Bizarro FictionLange
Gefangen im Labyrinth der Kategorien
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Der Gang macht erneut eine Biegung. Dieses Mal nach rechts.
Meine Schritte werden langsamer. Ich hoffe inständig, dass ich endlich am Ziel bin. Das einzige Geräusch hier ist das Quietschen meiner Sohlen auf dem Linoleum und das Hämmern meines Herzens.
Vorsichtig spähe ich um die Ecke, doch auf der anderen Seite gähnt mir nur ein weiterer stiller Gang entgegen.
Linoleumfußboden, grau getünchte Wände, Türen mit Milchglasfenstern und in regelmäßigen Abständen unbequeme Bänke für Wartende. Ein Band aus rechteckigen Leuchtelementen verbreitet kalte Helligkeit.
Mein Blick fällt auf die erste Tür hinter der Kurve.
Segment: Ju – Jw
Bereich: 16,45°
Aspekt: Kategorisierung von Bestandsfällen
Auf einem handgeschriebenen Zettel darunter steht zu lesen:
Termine vergibt die Rezeption.
Nicht klopfen!
Sie werden aufgerufen.
Seufzend setze ich meinen Weg fort.
Ich weiß nicht, wieviel Zeit vergangen ist, seit ich mich in diesem Gebäude verirrt habe, aber ich schätze, dass ich meinen Termin bereits vor Stunden verpasst habe.
Es muss jedenfalls so sein. Die silberne Armbanduhr ist zu meinem Unglück kurz nach Betreten des Verwaltungsgebäudes auf Neun Uhr Fünfundvierzig stehen geblieben, doch meine Füße schmerzen von den endlosen Gängen und Korridoren, die ich durchquert habe, und ein leichtes Hungergefühl quält mich. Ich schätze, dass es bereits früher Nachmittag ist.
Vor zwei oder drei Abteilungen habe ich entschieden, lieber den Ausgang zu suchen, statt weiter erfolglos nach der Personalabteilung zu fahnden.
Wenn ich so darüber nachdenke, war es ein Fehler gewesen, der Einladung Folge zu leisten. Die Verwaltung ist nicht mit gewöhnlichen Firmen vergleichbar.
Man bewirbt sich nicht bei ihr, man wird angesprochen und ausgewählt. Das weiß jeder. Aber wenn ich es mir recht überlege, dann kenne ich niemanden, der schon einmal eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten hat. Nicht mal jemanden, der jemanden kennt.
Zu dem latenten Hungergefühl gesellt sich allmählich auch Durst.
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