ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich war mit meiner Mutter unterwegs zu einer Freundin von ihr. Stinklangweilig. Ich hatte zwar meinen alten Gameboy dabei, aber auf Pokemon hatte ich grad keinen Bock. Das wird dich nach den letzten Sätzen zwar wundern, aber ich bin ein Mädchen. Die meisten Mädchen geben sich damit zufrieden an einem Kaffeetisch zu sitzen und einer „kulturell angehauchten Unterhaltung“ beizuwohnen, aber manche, ich zum Beispiel, nicht. Ich hasse die Freunde meiner Mutter. Sie haben alle nur ihre Malereien und Philosophie im Kopf. Sogar mein Vater ist so. Ich hingegen gehöre eindeutig in die Kategorie: Gamer, Otaku, Creepypastafreak. Bisher war es mein größter Wunsch, dass ich auch mal etwas Unheimliches erleben dürfte, aber in diesem Moment bin ich mir da nicht mehr zu sicher. Ich schweife ab. Machen wir da weiter, wo ich aufgehört habe.
Ich fand es langweilig einfach so herumzusitzen, also seilte ich mich frühstmöglich ab und ging ein wenig durch das kleine Dorf, in dem die Freundin meiner Mutter wohnt. Ich sah mich gerade in der kleinen Kirche des Ortes um, obwohl ich mich aufgrund meiner Neigungen zum Paranormalen in Kirchen nicht wirklich wohlfühle. Deshalb schaute ich dann und wann nervös um mich und da sah ich sie. Sie sah mir ähnlich bis aufs Haar. Sie hatte die selben Augen wie ich, die selben Haare, ja sogar die selben Kleider hatte sie an. Es war, als würde ich in einen Spiegel schauen. Sie schien meine Gedanken zu erraten und kam auf mich zu. „Hallo“, begrüßte sie mich mit einem kalten Blick. Es schien, als würden wir das exakt Selbe denken, denn sie schüttelte den Kopf. „Du irrst dich. Du bist die Fälschung.“
Diese Worte sollten mein Leben verändern. Jetzt wo ich weiß, was das alles bedeutet, ist es gar nicht mehr so geheimnisvoll. Und irgendwie bin ich ihr dankbar, denn jetzt weiß ich die Antwort, aber jetzt kommt erst der zweite Akt des Theaterstücks.
Ich trat verwirrt aus dem Gemäuer und sah mich nicht um. Ich ging, statt zurück zu dem Haus der Freundin meiner Mutter, in ein angrenzendes Waldstück und setzte mich hin. Ich dachte lange nach und kam zu einem Schluss. Wenn das Mädchen, das offenbar das Original war, denn ich war ja die Fälschung, dann sollte man mich doch mit ihr verwechseln können, oder?
Ich ging also zurück und fragte die Freundin meiner Mutter, ob es in dem Dorf ein Mädchen gäbe, das aussah wie ich. Sie schüttelte den Kopf und meinte, dass vor einigen Jahren hier ein Mädchen gelebt hätte, das mir ähnlich sah, aber dass sie von einem Mann ermordet wurde.
In dem Moment wurde mir klar, was ich tun musste, dass ich ihr Racheinstrument war und nach ihrer Pfeife tanzen müsste, wenn ich frei sein wollte. Dass sie wohl hier und jetzt beschlossen haben musste, dass ich bereit wäre, dass sie mich nicht in Ruhe lassen würde, bis ich ihren Wunsch nicht erfüllt hätte. Ich weiß nicht warum ich es so genau wusste, aber die Erkenntnis durchströmte mich einfach. Ich fragte also danach und die Freundin meiner Mutter… nennen wir sie Charlotte… Charlotte erlaubte mir ihr Internet zu benutzen um über den Fall zu recherchieren. Ich kenne mich im Internet aus und so hatte ich schnell die Infos, die ich wollte. Das Mädchen war von einem gewissen Henry K. ermordet worden, der damals entkam. Meine Chance! Es dauerte nicht lange, bis ich alle möglichen Whereabouts fand und den Endschluss fasste, es möglichst schnell zu erledigen. Und wirklich.
Jetzt stehe ich in einer verdammten Blutlache, aber es ist alles glasklar. Ich kann es nicht mehr ändern. Und ich kann wahrscheinlich nicht mehr aufhören. Ich werde mich weiter für Kinder rächen, die getötet wurden und deren Mörder nicht bestraft wurden. Keiner wird mich auch nur sehen. Sie sterben alle. Egal, wer sie sind und wie gut sie bewacht werden. Ich bin Carol der Racheengel, der für sie alle kämpfen wird. Jede unschuldig verlorene Seele wird gerächt.
Das schwöre ich bei meinem Leben. Sie werden kein Kind mehr verletzen.
Das schreibe ich in Blut an die Wand des kleinen Holzschuppens, dahinter eine 1.