Dantes 11 Regeln für Idioten, die ein Geisterhaus gekauft haben
Niemand will ein Nathan sein
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Tja, diesmal hast du es wirklich vermasselt, oder? Du hast ein tolles Angebot für ein wunderschönes Haus gefunden, das beinahe zu schön war, um wahr zu sein, und du hast dich darauf gestürzt. Und jetzt, wo du eingezogen bist, fallen dir ein paar Ungereimtheiten auf.
Du kennst sie: die gruseligen Anomalien der übernatürlichen Art. Geräusche in der Nacht, Türen, die sich von selbst öffnen und schließen, auditive Halluzinationen von Stimmen und Geflüster. Das kommt häufiger vor, als du vielleicht denkst, aber nicht jeder ist sich der Gefahr bewusst.
Diese Anzeichen könnten ein Beweis dafür sein, dass einige verirr
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Jetzt anmelden oder registrierenTja, diesmal hast du es wirklich vermasselt, oder? Du hast ein tolles Angebot für ein wunderschönes Haus gefunden, das beinahe zu schön war, um wahr zu sein, und du hast dich darauf gestürzt. Und jetzt, wo du eingezogen bist, fallen dir ein paar Ungereimtheiten auf.
Du kennst sie: die gruseligen Anomalien der übernatürlichen Art. Geräusche in der Nacht, Türen, die sich von selbst öffnen und schließen, auditive Halluzinationen von Stimmen und Geflüster. Das kommt häufiger vor, als du vielleicht denkst, aber nicht jeder ist sich der Gefahr bewusst.
Diese Anzeichen könnten ein Beweis dafür sein, dass einige verirrte und verlorene Seelen auf deinem Grundstück weilen. Vielleicht hat sich die frühere Großmutter auf dem Dachboden selbst verbrannt. Vielleicht wurde der liebe alte Vater plötzlich wahnsinnig und hat das Haus mit dem Blut seiner Kinder neu gestrichen, oder Mama hat versucht, im Keller Dämonen zu verführen. Wenn dir das alles bekannt vorkommt und du das gute alte Internet um Hilfe bittest, dann bist du hier genau richtig.
Weißt du, ich habe einen Freund – na ja, ich hatte einen Freund namens Nathan. Vor ein paar Monaten fand Nathan ein Haus im Süden Georgias, das zum Verkauf stand. Es lag an einem abgelegenen Waldstück in der Nähe von Waycross. Die Gegend war eine historische Idylle – ein altes Haus im Kolonialstil mit knapp 465 Quadratmetern, sechs Schlafzimmern und sechs Bädern, einem weißen Lattenzaun und einem Dutzend Hektar Land. Das amerikanische Traumhaus schlechthin, wenn man so will.
Der Preis war unglaublich niedrig, aber nachdem Nathan den Immobilienmakler kontaktiert hatte, stellte er fest, dass der Preis, den er auf der Liste gesehen hatte, auch wirklich der Preis war, der verlangt wurde. Bei den meisten Menschen hätte das wohl ein ziemlich großes Warnsignal ausgelöst, aber Nathan war ein Idiot. Ein überheblicher Idiot, der glaubte, dass man mit Machogehabe alle Hürden des Lebens überwinden kann.
Ich weiß, dass es nicht nett ist, so über Tote zu reden (Spoiler-Alarm), aber ich versuche nur, ein genaues Bild von Nathan zu zeichnen, so wie er war. Man sollte mit diesem Exemplar vertraut sein, das typische Alphamännchen, das sich an die Freundin eines anderen Typen ranmacht, im Fitnessstudio sein zweites Heim gefunden hat und wahrscheinlich zu seinen eigenen Selfies den Rosa-Helm-Soldaten bekämpft, du weißt schon … Hosentaschenbillard, Solosex. Für Leute wie Nathan ist „Freund“ nur ein anderes Wort für Ego-Booster.
Er war ein arrogantes Arschloch und wurde oft von seinem Stolz übermannt. Seine Frau Janelle war eigentlich meine Ex-Freundin aus früheren Zeiten. Ein wenig flittchenhaft, aber praktisch ein Supermodel. Sie hatten zwei Kinder, Natalie und Mason, die beide verwöhnte Bälger waren. Auch hier versuche ich nur, eine ehrliche Perspektive auf die beiden zu geben, in der Hoffnung, dass wir alle etwas aus den Ereignissen lernen können.
Was Nathan passiert ist (dazu komme ich später), hätte meiner Meinung nach leicht vermieden werden können, wenn er nur ein paar einfache Anweisungen befolgt hätte. Nach der Beerdigung habe ich darüber nachgedacht und festgestellt, dass wir alle eine Reihe von Regeln benötigen, die du befolgen kannst, wenn du glaubst, dass es in deinem Haus spukt. Lasst uns beginnen.
Regel Nr. 1 – Wenn du ein Haus kaufen oder mieten willst, erkundige dich immer nach der Vorgeschichte. Wenn ein Haus weit unter dem Marktwert angeboten wird, gibt es wahrscheinlich einen sehr guten Grund dafür.
Nathan tat dies nicht und dachte, dass der Preis unter dem Marktwert einfach nur ein Geschenk des Universums war, mit dem er nicht gerechnet hatte, wie es oft der Fall zu sein schien. Nathan nahm das Angebot an, und innerhalb weniger Wochen konnten er und seine Familie dort einziehen. Ich meldete mich freiwillig, um ihnen beim Einzug zu helfen, und ich will ehrlich sein: Das Haus war absolut großartig.
Am Anfang klappte alles wunderbar, aber schon bald bemerkte Nathan merkwürdige Vorkommnisse. Es begann mit einem Klopfen, das zu ungewöhnlichen Zeiten im ganzen Haus zu hören war. Er sagte, er könne nie genau sagen, woher es kam, und es schien nie zweimal von derselben Stelle zu stammen. Schließlich schob er es auf die Bodensenkungen im Haus, aber das war erst der Anfang.
Regel Nr. 2 – Vertraue auf dein Bauchgefühl. Dein Zuhause ist der letzte Ort, an dem du dich unwohl fühlen solltest. Wenn du ein Gefühl des Unbehagens in deinem Hinterkopf spürst, das sich nie ganz aufzulösen scheint, solltest du ihm Aufmerksamkeit schenken. Es ist wahrscheinlich dein Unterbewusstsein, das dich warnen will.
Nathan versuchte, diese Geräusche zu ignorieren, sagte seiner Frau, das sei ganz normal oder der Wind, und tröstete seine Kinder, wenn sie sich ängstigten. Er besaß zwei Hunde: Rusty und Sailor. Beide waren schwarze Labradore und schienen nach ihrem Einzug besonders ängstlich zu werden. Nathan tat sein Bestes, um Medikamente zu besorgen, die den Hunden helfen sollten, sich zu entspannen, aber sie schienen nicht viel zu helfen.
Das bringt uns zu Regel Nr. 3 – Zusammen mit deinem Bauchgefühl solltest du auch deinen Haustieren vertrauen. Tiere haben viel bessere Instinkte als Menschen. Man sagt, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, das die Gefahr spürt und trotzdem in sie hineinläuft. Tiere haben einen Sinn für das Übernatürliche, vor allem Hunde und Katzen. Wenn du feststellst, dass sie etwas anknurren, das scheinbar gar nichts ist, oder dass sie ständig in bestimmte Bereiche des Hauses starren, dann solltest du darauf eingehen. Wahrscheinlich können sie etwas sehen, was du nicht siehst.
Nathan hat mir erzählt, dass Rusty, der ältere der beiden Hunde, jede Nacht stundenlang durch den Flur gelaufen ist. Er sagte, es sei, als würde er über etwas wachen. Mehr als einmal brach Rusty plötzlich in ein wildes Bellen und Knurren aus. Wenn Nathan in den Flur ging, konnte er nichts entdecken. Er machte sich Sorgen um Rusty und brachte ihn zum Tierarzt, aber der bestätigte, dass es ihm gut ging.
In der Zwischenzeit schlief Sailor – der jüngere Hund – jede Nacht an der Seite von Masons Bett. Der arme Junge entwickelte bald lähmende Albträume, die ihn unerbittlich quälten, und Sailor schien das zu spüren. Jedes Mal, wenn Mason schreiend aufwachte, war Sailor zur Stelle und versuchte, ihn zu beschwichtigen.
Und das ist der perfekte Übergang zu unserer nächsten Regel.
Regel Nr. 4 – Nimm dich vor den Albträumen in acht. Kleine Kinder sind ähnlich wie Tiere in der Lage, Dinge wahrzunehmen, die Erwachsene nicht bemerken. Das kann schwierig sein, denn es gibt viele Ursachen für Albträume, wie zum Beispiel Angstzustände, Depressionen und andere psychische Erkrankungen. Das entscheidende Anzeichen ist, wenn dein Kind diese plötzlich entwickelt, kurz nachdem es nach Hause gekommen ist.
Der arme Mason hatte furchtbare Träume und wurde Nacht für Nacht von ihnen gepeinigt. Er sprach oft von dem „verschwommenen Mann“, der zu ihm kam, während er schlief, und ihm schreckliche Dinge zuflüsterte. Er sagte sogar, dass er den verschwommenen Mann manchmal im Wachzustand sehen würde, aber nie mehr als einen kurzen Blick und stets im Schatten oder draußen in den Wäldern.
Nathan und seine Frau machten sich Sorgen, dass Mason vielleicht schizophren war, aber mehrere Ärzte bestätigten, dass dies nicht der Fall war. Sie versuchten, Mason Schlaftabletten und verschiedene Nahrungsergänzungsmittel zu geben und zündeten Weihrauch an, damit er ruhiger schlafen konnte. Das funktionierte eine Zeit lang, bis auch Natalie damit anfing.
Regel Nr. 5 – Versuche herauszufinden, mit welcher Art von Geist du es zu tun hast. Wenn du ein kleines Kind siehst, das nachts durch die Gänge rennt, oder Kugeln, die sich in der Luft umherbewegen, dann sind die Chancen gut, dass dein ätherischer Nachbar eher harmlos ist. Manche Menschen stellen sogar fest, dass sie das Leben mit einem geisterhaften Mitbewohner sehr genießen und ihre Späße sehr interessant finden.
Viele glauben, dass die Geister, die von uns gehen, ehe sie den Wunsch ihrer Seele erfüllt haben, in einer Art Fegefeuer stecken bleiben. Viele sind beängstigt, verwirrt und zornig, aber einige – vor allem kleine Kinder – scheinen manchmal fast zu jubeln. Die meisten von ihnen sind nervtötend, aber völlig harmlos, aber dann gibt es noch die anderen Geister.
Regel Nr. 6 – Wenn du oder ein Mitglied deiner Familie unerklärliche blaue Flecken, Schnitte oder Verletzungen aufweist, dann nimm sie nicht auf die leichte Schulter. Das sollte ein deutliches Warnsignal sein und ist ein sehr schlechtes Vorzeichen. Wenn du das Gefühl hast, dass du im Schlaf angegriffen wirst, und mit unerklärlichen Kratzern oder Wunden aufwachst, dann verlasse das Haus, und zwar schleunigst.
Mit einem bösartigen Geist, der dir körperliche Wunden zufügen kann, ist nicht zu spaßen. Die Chancen stehen gut, dass es sich um einen Dämon handelt, und ehrlich gesagt ist das der beste Fall. Auch andere nicht-abrahamitische Wesen könnten dafür verantwortlich sein. Sie sind sehr selten, aber wenn sie auftauchen, dann fürchte ich, dass selbst mein praktisches Regelwerk nicht ausreicht, um sie aufzuhalten.
Natalie und Mason erlitten zahlreiche Kratzer, Wunden und sogar ein paar blaue Flecken, die fast wie Bisswunden aussahen. Auch Nathans Frau Janelle war diesen Angriffen ausgesetzt. Die Lehrkräfte der Kinder in der Schule wurden darauf aufmerksam und machten sich große Sorgen um ihre Sicherheit.
Ihr erster Gedanke war natürlich nicht das Paranormale, sondern dass die Kinder zu Hause missbraucht wurden. Erst als das Sozialamt drohte, ihm das Sorgerecht für die Kinder zu entziehen, willigte Nathan schließlich ein, sie aus dem Haus zu holen. Janelle und die Kinder zogen zu ihrer Mutter, die einige Stunden entfernt lebte, und Nathan blieb allein mit den Hunden zurück.
Regel Nr. 7 – Lass die Leute wissen, was los ist. Ja, ich weiß, der Gedanke, einem guten Freund zu sagen, dass man glaubt, dass es in seinem Haus spukt, mag beängstigend sein, aber es ist meist besser als die Alternativen.
Die moderne Welt nimmt diese Behauptungen selten ernst. Wir glauben an Geister in Filmen und Videospielen, aber wenn jemand tatsächlich behauptet, einen gesehen zu haben, sind wir nicht so schnell bereit, ihm zu glauben. Technologie und Wissenschaft haben uns glauben lassen, dass wir sicher sind. Das ist unsere eigene Unvernunft, aber das ist auch ein Thema für einen anderen Tag.
Dies ist eine weitere Regel, an die sich Nathan nicht gehalten hat. Je schlimmer es für ihn und seine Familie wurde, desto mehr zog er sich zurück. Immer wieder rief er die Polizei an, weil er glaubte, dass jemand eingebrochen war, aber sie fanden nie Beweise dafür. Schließlich setzten sie ihn sogar auf eine schwarze Liste und warnten ihn, dass jeder weitere Kontakt zu juristischen Problemen führen würde.
Anstatt seinen Eltern, seinem Bruder oder seinen Freunden zu sagen, was vor sich ging, zog er sich in sich selbst zurück. Er wurde unruhig und paranoid und weigerte sich zeitweise, Anrufe und Textnachrichten von seinen Lieben zu beantworten. Er brach einfach den Kontakt ab und die Dinge nahmen immer schlimmere Züge an.
Regel Nr. 8 und 9 gehören in die gleiche Kategorie, obwohl die eine ein bisschen extremer ist als die andere.
Regel Nr. 8 – Falls du den Verdacht hegst, dass etwas nicht stimmt, kann es nicht schaden, eine Säuberung durchzuführen. Wie ich schon sagte, hat die moderne Welt wenig Zeit, sich mit Geistern und dem Übernatürlichen zu beschäftigen, aber das sollte dich nicht abschrecken.
Solltest du dir nicht sicher sein, ob es in deinem Haus spuken könnte oder nicht, kann eine routinemäßige Säuberung wahre Wunder bewirken. Ich wette, dass es in deiner Stadt ein Medium oder einen Priester gibt, der diese Aufgabe übernehmen kann. Selbst wenn du niemanden in deiner Nähe findest, kannst du auch einfach online nach Anleitungen suchen. Das ist zwar nicht so effektiv, aber besser als nichts.
Regel Nr. 9 – Wenn du wirklich das Gefühl hast, in Gefahr zu geraten, solltest du jemanden bitten, einen Exorzismus durchzuführen. Diesen Schritt möchte niemand gehen, aber in verzweifelten Zeiten sind verzweifelte Maßnahmen gefragt. Priester und spirituelle Führer sind die richtige Anlaufstelle für diese Art von Dingen. Auch wenn du selbst nicht religiös bist, wissen diese Menschen wirklich, wie sie dir helfen können.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass Nathan dies versucht hat, aber es ist nicht bekannt, warum es nicht geklappt hat. Vielleicht hat er an sich selbst gezweifelt und gedacht, dass er es schaffen kann, oder sein gigantisches Ego mit dem Ausmaß des Jupiters hat einmal mehr die Kontrolle über das Ganze übernommen.
Nathan sammelte seit einiger Zeit Beweise und trug eine ganze Reihe von Indizien zusammen. So hatte er Tonaufzeichnungen, die das Klopfen an den Wänden und Schritte auf dem Dachboden wiedergaben. Er fertigte mehrere Videos an, aber keines davon zeigte wirklich etwas, mit Ausnahme des letzten, doch da war es schon zu spät. In seinem Logbuch stand auch, dass er mehrmals erlebt hat, dass Gegenstände im Haus schwebten, aber leider hatte er keine Beweise dafür.
Regel Nr. 10 – die allerwichtigste! Was auch immer du tust, versuche nicht, den Geist zu verärgern. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, doch einen Geist zornig zu provozieren oder ihn zur Erscheinung aufzufordern, ist eine ausgesprochen blöde Idee. Aber wie du dir vielleicht denken kannst, haben Nathan und sein unerschöpflicher Erguss an Testosteron beschlossen, genau dies zu erreichen.
Eines Abends betrank er sich ordentlich und grübelte über alles nach, was passiert war. Nathan war schon immer ein Skeptiker, aber selbst er konnte die psychologischen Auswirkungen auf seine Familie nicht ignorieren, ob sie nun imaginär entstanden waren oder nicht. Er merkte, dass die Beziehung zu seinen Kindern und seiner Frau stark belastet war und dass sein neues Haus zu einem Ort der Feindseligkeit geworden war. Das machte Nathan äußerst wütend.
So stand Nathan auf und rief in sein leeres Haus, dass der Geist heraustreten und sich ihm stellen solle. Er wurde nur mit Schweigen empfangen, und so rief er erneut. Nicht ein einziges Mal antwortete der Geist auf seine Aufforderung. Nach einigen weiteren wortreichen Appellen brach er in schallendes Gelächter aus, weil er wahrscheinlich glaubte, dass er sich lächerlich machte. Aber offenbar sahen es nicht alle, die ihm zusahen, genauso.
Nathan schaffte es kurz darauf, ins Bett zu taumeln, und war nach ein paar Minuten sofort eingeschlafen. In der Hoffnung, Beweise zu finden, hatte Nathan eine Überwachungskamera in seinem Zimmer installiert, und in dieser Nacht hatte er etwas gefunden.
Um etwa 2:13 Uhr morgens beginnt sich Nathan auf dem Überwachungsvideo im Schlaf zu bewegen. Er ächzt und spricht ganz kurz, aber die Worte sind unverständlich. Unvermittelt sprangen seine Augen weit auf und er blickte sich im Zimmer um.
Nathan schien sich zu sträuben, aber sein Körper bewegte sich nicht. Es wird vermutet, dass er einen Anfall einer Schlafparalyse erlitt, durch die er vorübergehend gelähmt war. Seine Augen huschten weiterhin rasch durch den Raum. Dann geschah etwas, das sich niemand, der das Video sah, erklären konnte.
Die Schlafzimmertür öffnete sich langsam, aber die Dunkelheit des Flurs war allumfassend. Nathans Brustkorb hob und senkte sich verzweifelt, seine Augen waren weit aufgerissen.
Anschließend sah man, wie sich etwas im Flur bewegte. Zuerst hätte man es für einen Effekt des Lichts halten können, aber dann konnte man eine Hand sehen, die hindurchgriff. Sie war knorrig und spindeldürr, wie das elende, missgebildete Anhängsel eines Abgrundbewohners.
Die Gestalt schlurfte langsam durch die Tür; ihre große, dunkle Silhouette ragte fast bis an den oberen Rand des Türrahmens. Sie hatte keine eindeutigen Gesichtszüge, sondern wirkte nur wie eine vermummte, menschenähnliche Gestalt. Keine Augen, kein Gesicht, nur ein Schatten, der aus Nathans tiefsten Albträumen auftauchte.
Den armen Nathan konnte man murmeln und verzweifelt wimmern hören, aber in seinem gelähmten Zustand war er nicht in der Lage, sich zu wehren oder zu fliehen. Er konnte nichts anderes tun, als entsetzt zuzusehen, wie das Ding auf ihn zukam. Es blieb am Fußende seines Bettes stehen und starrte ihn etwa eine Minute lang einfach nur an.
Nathan hyperventilierte weiter und schien während der ganzen Tortur nicht ein einziges Mal zu blinzeln. Schließlich rückte das Ding näher. Es beugte sich nur ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt nach unten und schien etwas zu flüstern. Es war zu leise, als dass das Mikrofon der Kamera es hätte auffangen können, aber das trug natürlich nicht dazu bei, dass Nathan sich in dieser Situation besser fühlte.
Unerwartet holte das Wesen mit seinen verdrehten Händen aus und schnürte sich wie eine Python um Nathans Kehle. In seinem gelähmten Zustand konnte er sich nicht einmal gegen seinen verhüllten Angreifer wehren. Innerhalb einer Minute hörte Nathans Brust auf, sich zu bewegen, und seine Augen sanken in sich zusammen.
Das Wesen zog seine Hände zurück und starrte ihn einen Moment lang nur an. Dann – als ob es diejenigen, die das Filmmaterial sehen würden, verhöhnen wollte – schaute es direkt in die Kamera. Es flüsterte wieder etwas, aber es war viel zu leise, um zu begreifen, was es war. So schnell wie es aufgetaucht war, verließ es den Raum und verschwand in die Finsternis zurück.
Nathan wurde ein paar Tage später von seiner Frau Janelle gefunden, die die Polizei rief. Nach einer Autopsie wurde festgestellt, dass Nathan durch Strangulation gestorben war, so wie es in dem Video dargestellt wurde. Die Polizisten durchsuchten das Haus und stießen auf Fußabdrücke des Eindringlings. Allerdings wurden die Spuren bald mit einem Paar von Nathans eigenen Stiefeln abgeglichen.
Die Polizei glaubte natürlich nicht so leicht, dass Nathan einfach von übernatürlichen Kräften getötet worden war. Sie befragten Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder, aber keiner von ihnen schien fähig oder motiviert genug, um es getan zu haben. Es gab keine Anzeichen für einen Einbruch, und aus dem Haus war nichts gestohlen worden.
Natürlich haben sie mich auch befragt, aber das war völlig überflüssig. Sicher, die Tatsache, dass Janelle meine Ex-Freundin war, gab Anlass, mich zu verdächtigen, aber ich konnte ihre Anschuldigungen schnell entkräften. Nathan war mein Freund, obwohl er mir gegenüber nie wirklich ein guter Freund war. Denn was ist das für ein Freund, der hinter deinem Rücken deine Freundin bumst? Allerdings bin ich nicht verbittert darüber, zumindest nicht, was die Polizei angeht. Meine Alibis waren stichhaltig, und das reicht ihnen aus.
Das bringt uns zu meiner letzten Regel: Regel Nr. 11 – Schließe alle anderen Möglichkeiten aus, ehe du zu dem Schluss kommst, dass dein Haus tatsächlich heimgesucht wird.
Hätte sich Nathan nur ein bisschen mehr Zeit genommen, um sein Haus und sich selbst gründlicher unter die Lupe zu nehmen, wäre er vielleicht heute noch am Leben. Vielleicht hätte er die kabellosen Mini-Lautsprecher auf dem Dachboden gefunden, die die Klopfgeräusche wiedergeben. Möglicherweise hätte er die Pflaster in den Lüftungskanälen gefunden, durch die eine geringe Dosis halluzinogener Drogen in sein Haus gelangte. Vielleicht hätte er auch den Hundepfeifenalarm entdeckt, auf den seine Hunde so merkwürdig reagierten.
Wenn er sich die Mühe gemacht hätte, selbst nachzusehen, hätte er vielleicht Spuren von Suxamethonium gefunden; ein lähmendes Gift, das die Person nach der Einnahme bewegungsunfähig, aber bei vollem Bewusstsein macht. Das wäre allerdings kaum nachweisbar gewesen, denn selbst die Gerichtsmediziner testen normalerweise nicht auf diese Substanz, es sei denn, sie werden ausdrücklich darum gebeten.
Wie man es auch dreht und wendet, die ganze Angelegenheit fällt eigentlich auf Nathan selbst zurück. Wäre er doch nur ein besserer Mensch gewesen und würde seine Kollegen nicht ständig und bei jeder Gelegenheit herabwürdigen. Wenn er nur nicht so dickköpfig und arrogant gewesen wäre. Hätte er nicht hinter meinem Rücken meine Ex-Freundin gevögelt und damit unsere Zukunft ruiniert und mich in die Abgründe einer lähmenden Depression gestürzt, dann hätte ich ihm vielleicht helfen können.
Du fragst dich jetzt vielleicht: Ist das meine Beichte? Nein, natürlich nicht. Dies ist nur eine Liste mit Vorschlägen und Regeln, wie die Dinge für Nathan und seine Familie anders hätten laufen können. Das sind alles hypothetische Erklärungen, die in keiner Weise als belastende Beweise gegen mich oder andere Personen vor Gericht verwendet werden können.
Außerdem: Wenn das wirklich ein Geständnis wäre, würde das jeden, der es liest, zum Mittäter machen, und das wollen wir auf keinen Fall. Ich hoffe, du kannst das verstehen, und dass wir uns in dieser Hinsicht gegenseitig vertrauen können.
Schließlich verfüge ich über eine hervorragende Software zum Aufspüren von IPs und Reddit und YouTube machen es unglaublich einfach, auf sie zuzugreifen. Wir wollen doch nicht, dass es plötzlich in DEINEM Haus spukt, oder?
Credit: zachariusfrost
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