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Dracena

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Das Herz pocht immer schneller und die Panik lässt die Zeit einfrieren, kennt ihr dieses Gefühl? Ich werde diesen Augenblick nie vergessen. Mein Name ist Joe. Ich bin der einzige Sohn aus meiner kleinen Familie und mit meinem Vater sind wir die einzigen Überlebenden eines verherrenden Autounfalls.

Dieses tragische Ereignis hatte sich abgespielt als sich meine ganzen Verwandten mit meinen Eltern und mir zu einem großen Ausflug zusammen rafften und gemeinsam beschlossen etwas als große komplette Familie zu unternehmen.

Meine Oma hatte sich tierisch auf das gemeinsame Frühstück gefreut. Es machte sie so glücklich sich mit all ihren Bekannten wieder unterhalten zu können ohne das blöde Smartphone, mit dem sie sowieso nicht zurecht kam, in den Händen halten zu müssen. Umso trauriger macht es mich wenn ich daran denke, dass ich genervt auf ihr übliches Backenkneifen reagiert habe. Wie konnte das Ganze nur passieren? Ich kann es immer noch nicht fassen wie es zu all dem gekommen ist.

„Könnten Sie bitte diese Leiche identifizieren“ forderte mich ein Polizist auf. Mir wurde richtig übel als ich das Nokia verschmolzen in der Hand meiner Oma entdeckte.

In dem Unfallbericht war es nicht ersichtlich warum beide Autos, von der Strecke abkamen und den Abhang hinuntergestürzt sind. Ich habe nur noch Bruchstücke von Erinnerungen als das Ganze passiert ist.

Aber wie ein Wunder hatten wir beide solch ein Glück gehabt diesen tötlichen Unfall überlebt zu haben. Ich weiß nur noch wie meine Mutter vor Panik losschrie, als sie das Bremspedal versuchte runterzudrücken. Irgendwie schaffte ich es mit Adrenalin vollgepumpt aus dem Auto zu springen. Alles ging einfach so schnell. Vor meinen Augen spielte sich das ganze Szenario in nur kurzen Augenblicken ab. Das Auto meiner Eltern, rammte das meiner Verwandten vor uns und riss sie mit in den Tod. Es ist schon einiges an Zeit vergangen, seit dem Unfall. Jedoch sucht mich immer noch jede Nacht die dunkle Ecke aller Träume heim. Schweißgebadet wache ich in meinem Bett auf und gebe einen Schrei von mir, genau wie meine Mutter damals.

Doch auch diese Erinnerung verblasst langsam und ich möchte nicht aufhören zu hoffen das die Zeit irgendwann all meine Wunden heilt, denn das Leben geht immer noch weiter. Wenigstens kann ich behaupten, dass ich nicht ganz alleine auf der Welt bin. Immerhin habe ich noch meinen Vater. Leider hat er den Unfall nicht so gut weggesteckt wie ich. Wenn mich Alpträume plagen, kann er kaum einschlafen und schenkt sich das dritte Glas Whiskey ein. Er wirkt vollkommen zermürbt und hat jeden Tag schlechte Laune, die er natürlich sehr gerne an mir auslässt.

Deswegen lebe ich mittlerweile alleine in einem riesigen Haus, das beinahe einer Villa gleicht. Mit Sicherheit kann ich behaupten, dass dies der größte Erfolg meines Lebens ist und das obwohl ich kein Freund von harter Arbeit war.

Ganz im Gegensatz zu meinem Vater, der sich alles in seinem Leben hart erkämpft hat. Er sagte immer „man erntet was man säht“. Dies war wohl seine Regel und Maxime.

Trotz allem besitze ich mittlerweile einen Job an der Börse. Welchen mir mein eigener Vater nie zugetraut hatte, wahrscheinlich um mich auf seine verdrehte Weiße zu motivieren, damit ich ihm etwas beweißen müsste. Denn manche Eltern stehen einfach auf diese verdrehte emotional manipulative Psycho-Nummer.

Oder vielleicht, weil er mir die Schuld für den Unfall gab.

Naja wie auch immer, mittlerweile muss ich mir keine Sorgen um meine Zukunft machen und meinem Vater sollte dieses Haus als Beweis genügen.

Heute war mal wieder ein harter Tag obwohl ich nicht gerade behaupten kann das ich viel geleistet hatte. Ich habe zwar kaum einen Finger gekrümt aber ich fühlte wie die Energie meinen Körper verlies und sich wieder erneuerte, als ich mich aufs Bett schmiss und das Gefühl der sanften Entspannung wie ein Schauer auf meine Haut nieder rieselte.

Ich lies meinen Kopf mit einem kurzen Blick von links nach rechts durch mein Zimmer schweifen. Überall lagen Klamotten, leere Pizza-Kartons und Flaschen. Die Obstschale hatte nur noch verdorbenes darzubieten.

Meine Fensterbank war zugemüllt und mitten drin, direkt unten drunter auf dem Boden, stand meine Pflanze.

Sie war gigantisch. Angefangen von dem riesigen Blumentopf aus Zement den ich selbst angefertigt hatte, welcher die ganze Breite des Fensters einnahm. Darauf war ich besonders stolz. Bis hinzu der eigentlichen Höhe meiner Pflanze, die sich bis zu der drei Meter hohen Decke erstreckte.

Wirklich kein schöner Anblick. Nur sie war das Einzige das etwas Licht durch das Fenster, in das dunkle Zimmer warf und mit dem Licht ihren riesigen Schatten.

Hmm, meine Pflanze sieht wieder so aus als ob sie ein wenig Wasser vertragen könnte. Naja, ich habe mir keine anstrengende Pflanze zugelegt. Nein es ist eine unkomplizierte Dracena.

Diese braucht ungefähr jeden zweiten Tag Wasser und nicht viel davon. Man sieht es ihr sofort an wenn eines ihrer Blätter kurz vorm sterben ist.

Eigentlich sehr interessant, wenn man darauf achtet kann man genau sagen wann dieses lebendige Etwas vor den eigenen Augen verendet und stirbt.

Ich kann es nie mit ansehen, wenn mal wieder eines der großen grünen Blätter sich gelb färbt. Nur durch meine Unaufmerksamkeit, weil mir alles andere wichtiger war oder eher gesagt, ich zu egoistisch gewesen bin.

Pflanzen sind schon beeindruckende Lebewesen, einst geerdet, plagt sie Durst und ihr einziges Verlangen ist es leben zu wollen.

Noch nicht einmal Zement könnte sie aufhalten. Und ihr Wunsch der Sonne nah zu sein, ist bemerkenswert.

Tja, das gleiche kann man von Menschen nicht behaupten. Sie sperren sich in ihrem selbst erschaffenem Gefängnis aus Arbeit und ihrem zu Hause ein und gehen nie raus.

Da ihre Arbeit meistens ihr ganzes Leben ist und für andere Aktivitäten dann keine Zeit oder Energie übrig bleibt, versteckt man sich in einer Blase der Bequemlichkeit zu Hause.

Wenn man solch einer Person begegnen würde, könnte man nie sagen was genau für Probleme solch ein Mensch hätte. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Nicht wie bei Pflanzen. Es ist viel einfacher sich um meine Dracena zu kümmern als um irgendeinen Freund oder einen Bekannten. Aber ich muss sagen ich war eigentlich kein großer Freund von Pflanzen oder von Arbeit bis ich eines Tages mitbekommen hatte, dass mein Vater mir sein ganzes Vermögen veerben wollte. Wahrscheinlich nur weil er dachte, dass ich es zu nichts im Leben bringen würde.

Wieso konntest du nicht einfach auch bei dem Unfall sterben….

Ich weiß wie das klingt, aber es ist nicht schwer zu bemerken das ich kein gutes Verhältnis zu meinem Vater pflegte, sogar schon vor dem Unfall waren wir verschiedener Ansichten.

Ich meine, sollte ein Vater nicht seinen einzigen Sohn lieben, hinter ihm stehen und ihm Aufmerksamkeit schenken. Anstatt die ganze Zeit nur mit seiner Arbeit beschäftigt zu sein. Nunja mein Lebensmotto lautet: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

Und eines ist mir klar geworden. Arbeit zu verrichten, zahlt sich definitiv aus.

Denn jetzt sitze ich hier, in deinem Sessel Vater.

Begutachte meinen selbstgemachten Blumentopf aus Zement und genieße die Aussicht aus deinem Fenster.

Es war ein leichtes die Bremsen zu manipulieren und die Spuren zu vertuschen. Doch deine Leiche mit Zement zu übergießen, damit diese den Boden meines Blumentopfes formen konnte kostete mich eine Menge Schweiß.

Und ich denke wir werden wohl hier zum ertsen Mal beide Recht behalten. Man erntet was man säht, Vater. Man erntet was man säht.

Ich bin so froh das du der Samen meiner Arbeit geworden bist.

(Autor: Ps.Puddysticks)

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