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Der Mortamant

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Von allen Wesen, die auf dieser Erde ihr Dasein verbringen, sein es nun Menschen oder Tiere, die allgemein bekannten oder die, deren Existenz nur sehr kleinen, eingeweihten Kreisen bekannt ist, gibt es wohl keins das so gutherzig und doch gleichzeitig so tödlich ist, wie der Mortamant.

Ich gehe davon aus, dass du als gewöhnlicher Mensch ohne Kenntnis über all die düsteren Geheimnisse dieser Welt, nie zuvor von einem Mortamanten gehört hast, auch wenn du möglicherweise bereits unwissentlich einem Exemplar über den Weg gelaufen bist.

Warum das so wichtig ist?

Nun, aus dem simplen Grund, dass es je nachdem, was du für ein Mensch bist, darum gehen könnte dem sicheren Tode zu entrinnen oder aber ein so gut wie ewiges Leben zu erhalten.

Reicht dir das als Grund? Gut, dann können wir ja fortfahren.

Äußerlich ist ein Mortamant quasi nicht von einem gewöhnlichen Menschen zu unterscheiden.

Ein mögliches Indiz könnte es jedoch sein, dass er zwar körperlich gesund, dennoch aber sehr traurig, vielleicht auch etwas kratzbürstig wirkt. Zweiteres täuscht jedoch, ein Mortamant hat für gewöhnlich unter seiner harten Schale einen guten Kern.

Auch ist er vermutlich entweder Waise oder aber er kommt aus einem gewalttätigen Elternhaus.

Desweiteren hat er keinerlei Freunde, oder aber er hat sie erst seit Kurzem. In diesem Fall wirken sie wahrscheinlich etwas schlapp oder kränklich, auch wenn sie an keiner medizinisch nachweisbaren Krankheit leiden.

Die meisten Mortamanten leben allein und zurückgezogen und meiden jeglichen Kontakt zu Menschen.

Hast du vielleicht eine Wohnung oder ein Haus in deiner Umgebung, das zwar bewohnt zu sein scheint, dessen Bewohner du aber noch nie gesehen hast? Und dieser weigert sich auch nach wiederholtem Klopfen oder Klingeln die Tür zu öffnen? Und er bekommt eventuell viele Pakete, weil er nicht selbst einkaufen gehen will?

Nun, wahrscheinlich ist es einfach nur ein menschenscheuer, alter Kauz, der Wert darauf legt, von niemandem belästigt zu werden.

In seltenen Fällen könnte es jedoch auch ein Mortamant sein.

Was aber, fragst du dich, ist denn nun so besonders an einem Mortamanten? Warum ist er zugleich so gefährlich und doch so verheißungsvoll?

Nun: Ein Mortamant hat die angeborene Eigenschaft, dass sich durch ihn die physische Gesundheit seiner Mitmenschen antiproportional zur Positivität seiner Emotionen diesen gegenüber entwickelt.

Kurz gesagt: Der Mortamant tötet Menschen indem er sie liebt. Daher auch sein Name, vom Lateinischen „mors“ – „Tod“, und „armare“ – „lieben“.

Dabei ist „töten“ vielleicht das falsche Wort, schließlich steckt kein böser Vorsatz dahinter, ganz im Gegenteil. Er sorgt lediglich unfreiwillig für eine Art beschleunigte Alterung, die letztlich zu einem medizinisch gesehen natürlichen Tod führt.

Die ersten Opfer sind dabei zumeist direkt seine eigenen Eltern kurz nach der Geburt, gefolgt von Geschwistern, anderen Verwandten oder möglichen Adoptiveltern. Keinem Mortamant ist eine gute Kindheit vergönnt, da er nur bei Menschen aufwachsen kann, die er hasst.

Später sterben dann seine ersten Freunde oder auch sein erster Schwarm.

Sollte es sich um Liebe auf den ersten Blick handeln, verlässt den oder die Angebetete schon im Moment des ersten Ansehens sofort sämtliche Lebenskraft.

Generell hängt es von der Stärke der Liebe oder Zuneigung des Mortamanten einer Person gegenüber ab, wann diese ihr unvermeidliches Ende findet.

Menschen, die einem Mortamanten nur einmal auf der Straße zulächelten blieben manchmal noch zwei oder drei Jahre, Menschen, die ihm freundlich „Guten Morgen“ zuriefen, immerhin ein paar Monate.

Für einen guten Menschen gibt es keine Heilung vom Fluch des Mortamanten, jeder noch so kurze Kontakt genügt um sein  Schicksal zu besiegeln.

Bist du ein guter Mensch? Dann endet die Geschichte hier für dich. Hüte dich davor nett zu seltsamen Einsiedlern zu sein, denn es könnte das Letzte sein, das du tust!

Du bist kein guter Mensch? Oder zumindest jemand, der sein Gewissen für einen Moment vergessen kann? Dann kommt hier der wirklich reizvolle Teil.

Denn: Der Mortamant funktioniert auch anders herum. Hasst der Mortamant einen Menschen aus tiefster Seele, so verbessert sich dessen Gesundheit bis hin zu einem Zustand nahezu ewiger Jugend.

Hast du einmal etwas wirklich Dreistes vor einer Menge Menschen getan – vielleicht Müll auf den Boden geworfen, jemandem auf der Straße die Vorfahrt genommen oder jemandem einfach ein obszönes Wort hinterhergerufen – und dich danach plötzlich viel besser gefühlt?

Es mag an deiner Natur liegen, vielleicht sogar an der Natur des Menschen an sich, es wäre jedoch auch möglich, dass in diesem Moment ein Mortamant anwesend war.

Verhält sich jemand der Umstehenden auffällig scheu? Sieht er aus, als hätte er lange nicht das Tageslicht gesehen? Verfolge ihn und tu in seiner Nähe noch mehr  unhöfliche Dinge; du kannst ihn anschreien oder auch etwas nach ihm werfen, übertreib nur nicht, sodass irgendjemand anders dazwischen gehen könnte.

Du hast wieder dieses angenehme Gefühl? Das ist ein gutes Zeichen. Verfolge ihn nun weiter, aber tu es unauffälliger, ohne, dass er dich bemerkt.

Nach wahrscheinlich nicht allzu langer Zeit wird er nach Hause gehen zu seinem Haus oder seiner Wohnung, schließlich will er auf möglichst wenig Menschen treffen.

Nun pass auf: Kommt ihm niemand entgegen? Scheint es, als lebe er vollkommen allein?

Dann gratuliere ich, du hast wahrscheinlich soeben einen Mortamanten und somit deinen Weg zum ewigen Leben gefunden!

Ich bin mir sicher, dass ein derart verkommener Mensch, wie du es zu sein scheinst, sich sicher nicht daran stören wird, dass der nächste nötige Schritt nicht ganz legal ist: Du musst den Mortamanten entführen.

Wie, das ist deiner Kreativität überlassen und kommt darauf an, wo dein Opfer lebt und welche Mittel dir zur Verfügung stehen. Bedenke, dass du mit körperlicher Gegenwehr rechnen musst, jedoch gleichzeitig jegliche Wunden, die du dir dadurch zuziehst durch den Hass des Mortamanten schnell wieder verheilen werden.

Letztendlich musst du es schaffen, ihn an einem sicheren Ort in deiner Gewalt zu haben, optimal wäre ein schalldichtes Kellerverlies oder ein leerstehendes Gebäude, zu welchem du Zugang hast und in das sich niemand zufällig verirrt.

Nun gibt es nur noch eins für dich zu tun: Sorge dafür, dass der Mortamant dich hasst.

Auch hier gibt es für deine Fantasie keine Grenzen. Foltere ihn, beleidige ihn, erniedrige ihn, tu verachtenswerte Dinge in seiner Nähe.

Du kannst auch Tiere oder sogar Menschen vor seinen Augen töten, je brutaler, desto besser.

Jedes Bisschen Hass mehr, dass er dir gegenüber empfindet ist ein Stück mehr auf deinem Weg zur Unsterblichkeit.

Allerdings ist der Hass des Mortamanten in seiner Wirkung um einiges schwächer als seine Liebe. Während ein Moment der Zuneigung schon reicht, um einen Menschen zu töten, muss die gesundende Wirkung des Hasses immer wieder erneuert werden.

Es also nötig werden, dass du deinen Mortamanten regelmäßig daran erinnerst, warum er dich hasst.

Doch das ist ein vergleichbar kleiner Preis für ewige Jugend, nicht wahr?

Genau das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich dir überhaupt von den Mortamanten und ihren besonderen Eigenschaften erzähle: Um meinen Mortamanten zu quälen.

Schließlich kennt er mich und die Qualen, die ich ihm und anderen bereiten kann, wie furchtbar wird es also für ihn sein zu wissen, dass es bald eine breite Masse an Leuten geben wird die genau das gleiche tut, vielleicht sogar noch schlimmer und noch sadistischer? Einen Haufen quasi unsterblichen Abschaums die für ihre grausamen Taten auch noch mit ewiger Jugend belohnt wird?

Wie er mich hassen wird! Wie er mir Tod und Teufel an den Hals wünschen wird, vor denen er mich ironischerweise genau dadurch bewahrt!

Gleich nach dem Verbrennen werde ich es ihm erzählen. Ja, das ist richtig: In diesem Moment verbrenne ich meinem Mortamanten in meinem Keller.

Keine Sorge, er übersteht das. Er ist so gut wie unzerstörbar.

Denn letzten Endes ist doch die Person, die ein Mortamant am meisten von allen Menschen hasst, die er mehr verabscheut als jeden anderen auf der Welt, immer noch er selbst.

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