Gras und Klee
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Gras und Klee hier unter meinen nackten Füßen vermitteln mir ein Gefühl des Glücks.Was für ein perfektes Klischee:
Glück-
vierblättrige Kleeblätter- rosa Schweinchen mit Federflügeln. Okay,
letzteres klingt wirklich nach seltsamen Hirngespinsten, aber Glück gibt
es hier. An dem Ort, der wohl auch nur aus vielen mit einander
verwobenen Fäden meiner Fantasie entspringt. Hier bin ich geliebt und
willkommen. Hier gibt es Glück. Der einzige Ort für mich, an dem ich
wirklich leben kann.
In
der Welt ohne dieses Gefühl nennen sie mich eine Psychopathin. Sie
sagen ich könne nicht fühlen, sie sagen ich hätte ein Herz aus Stein und
eine Seele aus Eis. Das macht mich traurig und mit der Trauer kommt
meist auch die Wut. Ich will nicht ausgegrenzt werden, ich will nicht,
dass sie mit dem Finger auf mich zeigen, ich will, dass sie schweigen!
Wut macht blind, doch was sie mir vorwerfen habe ich niemals getan. Ich
könnte es gar nicht, oder doch?
Der Ort des Glücks verblasst langsam. Ich schlage die Augen auf.
Grau.
Die
Decke meiner Zelle. Ich setze mich auf meiner Metallpritsche auf und
die schwere Eisentür gerät in mein Blickfeld. Sie haben Angst. Angst vor
mir. Ich habe nichts getan, doch sie fürchten mich. Mein Essen bringen
sie mir wenn ich schlafe und ich sehe ihre Blicke, wenn sie durch den
winzigen Spalt hinter den Gitterstäben schauen.
Ich sehne mich in den Schlaf zurück, denn dort werde ich akzeptiert, dort hegen sie keinen Argwohn gegen mich.
Das
große gepanzerte Tor öffnet sich quietschend. Ich springe auf. Zwei
Männer packen mich, ich lasse mich mit schleifen. Wir verlassen den
kleinen Raum. Die Männer zerren mich durch eine Tür aus Panzerglas, die
aus dem Flur mit meiner Zelle hinaus führt. Auf der Tür steht ein mit
roten Buchstaben geschriebenes Wort. Ich kann es zwar nicht lesen, aber
ich kann mir denken was dort steht. Mir wird schlecht als ich begreife
wohin wir gehen. Ich wusste, dass es passiert aber trotzdem ist es ein
Schock. Warum jetzt und warum ich? Ich finde mich damit ab und Senke den
Kopf ohne eine Antwort auf meine Fragen zu bekommen. Mir ist es egal
was sie mit mir machen, ich werde sie nicht anflehen.
Mit jedem Schritt befreit sich etwas aus meinem Herzen…
Mehr und mehr frisst es sich durch…
Gedanken, Gedanken. Erkenntnis?
Nein, Verlangen!
Nach Tod!
Das
Monster war in meiner Psyche vergraben, doch es kommt hervor. Sie sehen
mein Grinsen nicht. Ich werde durch viele, von milchigem Neonlicht
erleuchtete Gänge geführt. Die Männer schwitzen und ich kann ihre Angst
förmlich riechen. Warum fürchten sie sich vor mir obwohl eigentlich ich
vor Angst vor dem bevorstehenden zittern müsste? Einer der Muskelpakete
löst sich von mir und schaut mich prüfend an. Da treffen sich unsere
Blicke und meine grünen Augen bohren sich in seine blauen. Seine
Pupillen weiten sich und alles Blut weicht aus seinen kräftigen
Gesichtszügen. Er sieht mich, was ich wirklich bin und ich sehe mich und
was ich getan habe. Ich starre schnell auf den Boden. Etwas zerreißt in
mir. Wieder. Ich hatte alles verdrängt.
Der Mann fängt sich wieder, wischt sich mit einem seiner
dunkelblauen Ärmel den Schweiß von der Stirn und öffnet die Metalltür
vor der wir stehen. Ich werde durch helles Sonnenlicht geblendet und
sehe zum ersten mal seit langer Zeit wieder den Himmel. Ich werde in die
Mitte des sandigen Platzes gebracht, der sich vor mir ausbreitet und
der an vier Seiten durch hohe Mauern von der Außenwelt abgeschirmt ist.
Vor mir befinden sich drei weitere Personen die alle unter ihren dunklen
Hemden -vermutlich schussichere- Westen tragen und die ich wegen ihrer
Helme nicht erkenne. Ich fühle nichts, außer Leere. Das ändert sich auch
nicht, als ich meinen orangenen Anzug mustere für den ich an und für
sich schon eine gewisse Abscheu entwickelt hatte. Ich grinse noch immer
irre. Ein Klacken reißt mich aus meinen Gedanken. Eine der Personen hat
gerade ihre Waffe geladen und zielt nun auf mich. Ich bemerke auch, dass
ich Handschellen trage und es kein Entkommen gibt. Ich senke den Blick
auf meine staubigen Füße und mache mich auf die erste Kugel gefasst. Wie
auf Kommando ertönt ein ohrenbetäubender Knall und darauf folgend ein
Schmerz in der linken Brust.
Blut, überall.
Ich sinke auf die Knie,
schaue ihnen trotzig grinsend entgegen.
Noch ein Knall.
Schmerz.
Wut.
Nichts.
Doch dann:
Gras und Klee.
Aber damit kommt eine andere Befriedigung als sonst.
Denn ich weiß nun, dass ich es war.
Sie hatten Recht!
Ich habe alle getötet.
Und dieser Gedanke ist besser, als es das Glück jemals war.
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