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Das Kuriositätenkabinett

Teil 1 - Münchhausen-Stellvertretersyndrom

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Kann ich irgendwas für dich tun, mein Schatz?“, fragte Anna mit besorgter Stimme. Wie jeden Morgen hatte sie ihm seinen Tee gebracht und stellte die dampfende Tasse auf den Nachttisch. Kraftlos flüsterte ihr Mann: „Nein, ich denke nicht. Danke dir vielmals.“ Und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Es tut mir so leid, dass ich dir solche Umstände mache. Du bist ein Engel.“ Sie strich ihm sachte über die schweißnasse Stirn und versicherte ihm ein weiteres Mal: „Ach Schatz, das ist doch nicht deine Schuld. Ich kümmere mich gerne um dich.“ Das stimmte auch. Zu einhundert Prozent. Er konnte überhaupt nichts für seine Krankheit. Eines Tages hatte er aus heiterem Himmel angefangen, sich schlecht zu fühlen. Er war zum Arzt gegangen und hatte sich untersuchen lassen. Der Arzt jedoch hatte nichts gefunden. Zuerst hatten sie sich wenig Sorgen gemacht und geglaubt, es würde schon bald vorbei gehen. Doch es war mit jedem Tag schlimmer geworden. Nach einer Woche, als er schon kaum noch richtig schlafen konnte, waren sie erneut zum Arzt gegangen, doch wieder hatte er nur Symptome und keine Ursache feststellen können. Als Anna daran dachte, wurde sie wütend. Dieser inkompetente Idiot von einem Allgemeinmediziner. Am Ende war es wahrscheinlich sogar seine Schuld, dass es ihrem Mann so schlecht ging. Hätte er seine Arbeit ordentlich gemacht, hätte man vielleicht etwas dagegen tun können. Gedankenverloren ging sie in die Küche und aus einem reinen Automatismus zum Medikamentenschrank. Wie jeden Morgen nahm sie die zig verschiedenen Packungen heraus – diese, die da, die auch… Die da nicht, das waren ihre… Und die noch. Tabletten über Tabletten, als ob die irgendetwas bringen würden. Wenigstens hatte man ihm endlich überhaupt mal Medikamente verschrieben. Gegen die Schmerzen, gegen den niedrigen Blutdruck und noch was gegen die Verdauungsprobleme.

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2 Kommentare

  1. Ich möchte mit meinem Kuriositätenkabinett eine kleine Serie starten, in der ich verschiedene, wenig bekannte psychische Erkrankungen behandle. Den Anfang macht hier eine Störung, die mich selbst ziemlich schockiert hat, als ich zum ersten Mal davon hörte. Falls es Vorschläge für Themen eines weiteren Teils gibt, bin ich dafür natürlich offen.

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