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Der Raum

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Der Raum Tag 0 – Prolog Es ist erstaunlich, wie der Verstand eines Menschen funktioniert. Präzise wie ein Uhrwerk reiht sich ein Gedanke an den anderen. Jede Funktion des Körpers wird mit akribischer Genauigkeit ausgeführt, jeder Reiz von Innen wie Außen wird wahrgenommen, verarbeitet und die logische Konsequenz wird gefällt. Der Verstand scheint wie eine uneinnehmbare Bastion des Friedens und der Kontrolle. Ewige Ordnung und Gleichgewicht. Umso erstaunlicher ist zu sehen, wie einfach eben jene Maschinerie aus Nervenzellen und Bewusstsein zu Fall gebracht werden kann. Vergleichbar mit einem Elefanten, der Angst vor der Maus hat, so ist der Verstand, wenn er scheinbar kleinen Ängsten gegenübersteht. Ich bin sicher, jeder von uns kennt einen Menschen, der in der größten Krise beherrscht sein mag, aber beim Anblick einer harmlosen, kleinen Spinne an der Wand völlig die Contenance verliert. So ist der Verstand eines jeden Menschen. Wie ein Orkan, der über eine Stadt fegt und die großen Wolkenkratzer zerstört, aber ein kleines Spinnennetz unversehrt lässt. Die große, uneinnehmbare Festung, deren Wall keinen Mann hindurchlässt, eine kleine Maus hingegen ungesehen eindringen lässt. Dabei ist jeder Mensch verschieden. Jeder Verstand hat seine eigenen Schutzvorrichtungen, Stärken und Schwachstellen. Es mag überheblich klingen, doch nehme ich an, dass schlichte Geister und jene, die einfach gestrickt sind, auch einfacher zu brechen sind. Sie sind wie Holz, das morsch geworden ist. Ein kräftiger Schlag und sie zersplittern. Auch ist der Verstand insoweit einzigartig, dass er eines der wenigen Teile des Körpers ist, dass sich nicht durch Zeit zumindest ansatzweise regenerieren kann. Jede Wunde wird – zumindest ansatzweise – verheilen. Doch der Verstand bleibt zerbrochen, wenn er einmal bricht. Niemand kann ihn dann noch heilen. Medikamente, Psychologen und Erholung können nur über die Erschöpfung hinwegtrösten, den Schmerz betäuben, die Sicht trüben.

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