KreaturenKurzMordSchockierendes Ende

Gaia

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Die Sonne streckte ihre kleinen Fühler behutsam durch den
gräulichen Nebel des Morgens. Die Nacht befand sich schon auf dem Rückzug, doch
noch sah man den alltäglichen Kampf der beiden Zeiten hoch oben am Himmel. Ich
stand schon im Wald. Tau hing am Gras und befeuchtete meine Stiefel, welche
meine Füße vor der Kälte bewahrten. Hose und Mantel umhüllten meinen filigranen
Körper, während ein dunkelgrüner Hut mein langes Haar zu bändigen versuchte.
Försterin war in meinen Augen schon immer ein toller Beruf gewesen und endlich,
endlich hatte ich ihn bekommen. Offiziell begann mein erster Tag zwar erst in
ein paar Stunden, aber ich hatte es vor Aufregung einfach nicht mehr
ausgehalten und war so früh wie möglich in meinen grünen Arbeitsplatz geeilt. Es
versprach, ein schöner Tag zu werden.

Langsam schritt ich durch mein Reich. Es war so schön hier,
so friedlich, die Ruhe hier war beinahe schon ansteckend. Gelassen streifte ich
durch mein Refugium, vorbei an kräftigen Bäumen und kleineren Büschen. Irgendwann
flitzte ein Tier über den Weg vor mir, doch mehr geschah in dieser Frühe noch
nicht. Die Luft lag über allem wie eine kühlende Decke und vertrieb auch das
letzte Bisschen Müdigkeit aus meinen Knochen. Frei wie ein Reh bewegte ich mich
durch den grün saftigen Wald, völlig unbeschwert, als könnte nichts und niemand
meine Ruhe stören. Ah! Hm? War da
was? wahrscheinlich nur irgendein  Vogel.
Aaaaaah! Okay, da war tatsächlich
etwas. Eine kleine Welle der Panik durchfuhr meinen Körper. Was sollte ich
jetzt tun? Sollte ich es nicht einfach ignorieren? Eigentlich hatte mein Job ja
noch gar nicht begonnen. Ich könnte mich also einfach ganz vorsichtig
wegschleichen. Hilfe! Eine herzzerreißende
Stimme hallte zwischen den Bäumen umher. Unweigerlich zuckte ich zusammen. Was
auch immer das war, ich musste ihm helfen. Weglaufen könnte ich nun nicht mehr.

Langsam pirschte ich durch die dunkle Umgebung. Plötzlich
schien es, als würde die Nacht den ewigen Kampf gegen den Tag grade gewinnen.  Alles lag in einem drückenden Zwielicht, welches
dir wie ein Betrüger die Dinge zwar zeigte, aber nichts so wie es wirklich war.
Es wollte dich verwirren und täuschen, anstatt dir hilfsbereit zur Seite zu
stehen. Ich wusste nicht, wohin ich ging. Niemand schrie mehr. Ich folgte nur
meinen Instinkten. Ich bahnte mir meinen Weg durch das struppige Unterholz,
völlig auf meine Aufgabe konzentriert. Doch dann, wie ein Pfeil in den Körper
eines Kriegers, drang ein Gedanke in meinen Kopf. Es war eine Geschichte, wie
man sie sich hier in der Gegend erzählte, eine Geschichte, die mir meine
Freunde ein paar Tage vorher noch erzählt hatten, um mir, gut wie sie es
meinten, noch einen gehörigen Schrecken einzujagen, bevor ich meine neue Stelle
antrat. Sie handelte von Kreaturen, so abscheulich, dass ihre bloße Existenz
eine Beleidigung für die Erde war. Blutrünstig und gierig streiften sie durch
die Wälder dieser Gegend, immer auf der Suche nach arglosen Besuchern, nur um
sie zu verstümmeln und schließlich qualvoll verenden zu lassen. Sie waren
heimtückische Wesen, nur auf das Töten und Quälen anderer bedacht. Ich hatte es
zwar für einen einfachen Mythos gehalten, ein kleines Märchen, das man Kindern
erzählte um sie nachts vom Wald fernzuhalten, doch mittlerweile spukte eine
Befürchtung durch meinen Kopf, die alles andere überlagerte und mich in die
eisigen Arme der Angst trieb: Was, wenn diese Wesen existierten?

Ich war nun vorsichtiger. Keine Ahnung, was ich vorher
erwartet hatte anzutreffen, aber nun war ich auf der Hut. Ich verschmolz mit
der Umgebung, versuchte lautlos durch die düstere Umgebung zu schweben. Ich war
so sehr auf meine eigene Sicherheit fixiert, dass ich fast stolperte, als ich
wieder einen Schrei hörte. Hilfe, so hilf
mir doch jemand! Es klang noch verzweifelter als vorhin, aber was noch viel
entscheidender war: es klang nun viel näher. Höchstens noch zwanzig Meter
entfernt. Ich nahm mein Gewehr ab. Eigentlich hatte ich gehofft, es nie
benutzen zu müssen, hatte versucht, seine Last auf meinem Rücken zu ignorieren.
Aber nun war ich doch irgendwie glücklich, es mitgenommen zu haben. Vielleicht
würde es sich doch als ganz nützlich erweisen.

Ich konnte sie sehen. Die Wilden, diese Kreaturen der Nacht.
Ihre Gesichter waren verzerrte Fratzen, merkwürdig behaart und mit gelblichen
Zähnen im Maul. Ihre Augen waren dunkel, jedoch voller Hass und Wut. So wie ich
es auch grad war. Über und über waren sie von Schmutz bedeckt, ihre Körper
trieften von Schlamm und Schweiß. Gierig lechzten sie nach ihrer Beute und
beobachteten ihre Opfer. Zwei von denen, die ich eigentlich vor den Monstern
des Waldes beschützen sollte, lagen gefesselt auf dem Boden und konnten
mittlerweile nur noch winseln. Tränen standen in ihren Augen und tiefe
Verzweiflung lag in ihren Gesichtern. Die Monster tauschten Grunzlaute
untereinander aus, ich konnte sie nicht verstehen, doch sie klangen so schäbig
und verdorben wie ihre Seelen. Schmerz erfüllte mein Herz, der Kavallerie
gleich erstürmte er mein Inneres und bereitete den Weg für Wut und Zorn,
unbändig tobten sie in mir und ersetzen meine Gedanken durch Instinkte, mein
Überlegen durch bloßes Handeln. Ich griff nach meiner Waffe. Ich konnte nicht
anders. Ich legte sie an. ich wollte mich wehren, doch es ging einfach nicht.

Peng.

Peng.

Peng.

Drei Schüsse. Drei Treffer. Drei Tote. Noch bevor sie
realisieren konnten, wie ihnen geschah, gingen die drei Menschen zu Boden. Ich
wartete, bis sich keiner der Wilderer mehr bewegte, dann machte ich die beiden gefesselten
Hirsche los. Danke. Danke, oh Herrin.
Mit diesen Worten verschwanden sie in den Tiefen des Waldes. Ich warf noch
einen Blick auf die Leichen der Männer, der Ungeheuer. Schon lange zerstörten
sie mein Reich, doch nun war ich zurück. Und ich würde ihnen eine Lektion
beibringen. Würde sie bestrafen, würde sie vertreiben und demütigen. Meine
Brüder würden mir dabei helfen.

Mein Name ist Gaia. Ich bin die Erde.

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