. Ich dachte mir „Nachschauen ist in Ordnung, solange ich es im Notfall weiter ignoriere.“ Fast angekommen hörte das Weinen auf, und Ich hörte nur noch ein Schluchzen aus dem Lagerraum, die Tür war einen Spalt offen und ich konnte sehen wie jemand in der Ecke kniete und beide Hände vorm Gesicht hatte. „Hans?“ dachte ich mir. Doch nun gab es auch kein Schluchzen mehr, es herrschte eine Totenstille. Ich hörte meinen Herzschlag. Je näher ich kam desto mehr merkte ich das die Haare viel zu lang und zu dunkel waren als das es Hans sein könnte.  An der Tür angekommen wagte ich einen Blick hinein. Ich bereue es bis Heute. „Es“ senkte die Hände vom Gesicht und drehte sich ruckartig Richtung Tür. So wie es sich angehört hat hat es sich das Genick bei der ruckartigen Drehung gebrochen, was es aber nicht weiter störte. Es verdrehte den Kopf auf einen unmenschlichen Winkel und langsam setzte es sich ein Lächeln auf. Die Mundwinkel komplett eingerissen und voller getrocknetem Blut saß es da und sah mich an. Es sah so aus als wartete es auf eine Reaktion von mir auf irgendetwas.

„Einfach ignorieren Heinrich“ schoss mir durch den Kopf. vielleicht, hat es mich noch nicht angegriffen weil ich noch keine Reaktion darauf gezeigt habe. vielleicht, muss ich einfach so tun als sehe ich es nicht. Mein Herz begann zu rasen und ich überlegte: „Wenn ich jetzt einfach weggehe wird es merken das ich es gesehen habe“ Ich schielte leicht rüber und sah das Gesicht. Es schien nach mir zu lächzen, Sabber lief dem Ding den Mund herunter und bildete fast schon eine Pfütze auf dem Boden.

Dennoch betrat ich den kleinen Lagerraum, und tat so, als benötige ich Brechstange und Hammer aus dem Regal an der Seite. Ich griff danach und spürte schon förmlich den Atem in meinem Nacken, doch es konnte mich wohl nicht anfassen da Ich es ignorierte. Das Verlangen war groß dem Ding eine mit dem Brecheisen überzuziehen aber dafür fehlte mir der Mut.

Ich drehte mich um und verließ den Lagerraum da hörte ich etwas rufen „Heinrich!“ Ich wollte erstmal nicht darauf antworten bis ich es realisierte: Hans stand mitten in der Lobby.

Die fehlende Regel

Ist das wirklich Hans?! wo war er denn die ganze Zeit? Ich ging auf ihn zu und fragte lautstark „Hans?! wo bist du denn gewesen?“

Er antwortete: „Heinrich, Ich ging gestern Abend noch Angetrunken zum Transporter, dort habe Ich mir noch ein paar Drinks genehmigt und bin in der Ladefläche eingeschlafen. Sag mal Heinrich was ist denn mit meiner Tür passiert?“

Er hatte einen merkwürdigen Tonfall in der Art seiner Aussprache, Ich antwortete zögerlich: „Du Hans, mir kam es so vor als hättest du ein Problem gehabt gestern, deine Tür war verschlossen und an dein Telefon bist du auch nicht rangegangen also musste ich Sie aufbrechen, wie war die Tür denn von innen verschlossen und du warst draußen im Transporter?“

„Heinrich, der Schlüssel steckte von innen das stimmt, allerdings war nicht abgeschlossen. Die Tür muss man immer ein Stück anheben damit Sie sich öffnet. Bestimmt dachtest du deswegen Sie wäre verschlossen.“

Ich kann mich nicht daran erinnern das seine Tür je gehakt hat, dennoch musste Ich seiner Aussage glauben schenken. Es war ein total beklemmendes Gefühl, ich war zwar froh das es ihm scheinbar gut geht allerdings konnte Ich es einfach nicht ganz begreifen. „Hans, Ich möchte hier abbrechen und nachhause fahren. Dieses Haus gefällt mir nicht und ich fühle mich hier Unwohl.“

Seine Augen wurden groß und er sah mich verdutzt an :“Wie ? das können wir nicht machen Heinrich, das würde uns in die Insolvenz treiben. Bis wir ein neues Objekt finden müssen die Löhne trotzdem weiter gezahlt werden. Lass uns wenigstens bis Montag warten was die Jungs dazu sagen, Ich finde es toll hier.“

Ich nickte ihm nur zögerlich zu und machte mich daran Kaffee zu kochen, da fiel mir auf das die Kaffee Filter leer waren. Ich wollte Hans losschicken neue aus dem Auto zu holen, doch in den paar Sekunden die Ich mich weggedreht habe ist er verschwunden. „Hm, wohl auf Toilette gegangen“ dachte ich mir.

Ich ging zum Transporter und stellte fest das er verschlossen ist, das Interessante daran ist jedoch, das Ich den Schlüssel in der Hosentasche habe. Also wie soll Hans hier übernachtet haben wenn Ich ihn nie aufgeschlossen habe? Es überkam mich ein mulmiges Gefühl. Hat er mich angelogen?

Als ich wieder die Lobby betreten wollte klemmte die Eingangstür, also drückte Ich fester und mit einem extrem schrillen Quietschen öffnete Sie sich dann doch. Da klingelte es in meinem Kopf „Verdammt, gab es keine Regel dafür?!“

„REGEL 6 Alle 2 Tage die Scharniere der Eingangstür ölen. Das Quietschen macht Sie wütend. – Jedes Quietsch Geräusch erhöht die Frequenz der „Ereignisse““

Mist, Ich habe soeben gegen die Regel verstoßen. Ich ließ die Tür offen und ging zum Transporter um WD40 zu holen. Auf dem Rückweg sah Ich Es: Eine dunkle Gestalt, direkt am Fenster vom Hans. Da wo die Augen sein sollten waren dunkle schwarze Löcher, beim Anblick verlor Ich mich kurzzeitig darin, die Zeit schien stehen zu bleiben und es wäre so als schaue Ich in eine ewige Leere, ihre vertrocknete verkohlte Hand bewegte sich in Richtung Fensterscheibe, Sie Klopfte. Ich schaute schnell nach oben und überlegte. Was war die Regel noch gleich? Unterm Bett verstecken? hier ist doch kein Bett. Ihr Klopfen wurde immer lauter und heftiger, mit jeder Sekunde. Ich musste etwas tun und zwar sofort. Plötzlich erinnerte Ich mich:

„REGEL 2 Wenn“Sie“ an eine Fensterscheibe in deiner nähe klopft dann schau“Sie“ nicht länger als 2 Sekunden an und Winke Richtung Fenster! “

Oh mein Gott, wie lange habe ich Sie angesehen?  Die Fensterscheibe hat bereits einen Sprung bekommen, Sie klopfte nicht mehr mit der Hand. Sondern stieß ihren Kopf gegen die Scheibe, eine grüne, eitrige Flüssigkeit war bereits an der ganzen Scheibe verteilt. Ich konnte nicht hinsehen instinktiv streckte ich meinen Arm aus und Winkte. Ein paar Sekunden lang. Ich konnte nicht hinsehen ob Sie noch da ist. Ich winkte solange bis das Klopfen weg war. Anschließend sah Ich zum Fenster: Es war komplett heile und die Flüssigkeit war weg. Und Ich sah Hans. Er sah mich verstört an und winkte zurück.

Ich ging zur Eingangstür und Hans kam mir entgegen, er fragte mich :“ Heinrich was war das denn gerade? erstmal schaust du mich an als wäre Ich ein Alien und dann winkst du mir völlig verstört zu?“

„Ja Hans, Ich hatte wohl einen komischen Tagtraum, ich weiß auch nicht was mit mir los ist, wir müssen die Eingangstür Ölen sie quietscht ganz grässlich.“

Ich bemerkte das das WD40 Fläschchen nicht mehr in meiner Hand ist . Ich habe es draußen fallen lassen. „Hans, holst du es kurz? Ich muss kurz klarkommen.“

„Nein Ich bleibe hier drinnen hol es dir selbst.“ fauchte Hans mich an.

„Alles klar danke für nichts.“ sagte Ich und ging die Flasche holen, das war merkwürdig. Ich habe Hans noch nie nein sagen hören wenn ich ihn um etwas gebeten habe, und Agressionen habe Ich bei ihm auch noch nie erlebt.

Auf dem Rückweg ist Hans schon wieder verschwunden, Ich rief seinen Namen :“Hans, wo bist du jetzt schon wieder hin?!“ …. Stille…

Ich ölte die Tür und machte mich auf den Weg zur Kaffeemaschine als der Kaffee fertig war und Ich meine Tasse leer hatte fehlte immer noch jede Spur von Hans. Also ging Ich in sein Zimmer. Dort war er auch nicht. Mir fiel allerdings ein zerknülltes Stück Papier unter seinem Nachtschrank auf. Ich ging hin und faltete es auf:

„Vertrau keiner Person die vermisst war, Sie sieht zwar aus wie früher. Aber in ihr steckt der Teufel.“

Die Schrift verriet es, es war eine der herausgerissenen Regeln! Ich bekam Panik da mir klar wurde das Hans nicht der Hans ist den Ich kenne. Als Ich mich umdrehte war es zu spät. Hans stand direkt neben mir und schlug mir einen Holzbalken gegen den Kopf.

Ich fiel sofort zu Boden, mein ganzer Körper zitterte, meine Augen wurden schwerer Ich konnte nur noch ein hämisches Lachen wahrnehmen.

Ich schloss meine Augen, und schlief ein.

Sonntag

Mein Kopf brummte, ich fasste mir an die Stirn doch dort wo gerade Blut runterlief, war nichts. Keinerlei Verletzung.

Ich sah die Uhr: 10:30.

Nun wurde es mir klar: Es war alles zu echt um ein Traum gewesen zu sein. Allerdings gab es da etwas im Notizblock.

„Von Sonntag auf Montag nicht einschlafen! – Sonst wacht man Sonntag morgens wieder auf.“

Das bedeutet wohl, niedergeschlagen zu werden zählt als einschlafen. Ich muss hier raus. Leise ging Ich aus meinem Zimmer. Da hörte ich es wieder, das Geheule aus dem Lagerraum. Ich wurde wütend und wäre am liebsten dort reingeplatzt und hätte das Ding verdroschen. Doch ich musste es Ignorieren und mir einen Plan machen wie Ich hier rauskomme. Hans ist letzte Nacht verstorben, er hat die nicht Antworten Regel gebrochen. Das bedeutet das dieses Ding was in seinem Körper ist wohl auch gleich jeden Moment hier aufkreuzt. Vielleicht kann es die Pension nicht verlassen und deswegen hat es mich so angefaucht als Ich es das WD40 holen schicken wollte.

Ich ging direkt auf die Eingangstür zu am Türgriff angekommen hörte Ich „Hans“ von hinten rufen: „Wohin des Weges Heinrich?“

„Oh Hey Hans Ich hole nur ein paar Kaffeefilter aus dem Auto.“ Antwortete Ich mit einer zittrigen Stimme. Verdammt, Ich hoffe das war glaubwürdig genug. Ich hoffe es hat mich nicht durchschaut.

Ich ging weiter auf die Tür zu, da fing es an zu Summen. Mist. Ich darf mich nicht bewegen. Ich sitze jetzt ganz tief in der Klemme.

„Heinrich, was Stimmt denn nicht mit dir?“ sagte Hans und kam auf mich zu.

„Heinrich, Woher weißt du was du zutun hast?“ Er kam immer näher.

„Heinrich, Wir werden eine Menge Spaß haben.“ Er stand schon fast neben mir.

Das Summen hörte auf. Ich griff zur Tür doch in dem Moment traf mich der Schlag erneut. Diesmal auf die andere Seite.

Ich machte die Augen auf. Mein Schädel brummte, diesmal die andere Seite.

Die Uhrzeit ?

10:30

Das alles ist jetzt schon ungefähr 7 Wochen her. Egal was Ich versuche, Ich stecke hier fest.

Schlusswort:

Hallo, das war meine erste eigene Geschichte. Ich freue mich über Kritik und eure Meinungen. Wenn Sie gut ankommt werde ich einen zweiten Teil schreiben. Ich habe mir einen Traum erfüllt mal eine eigene Geschichte zu schreiben 🙂

Liebe Grüße

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