GeisteskrankheitKurzSchockierendes Ende

Der Kleine

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Sicherheitshinweis: Bitte lassen Sie ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt.“
Für Frank war dies ein reichlich überflüssiger Rat. Um nichts in der
Welt würde er seine kostbare Fracht aus den Augen lassen. Schließlich
war sie alles, was ihm im Leben noch geblieben war. Frank wischte sich
mit dem Jackenärmel den Schweiß von der Stirn und blickte auf seine
Armbanduhr. Immerhin nur noch wenige Augenblicke, bis sein IC Richtung
Berlin kam. Von dort würde es dann weiter gehen nach Warschau, und in
Warschau würde er dann sehen, wohin es ihn zog.

Während er wartete, blickte Frank sich immer wieder hektisch um, wenn er
glaubte, das unheilvolle Klackern von Stöckelschuhen oder ein
metallisches Klicken, welches gut und gern von einer sich öffnenden
Damenhandtasche kommen mochte, zu vernehmen. Doch so oft er sich den
Geräuschen zuwandte, nie befand sich auch nur eine Menschenseele hinter
ihm. Verlassen und kalt lag der Bahnhof vor ihm. Nur ein gelegentliches
Rascheln in den Büschen zu seiner Rechten ließ darauf schließen, dass
die Welt nicht vollkommen ausgestorben war. Und natürlich seine
Aktentasche. Seine Aktentasche, die friedlich neben seinem linken Bein
herabbaumelte. Frank blickte herab und schenkte ihr das optimistischste
Lächeln, das er angesichts der Übelkeit und der Schmerzen zustandebrachte. „Keine Sorge, Kleiner, bald haben wir es geschafft, und dann
gibt es nur noch dich und mich, versprochen. Ich beschütze dich.“ Er
wollte noch mehr sagen, doch seine Sorgen vergrößerten sich beim Anblick
der immer weiter anwachsenden roten Pfütze zu seinen Füßen.
Er blickte auf und versuchte jeden Gedanken aus seinem Kopf zu
vertreiben, doch es gelang ihm nicht. Immer wieder kehrte er zu den
Ereignissen der letzten Nacht zurück und zu Linda, die Schuld war an all dem.

So wunderschön ihre langen, leicht gewellten blonden Haare auch gewesen
waren und zu welchen intellektuellen Höhenflügen ihr Verstand auch in
der Lage gewesen war, im Innersten hatte sich doch immer schon das
garstige, hässliche Biest verborgen, dem Frank in der letzten Nacht
gegenübergestanden hatte. Hätten Frank und Linda es bei ihrer
anfänglichen Zweisamkeit belassen, dann hätte die schöne Fassade ihrer
perfekten Beziehung wohl auch nie Risse bekommen. Doch eines Tages hatte
Frank beschlossen, dass die Zeit gekommen war, dass Linda den Kleinen
kennenlernte. Sie hatte sich nicht mal Mühe gegeben, so zu tun, als würde
sie ihn mögen, und das, obwohl sie genau wusste, dass er Franks größter
Schatz war. Doch Frank liebte sie beide, und so tat er alles, damit die
beiden sich aneinander gewöhnten und einander auch lieben lernten. Als
es dann aber letzte Nacht zur Eskalation kam, unter der der Kleine sehr
litt, beschloss Frank, dass es endgültig an der Zeit war zu gehen. Ein
Rauschen durchschnitt plötzlich die Stille und als Frank aufsah, um zu
sehen, ob sein Zug kam, übermannte ihn die Übelkeit. Die Welt wurde
schwarz und sein Körper schlug dumpf auf dem Beton auf.

„Gegen 5 Uhr Morgens am heutigen 15. Februar wurde der Tatverdächtige im
Falle Linda K. tot am Bahnhof aufgefunden. Polizeiberichten zufolge war
der mutmaßliche Vergewaltiger verblutet. In der Aktentasche des Toten
befand sich zudem ein dem Verdächtigen eindeutig zuzuordnendes
männliches Glied.

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