ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Bevor ich beginne, möchte ich betonen, dass alles, was ich Euch erzählen werde, absolut der Wahrheit entspricht – selbstverständlich bis auf einige Ausnahmen, die abgeändert wurden, um meine Anonymität zu gewährleisten. Ab und an kam es auch vor, dass ich die Lücken in meinen Erinnerungen auf möglichst harmonische Weise füllen musste, aber genug davon. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt und ich möchte Euch bevor mich mein Ende ereilt, möglichst die ganze Geschichte erzählen…
Alles begann heute Nachmittag, also etwa vor zehn Stunden. Ich hatte mich mit meinem besten Freund in der Innenstadt getroffen. Wir machten nicht wirklich etwas, wir machten nie irgendwas Bestimmtes. Wir trafen uns, quatschten, aßen etwas, tranken etwas und liefen ziellos umher. Die Stunden flossen gewöhnlich nur so dahin, und ehe wir uns versahen musste mein Freund sich beeilen, um noch den letzten Bus zu erwischen.
Wir redeten über dies und jenes, über unsere Fandoms, Dinge die wir im Internet gesehen oder gelesen haben oder den Porn, den wir konsumierten. Man kann uns wohl beide als Nerds bezeichnen und es war schön sich mit jemanden zu unterhalten, der sich in genau den Ecken des Internets rumtreibt wie man selber.
Es hatte sich schnell ein gewisses Ritual herauskristallisiert. Wir trafen uns immer zur selben Zeit, an der selben Stelle, kauften uns, wenn wir dann Durst bekamen, immer in dem selben Coffeshop, den selben leicht überteuerten Eistee, und tranken ihn sogar meist auf der selben Bank. Während mein Freund, wenn er Hunger bekam, den kleinen McDonalds bevorzugte, kaufte ich mir immer Bratwurst. Ihr kennt doch diese Bratwurstfrauen mit ihren mobilen Grills, die man an jeder Ecke sieht und die irgendwie immer gleich aussehen? Die mit ihren „original Thüringer Rostbratwürsten“ werben und einen immer mit einem Lächeln auf den Lippen fragen, ob man denn Senf oder Ketchup haben will? Natürlich kennt ihr sie, und glaubt mir, sie kennen Euch genauso…
Da mein Freund gewöhnlich einige Minuten brauchte, um sich seine Burger und Fritten zu kaufen, ließ ich mich oft auf ein Gespräch mit ihr ein. Sie war weder jung noch hübsch, ehe ihr hier auf falsche Gedanken kommt, doch sie war nett und ich merkte ihr sofort an, dass sie für jede Ablenkung von ihrem tristen Job dankbar war. Unsere Gespräche waren kurz und hatten wenig Tiefe, doch sie reichten aus, dass sie mir jedes Mal, wenn ich zufällig vorbei kam, zunickte und mich anlächelte. Ich habe mir natürlich nicht viel dabei gedacht. Entweder sie war einfach nett, oder sie wollte mich als Stammkunden an sich binden. So oder so sollte es mir recht sein, sie war schließlich nur eine Wurstverkäuferin.
Ha, nur eine Wursterkäuferin? Wie dumm ich gewesen war…
Doch dann fing es an, es dauerte viel zu lange bis es mir auffiel…
Sie stand immer zufällig genau an den Ecken, wo ich vorbei ging, auch wenn ich sie vorher ganz woanders gesehen hatte. Aber natürlich wird auch Wurstfrauen die Umgebung mit der Zeit langweilig, und sie gehen ein paar Straßen weiter ihrem Gewerbe nach, oder? Ich empfand diesen Umstand allerdings eher als bequem als als unheimlich, denn so erinnerte mich ihre Anwesenheit immer wieder an meinen knurrenden Magen und die rituelle Wurst. Oft kam es auch vor, dass wenn ich mich aus irgendeinem Grund umdrehe, der Wurststand einige Meter in meine Richtung gerutscht war. Ich sagte mir immer, dass ich mir das eingebildet haben müsste, da niemand der Passanten Notiz von ihr genommen hatte, aber andererseits hatte ich überhaupt noch nie irgendeinen anderen Menschen gesehen, der in irgendeiner Weise mit ihr interagierte. Sie schien außer mir keinerlei Kunden zu haben, aber auch das musste ich mir einbilden…
Doch mit der Zeit schärften sich meine Sinne für derlei Ungereimtheiten. Ihren Gesichtsausdruck, wenn sie mich ansah, den ich früher immer für ein aufrichtiges Lächeln gehalten hatte, glich jetzt eher einer starren Maske mit glanzlosen Augen. Eines Tages fiel mir auf, dass sie immer nur genau eine Wurst auf ihren Grill hatte, und ich fragte mich ernsthaft, wie ich das jemals übersehen konnte. Auch stellte sie ihren Grill immer im Schatten von irgendwelchen Gebäuden auf, ich hatte sie niemals wirklich im Sonnenlicht gesehen. Natürlich könnte es für all diese Ungereimtheiten einfache Erklärungen geben, aber in der Summe zeichneten sie ein Bild, das mir mit der Zeit immer unangenehmer wurde. Ich zwang mich zunehmend die Wurst zu kaufen. Aus Angst. Wovor genau konnte ich nie sagen, aber instinktiv fühlte ich mit der Zeit, dass sie nicht nur eine Fastfood Verkäuferin war. Seltsamerweise wirkte dieser Zauber nur in ihrer Umgebung. War sie in Sichtweite, drehten sich meine Gedanken nur um sie und ich fühlte ihr Starren auf meinem Rücken, doch sobald ich ein Gebäude betrat oder mich auf den Rückweg nach Hause machte, dachte ich nicht ein einziges Mal an sie, als wäre sie gänzlich aus meinen Erinnerungen verschwunden.
So war es auch heute: wir hielten uns ungewöhnlich lange, eigentlich den ganzen Nachmittag in dem örtlich gelegenen Einkaufscenter auf. Wir besuchten das Elektronikgeschäft, machten den Buchladen unsicher und lachten über die Schaufensterpuppen, die alle in sehr mehrdeutigen Posen herumstanden. Als wir Hunger bekamen, kauften wir uns Fischbrötchen und als wir das Gebäude verlassen wollten, war es schon stockdunkel, doch das war nicht das Schlimmste. Am Ausgang des Einkaufscenters stand die Wurstfrau mit ihrem Stand. Mitten im Weg, keine zwei Meter von den Türen entfernt starrte sie mich mit kalten Augen an. Niemand schien sich an ihr zu stören. Alle Leute gingen um sie herum als wäre sie das normalste überhaupt… konnte nur ich sie sehen? Das Brutzeln der Wurst wurde lauter und klang beinahe wie eine Drohung, während meine Hände zu zittern begannen und ich überall Remouladensoße verspritzte. Sie starrte mich weiter an, und langsam setzte sie sich mitsamt ihrem Grill in Bewegung. Ohne dass sie sich in irgendeiner Weise bewegte, glitt sie näher an mich heran, mit ihrer großen Wurstzange in der Hand… Wer oder was auch immer sie war, die Botschaft war eindeutig, aber ich dachte nicht im Entferntesten daran, irgendetwas zu essen, dass dieses Wesen mir anbot. Mein Blick streifte die Wurst, und mir stockte der Atem … hatte ich wirklich jedes Mal so etwas gegessen?! Die Wurst hatte eine ungesunde, gelbliche Farbe, fast wie ein dicker Pickel und unter der Pelle sah man unnatürliche Knubbel wie von Knochensplittern. Mir wurde übel und ich dachte, ich müsse mich übergeben, doch ich konnte mich irgendwie beherrschen.
Fluchtartig drehte ich mich um und stürmte zurück in das Einkaufscenter. Sie war hinter mir her, zumindest da war ich mir sicher. Mein Freund war in Sicherheit, doch bei mir sah das schon ganz anders aus. Im Rennen stieß ich Leute aus dem Weg und sprang über Hindernisse und spurtete so schnell es ging zum gegenüberliegenden Ausgang. Das Gebäude war sternförmig angelegt, es gab mehrere Ausgänge, gäbe es nur einen, ich wüsste nicht was ich getan hätte. Die Leute schienen meine Hast zu bemerken und mieden meinen Weg, die letzten Meter waren wie ausgestorben, doch das war mir nur recht. Halb erwartete ich, dass sich diese verfluchte Hexe inzwischen vor diesem Ausgang eingefunden hatte, doch ich hatte Glück. Ich stürzte hinaus und sie war nirgendswo zu sehen, doch etwas hatte sich verändert. Ich befand mich im Zentrum der Stadt, in unmittelbarer Umgebung zweier Einkaufszentren und der Zentralhaltestelle von Bus und Bahn, doch ich war vollkommen allein. Ich sah mich kurz nach rechts und links um, doch nirgendswo fand ich Passanten. Auch war nichts zu hören. Keine entfernten Gespräche oder betrunkenes Gejohle, nicht mal das Brummen der Busse oder das Quietschen der Straßenbahnen… ich war vollkommen alleine. Ich versuchte mich zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bekommen. Ich atmete bewusst langsam die kühle Nachtluft ein und wieder aus. Ein und wieder aus.
Was war das? Ein mir nur zu gut bekannter Geruch umgab mich. Ich drehte mich langsam um und in einer kleinen Nische neben der Tür stand sie. Sie schien sich immer weniger Mühe zu machen, die Illusion aufrecht zu erhalten, oder vielleicht ergötzte sie sich auch einfach nur an meiner Angst… Ihr Gesicht war ausgemergelt, als wäre es nur Haut, über einen blanken Schädel gezogen und zum Leben erweckt. Ihre Augen, wenn sie überhaupt noch welche hatte, waren schwarz und tief im Schädel versunken, doch ich spürte ihren Blick. In ihrem ausgestreckten und genauso ausgemergelten Arm hielt sie mir die Wurst, inzwischen im Brötchen, hin. Von ihrem Grill schlugen zischend Flammen hoch und tauchten sie in ein flackerndes Licht, als entstamme sie direkt den Tiefen der Hölle.
„W-was bist du und was willst du von mir?“, brachte ich stotternd hervor, während ich langsam rückwärts zurückwich. Ruckartig hob sie ihren Kopf. Ich spürte ihren Blick, der durch meine Augen direkt in meine Seele reichte. Und dann hörte ich es. Nicht mit meinen Ohren, sondern mit meinem Geist. Er sang zu mir. Nicht die Frau. Sie war, wie mir plötzlich klar wurde, schon lange tot. Es war das in ihr. Das, dass langsam durch ihren Körper in diese Welt dringt. Er sprach zu mir durch das Lied. Es war wunderschön und schrecklich zugleich. Ich weiß nicht, wie lange ich dort stand, und ihm lauschte, doch ich bin mir sicher, dass ich nicht bei Sinnen war. Niemand, der dieses Lied hört, kann das. Er sang mit mehreren Stimmen, alle durcheinander, und chaotisch, ohne jegliche Ordnung, und trotzdem auf eine gewisse Art harmonisch. Dieses Lied hatte die Macht, die Welt zu vernichten, oder schlimmeres. Ich war wie hypnotisiert und spürte, wie das Lied an mir zerrte. Wie ein Schwarm Ungeziefer saugte mich das Lied aus, und ich verlor mehr als nur meine Kraft. Ich wurde schwächer und schwächer. Ich verlor mich selbst…
Plötzlich fiel mir mein Fischbrötchen aus den entkräfteten Fingern und der Bann war gebrochen. Es war, als erwache ich aus einem Traum. Mein Brötchen hatte sich auf dem Boden verteilt, und als ich aufschaute, erschrak ich erneut fast zu Tode. Die Wurstfrau hatte Augen und Mund weit aufgerissen, und lebende Dunkelheit quoll hervor, triefend vor Bosheit und Macht. Das musste während dem Lied passiert sein, und ja, das Lied kam eindeutig von der Schwärze. Ich drehte mich um und erneut rannte ich um mein Leben. Nein! Dieses Wesen ist sehr viel schlimmer als der Tod. Mein Geist war noch nicht soweit, sich zu überlegen, wohin ich denn rennen sollte, das einzige woran ich denken konnte, war weg von diesem Ding zu kommen. Ich rannte, wie ich noch nie gerannt war, doch hinter mir hörte ich das unheimliche Zischen des Grills in gleicher Lautstärke, was meine Panik weiter entfachte. Als ich nicht mehr konnte, drehte ich mich um, doch hinter mir war niemand. Keine Frau, keine lebende Dunkelheit, nur eine leere Straße. Plötzlich fiel mir ein, dass ich gar nicht darauf geachtet hatte, wo ich hin renne, doch dort, wo mein Geist versagte, konnte ich mich auf meine Beine verlassen. Ich befand mich genau dort, wo ich mein Fahrrad angeschlossen hatte. Mit zittrigen Händen machte ich es los, und schwang mich auf den Sattel. Nichts wie nach Hause.
Von der Fahrt an sich habe ich so gut wie keine Erinnerungen. Meine Gedanken drifteten immer wieder zu der Frau und dem Ding in ihr, doch ich war die Strecke oft gefahren und meine Beine fanden den Weg alleine. Ich ließ das Fahrrad einfach vor der Haustür liegen und hastete die Treppe hoch in meine Wohnung. Ich schloss auf und schlug die Tür hinter mir zu. Ich atmete tief ein… und erstarrte. Glaubte ich wirklich, dass ich hier sicher sei? Der Gedanke war geradezu lächerlich. Ich wusste genau, egal wo ich hin fliehen sollte, er wird kommen…
Das ist meine Geschichte. Ich hoffe es gibt dort draußen überhaupt noch jemanden, der sie lesen wird. Ich weiß noch nicht, wie ich diese Geschichte verbreite, nur das es getan werden muss. Die Welt muss gewarnt werden, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, was genau das helfen soll
ER KOMMT
Und niemand kann ihn aufhalten.
Ich habe vorhin aus dem Fenster geschaut. Sie, nein er steht dort und wartet. Er singt wieder zu mir. Erst war es ganz leise, doch jetzt wird es immer LAUTER.
Es ist wunderschön.
ES SOLL AUFHÖREN.
Ich… muss mich konzentrieren. Er sitzt bereits in meinem Kopf, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich werde wie sie. Ich werde dieses Dokument jetzt meinem Freund schicken, er wird wissen was zu tun ist, er wird es weiter verbreiten…
Und ich … ich werde s̨̝͕̙͙̤̼͓̻̊̓̿̌́̚i̢̳̞̰̰̜ͬ͗ͫ̊̎͒ͤ̆̀ͅņ̶̜̩̣̱͓̼̯̍̀g̵̻̫͉͕̞̼͈̒͑̒ͩ͡ę̵̨̘͖̭̘͔͍͍̍̏n̯̟͎ͮ̋͐ͧͯ͊ͩ̀͢͝ͅ.
Ȇ̈́̓ͨ̋̒̂̊ͦ͒͗ͩ҉̜̮͚͉̥̰̞̦͉͈͔̰͎͔͖̼̲ͅr̴͕̻͓̗͎̹̯̠̪͔̗̥̮̝̠̟̩̈͂̏̚͘ ͙̤̗̥̳̭̗̠̱̗̦͈̱͓̲̿̒ͬ̽̓̕̕ķ̷ͮ̈̓̄͗ͧ͊͒͂̇͂͌̈͌ͫ̽̈́҉̗͚̲͎͖̙̬ò̳̼̹̳̰̪̤̲̤̯͎̭̹̲̊̆̉͠͞ṁ̭̘̙̣̯͓̖̖͚̘̺̞ͯ̎̊́̾̽ͣ̈͗ͬ̀͆ͧ́̀̚͘m̴̵̥͉̖̲̲̖̬̞͍̟̂̏͊͐̐̎̆ͭ̚͡ͅt͗̿ͤͬͨ̊͏҉̷̶͎̭͓͙̯͙̜̣̲̝͙̟̱͇…