KurzTodTraum

Ein höllischer Weg zu sterben

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

November 1951.

Tom freut sich auf den Tag. Seit einem Jahr ist er nun in der 84sten Airborn-Division der US-Army und hat heute seinen ersten Sprung. Wochenlang wurde er trainiert, damit ja nichts schiefgeht.

Er setzt sich mit zwölf anderen aus seinem Kommando in den Armeeflieger, eine Douglas C-47 Skytruck, und schnallt sich an. Dann startet die Maschine, hebt ab und der Aufstieg beginnt.

Während das Flugzeug weiter steigt, plaudern die Insassen miteinander, um ihre Nerven zu beruhigen. Jeder ist die Trockenübungen mindestens 100 Mal durchgegangen, aber wirklich zu springen ist etwas vollkommen anderes.

„Endlich ist es soweit, ich freu mich schon!“, meint Chad, der beste Freund von Tom.

„Ja, ich mich auch, aber ein wenig Bammel hab ich schon noch“, entgegnet Tom.

„Ach, das wird schon, wirst sehen!“, mischt sich Larry ein.

Dann blinkt eine Lampe auf, die die erreichte Zielflughöhe von 2500m signalisiert und Sergeant Hekler, seit 32 Jahren bei der Armee und ein Bär von einem Mann, kommt aus der Pilotenkabine getreten. Er hatte den Flugplan mit dem Kapitän durchgesprochen. Dieser soll über einem Feld nahe der Kaserne kreisen, damit die Jungs nach ihrem ersten Sprung schnell wieder zurück sind. Heute gibt es einen engen Zeitplan.

„Seid ihr alle gut drauf?“, brüllt Sergeant Hekler und grinst, wie es nur ein abgebrühter Sergeant kann.

„Ja, Sir!“, ist die Antwort, die von dreizehn jungen Männern wie aus einer Kehle rausgebrüllt werden.

„Gut Jungs, dann macht euch bereit!“

Mit diesen Worten zieht Sergeant Hekler an einem Hebel und die Heckklappe des Flugzeugs öffnet sich zu einer Art Rampe, aus der gleich alle springen werden. Jeder kontrolliert nochmal den Sitz seiner Ausrüstung. Gurte werden stramm gezogen, Helme werden aufgesetzt und Übungsgewehre geschultert.

„Alles klar, wir sehen uns dann unten!“, brüllt Hekler. Mit diesen Worten springt einer nach dem anderen aus dem Flugzeug in die eisigen Winde des frühen Herbstmorgens.

Tom springt als dritter und erinnert sich dabei an das Training:

*Breitbeinig mit ausgestreckten Armen und Bauch nach unten aus dem Flugzeug springen. Den Anlauf dabei nicht vergessen. – check
*Blick nach unten gerichtet bis 5 zählen – check
*Fertig machen für den Ruck, wenn sich der Fallschirm öffnet…

Beim dritten Punkt wird ihm eines klar: er hat vergessen, seine Reißleine an der Schiene im Flugzeug anzubringen. Sein Fallschirm wird nicht auslösen! Panik überkommt ihm. Wie konnte das passieren? Er war doch sonst immer sorgfältig. Nie hatte er etwas vergessen!

Mit einem Zug an seiner Leine öffnet sich die Klappe seines Rucksacks, in der sein Reserve-Fallschirm ist. Als dieser den Rucksack verlässt, muss Tom mit Entsetzen feststellen, dass dieser sich um seine Beine gewickelt und dann verknotet hat. Die Leinen des Schirms wickeln sich um seinen Hals. Verbinder brechen ihm die Rippen. Er sieht die Wolken am Himmel, die ihm wie ein Leichentuch vorkommen, während er Richtung Erde rast.

Sein Leben zieht an seinem inneren Auge vorbei. Er denkt an gute Tage, schlechte Tage, fröhliche Tage, wichtige Tage. Er denkt an seine Familie, seine Frau und zwei Söhne, 7 und 9 Jahre alt. Er fragt sich, was nach dem Aufprall von ihm übrigbleiben würde. Er denkt an die Medics, die ihn finden würden.

Tränen laufen ihm über das Gesicht.

Während er an die Medics, also Armeeärzte, denkt, sind diese bereits zum Feld geeilt. Jeeps mit anderen Soldaten aus der Kaserne rasen auf das Feld, um den Todesfall von Tom mit anzusehen. Schockierte Gesichter weit und breit. Nur die Medics haben ein Grinsen im Gesicht. Sie krempeln sich die Ärmel hoch und sehen gespannt zu. Es ist schon Wochen her, seit der letzte Fallschirm eine Fehlfunktion hatte.

Dann geschieht es. Tom blickt zu Boden und sieht das immer größer werdende Feld. Er sendet mit seinen letzten klaren Gedanken ein Stoßgebet in den Himmel, der ihn gerade fallen lässt.

„FLATSCH“

Blut spritzt einige Meter hoch, als Tom aufschlägt. Seine Kameraden schreien auf und einige der älteren murmeln nur „was ein höllischer Weg zu sterben“. Seine Überreste liegen in einer kleinen Lache aus Blut auf dem Feld.

Die Medics rennen zur Unfallstelle und sehen das entsetzliche Ausmaß des Unfalls. Auf den Leinen ist Blut, auf dem Fallschirm Gehirn, Toms Eingeweide hängen von den Fetzen seines Anzugs. Was für eine Sauerei. Die Medics sammeln Toms Überreste ein und schütten die letzten Reste aus seinen Stiefeln.

Was für ein höllischer Weg zu sterben.

Tom schreckt schreiend aus seinem Feldbett auf und schaut mit pochendem Herzen auf den Wecker. 3:35 morgens. Er tastet seinen ganzen Körper ab und stellt dann mit Erleichterung fest, das alles nur ein Alptraum war. Er legt sich wieder hin und denkt sich „Noch knapp anderthalb Stunden schlafen. Ich muss am Morgen ausgeruht sein. Dann ist mein erster Fallschirmsprung!“

Tom schläft wieder ein. Sergeant Hekler wird ihn und die anderen um 5:00 Uhr morgens wecken.

Tom freut sich auf den Tag.

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