ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Endlich. Endlich kommst du nach Hause. Es war ein harter
Tag, schon vor gefühlten Äonen hat die Sonne den Himmel hinter sich gelassen
und wie aus Trauer über ihr verschwinden hat sich ein Dunkel über die Welt
gelegt, dass bis hinein in deine Wohnung gekrochen ist. Erst jetzt, als du
völlig kaputt den Flur betrittst und das Licht einschaltest weicht diese
drückende Finsternis dem warmen Licht der alten Lampe.
Du machst dir gar nicht erst die Mühe deine Sachen irgendwie
ordentlich zu verstauen, du lässt deine Jacke einfach zu Boden fallen und
wirfst deine Tasche in irgendeine Ecke. Hauptsache außer Sichtweite. Eigentlich
hättest du schon vor Stunden zu Hause sein müssen, aber dein unglaublich
intelligenter Professor hatte ja eine Extrasitzung an den ganzen Stress
dranhängen müssen, weil ihr vor der Klausur ja noch so viel zu besprechen habt.
Was ihr eigentlich auch völlig in der normalen Zeit hättet schaffen können,
wenn der feine Herr nicht zwei Wochen krank gemacht hätte um auf die Malediven
zu fliegen. Aber du bist viel zu müde um dich jetzt aufzuregen.
Am liebsten würdest du dich direkt ins Bett fallen lassen.
Du bist so müde, so aufgebraucht, so erschöpft. Aber das kannst du noch nicht.
Denn, so sehr dein Inneres auch ausgelaugt ist, du fühlst dich irgendwie
dreckig. Es war so ein langer Tag, voller Stress und unnötiger Hetzerei und all
diese Dinge, sie scheinen irgendwie an dir zu haften. Sie kleben an deiner Haut
wie ein Film aus Schweiß und dunklen Gedanken, wie eine zweite, verdorbene
Haut. Es engt dich regelrecht ein, du kannst kaum noch atmen, ein merkwürdiges
Gefühl der Bedrängnis befällt dich plötzlich, welches dich unter seiner
schieren Last zu erdrücken scheint. Also lieber noch schnell unter die Dusche,
bevor du dich dann zu deiner wohlverdienten Nachtruhe begeben kannst.
Wie ein warmer Sommerregen prasselt das Wasser auf dich
herab. Die kleinen Tropfen prickeln auf deiner Haut, formen Flüsse, Ströme und
Bäche um alle in hunderten Wasserfällen zu Boden zu reisen. Und dabei waschen
sie all deine Sorgen ab, deine Probleme und alles, was dich heute so bedrückt
hat, zurück bleibt ein Gefühl der Reinheit, das deinen gesamten Körper bedeckt.
Nein Moment, da an deinem Schienbein scheint deinem Körper immer noch die Luft
zum Atmen zu fehlen, als würde jemand mutwillig ein schweres nasses Kissen auf
diese Stelle herabdrücken. Ein kurzer Blitz der Panik schießt durch deine
Glieder, bevor du an dir herunterblickst und bemerkst, dass sich nur dein
Duschvorhang festgesaugt hatte. Du atmest aus. Nichts besonderes und schon gar
nichts beunruhigendes. Du machst ihn einfach schnell weg, dann widmest du dich
wieder dem wärmenden Wasserstrahl.
Doch kurz darauf hörst du ein merkwürdiges schmatzendes
Geräusch, und kurz darauf fühlst du wieder die träge Plastikfolie auf deiner
Haut. Wieder machst du sie weg, wieder stellst du dich zurück in den Regen.
Aber da, wenige Sekunden später, schon wieder. Erneut musst du deine kleine
Erholungsoase für eine Sekunde verlassen um dieses nervige Billigprodukt von
deinem Bein zu entfernen. Sind Duschvorhänge nicht sowieso völlig überholt? Du
hattest dir ja schon länger so eine Glaswand anschaffen wollen, wie sie immer
mehr Leute hatten, aber du warst einfach zu faul gewesen. Damit war jetzt
Schluss. Sofort Morgen würdest du direkt in den Baumarkt fahren und dich
beraten lassen. Nicht, dass du das Geld so einfach aufbringen könntest, aber es
würde schon gehen.
Völlig in deinen Gedanken versunken dauert es nun länger,
bis du schon wieder dieses eklige klebende Gefühl spürst. Du reißt den Vorhang
natürlich sofort wieder weg, doch dabei durchfährt dich plötzlich ein kurzer
Schmerz, als würde jemand eine Nadel in deine Haut stechen. Was war das denn
jetzt? Du wolltest dich doch entspannen, aber anscheinend scheint heute
wirklich kein Ort nicht nervig zu sein. Irgendetwas in diesem blöden Ding
scheint ja wirklich nicht in Ordnung zu sein, denn dieser komische Stich kam
garantiert auch von diesem Vorhang. Hatte sich wahrscheinlich eine Nadel oder
Reißzwecke oder so verfangen. Wie auch immer, die Freude am Duschen ist dir auf
jeden Fall gehörig vergangen. Raus hier und ab ins Bett, ansonsten drehst du
noch durch.
Du stellst das Wasser aus und steigst direkt aus der Dusche
und, als würde dir das Leben heute noch unbedingt etwas reinwürgen wollen,
stößt gegen den dämlichen Duschvorhang, verhedderst dich darin und fällst mit
ihm zusammen auf dem Boden. Direkt nach dem du realisiert hast das du fällst
liegst du auch schon auf dem Boden, bedeckt von einer nassen, schwerfälligen
Plastikdecke. Genervt willst du sie wegschieben, aber irgendwie geht es nicht
so richtig. Es liegt einfach zu eng am Körper an, es ist wie eine eklige zweite
Haut. Du versucht nochmal sie wegzustramplen, aber es funktioniert einfach
nicht. Nicht einmal ein wenig rütteln kannst du noch daran. Langsam steigt
Panik in dir auf, so nackt wie du, so eisig wie der Fliesenboden unter dir und
so erdrückend wie die auf dir liegende Last. Was geht hier vor? War der Tag
denn etwa so anstrengend, dass du nicht einmal dieses doofe Etwas abwerfen
kannst? Wohl kaum. Komm, es muss doch funktionieren. Du probierst es erneut,
aber es geht nicht. Nein, das kann doch nicht sein. Bist du vielleicht
überforder? Fängst du jetzt schon an zu halluzinieren oder wie auch immer man
das jetzt nennen mag? Das kann doch nicht sein! Nein. Nein. Nein. Das musst du
dir einbilden. Als ob dich so ein komischer 08/15-Duschvorhang unten halten
könnte. Als ob!
Wieder trittst und schlägst du um dich, es soll weg, weg,
einfach weg! Aber es funktioniert einfach nicht, du versuchst es mehr und mehr,
aber nichts. Rein gar nichts, diese eklige schleimige Hülle, sie scheint sich
beinahe zu wehren. Aber das ist nun wirklich völlig unmöglich. DU startest
einen neuen Versuch, du mobilisierst all deine übrigen Kräfte, du bäumst dich
auf, du schüttelst dich und dann…dann schreist du. Schreist aus
Leibeskräften. Aber nicht vor Anstrengung, nicht vor Adrenalin, nein, du
schreist vor Schmerzen. Denn dieses widerliche Etwas, es wehrt sich, es wehrt
sich wirklich. Und zwar mindestens genauso stark wie du dich gegen es selbst
zur Wehr setzt. Wie aus dem nichts spürst du plötzlich tausende kleine Zähne,
winzige Spitzen die sich wie Bohrer in deine Haut schrauben und dir die Schreie
und das Blut wie die Peitschenhiebe eines Sklaventreibers aus dem Körper
quälen.
Du schreist, du brüllst und drängst dir deine Seele beinahe
durch den Haus, doch mehr als das kannst du auch nicht tun. Und so klagend und
herzzerreißend sie auch sind, kein Ohr wird sie je vernehmen und kein Auge
deinen Körper je wieder erblicken. Denn das, was am Ende noch von diesem
Szenario übrig bleibt, ist bloß ein billiges Massenfabrikat, welches bei
genauem Hinsehen leicht zu zittern
scheint. Aber das ist natürlich völlig schwachsinnig. Denn normalerweise tun
das diese Dinge ja nicht. Wobei dieser hier ja auch nicht normal ist.
Schließlich hat er dich ermordet. Ermordet von einem .