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Der letzte Proband

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

 

Was würdest du sagen, ist die schlimmste Sache in Deutschland? Ist es die Wirtschaftssituation? Die fehlende Bereitschaft zum Umweltschutz? Oder der Hass und die Missgunst unter den Menschen?

Ich habe dieser Frage über Jahre nachgespürt und möchte dir nun berichten, was ich erfahren habe. Oder besser gesagt: Welche Erfahrungen ich machen musste. Ich merkte schnell, dass die Menschen an der Oberfläche in unterschiedliche Richtungen tendieren. Tief in ihrem Abgrund sind viele jedoch gleich. Natürlich bin ich kein Gott und niemand, der über andere Menschen entscheiden darf. Ich gebe ihnen lediglich Optionen. Entscheiden können sie frei.

Da fällt mir gleich meine erste Probandin ein. Sie war 19 Jahre alt, Tierschützerin und überzeugte Veganerin. Sie verbrachte ihren Tag damit, Menschen von ihrer Meinung zu überzeugen. Mittlerweile konnte sie von ihren Social-Media-Kanälen leben. Am Anfang hatte sie jedoch Glück: Ihr wohlhabendes Elternhaus hielt ihr den Rücken frei.

Ich sperrte sie zusammen mit einem Obdachlosen in einen Raum. Der Mann war Ende 40, ungepflegt und lebte seit über zehn Jahren auf der Straße. Ein Schicksalsschlag hatte sein Leben zerstört, und trotz aller Versuche hatte er kaum Chancen, wieder Fuß zu fassen.

Ich bot ihnen einen Deal an: Wenn einer den anderen beseitigen würde, bekäme der Überlebende 10 Millionen Euro. Wenn beide sich jedoch entschließen würden, niemanden zu töten, bekäme jeder 5000 Euro. Der Obdachlose sagte sofort, dass er die 5000 Euro nehmen würde. Für ihn wäre das ein Neuanfang. Doch der Blick der Frau sagte etwas anderes.

Der Raum war von weißem Neonlicht geflutet, und von der Decke hing ein Messer an einem Seil. Die Frau sagte zu dem Obdachlosen, er trage nichts zur Gesellschaft bei, er sei eine Last. Er fing an, zu betteln. Unterernährt, wie er war, hatte er jedoch keine Chance. Sie ging langsam auf ihn zu und meinte zynisch, es wäre besser für ihn, wenn sein armseliges Leben ein Ende fände.

Was danach geschah, erspare ich dir. Es vergingen Tage, bis ich den Raum wieder sauber hatte. Von der Frau hörte man nie wieder etwas. Sie löschte ihre Social Media und zog in die USA. Was sie dort tut, weiß niemand, nicht einmal ihre Familie.

Dieses erste Experiment überzeugte mich, weiterzumachen. Ich zweifelte manchmal, aber ich war dennoch entschlossen. Ich wollte einfach mehr über die menschlichen Abgründe herausfinden.

In einem anderen Fall sperrte ich zwei Männer zusammen. Einer war Ende 20, hatte Schule und Lehre abgebrochen, war mehr auf Partys als bei der Arbeit, hatte finanzielle Sorgen und war vorbestraft. Er wollte sein Leben genießen und keine Zeit mit „sinnlosen Dingen“ verschwenden. Gegenüber stand ein Anfang 40-jähriger Mann mit Familie, Haus und einem stabilen Job. Er hatte sein Leben hart erarbeitet.

Ich bot beiden erneut 10 Millionen Euro oder, wenn sie sich unversehrt ließen, jeweils 5000. Der jüngere Mann hatte die Entscheidung bereits in seinen Augen getroffen. Der Familienvater freute sich auf die 5000 Euro und schlug vor, dass sie sich auf ein Bier treffen könnten. Doch der Blick des Jüngeren veränderte alles. Weitere Details erspare ich erneut. Es war grauenhaft. Als der Jüngere sein Geld erhalten hatte, verlor er durch einen goldenen Schuss sein Leben.

Es gab jedoch auch überraschende Ausnahmen. Ein junger Mann Anfang 20, einsam und in einem psychologischen Loch, saß einem reichen älteren Mann gegenüber. Ich erwartete eine klare Reaktion. Doch der junge Mann begann bitterlich zu weinen. Der Reiche sprach stundenlang einfühlsam mit ihm. Am Ende taten sie sich nichts. Beide erhielten die 5000 Euro – aber sie gewannen mehr: eine tiefe Freundschaft. Der Wohlhabende half dem jungen Mann, ein neues Leben zu starten. Sie wurden wie Vater und Sohn.

Manchmal zweifelte ich an meinen Experimenten. Insgesamt hatte ich 152 Teilnehmer. 58 entschieden sich für den egoistischen Weg, 35 wählten, dass beide überleben sollten. Doch einer war anders: Ein Mann Ende 30, mitten im Leben, Single, guter Job, eigenes Haus. Gegenüber stand ein junger Familienvater Mitte 20 mit beruflichen und finanziellen Problemen. Die beiden redeten über eine Stunde intensiv, weinten und entschieden gemeinsam, zu überleben.

Dann geschah das Unerwartete: Der Ältere nahm das Messer, lächelte den Jüngeren an und sagte ihm, er solle die Chance nutzen und sich um seine Familie kümmern. Er sagte, er glaube, das Richtige zu tun. Dann nahm er sich selbst das Leben. Er tat es, damit es dem anderen besser geht. Es war das erste Mal, dass so etwas passierte. Ich war fassungslos. Mein Lebenswerk, meine Forschung, brach in diesem Moment zusammen. So viele Jahre meines Lebens. Alles entstanden aus einer eigenen negativen Erfahrung.  Als jemand meine Mutter für lächerliche 100 Euro abstach. Immer und immer wieder stach er zu. Und ich als 10-Jähriger musste fassungslos zusehen. Diese Bilder … Ich werde sie nie vergessen können.

Ich weiß nicht, ob ich einen riesigen Fehler gemacht habe. Zurückkehren kann ich nicht mehr.

Du fragst dich, warum ich dir das alles erzähle. Nun, du bist der letzte Proband. Du hast nun die Entscheidung: Lässt du uns beide gehen oder willst du ein neues Leben starten – mit 10 Millionen Euro? Ich möchte wissen, ob es noch weitere Menschen gibt, die nicht egoistisch handeln. Moralisch gesehen würde es dir niemand übelnehmen, mich zu beseitigen. Die Wahl liegt bei dir.

 

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