KurzSchockierendes EndeSci-Fi

Sternschnuppe

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Von nicht einmal fünf Minuten saß ich noch auf meiner Hollywoodschaukel, draußen auf der Terasse. Mein Blick war gen Himmel gerichtet und meine Augen schienen im, mit Sternen übersäten Nachthimmel, förmlich zu versinken.

Sie strahlen so hell, erleuchten die Dunkelheit, die hier auf der sonnenabgewandten Seite der Erde herrscht und lassen uns in eine Welt gleiten, in der Traum und Realität miteinander zu verschmelzen scheinen.

So weit entfernt und doch so hell. Manchmal braucht das Licht eines Sternes so lange, bis es die Erde erreicht, dass es sein kann, dass es den Stern, welcher das Licht ausgesendet hat, schon gar nicht mehr gibt, wenn es uns erreicht. Es hat beinahe etwas poetisches an sich. So weit entfernt, vielleicht schon erloschen und doch bringen sie weiterhin Licht in unsere dunkle Welt.

Dort saß ich nun; verträumt das Himmelszelt betrachtend, das sich wie eine schwarze Decke, an der Millionen kleiner Glühwürmchen hingen, über mir ausbreitete – da entdeckte ich sie.

Meine Augen waren schon fast zugefallen, doch plötzlich war sie da und meine Müdigkeit verflog. Ein heller Schweif am Himmel… es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich eine Sternschnuppe erblickt hatte.

Mutter meinte immer zu mir, dass die Sterne Gefäße Gottes waren, in denen er das Glück der Welt aufbewahrte. Wenn man stirbt, so sagte sie, würde man von Gott einen dieser Sterne geschenkt bekommen, damit man auf ewig glücklich im Jenseits werden würde.

Manchmal jedoch gab es Zeiten, in denen auf der Erde so viel Schmerz und Leid herrschte, dass Gott einen seiner Sterne zu uns auf die Erde sandte, wie einen Engel. Und jeder, der diese Sterne erblickte, erhielt einen kleinen Blick auf das Glück Gottes und somit die Kraft, einen Wunsch zu äußern, der dann in Erfüllung gehen würde.

Mittlerweile war der Gedanke an derart magische Dinge jedoch längst verflogen. Als Mutter starb verlor ich auch meinen Glauben, war mir der Existenz Gottes bei weitem nicht mehr so sicher, wie es früher einmal der Fall war. Es war nur ein Meteor; ein Stein aus dem Weltall der in unserer Atmosphäre zu verglühen begann und daher einen hellen Feuerschweif hinter sich her zog. Das war kein göttliches Ereignis; es war Physik und Physik hatte wahrlich nichts Magisches an sich.

All diese Gedanken flogen durch meinen Kopf,als ich die Sternschnuppe beobachtete. Nun sitze ich nicht mehr auf der Schaukel, sondern stehe in der Küche. Meine Finger umklammern das Küchenmesser, das ich aus dem Schrank geholt habe und mein Blick ist starr nach draußen in meinen Garten gerichtet. Ich habe gehört, dass Angst die Menschen oftmals dazu treibt, den Glauben an Gott zurückzufinden. Wer sich fürchtet, legt sein Leben in die Hände einer höheren Macht; es gibt einem Sicherheit.

Ich glaube wieder; ich bin bereit zu glauben. Mutter hatte Recht und ich schäme mich dafür, ihre Lehren in Vergessenheit geraten zu lassen. Ich glaube an die Gnade Gottes; ich bin bereit zu glauben, dass er mir einen Stern gesandt hat.

Ich wünschte Mutter wäre hier, um mir beizustehen.

Ich wünschte ich hätte nie an Gott gezweifelt.

Ich wünschte, dass diese Sternschnuppe nie in meinem Garten gelandet wäre.

Und ich wünschte, dass dieses Monstrum verschwinden würde, welches soeben aus dem Krater kriecht und geifernd und kreischend auf mein Haus zuläuft!

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