
Der Halter des Sterns
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Gehe in irgendeiner Stadt, in irgendeinem Land, zu einer psychiatrischen Anstalt oder einem Rehabilitationszentrum, zu welchem du Zugang hast. Wenn du die Rezeption erreichst, frage nach, ob du jemanden besuchen kannst, der sich selbst “Der Halter des Sterns” nennt.
Der Angestellte wird dir für einige Sekunden mit einer Art selbstgefälliger Verachtung in die Augen starren. Wenn er in deinen Augen nicht die Entschlossenheit deines Herzen sieht, wird er arrogant lachen. Und sollte er das tun, fliehe, oder die Wachen werden dich packen und in eine heruntergekommene Zelle stecken, in der du das Lachen des Mannes hören wirst, was immer du tust, solange du lebst und selbst der Tod ein besseres Schicksal wäre.
Wenn er deine Entschiedenheit jedoch sieht, wird er aufstehen und dich einen Gang entlang führen. Er wird an einer einzelnen Zelle stehen bleiben und dir einen Schlüssel geben, ohne etwas zu sagen und daraufhin zurückgehen.
Wenn du den Schlüssel in der Hand hältst, musst du den Türgriff langsam herunterdrücken. Das Schloss wird nicht versiegelt sein.
Anstatt in einer Zelle wirst du dich in einem kaum beleuchteten Korridor wiederfinden. Gehe in den Gang hinein. Dann musst du die Tür hinter dir zuziehen und mit dem Schlüssel abschließen.
Lass diesen aber nicht in dem Schloss zurück, sonst wirst du ewig in dem Gang gefangen sein.
Während du voran schreitest, wirst du das Lachen von Kindern und das herzerwärmende Beten von Mönchen hören. Bald jedoch wird das Lachen zu Schreien und die Gebete zu Flüchen.
Solange du diese schrecklichen Geräusche vernimmst, bist du sicher. Doch sollte dich dein Mut nur kurz verlassen, und die kleinste Furcht dich überkommen, solltest du stehen bleiben. Wenn das geschehen ist, musst du die Augen schließen und beten, dass die abscheuliche Kreatur, die du soeben geweckt hast, dich mit nur einem Bissen verschlingt.
Wenn du aber unbeschadet durch den Gang gelangst, solltest du dich vor einer kleinen, verschlossenen Tür wiederfinden. Die Lichter um dich herum werden verblassen, bis du nur die Tür erkennen kannst. Wenn die Dunkelheit kurz davor ist, dich vollkommen zu verschlingen, musst du mit dem vorhin erhaltenem Schlüssel die Tür aufsperren.
Durch sie gelangst du in eine kleine, schwarze Zelle. In der Zelle steht ein vermummter Mann mit roten Roben. Er trägt eine Kerze und hält die Augen geschlossen, während er leise, aber vernehmbar skandiert.
Er sitzt in der Mitte von einem Pentagramm, welches mit Blut gezeichnet wurde und der Gestank, der davon ausgeht, wird dich zum würgen bringen.
Wag es aber nicht, mehr als das zu tun.
Vor dem Mann steht ein glimmernder Stein. Starre diesen nicht zu lange an, denn das Feuer des Steines wird deinen Verstand umhüllen und deinen Körper in eine grauenhafte Ewigkeit schicken. Stattdessen blicke auf die Kerze, und höre dem Gesang zu.
Er antwortet nur auf eine Frage: „Was muss geschehen, um ihre Aufgabe zu vollenden?“
Der Mann wird mit dem Skandieren aufhören und dir fünf Namen nennen, sowie fünf Fragen stellen. Außerdem wird er dir sagen, dass du alleine verstehen musst, in welchem Zusammenhang sie miteinander stehen.
Er wird sich dann hinunterbeugen und seinen Zeigefinger in das Blut des Pentagramms tauchen, um dann eine Art Gleichung an die Wand zu malen. Ein Schlüssel, plus ein Buch, plus eine Schreibfeder, plus ein Wort, das so geschmiert ist, dass man es nicht lesen kann, ergibt ein offenes Buch mit drei Ovalen, die es umgeben.
Er wird herzlich kichern und zu seinem Sitzplatz zurückkehren. Dann drückt der vermummte Mann dir den noch brennenden Stein in die Hand und zieht hinter seiner Robe ein noch schlagendes Herz hervor. Schlage so lange mit all deiner Kraft auf das Herz ein, bis es nicht mehr bebt.
In der Mitte der fleischigen Masse wirst du einen Füller finden.
Wenn du daraufhin zurückblickst, wirst du den alten Mann tot mit einem heiteren Ausdruck von Zufriedenheit auf seinem Gesicht sehen. Erweise diesem Herrn die letzte Ehre und schließe seine ewig glasigen Augen.
Verlasse dann den Raum. Dunkelheit wird dich abermals umschleiern, und, wenn sich dein Blick wieder klärt, wirst du außerhalb des Gebäudes auf einer Grünfläche stehen.
Du wirst irgendwann bemerken, dass der Füller mit der roten Tinte nie nachgefüllt werden muss. Obwohl diese Tinte nie danach riecht, wirst du feststellen, dass dein eigenes Blut durch den Federhalter auf das Papier gelangt.
Solltest du jemals erlauben, dass dieses Objekt zerstört wird, wirst du eines schrecklichen und langsamen Todes sterben. Aber solange du diesen Gegenstand bewahrst, wirst du leisen Gesang am Rande deines Verstandes wahrnehmen, bis du stirbst, oder ihre Bitte erfüllst.
Der Füller ist Objekt 42 von 538. Es reizt dich dazu, ein Buch gigantischen Ausmaßes mit deinem eigenen Blut zu verfassen. Doch dies zu tun wäre Torheit. Es liegt bei dir, ob du ihr Werk fortführst, oder die Möglichkeit zerstörst, dass sie jemals wieder zusammen kommen.
{{Holders|Original = http://creepypasta.wikia.com/wiki/Holder_of_the_Star|vorheriges = Der Halter der Einsamkeit|nächstes = Der Halter der Erde}}