
Sleepless Untold VI: Brudermord
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Prolog: Wiedersehen
Gedanken
überschlagen sich. Zu viele Eindrücke. Sunny. Alice. Einauge. Alle drei sind
hier versammelt. Von jetzt auf gleich. So viele Worte in meinem Kopf. Keine
davon lassen sich zu einem Satz formen.
„Ich weiß, was du denkst. Oh Wow. Die müssten eigentlich tot sein. Wie zum
Fick soll das gehen!?“, scherzt der blonde Mörder mit der Augenklappe.
Ein Glas wird auf den dreckigen Tresen gestellt. Schaue zu der neutral
schauenden Sunny. Sie hat mir eine neue Bloody Mary gemixt.
Träume ich?
„Ganz und gar nicht.“, ertönt eine unangenehm vertraute Stimme neben
mir. Kalte Gänsehaut fährt mir durch den Körper. Drehe mich blitzschnell zu
ihm. Zücke währenddessen mein Skalpell. Eine Hand packt mich. Einauge.
„Lass mich los!“, brülle ich, als ich endlich meine Fassung wieder
habe. Weiß nun, was hier gespielt wird.
„Lass
diese Scheiß Illusionen, oder ich schwöre auf das Grab dieser Drei, dass ich
dir jeden gottverdammten Knochen einzeln brechen werde!“, schreie ich
jetzt Millennium an, der mit einer weiteren Bloody Mary in der Hand, vollkommen
ruhig dasitzt. Als wäre das hier ein Sonntagstreffen von Freunden. Meinen
Wutanfall ignorierend, nippt er an dem blutroten Cocktail und zuckt zusammen.
„Ekelhaft. Wie kannst du diesen Scheiß nur saufen?“, kommt angeekelt
von ihm. Rüttel wie wild, doch kann mich nicht von Einauges Griff befreien.
Spüre eine kalte Klinge an meinem Hals. Mein Blick wandert den Griff entlang,
zur Besitzerin. Alice… Ungewaschen. Bandagiert. Im grauen, löchrigem
Pullover, auf dem ihr Name in schwarzen Lettern steht. Ihre verschiedenfarbigen
Augen sind in die Meinen fixiert.
Ein Klicken.
Klingt wie das von einer Pistole, wenn diese entsichert wird. Aus dem
Augenwinkel sehe ich Sunny. Sie richtet die Waffe auf mich. Fühlt sich alles so
scheiße real an. Kann nicht genau sagen, welches Gefühl stärker ist. Wut oder
Trauer. Wut, weil mich mein angeblicher „Bruder“ mit einer Illusion
in Schach halten kann. Trauer, weil es meine toten Freunde sind, mit denen
Millennium das anstellt.
„Ich
habe sie mehr oder weniger wieder real werden lassen. Real für uns beide. Sie
denken, handeln und sprechen, wie sie es zu Lebzeiten taten. Weil sie aus
deiner Erinnerung entspringen, mein Bruder.“, erklärt Millennium, während
er das Glas achtlos in eine Ecke wirft, aufsteht und um mich herum schlendert.
Das lilafarbige Auge auf seiner grünen Robe fixiert mich die ganze Zeit. Bewegt
sich mit, wenn Millennium die Richtung ändert.
Er nennt mich schon wieder „Bruder“.
„Was willst du von mir. Und warum nennst du mich so? Wir sind keine
Brüder!“, brülle ich ihn noch immer an. Wenn mich seine Erklärung
beruhigen sollte, so hat er das genaue Gegenteil erreicht. Hat mich nur noch
rasender werden lassen.
Er steht
direkt vor mir. Beugt sich zu mir vor. Seine finsteren Augen bohren sich in
meine.
„Mutter und Vater haben nie besonders viel von dir gehalten, Raphael. Ich
zeige dir die Wahrheit!“
Kapitel 1: Alte Zeiten…
Die Szenerie
ändert sich. Die Bar verschwimmt. Bohrender Schmerz zwingt mich, meine Augen
fest zusammenzukneifen. Schmerzhaftes Rauschen peinigt meine Ohren. Einige
endlos erscheinende Momente bin ich dadurch unfähig zu sehen. Plötzliche
Stille. Dann durchbrechen Stimmen die Stille.
„Michael! Michael! Bleib von diesem Zimmer weg!“, schreit eine mir
nur zu gut bekannte, weibliche Stimme. Sie klingt gleichermaßen herrisch und
besorgt. Öffne langsam meine Augen. Wie ich es mir gedacht habe. Stehe meiner
Mutter gegenüber. Eine sehr viel jüngere Version, als in meiner Erinnerung.
Neben mir steht ein kleiner Junge mit rabenschwarzen, zur Seite gekämmten
Haaren. Erkenne ihn sofort. Millennium, als Kind. Verstehe. Er hat mich in
seine Erinnerung geschickt. Ein ziemlich abgefucktes Gefühl, wenn ich ehrlich
bin. Fühle mich, wie in einem dieser billigen Fantasy-Filme.
„Warum
nicht? Ich will ihn sehen!“, meckert der angesprochene in beleidigter
Haltung. Er steht vor einer dicken Tür, die mir ebenfalls nur zu bekannt ist.
Meine „Kerkertür“, wie ich es als Kind immer genannt habe. Immer,
wenn ich draußen war, wurde ich dahinter gesperrt, bis Lars wiederkam.
„Weil dieses Monster pures Gift für dich ist.“, versucht es Mutter
nun fürsorglicher. Ein kurzer Stich durchfährt mich. Wie aus Reflex, greife ich
nach meinem Skalpell. Das Gefühl meiner Finger an dem kalten Metall beruhigt
mich.
„Er ist
mein Bruder! Ich will ihn sehen! Raphael! Bist du da??“, schreit die
Kinderversion von Millennium. Ein weiterer Stich. Bruder… Er ist also
tatsächlich… Nein. Er könnte mich genauso gut wieder irreführen.
Stoße das
Skalpell testweise in das Gesicht meiner Mutter. Kein Widerstand. Es gleitet
durch sie hindurch, als sei ihr Körper gar nicht existent. Natürlich ist er das
auch nicht. Es ist eine Illusion.
„Hör mit diesem Scheiß auf, du ekelhafter Scheißkerl. Glaub nicht, dass
dir das hilft!“, schreie nun ich mit voller Kraft. Spüre meine altbewährte
Wut durch meine Glieder strömen. Doch nichts geschieht. Keine Antwort. Keine
Regung seitens des Proxys. Gar nichts.
„Ich
will ihn sehen! Mit ihm spielen! Lass mich, Mama!“, quiekt der Junge
verständnislos. Mit seinen kleinen Fäusten, beginnt er an meiner Tür zu
hämmern. Mutter packt ihn an den Schultern und zerrt ihn von ebendieser weg.
Die Szenerie verschwimmt. Erneut quält es meine Augen. Muss sie wieder zudrücken.
„Lass diese Scheiße, Millennium!“, brülle ich gegen das aufkommende
Rauschen an. Seine Stimme erklingt dort in meinem Kopf, wo sonst Lars zu mir
spricht.
„Diese Erinnerungen sind echt. Eine zeige ich dir noch, dann trete ich dir
entgegen und wir lassen das Schicksal entscheiden.“
Soll mir recht sein. Will diesem nervigen Sklaven des Slenderman endlich das
Licht ausknipsen. Das dröhnende Rauschen droht, meine Ohren zu erdrücken, bis es wieder so plötzlich erstirbt, wie es aufgekommen ist.
„Was
meinst du damit, er ist weg?“, höre ich die Stimme Millenniums sprechen.
Öffne gequält meine Augen und blicke mich neugierig um. Stehe in der Küche
meines alten Zuhauses. Neben Millennium, dessen rabenschwarzes Haar nun
deutlich länger ist. Er sieht müde aus. Ausgemergelt. Er hat viel durchgemacht
zu dieser Zeit. So sieht es jedenfalls aus.
Ohne das süßlich riechende Blut überall,
sieht es hier nicht halb so gut aus.
„Wie ich es dir gesagt habe, Michael. Raphael wurde eingewiesen. Nachdem
er diese Menschen abgeschlachtet hat, gehört dieses Monster eigentlich
hingerichtet. Leider sind wir nicht in Amerika.“, antwortet ein
bierbäuchiger Mann, mittleren Alters. Vater. Mit dem Skalpell in meiner Hand,
bewege ich mich um ihn. Wie ein Raubtier um seine Beute. Nur schade, dass ich
diesen Abschaum nicht noch einmal töten darf.
„Er ist
dein Sohn. Mein Bruder! Wie kannst du sowas sagen? „, klagt der
Jugendliche verbittert.
„Du kennst dieses Scheusal nicht. Er würde dich ohne zu zögern
töten.“
„Nur, weil ihr ihn so behandelt habt! Ihr habt mich im Haus von Onkel vor
ihm verborgen…“
„Das war zu deinem Besten, du undankbarer Drecksbengel!“, schreit
Vater ihn mit vor Wut verzerrtem Gesicht an.
Als ob…
Werde nicht auf dieses Spiel hereinfallen.
„Wenn du mein Bruder wärst, wüsstest du..dass mein Onkel Besuch wegen
seiner Forschung verabscheut hat.“, sage ich mit wissendem Grinsen.
„Ja, das hat er… Du musstest deine Qualen ertragen…und ich meine. Was
meinst du, an wem er geforscht hat?“, erwidert Millennium mit gequälter
Stimme in meinem Kopf und zum ersten Mal fallen mir verschiedenste Narben auf
Armen, Nacken und Gesicht des Jugendlichen auf.
Plötzlich
dreht sich der jugendliche Millennium zu mir um. Schaut mir direkt in die
Augen.
„Akzeptiere die Wahrheit, Raphael. Wir sind Brüder. Verstoßen. Gehasst.
Geboren durch Beptus. Wir sind die eigentlichen Kinder von Dr. E. Manuel. Sein
Vermächtnis. Zwei Monster, die in dieser Scheißwelt zwischen Dummheit und
Blindheit gefangen sind.“, spricht der Junge vor mir und legt eine Hand
auf meinen Arm. Balle meine zu Fäusten. Es ist wahr. Kann es spüren.
„Gut,
Millennium. Du bist mein Bruder und jetzt? Sollen wir uns weinend in die Arme
fallen und uns unsere glücklichen Kindheitserinnerungen erzählen?“,
verspotte ich ihn von oben herab.
„Töte ihn. Du musst deine einzige Regel brechen, um hier zu entkommen. Er
ist 15. Faktisch noch ein Kind.“, spricht der wahre Millennium in meinem
Kopf. Verstehe. Der Kreis schließt sich. Grinse breit. Als ob mich meine Moral
jetzt noch stört. Mit einem lauten Lachen, stoße ich dem Jugendlichen mein
Skalpell in den Hals. Bewege es dort hin und her. Michael röchelt beunruhigend
laut.
„Was ist los!?“, bricht Vater auf einmal hervor. Springt vom Stuhl
auf. Hält den jugendlichen Millennium fest. Da er mich ignoriert, scheint er
mich nicht sehen zu können. Vater drückt seinem zweiten Sohn die Wunde zu.
„Zu spät.“, flüstere ich finster lächelnd. Habe ihm Halsschlagader
durchtrennt. Das wird er nicht überleben. So ist Millennium also gestorben. Das
ist keine Erinnerung. Es ist die Vergangenheit und Millennium hat nicht mich
mit seinen Kräften kontrolliert, sondern Vater und sein jüngeres selbst. Auch,
als der Jugendliche direkt zu mir gesprochen hat. Der „erwachsene“
Millennium, hat die jugendliche Version mal
eben so in eine zweite Illusion gesteckt. Wie mächtig ist dieser Bastard
eigentlich? Also ist mein jüngerer Bruder, durch meine Hand gestorben, bevor
Slenderman ihn zu einem Proxy hat werden lassen.
„Gehen
wir, Millennium.“, fordere ich, mit letztem Blick auf den sterbenden
Jugendlichen, der seine Hand zu mir ausstreckt. Die Szene verschwimmt. Kurz
bevor sie vollkommen verschwunden ist, fällt mein Blick auf das Fenster. Eine
große, weiße und gesichtslose Gestalt befindet sich vor dem Haus, vor dem
Fenster. So hat es also begonnen…
Kapitel 2: Alte Freunde…
Nach einigen
Momenten, finde ich mich in der Bar wieder. Millennium in seiner aktuellen
Gestalt steht direkt vor mir. Starrt mich grinsend an. Neben ihm stehen Sunny,
Alice und Einauge.
„Sie sind auch keine Illusion, oder? Du hast meinen Erinnerungen eine
Gestalt gegeben.“, schlussfolgere ich aus dem, was ich eben erlebt habe.
Laut und heiter beginnt mein untoter Bruder aufzulachen.
„Nicht
nur skrupellos und mordlustig, sondern auch intelligent. Richtig, Bruderherz. Und
hier bin ich nun. Ich denke, dass wir das Unausweichliche lange genug heraus
gezögert haben.“, erwidert Millennium lächelnd und krempelt seine Ärmel
hoch.
Mein Blick wandert zu den allen vieren, die vor mir stehen. Das wird ein
beschissener Kampf…
Sunnys
Kräfte sind nutzlos gegen mich. Alice‘ Kräfte genauso. Einauge wird taff mit
seiner Teleportation. Millenniums Gedankenkräfte durchbrechen Lars‘ Abwehr.
Aber er wird zum Schluss kommen.
„So, wie ich die Sache sehe, Raphael, wirst du deine drei Freunde zuerst
töten müssen…packst du das?“, fragt Lars besorgt. Nicke stumm.
„Und ab jetzt bist du still. Mein Bruder kann dich auch hören.“,
antworte ich angestrengt nachdenkend. Greife mir mit jeder Hand jeweils ein
Skalpell. Spüre, dass meine Pistole an meinem Hosenbund befestigt ist. Die
Lähmungsspritzen sind aufgebraucht. Seufze schwer. Werfe meinen Staubmantel in
eine Ecke.
Alice, Sunny
und Einauge umkreisen mich gleichzeitig. Millennium hat sich derweil auf einen
Stuhl hingesetzt und beobachtet die Szenerie grinsend. Will keinen der drei
töten, wenn ich ehrlich bin. Es reicht schon, sie schon mal verloren zu haben.
„Sie sind schon tot.“, sagt Lars entschieden!
„Du sollst deine Schnauze halten!“, knurre ich. Aber er hat Recht.
Keine Zeit zum zweifeln. Weiß auch, mit wem ich anfange. Mit einem
Seitenschritt bin ich bei ihr. Hole währenddessen aus, um zuzustechen. Alice
weicht mir spielend aus, während ich breit grinse.
„Habt ihr denn nichts von mir gelernt?“, hauche ich bedrohlich sanft,
während ich, ohne hinzuschauen mein Skalpell in Richtung meines wahren Zieles
geworfen habe. Ein Keuchen. Meine verschiedenfarbigen Augen stechen in die von
Alice. Stechen tiefer als je zuvor. Sie zuckt zusammen.
Ein heftiger
Tritt. Alice schmettert mit einem lauten Krachen gegen die sehr nahe gelegene
Wand. Drehe mich um. Sunny hat derweil mein Skalpell aus ihrem Bauch gezogen.
Lars hat meine Wurfrichtung bestimmt und für mich gezielt.
„Du hast schon einmal gegen mich verloren, Sleepless.“, sagt Sunny
emotionslos und kommt mit ihrem Metallstab bewaffnet auf mich zu. Die Hand
ihres Metallarmes zu einer Faust geballt. Bekomme ich die ab, wars das mit
mir.
„Vorsicht.
Hinter dir. Einauge wird dich packen.“, warnt Lars. Er ignoriert, dass er
still sein soll. Von mir aus. Lasse mich sofort fallen, während ich spüre, wie Hände meine Schulter streifen.
Im Fallen ramme ich mein Skalpell in sein Bein. Mein daran heftendes Blut
vermischt sich mit Einauges.
„Dafür, dass ihr aus meiner Erinnerung seid, kämpft ihr gegen mich, als
sei ich euch fremd.“, verspotte ich sie lachend und trete gegen die Beine
meines besten Freundes. Er fällt zu Boden.
„Sunny.
Stich von der linken Seite.“, warnt Lars panisch. Grinse breit. Packe Einauge
im Liegen und während Sunnys Hieb kommt, benutze ich meinen Partner als menschliches
Schutzschild. Er keucht. Spuckt Blut.
„Sorry. Nichts Persönliches oder so.“, sage ich grinsend, ziehe mein
Skalpell aus seinem Bein und rolle mich zur Seite weg. Springe auf. Mit einem
Satz stehe ich hinter Sunny. Sie schlägt nach hinten aus. Trifft meine Seite.
Spüre, wie eine Rippe knackt und sich ein lähmender Schmerz ausbreitet. Keuche
schmerzerfüllt auf.
Packe Sunnys
Haare. Ziehe ihren Kopf hinterrücks zu Boden. Setze blitzschnell mein Skalpell
an ihrem Hals an und ziehe mit einem starken Druck durch. Ihre
verschiedenfarbigen Augen weiten sich.
„Es tut mir leid, Liebste.“, flüstere ich, als ich von ihr Ablasse.
„Alice, hinter dir!“, ruft Lars. Zu spät. Ein weiterer stechender
Schmerz. Eine Klinge bohrt sich in meine Schulter. Schmerzerfüllt schreie ich
auf. Diese Schmerzen sind fast unerträglich. Mein Rausch im Adrenalin lässt
mich weiterkämpfen. Ziehe Alice Fleischermesser aus meiner Schulter. Die
Schmerzen haben meinen rechten Arm ertauben lassen. Scheißegal. Werde
mich nicht von Erinnerungen töten lassen! Lasse mein Skalpell in Alice Gesicht
stechen. Immer und immer wieder. Damit sind auch Millenniums Kräfte über sie
aufgehoben. Sie schreit ohrenbetäubend. Das erste Mal, dass ich sie so schreien
höre. Es bricht mir das Herz. Sie wird daran sterben. Wieder.
Nur noch
Einauge. Mit schweren Schritten, nähere ich mich meinem besten Freund. Er ist
noch immer an Sunnys Stab aufgespießt. Unfähig sich zu bewegen. Er muss
beschissen leiden.
„Scheiße gelaufen…“, keucht er und stößt ein schmerzhaftes Lachen
hervor. Ziehe meine Pistole. Werde es schnell beenden.
„Töte Millennium. Für uns drei. „, bittet er mich. Ein ohrenbetäubender
Knall. Damit ist auch er wieder dort, wo er hingehört: An einem besseren Ort.
Nun können sie alle wieder in Frieden ruhen…
Epilog: Bruderliebe…
Lautes
Klatschen. Millennium applaudiert mir. Hat sich an meinem Kampf erfreut. War
wohl so etwas, wie ein Gladiator in seiner kranken Arena. Mein Blick richtet
sich auf ihn. Schwer atmend und erschöpft stehe ich nun da. Hätte nicht
gedacht, dass ich solchen Schaden nehme. Kann unmöglich in dieser Verfassung,
gegen ihn bestehen. Aber ich muss. Muss ihn töten. Er darf nicht mehr auf
dieser Welt wandeln.
Millennium
erhebt sich von seinem Stuhl. In einem Wimpernschlag steht er vor mir. Legt
blitzschnell eine Hand auf meinen Bauch. Bevor ich überhaupt reagieren kann,
steht er wieder an seinem Ausgangspunkt und meine Schmerzen: verschwunden. Mein
Feind hat mich geheilt? Fahre vorsichtig mit einer meiner Hände über die
Stellen, wo sich Wunden befunden haben. Kein Schmerz. Kein Blut. Nichts.
„Warum?“,
kommt von mir knapp.
„Ich will dich töten, während du bei Kräften bist, Bruder. Ich werde den
ultimativen Brudermord begehen. Wir sind nicht länger Michael und Raphael. Das
hier ist Millennium gegen Sleepless.“, verkündet Millennium mit
ausgebreiteten Armen. Sein lilafarbiges Auge auf der grünen Robe rollt hin und
her. Er scheint lange auf diesen Augenblick gewartet zu haben.
„Bin
dabei. Lass uns rausfinden, wer weiterleben darf!“, erwidere ich breit
grinsend.
„Und wer die Erwartungen von E. Manuel. am ehesten erfüllt!“, fügt
mein Bruder hinzu.
Einauge.
Alice. Sunny. Schaut und hört mir zu. Meine Klinge ist das Instrument. Sein Tod
wird die Musik. Das hier wird euer Requiem…!
Fortsetzung
Folgt….