
Die Augen des Todes
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Hallo Leute. Mein Name ist Jan. Kennt ihr das Gefühl, das ihr bekommt, wenn ihr euch Dinge vorstellt, die einfach schrecklich sind? Ihr versucht euch davon abzulenken, jedoch kommt euch dieser Gedanke immer wieder in den Sinn und ihr stellt euch stattdessen immer mehr vor, was euch beunruhigt? Nun ja, ich hatte dieses Erlebnis und ich muss sagen, ich bin immer noch ziemlich deprimiert, deswegen. Ich habe schon mehrere Psychiater aufgesucht, aber alles sinnlos. Ständig kriege ich diese Angstzustände. Es fing alles vor 3 Jahren an.
Ich war damals 17 und wir waren zur Abschlussfahrt in ein kleines Camp in einem Waldgebiet gefahren. Darauf hatten wir uns alle sehr gefreut und als wir nach zwei Stunden Fahrt endlich da waren, packte uns die Aufregung. Die Lehrkräfte wiesen uns in die jeweiligen Hütten ein, jeweils zu dritt in einer Hütte. Ich kam mit meinen Kumpels in die Hütte Nummer 66. Diese Zahl habe ich bis heute nicht vergessen, denn dies war die Zahl, die mein Leben verändern sollte. Eine Woche war der Aufenthalt dort geplant. Am Freitag derselben Woche sollten wir zurück fahren.
Der erste Tag verging und wir hatten bereits eine Menge Spaß gehabt. Vor allem abends am Lagerfeuer, wo wir dann unsere Marshmallows am warmen Feuer genossen.
Die anderen zwei Tage vergingen auch so ruhig. Keine besonderen Vorkommnisse. Jedoch am 3. Abend, also Mittwoch Abend, kamen wir wie immer vom Lagerfeuer in unsere Hütte. Die Tage davor war sie noch ganz normal. Wie eine alte Hütte eben, etwas morsch und alt aber noch in Takt. In dieser Nacht jedoch spürte ich etwas Düsteres, etwas Kaltes meinem Rücken ‚runterlaufen. Ich dachte mir nichts dabei und wollte einschlafen, was mir auch gelang, aber nicht für lange. Schon eine Stunde später exakt 5min vor Mitternacht gingen meine Augenlider plötzlich wie zwei Geschosse auf und konnte sie nicht mehr schließen. Ich sah mich um weil ich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Ich sah mich langsam ängstlich um… nichts zu sehen. Ich war erleichtert und wollte wieder schlafen. Aber um Punkt 0 Uhr wurde ich wieder wach. Ich sah mich erneut um und da sah ich es. Es war… es war…
Als ich dieses grässliche Geschöpf sah hatte ich eine solche Todesangst. Das Geschöpf, das ich da sah, hatte stechend gelbe Augen, die mich sehr fixierend anstarrten. Ich konnte nicht wegschauen ich war wie paralysiert, bis es plötzlich auf einen meiner Kameraden sprang. Ich schaute vor Entsetzen weg, hörte ein lautes Schreien und als ich wieder hinsah, war er weg. Nur etwas Blut war in seinem Bett zu sehen. Im Raum war es Dunkel, ich konnte jedoch die Blutschrift an der Wand deutlich sehen. Darin stand ‚DU BIST DER NÄCHSTE. ICH WERDE DICH KRIEGEN´
Ich rannte, ohne zu zögern, aus der Hütte und schrie um Hilfe. Die beiden Lehrer und die Campleiter waren gekommen. Ich berichtete ihnen von dem, was ich mitbekommen hatte und zeigte ihnen das Bett mit dem Blut und die Schrift an der Wand, jedoch waren die Schriften nicht mehr zu sehen. Anschließend wurden ich und mein anderer Freund in eine andere Hütte verlegt, um dort die restlichen Tage zu verbringen.
Tagsüber war es wieder ganz ruhig und wir versuchten der Sache von der letzten Nacht auf de Spur zu kommen, es waren jedoch keinerlei Lebenszeichen dieses Kindes zu finden. Ehrlich gesagt wunderte mich das nicht, da ich mir zu 100% sicher war das dieses Geschöpf nicht von dieser Welt stammt. Also versuchte ich Nachforschungen zu starten. Wir hatten eine Bibliothek in einem nahe liegenden Dorf, wo ich mich erkundigen konnte. Ich forschte nach dieser Gestalt, die ich sah, aber es gab nichts, das diesem Biest auch nur ansatzweise ähnlich sah. Aber ich fand etwas über ein kleines Mädchen heraus, das just in dem Wald gestorben sein soll, in dem das Camp steht.
Ich beschloss daraufhin mich tagsüber im Wald umzusehen und was ich da fand war schockierend.
‚Hier ruht Anna Glöckner‘. Anna Glöckner? Wer war diese Anna ? Woran starb sie? Und vor allem, hat sie etwas mit der Gestalt zu tun? Mir wurde immer mulmiger zu Mute und ich wurde ängstlich. Als ich abends wieder in meiner neuen Hütte mit den anderen war, fing ich an merkwürdige Stimmen zu hören. Zuerst war es nur ein Kinderlachen. Doch dann wurde die Stimme immer tiefer und tiefer. Jemand lachte immer weiter, aber mit dieser tiefer werdenden Stimme, als wäre der Teufel persönlich anwesend gewesen. Ich konnte nicht schlafen, aber es war beruhigend, dass ich immerhin nicht allein war. Doch das änderte sich bald.
Ich schlief ein, hatte die Augen fest verschlossen bis…
Der Wecker hat geleutet. Das wars, dachte ich. Ich dachte, die Nacht überstanden zu haben. Das war ein großer Irrtum. Ich machte die Augen auf jedoch fand ich mich alleine wieder. Wo waren die Anderen? Ich bekam Panik und wollte aus dem Raum raus. Ich rannte raus in die schwarze Nacht, bis ich über einen Stein gestolpert bin. Schnell sah ich mich um, denn ich hörte Schritte, die mich verfolgten. Ich versteckte mich hinter einem Baum und sah zu meiner Hütte. Mein Blick ging seltsamer Weise zu meiner alten Hütte Nr.66. Um sie herum war es dunkler als sonst wo. Und ich spürte wieder diese Kälte hinter meinem Rücken und von da an zwang mich etwas zu dieser Hütte hin. Als ob jemand wollte, dass ich dahin gehe, als würde mich dort jemand erwarten. Ich war also nach einigen Schritten wieder an der Hütte 66 und als sich die Tür knarzend öffnete, sah ich die Kleider meines zuvor verschwundenen Freundes auf dem Boden. An der Wand stand wieder etwas, nur diesmal war es noch verstörender als der zuvor.
Da stand folgendes: Hallo Jan. Ich bin es. Dein Freund.
Daraufhin sah ich zu dem Bett, in dem mein Freund zuvor geschlafen hatte. Darauf lag wieder diese Kreatur, die ich nicht identifizieren konnte. Und wieder sahen mich diese gelben Augen an. Mir stand das Grauen ins Gesicht geschrieben. Ich sah außerdem noch dieses teuflische Lächeln, das ich bis heute nicht vergessen konnte. Eine blasse, knochige Hand streckte dieses… Ding nach mir aus. Ich war nach wie vor paralysiert vor Schreck. Es wollte mich packen aber bevor es dazu kam, schien die Sonne durch das kleine Fenster in den Raum und die Kreatur verschwand. Ein Flüstern war noch zu hören: „Ich kriege dich. Deine Seele wird mir auch noch gehören.“
Ich wurde stutzig. Ich schaute mich im Raum um. Ich schaute unter die Betten, in den Schränken und unter den alten knorrigen Bodendielen. Nichts. Als ich aber zum Fenster ging hat eine Diele etwas nachgegeben. Ich nahm sie aus dem Fußboden. Darunter lag etwas. Als ich realisierte, was ich da sah, schrie ich laut auf. Es handelte sich um die Leiche eines Kindes. Sie sah schrumpelig aus und wirkte als würde sie schreien.
Es wahr eine alte, faulige aber geruchlose Leiche. Die Augen waren nicht vorhanden und die Haare wahren unordentlich und blond. Ich sah das kleine halb verrottete Namensschild an ihrer blauen Jacke. Ich konnte den Namen nicht richtig lesen aber es fing mit ‚A‘ an. Plötzlich viel mir das Denkmal im Wald wieder ein. Wenn das das Mädchen ist, dem das Grab gehört, wer hat sie dann aus ihrem Grab geholt und sie hierher gebracht? Ich dachte mir, dass das Mädchen aus dem Dorf kommen musste, da ihr Grab in der Nähe des Camps war.
Ich befragte deshalb einige Leute im Dorf, ob sie eine gewisse Anna Glöckner kannten. Keiner hatte je etwas von ihr gehört, außer einer älteren Dame. Sie konnte sich an die Familie Glöckner erinnern, die ein Haus im Wald hatten. Sie holte früher ihr Kaminholz bei ihnen. Jedoch sagte sie, dass diese Leute schon seit einigen Jahren umgezogen seien und das Haus im Wald hinter sich gelassen hätten, weil etwas schrecklicher vorgefallen sei. Auch konnte die alte Frau mir sagen, dass die kleine Tochter des Holzfällers Glöckner verstorben sei. ALS KIND.
Ich lief danach direkt zurück zum Grab des Mädchens und schaute mich nach weiteren Hinweisen um. Auf dem Grabstein las ich dann das Kleingedruckte: “ Dieses Mädchen wurde zum Opfer von zwei Räubern, die im Dorf… ihre Raubzüge machten.“ Mehr stand da nicht. Also machte ich mich auf, um das alte Haus im Wald zu finden, von dem die Alte Frau gesprochen hatte. Als ich bereits eine halbe Stunde unterwegs war, hatte ich einen Geistesblitz. Die alte Hütte Nr.66 könnte das Alte Haus gewesen sein.
Als ich zurück bei der Hütte war, sah ich mich weiter um. Ich riss jede einzelne Bodendiele aus dem Boden. Schließlich stieß auf ein alten Zeitungsartikel. Darin stand: „Kleine Tochter von Fam. Glöckner wurde Tot im Wald aufgefunden. Die Augen des Mädchens sind nicht vorhanden, aber die Polizei hat die Täter gefasst. Diese behaupteten, dass das Mädchen zuviel gesehen hätte und dass man sie deshalb ermordet und die Augen entfernt werden mussten.“
Meine Theorie zu der Geschichte ist, das das Mädchen sowohl körperlich als auch geistig für immer in dem Haus bleiben wollte, in dem sie aufgewachsen ist. Die gelben Augen symbolisieren die Augen des Todes, welche ihr vor ihrem Tod genommen wurden.
Ich konnte diese Augen bis heute nicht vergessen, denn solche Augen sind einem ewig ins Gedächtnis gebrannt. Glücklicherweise habe ich diese Gestalt seit meinem Aufenthalt im Camp nicht wieder gesehen.