Den Rake suchen
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Mein Bruder und ich hatten uns vorgenommen, in den Sommerferien den Rake im Wald zu suchen. Unsere Oma wohnte im selben Ort wie wir und in ihrer Nähe war ein großer Wald, der inzwischen gesperrt war, da er der Natur übergeben worden war – dort wurde nicht mehr herumgewerkelt und er war völlig sich selbst überlassen. Das bedeutete zwar auch, dass man ihn auf eigene Gefahr betrat, weil er sozusagen „baufällig“ war und jederzeit ein Stamm umfallen und uns tödlich treffen konnte, doch wir dachten, dass dies der perfekte Ort sei, um diese wunderbare Kreatur zu suchen. Ich bin total besessen von solchen Sachen und wollte ihn unbedingt treffen! Mein Bruder steht zwar nicht auf Horror, doch er willigte trotzdem ein, da dies für ihn ein Abenteuer war und deshalb wollte er mitmachen.
Ich war natürlich total aufgeregt und zählte die Tage bis zu den Ferien – jede Nacht dachte ich daran und malte mir einhundert verschiedene Methoden und Pläne aus. Mein Bruder und ich hatten uns darauf geeinigt, mit dem Rake ein Spiel zu spielen – sozusagen ein Versteckspiel – und hofften, dass er unter diesen Umständen freundlicher gesinnt sein würde.
Als dann endlich die Sommerferien eingetroffen waren, musste ich nur noch eine Woche lang warten! Wir waren beide so aufgeregt. Unsere Einkaufsliste bestehend aus drei scharfen Messern und zwei mittelhell leuchtenden Taschenlampen arbeiteten wir in dieser Woche noch ab; und dann war der Tag endlich gekommen. Auf unseren Fahrrädern fuhren wir zu Oma, mit der wir schon alles abgeklärt hatten und sie hatte versprochen, unserer Mutter nichts von der Suche zu erzählen. Ein Ouija-Brett hatte ich mir auch gekauft, denn wir wollten danach noch im oberen Stockwerk des Hauses, wo es übrigens spukte, Geister rufen.
Es war 22:30 Uhr. John (mein Bruder) und ich machten uns fertig und liefen los. Die Messer und Taschenlampen hatten wir in zwei portable, handliche Rucksäcke gepackt. Mein Herz schlug mir fast bis zum Hals, weil ich so verdammt aufgeregt war und mich so freute. Ich liebte den Rake zu diesem Zeitpunkt einfach! Die Schatten der Häuser zeichneten sich im Mondlicht auf unserem Weg ab, sodass ich in jedem Schatten vermutete, dem Rake gleich vor die Füße zu laufen. Er hätte einfach in jeder Ecke lauern und einen von uns beiden von einer Sekunde auf die andere ausweiden können. Ich sage „einen von uns beiden“, weil viele Geschichten sagen, der Rake töte nur jede zweite Person, die er sieht. Das heißt, wenn er zuerst John sehen und sein Blick dann zu mir wandern würde, würde er auf mich zuspringen, mich töten und John völlig kalt links liegen lassen. Allerdings waren wir ja in dem Glauben, da wir mit ihm spielten, würde er freundlicher gesinnt sein und das redeten wir uns auch schön ein.
Schließlich standen wir vor dem Eingang zum Wald. Er lag bedrohlich und unheilverheißend vor uns; die Blätter und Äste warfen ziemlich gruselige Schatten. Ein leichter Wind wehte, was die Sache noch gefährlicher machte, doch wir ließen uns jetzt wegen ganz leichten Unwetters nicht von unserem Vorhaben abhalten. Immerhin hatten wir alles durchgeplant und wollten das heute durchziehen! Also ging ich wie abgemacht voran und John folgte auf inzwischen ein wenig wackligen Beinen. Anscheinend hatte er es doch mit der Angst zu tun bekommen, doch er hatte ja einen Vertrag unterschrieben, in dem stand, dass er keinen Rückzieher machen würde. Wir quetschten uns unter der Absperrung hindurch und standen jetzt auf beiden Beinen im Abenteuer. Bisher hörten wir keinen Mucks, doch ich hörte mein Herz fest pochen, aber nicht vor Angst, sondern vor Fröhlichkeit und glückseliger Aufregung. Von solchen Ereignissen träumte ich fast jeden Tag! Fast unmerklich zeichnete sich ein breites Lächeln auf meinem Gesicht ab und ich spürte, dass ich seit langer Zeit wieder so richtig glücklich war. Mit hüpfendem Herzen setzte ich einen Fuß auf den knackenden Waldboden. John gesellte sich neben mich und wir wanderten zusammen ein Stück weiter in den Wald hinein. „Okay, jetzt werde ich seinen Namen in den Baum ritzen und dann werden wir zusammen ‚Wir sind bereit! Das Spiel kann beginnen‘ rufen“, erklärte ich meinem Bruder noch einmal. Dann nahm ich eines der scharfen Messer aus meinem Rucksack und ritzte groß „The Rake“ in den Stamm. Es war wirklich unübersehbar. Dann riefen wir gemeinsam so laut, wie wir konnten, den Satz, den wir uns zusammen ausgedacht hatten. „Oh, mein Gott“, murmelte John; seine Stimme zitterte. „Es ist alles gut“, beruhigte ich ihn. „Wir spielen doch bloß mit ihm, ja?“ Er nickte zögernd. Jetzt war der Moment gekommen, an dem wir unsere Taschenlampen einschalteten. Jetzt konnten wir das böse Dunkel vor uns besser sehen und wir machten uns auf die Wanderung. Alle 10 Sekunden schaute ich nach links, rechts, vorne und hinten, um auch keinen einzigen Hinweis zu übersehen, doch bis jetzt war nur der Wind zu hören und einige Tiere wie Eichhörnchen und Eulen waren im Wild unterwegs. So liefen wir erst einmal ein wenig und
FORTSETZUNG FOLGT! DIE PASTA IST NOCH NICHT ZU ENDE!