MittelObjekte

Die Bibliothek

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Bibliotheks-Tetralogie: Teil 1

Bücher sind Tore zu anderen Orten oder Zeiten. Manchmal Orte, die es niemals gab und geben wird. Zeiten, welche kein menschlicher, moderner Geist jemals nachempfinden kann. Nicht viele Menschen besitzen heutzutage die Gabe, vollends in ein Buch zu versinken, ihr Umfeld, die Zeit und alles andere, außer der Tinte auf Papier, zu vergessen. Ich bin einer dieser Menschen, sonst hätte ich meinen Beruf nicht ergriffen. Ich bin einer der letzten eines sterbenden Berufsstandes.

Ich bin Buchhändler. Kein Antiquar, der sich tagtäglich durch Jahrhundert alte Schriften wälzt, nein. Ich stehe in einem kleinen inhabergeführten Laden, etwas abseits der Einkaufsstraße einer mittelgroßen Stadt im Norden Deutschlands hinter einem abgewetzten Tresen, prüfe auf einem alten Kassensystem die Lagerbestände und verwalte die Bestellungen der Kunden. Windows XP läuft auch 2016 tadellos, wenn ich auch einige Sicherheitsbedenken bezüglich unserer Kundenkartei und Verwaltungsprogramme habe. Aber wer würde schon eine Drei-Mann/Frau-Buchhandlung erpressen oder cracken wollen. Ich berate Kunden zu aktuellen Bestsellern oder kleinen Schätzen aus kleinen Verlagen mit exklusiver Ausstattung. Solche Titel unterscheiden uns von den großen Ketten, die nach und nach unser Leben, neben dem Internethandel, tagtäglich ein klein bisschen schwerer machen und uns aus dem Handel drängen. Nun, ich habe das bereits seit Jahren kommen sehen. Auch schon, als ich vor acht Jahren meine Ausbildung begonnen habe. Aber so ist das nun einmal mit Leidenschaftsberufen. Man bleibt arm und stirbt aus. Aber es gibt so kleine Dinge, die das Leben als Buchhändler doch sehr angenehm machen.

Es gibt eine Kundin, welche seit fast vier Jahren jeden Tag zu uns in den Laden kommt. Meist nur zum Schauen, aber zwei bis drei Mal im Monat bestellt sie für fast 300€ einen großen Haufen Bücher aus winzigen Verlagen, die selbst mir als Fachmann noch nie untergekommen sind. Also eine treue, liebenswerte und hochsympathische alte Dame mit erlesenem literarischem Geschmack, wie ich aufgrund der Titel schließen konnte.
Nun war irgendwann der Tag, an dem sie nicht zu uns ins Geschäft gekommen war, ihren Tee abgeholt und sich in unsere Leseecke im hinteren Geschäftsbereich gemütlich gemacht hatte.
Den ganzen Tag war sie nicht aufgetaucht. Das erste Mal, seit sie bei uns Kundin ist. Wir hatten keine Telefonnummer, das war nie nötig gewesen, auch eine Adresse hatten wir nie gehabt. Wir sind ja keine Datenkrake. Nur Kunden, die auf Rechnung kauften, wurden in eine Kartei abgelegt.
Wir warteten also drei Tage und am Donnerstag, einem verregnetem Frühlingsmorgen, kam sie nun endlich in unseren kleinen Laden.

Sie wirkte um Jahrzehnte gealtert. Ihre jugendliche Art, die sie trotz ihrer knappen 70 Jahre immer behalten hatte, war vollkommen verschwunden und ich hatte das Gefühl, einer verlebten 100 Jährigen gegenüber zustehen. Ich war zutiefst erschrocken, bot ihr sofort einen ihrer Lieblingstees und Ihren Sessel an, was sie beides krächzend, hustend aber gefasst, und höflich ablehnte und auf einen kleinen Beutel an ihrer Schulter deutete.
Den wolle sie uns schenken. Ihre liebsten Bücher. Sie werde nicht mehr in den Genuss kommen, sie zu lesen. Das Alter, sagte sie, habe sie endgültig eingeholt. Lesen und Wissen, solle den jungen, würdigen Menschen zuteilwerden. Nicht den fast blinden, eingefahrenen oder erfahrungsresistenten Bibliothekaren. Somit schenkte sie mir ihre Kostbarkeiten. Einem 26-jährigen Buchhändler.
Sie übergab den erstaunlich schweren Leinenbeutel an mich und sagte, ich solle vorsichtig damit sein. Manche Bücher sind nur für echte Leser. Nicht für diese ekelerregenden „Shades-of-Grey-Glucken“ mit dem literarischen Geschmack eines Holzwurms. Das waren ihre Worte. Und mit einem uraltem, wissendem Lächeln, das sie vorher noch nie gezeigt hatte, verließ sie unseren Laden.

Die Todesanzeige war eine Woche später in der Lokalzeitung.

Sie war eine beliebte, unglaublich engagierte Frau gewesen. Leider kinderlos, hatte sie mit einem vor Jahren verstorbenem Ehemann, in einer alten Stadtvilla relativ abgeschieden gelebt. Alles Dinge, die ich zwar wusste. Nur Ihre genaue Adresse hatte ich nicht gehabt. Aktiv in der Kirche, sozialen Einrichtungen und kulturellen Festivitäten, war sie ein gern gesehener Gast und dementsprechend war die Trauerfeier gut besucht. Unsere kleine Belegschaft, meine Chefin, unser Büroverwalter und ich, waren als Ehrengäste sogar in der ersten Reihe der Kirche platziert worden. Die alte Dame hatte alles innerhalb ihrer verbliebenen Zeit sorgfältig geplant. Ich gebe nun nicht viel auf religiöse Veranstaltungen. Als überzeugter, atheistisch tendierender Agnostiker ist Dogmatismus an und von Buchreligionen kein Thema für mich. Dennoch war es eine sehr schöne, anrührende Trauerfeier.
Es dauerte neun Tage, bis ich mir ihr letztes Geschenk an mich genauer ansah.

Eine Sammlung von Geschichten, alle im gleichen Selbstverlag erschienen, reichte von indianischer Folklore über polnische Märchen und walisische Drachengeschichten. Sie hatte gewusst, was mir gefiel.
Eines der Bücher war aber anders. In Leder gebunden. Nicht größer als ein Taschenbuch. Etwa 200 Seiten. Dem Anschein nach etwa um 1940. Qualitativ unglaublich hochwertig. Kaum Abnutzungserscheinungen, obwohl es mehrfach gelesen sein musste. Nur kleine Abnutzungen am Leder auf dem Rücken und ein leicht angegilbter Kopfschnitt. Ansonsten tadellos.

Und… leer. Vollkommen unbedruckt. Feinstes Büttenpapier und absolut jungfräulich. Seit mehr als 70 Jahren.
Neugierig blätterte ich jede Seite durch. Kein Eintrag. Keine Notiz. Einfach ein leeres Buch. Ich verlor schnell das Interesse. Ein schickes Tagebuch mit Metallschnalle, großartigem Papier und in Leder eingebunden. Viel zu schade, um es zu benutzen. Das musste die alte Dame auch gedacht, und es dennoch öfter mal aufgeschlagen haben. Die stärksten Abnutzungen waren an der Schnalle zu finden. Wie eine von einem Gürtel. Als Miniatur. Wahrscheinlich, um das Buch nicht versehentlich zu öffnen. Dergleichen sah ich öfter als Schmuck oder Gimmick an neuen Tagebüchern, in älteren Zeiten war das Gang und Gäbe. Heute nicht mehr, als unnützer, billiger Tand. Ja, auch wir hatten solche mal im Sortiment.

Ich tat meine Arbeit einige Wochen weiter, las die Geschichten die sie mir gegeben hatte in meinen Mittagspausen und vergaß bald um das seltsame Buch.
Bis zu einem heißen Sommertag vor einigen Wochen. Durch Zufall entdeckte ich es wieder, wo ich es gelagert hatte: auf der Seite in meinem Bücherregal. Über Tolstoi. Hatte den nie gelesen. Die Russen waren nichts für mich. Zu melancholisch.

Es hatte schon ein bisschen Staub angesetzt. Nicht, dass es mir groß aufgefallen wäre oder eine „magische Kraft“ mich auf das Buch aufmerksam gemacht, meinen Blick angezogen hatte oder sonst irgendeinen Quatsch. Nein, ich hatte es einfach wieder im Blick und dachte, ich sehe es mir noch einmal an.
Das gleiche Buch, nur staubiger. Geistlos blätterte ich ein paar Mal darin. Genoss das Gefühl des unglaublichen Papiers, den Geruch. Alte Bücher riechen oftmals ein bisschen wie Kakao. Keine Ahnung, woran das liegt. Einige Leseratten werden diesen Geruch kennen. Doch dieses nicht. Es roch nur nach Staub und frischem, teurem Papier.
Jetzt sah ich etwas, das mir vorher nicht aufgefallen war. Ein einziges Wort. In alter deutscher Kanzleischrift gedruckt.

„finis“

Nun, ich wusste nicht, was das bedeutete und ich fragte einfach mal Onkel Google. Ich bin ein junger Buchhändler, kein 90-jähriger Bibliothekar, der noch nie etwas vom Internet gehört hatte.
Ich tippte also auf meinem Smartphone das Wort ein und natürlich kam das Ergebnis prompt.

Latein: finis
Deutsch: Ende

Nun, das fand ich spannend. Ich las es immer wieder, als könnte es mir dadurch die Geheimnisse, die es verbarg, entlocken. Vergebens natürlich.
Ich legte es beiseite und machte mir einen Kaffee, schaltete den Fernseher an und zappte durchs Abendprogramm. Nichts Anständiges natürlich.

Geistesabwesend blätterte ich weiter, sah ab und zu aufs Papier und schenkte dem Buch keinerlei offene Beachtung.
Bis ich das Wort einfach mal und aus einer Laune heraus laut aussprach, während ich auf das Buch sah.
Ich wurde blind, fiel in Ohnmacht! Keine Ahnung. Die Ränder meines Gesichtsfeldes wurden schwarz, immer schneller, bis ich nichts mehr sehen konnte! Ich blinzelte hektisch, schrie aus voller Kehle!

NEINNEINNEINNEINNEIN!!!!

Und dann… wurde es wieder hell. Mein Gesichtsfeld kehrte zurück, wie es gegangen war. Langsam. Verschwommen, aber ich konnte sehen. Gedämpftes Licht. Nicht das Licht meiner Wohnung. Nicht das noch helle Licht der Sonne, die um diese Jahreszeit bis 10 Uhr abends noch scheint. Nein, es war das Licht einer Bibliothekslampe.

Mein Blick klärte sich und ich erstarrte. Mir war sofort bewusst, dass mir gerade etwas unmögliches passiert sein musste. Eben noch zuhause. Klein, beengt und gemütlich. Dann in…. einer Bibliothek. Einer gigantischen Bibliothek. Worte reichen gar nicht aus, um zu beschreiben, wie groß dieses Bauwerk sein musste. Es war dunkel. Bis auf zahllose Lampen, wie diejenige, vor der ich mit dem aufgeschlagenem, leeren Buch saß. Tausende und Abertausende Tische in einer einzigen schnurgeraden Line aufgereiht, die buchstäblich in der Unendlichkeit verschwindet. Vor und hinter mir standen Regale. Dicht an dicht. An die vier bis fünf Meter hoch und voll mit Büchern in allen Formen, Farben, soweit man sie erkennen konnte in den schummrigen Licht der Lampen. Die Decke war entweder so schwarz gestrichen, dass sie jedes Licht verschluckte oder einfach… nicht vorhanden. Jeder der Tische hatte eine feste Lampe. Angeschraubt an den Tisch und eine etwas dunklere, kleinere welche man an einem Henkel herum tragen konnte, erinnerte an die alten Öllampen, die man auch aus Filmen kennt. Nur, dass diese keine Wärme ausstrahlte und nicht flackerte. Nicht ein bisschen. All das bemerkte ich innerhalb von Sekunden. Meine Panik steigerte sich weiter.

Was ist hier los? Was ist das für ein Ort? Wie komme ich hier hin? UND WIE WIEDER RAUS?
Scheinbar endlose Stunden saß ich nur auf diesem verfluchten Stuhl, wagte nicht mich zu bewegen. Kein Geräusch zu machen. Aussitzen. Abwarten.

Nichts geschah.

Also stand ich irgendwann auf. Ein leises Scharren ertönte, als der Stuhl über die Fliesen kratzte. Der Raum schien den Schall beinahe zu schlucken. Alles war leise. Kein Ton. Ohrenbetäubend. Nur ab und zu. Ganz, ganz leise raschelte es. Wie, wenn jemand aus hunderten Metern Entfernung ein Buch umblätterte in einem absolut stillem Raum. Hört man so etwas. Das Gehirn lauert förmlich auf jeden akustischen Reiz. Es könnte dennoch Einbildung sein, dachte ich mir noch zu diesem Zeitpunkt.
Ich hatte ja keine Wahl.

Also sah ich mich um.
Alle Werke waren sorgsam geordnet. Nun, sorgsam trifft es nicht ganz. Sie waren PERFEKT geordnet. Chronologisch. Egal ob es Abhandlungen über Steuereintreibungen, Gedichte, Bildbände, Geschichten und so weiter waren. In allen Sprachen, nach allen Regionen der Erde.

Von chinesischen Büchern, die seltsamerweise im europäischen Stil gebunden waren, bis hin zu seltsamen Dingen, die von Naturvölkern stammen mussten. Ebenfalls im gleichen Stil gebunden. Es war ALLES da. Nach Tag der Veröffentlichung sortiert. Milliarden über Milliarden Bände von Büchern. Nach den Beschriftungen befand ich mich in dem Teil vom Mai 1789 – Juni 1789. Allein dieser Monat füllte 17 Regale! Tausende Werke! Nur für diesen Monat! Alles was je geschrieben wurde, musste in dieser Bibliothek zu finden sein, schloss ich. Mein Herz pochte wie wild, Gedanken schossen mir wie Kugeln durch den Kopf. Wenn etwas die Bezeichnung Bibliothek verdiente, war es diese hier. Meine Panik wich der Überwältigung.

Wer Zugang zu diesem Raum hatte, nein, diesem unbeschreiblich, mysteriösem, unscheinbarem Buch, das ich nun besaß, hatte alles Wissen der Menschheit zur Verfügung! Wenn Wissen Macht ist, dann ist derjenige mit Zugang zu dieser Bibliothek… Gott.

Ich musste nur noch herausfinden, wie genau das funktionierte.
Ich kehrte zurück zum Hauptgang. Das Buch unter meinen Arm geklemmt, die Lampe in der Hand.
Ich schlug das Buch auf und blätterte. Immer noch nichts. Nur das Wort. Laut und deutlich wiederholte ich es, warum ich darauf nicht vorher gekommen war ist mir bis heute schleierhaft. Panik macht seltsame Dinge mit dem Geist. Nun war er aber klar und scharf wie ein Rasiermesser.

„finis“

Wieder verschwamm meine Sicht und gerade, als ich meine Sehkraft wieder vollends verloren hatte, meinte ich, ein leises Schreien aus weiter Entfernung zu hören.

Ich fand mich wieder auf meiner Couch. Als wäre nie etwas gewesen. Das Buch aufgeschlagen. Im Fernsehen…. lief der gleiche Werbespot wie der als ich das Wort gemurmelt hatte. Ich sah auf die Uhr. Es waren SIEBEN Sekunden vergangen. SIEBEN! Ich war mindestens zwei Stunden in dieser Bibliothek gewesen und ich habe nur SIEBEN VERFLUCHTE SEKUNDEN in der echten Zeit gebraucht!!!

Ich jauchzte, hatte ich doch alle Zeit der Welt diese Bibliothek zu erforschen! Alles zu wissen, alles nachzuschlagen! Und das alles nur mit einem Buch und einem Wort!

Ich habe in den letzten zwei Wochen experimentiert. Wenn ich das Wort sprach, während ich das Buch aufgeschlagen vor mir hatte, musste ich nur an einen Zeitraum denken, zu dem ich etwas wissen wollte und ich landete direkt vor dem betreffendem Regal. Wenn ich an nichts dachte, war der Ort der Erscheinung zufällig. Wie beim ersten Mal.
Ich lernte alles über alles, konnte bis ins kleinste Detail nachvollziehen, was in der Weltgeschichte WIRKLICH passiert ist! Jede Akte über jedes Ereignis der neueren und alten Zeit war hier zu finden. 9/11. Kein Problem. (Ja es war Osama, Nein, es waren keine Bomben. Die US Regierung hat aber gierig auf so etwas gewartet) Mondlandung. Check (Ja, wir waren da, auch beim ersten Mal), Kennedy-Attentat. Mörder gefunden. Ihr würdet es nicht glauben! Area 51. Jup. Es ist eins abgestürzt. Nein, bisher keinen weiteren Kontakt. Hitler arbeitete an einer Atombombe. Russland versuchte das Baltikum mit Cyberangriffen zu destabilisieren. China hat bereits nukleare Tarn-U-Boote der neusten Generation vor allen amerikanischen Küsten. Als mögliche Vergeltungsmaßnahme. Nord Korea hat 3 einsatzfähige Nuklearsprengköpfe. Kleiner als die vom zweiten Weltkrieg und eigentlich absolut ungefährlich (im Verhältnis gesehen natürlich). Europa steht kurz vor dem finanziellen Kollaps und die meisten Reichen haben sich bereits abgesichert.
Das sind nur Auszüge. Ich war halt neugierig.

Alles lief super. Nun wollte ich herausfinden, was es mit diesem Buch auf sich hatte. Die näherkommenden Schreie, immer, wenn ich es benutzte, beunruhigtem mich Zusehens.
Ich hätte aufhören sollen…

Eines Nachts recherchierte ich immer weiter und verlief mich beinahe und als ich das Buch für einen Augenblick aus der Hand gelegen hatte, um nach einem dicken Wälzer zu greifen… war es nicht mehr da.
Eine Gestalt stand im Schatten. Unweit von mir. Ich habe sie nicht gehört. Der humanoide Körperbau war ausgemergelt. Volkommen weiß, alte Lumpen hingen von den Knochen und in den Auge flackerten Tränen. Die weißen Haare fielen in lagen, fettigen Strähnen nach hinten…

Ein uralter, dünner Mann.
Krächzend und fast zu leise sagte er nur:

DANKE

Er schlug das Buch auf und flüsterte:

Finis.

Er verschwand. Und mit Ihm… mein Ausgang.
Das muss vor etwa acht Tagen gewesen sein… oder zehn?
Hier verliert man schnell das Zeitgefühl.
Wer weiß, wie viel Zeit das in der realen Welt ist…
Ich schreibe das hier auf einen Stapel Papier, den ich auf einem Tisch gefunden habe. Ein Bleistift hatte dabei gelegen. Wenn ich das richtig verstehe, erscheint jedes geschriebene Wort der Menschheit, hier in dieser Bibliothek und anscheinend anderes herum auch. Wenn ich also hier schreibe, muss es in der realen Welt jemanden geben, der das hier irgendwo und irgendwie lesen kann. Bitte. Finde das Buch. Hol mich hier raus!

Ich habe solchen Hunger, solchen Durst.

Ich kann nicht schlafen, obwohl ich unendlich müde bin!

Ich verhungere nicht, ich verdurste nicht!

Ich kann hier drin nicht sterben…

ICH HABE ES VERSUCHT!!!

RETTE MICH!!!

ICH WILL NICHT EINER VON DIESEN HUNDERTEN BIBLIOTHEKAREN WERDEN, DIE HIER HERUMWANDERN!!!!

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