MittelTod

Gedankenlos

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

,,Sie müssen wissen, ich war nie ein Freund von Regeln oder einer täglichen Routine. Ich liebte die Spontaneität und den Leichtsinn der unüberlegten Entscheidungen.

Dass dies mal ein Problem werden könnte, war mir klar, schließlich dachte ich oft nicht darüber nach, was ich überhaupt tat. Wie oft hatte meine Frau mich schon dafür verteufelt, dass ich kopflos handelte und nicht über Konsequenzen nachdachte.

Ich tat dies immer mit einem ,Ich weiß mein Schatz‘ ab und nahm sie sonst nicht weiter ernst. Wie sehr hatte ich es bereut, wie sehr hatte ich mir gewünscht, doch auf sie gehört zu haben. 

Jetzt sollte ich ihnen vielleicht auch erzählen, was genau geschehen war“, sagte ich und seufzte leise. Mit meiner rechten Hand fuhr ich mir durch das hellbraune Haar.

,,Nun, vor etwa sechs Monaten zog ich mit meiner Frau von der Stadt aufs Land. Wir hatten schon lange den Plan gehabt, in die Natur zu ziehen, sie wollte weg von dem Lärm und dem Stress der Großstadt. Wir kauften uns also ein Haus weit entfernt von der Stadt, und bevor sie jetzt denken, ich erzähle ihnen eine Geschichte über ein verfluchtes Haus, so wie es sie tausendfach gibt, dann liegen sie falsch. Das Haus hatte nichts mit dem zu tun, was uns bevorstand! Generell weigere ich mich daran zu glauben, dass dies irgendeine übernatürliche Grundlage hatte. 

Alleine mein kopfloses Verhalten hatte uns in diese missliche Lage gebracht!

Also, wir bezogen das neue Haus am Sonntag den fünfzehnten Juni; meine Frau hatte sich schon vor dem Kauf in das alte Gemäuer verliebt, und das sah man ihr auch an.

Ihre Augen funkelten wie Sterne, als sie mit der ersten Kiste über die Türschwelle unseres neuen Heimes trat.

Sie war mein Ein und Alles, auch wenn sie mich oft in den Wahnsinn trieb; sie trieb mich nicht in den Wahnsinn, weil sie viel Geld ausgab beim Shoppen oder weil sie Stunden im Bad war und sich schminkte. Im Gegenteil, sie schminkte sich nur sehr selten, und shoppen tat sie auch nur dann, wenn sie es wirklich musste.

Sie wollte keinen sportlichen Mann mit Sixpack und viel Geld, sie wollte nicht mal jemanden intelligenten, alles, was sie wollte, war ein Mann, der ihr zeigte, dass er sie liebte.

In den Wahnsinn trieb es mich nur, dass sie ständig an sich rummeckerte, denn für mich gab es nichts an ihr, das nicht perfekt war.

Egal, wir schweifen ab, an dem Tag richtete sie bis mitten in die Nacht alles ein, dabei hörte sie auf höchster Lautstärke Mozart. Sie liebte klassische Musik, und da die nächsten Nachbarn mindestens eine Dreiviertelstunde Fahrt entfernt waren, konnte sie dies auch, so laut sie wollte, genießen.

Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, ihr dies zu verbieten, ihr Lächeln ließ mich nun einmal jedesmal schmelzen wie Eis in der prallen Sonne.

Die ganze Nacht hatte sie im Haus die Möbel herumgeschoben und die Wände gestrichen; wie es aussehen sollte, hatte sie bereits geplant, bevor wir den Kaufvertrag auch nur in den Händen hielten.

,Willst du nicht langsam mal ins Bett kommen?‘, hatte ich sie verschlafen gefragt, als ich um fünf Uhr Morgens hinunter ins Wohnzimmer kam. ,Später, Matthew, ich will das fertig kriegen‘, gab sie in einem beinahe genervten Ton zurück.

Ohne etwas zu erwidern, begab ich mich in die Küche, wo mein bester Freund – die Kaffeemaschine – schon sehnsüchtig auf mich wartete.

Mit einem leisen Gähnen schaltete ich das Gerät ein und griff dann nach meinem Handy, das auf dem Küchentisch lag. 

Mehrere entgangene Anrufe und SMS von meinem Kumpel Adam, kaum haben wir die Stadt verlassen, benimmt er sich wie meine Mutter früher, wenn ich mich mal eine Stunde nicht gemeldet hatte.

Ich wählte seine Nummer und wartete, bis er ranging ,Endlich! Mann, Matthew, ich hab gefühlte Tausendmal versucht, dich anzurufen‘, beschwerte er sich. 

,Einhundertvierzig mal, um genau zu sein. Wie zum Teufel kommst du darauf, mich mitten in der Nacht so oft anzurufen?‘ Man merkte meiner Stimme an, dass ich sichtlich genervt von seiner aufdringlichen Art war.

Ja, wir waren beste Freunde seit dem Kindergarten, und ich hatte Rosie durch ihn kennengelernt, aber er benahm sich manchmal wirklich wie eine anhängliche Freundin.

,Mich hat so ne komische Frau aufgesucht, die meinte, dass euer Haus verflucht wäre‘, erklärte er.

Man muss wissen, Adam ist sehr abergläubisch und glaubt an das Übernatürliche.

Ein Lachen konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen ,Oh ja, ich hab gerade den Osterhasen gesehen, er hat im Garten mit Santa Poker gespielt. Wir packen natürlich sofort unsere Sachen und hauen ab; nicht, dass er uns noch Eier hinterlässt‘, war meine Antwort auf seine Aussage.

,Verdammt, Matthew, mit den dunklen Mächten darf man nicht spielen!‘, gab er aufgebracht zurück. ,Hör zu, schnapp dir Rosie, packt das Nötigste und kommt sofort zurück, bevor es zu spät ist. Denk an Rosie, denk dieses eine verdammte Mal nach!‘, schrie er schon beinahe.

Nachdenken? Wieso sollte ich? Die Frau war bei mir gewesen, bevor wir herkamen, sie hatte mir denselben Mist erzählt wie Adam.

Ich hatte es als Spinnerei abgetan, es war sicher nur die alte Besitzerin gewesen; das Haus war aus finanziellen Gründen von ihren Enkeln verkauft worden. 

Diese sagten uns schon, dass ihre Großmutter es nicht selber verkaufen könne, da sie zu sehr daran hängen würde, jedoch war die alte Dame durch Schulden gezwungen, ihr Ein und Alles wegzugeben.

Diese Verrückte wollte sicher nur ihr Haus zurückhaben und hoffte, uns so verscheuchen zu können. 

,Matthew!‘, holte mich seine Stimme aus meinen Gedanken.

,Hör mir jetzt genau zu, Adam! Diese alte Schachtel war auch schon bei mir und hat mir denselben Mist erzählt, die hat sie nicht alle, also nimm das Ganze nicht so ernst.‘ Mit diesen Worten hatte ich aufgelegt.“

Tränen liefen über meine Wangen ,,Mister Green, wenn es ihnen zu schwerfällt, über die Ereignisse zu reden, dann können wir eine Pause einlegen“, sagte der Mann vor mir und reichte mir ein Taschentuch.

,,N-Nein, wenn ich es jetzt nicht tue, dann wird mir nicht mehr genug Zeit bleiben, den Rest zu erzählen“, gab ich mit bebender Stimme zurück.

Ich holte einmal tief Luft, ehe ich weitererzählte : ,,Nun nach diesem Anruf verliefen die nächsten sechs Tage ganz ruhig. Rosie verbrachte viel Zeit im Garten und fertigte Gemälde der Natur an. 

Die Liebe zur Kunst war etwas, das wir teilten, doch wenn ich versuchen würde zu malen, würde es wohl aussehen, als hätte jemand Farbtuben überfahren. 

Vorsichtig hatte ich die Arme um meine Liebste und den Kopf auf ihre Schulter gelegt.

Bevor ich etwas sagen konnte, fiel mein Blick auf eine düstere Gestalt in ihrem Bild ,Schatz? Was ist das?‘, fragte ich leise.

,Huh? Oh, das habe ich gar nicht bemerkt; ich war so in das Malen vertieft, dass ich einfach alles mit aufgemalt habe. Das ist sicher nur eine verlaufene Blume‘, murmelte sie. 

Ich war mir sicher, dass sie genauso wie ich an die alte Dame dachte, ich wollte sie nicht beunruhigen und nickte deshalb lächelnd. ,,Du hast wohl zu viel Wasser benutzt für dieses Pflänzchen“, sagte ich mit ruhiger Stimme. 

Innerlich war ich jedoch alles andere als ruhig; ein Rascheln im Gebüsch ließ meinen Engel zusammenzucken.

Ich konnte ihre Unruhe spüren; sie tat immer so tough, dabei war sie zerbrechlich wie ein Blümchen und schreckhaft wie ein Reh. 

,,K-Kannst du nachsehen?“, fragte sie leise.

Natürlich nickte ich und ging zu dem Gebüsch. Das Nächste, an das ich mich erinnere, waren diese messerscharfen Krallen, die meine Wange aufrissen. 

Das Blut lief in Strömen über meine Wange, und verschwommen erkannte ich, wie ein dunkles Wesen meine Frau am Haar packte. 

,Matthew, Matthew, hilf mir‘, schrie sie panisch. 

Mühsam versuchte ich mich hochzudrücken, alles drehte sich und die Stimme meiner Frau, die panisch nach mir rief, wurde verzerrter. 

Irgendwas musste an diesen Krallen gewesen sein, mein Körper fühlte sich so schwer an. 

Die Schreie klangen immer weiter entfernt. Dies war das letzte Mal, dass ich sie sah“, beendete ich.

Der Psychologe rückte seine Brille zurecht und seufzte.

,,Mister Green, sie haben der Polizei gesagt, dass sie vermuten, dass ein Geisteskranker sie attackiert haben musste, aber an der Leiche ihrer Frau wurde nur ihre DNA gefunden. Geben sie doch endlich zu, was wirklich geschah“, sagte er.

,,Was wollen sie hören?! Dass meine Frau mir auf die Nerven ging und ich sie umbrachte? Dass ich mir das selber angetan hab!?“, keifte ich und deutete auf die riesige Narbe, die sich über meine rechte Wange zog. ,,Hören Sie, ihre Psyche hat ausgesetzt, sie sind ausgerastet und haben sich dabei selber verletzt, ihr Gehirn hat sich diese Geschichte zusammengesponnen, um sie zu schützen, das müssen sie einsehen“ 

Als er dies sagte, wollte ich ihn angreifen, etwas in mir wollte ihn einfach nur verprügeln. Einige Männer hielten mich fest und brachten mich zurück in die Zelle, die Zelle, die schon seit sechs Monaten mein Zuhause war.

Ich hatte sie nicht verletzt………das hatte ich nicht, oder?

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