Lange

Halloween-Schreibwettbewerb

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Hier werden alle Einreichungen für den gesammelt. Bitte postet eure Pastas durch Überschriften getrennt untereinander und setzt unbedingt eure unter den Beitrag. Alle Infos zu Regeln und Abläufen findet ihr .

Alle Teilnehmer haben ihre Beiträge eingereicht und jetzt liegt es an EUCH, zu entscheiden, welche Halloween-Creepypasta den Wettbewerb gewinnen soll! Stimmt bis Halloween, also den 31. Oktober 2013 für euren Favoriten ab! Um 18:00 wird das Wahllokal geschlossen und der Gewinner steht fest. Viel Spaß beim Gruseln!

Welche Pasta soll gewinnen?
Süßes
Ein Date zu Halloween
Die Mangels sind zurück
Süßes oder Totes?
Ein Mädchen in der Dunkelheit
Sweet 18
Die Reihenfolge des Todes

Süßes

Es ist nicht so, dass ich die Nacht von Halloween hasse. Es ist nur so… dass ich Angst habe. Wie sie sich alle verkleiden. In grässlichen, spottenden Kostümen. Das Problem ist nur, dass meine Frau unbedingt möchte, dass ich den Kindern Süßigkeiten gebe. Meine Frau hatte vor ein paar Jahren einen Autounfall und ist seitdem körperlich behindert. Seitdem kümmere ich mich um sie und muss diese Sachen erledigen.

Es ist bereits halb neun als es das erste mal an unserer Tür klingelt. Zitternd bewege ich mich auf sie zu und drehe den Knauf mit verschwitzten Händen herum. ,,Süßes oder Saures!“, rufen mir sofort drei kleine Kinder entgegen. Ich setze mein freundlichstes Lächeln auf und lege jeweils ein paar Süßigkeiten in die Taschen der Hexe, des Zombie’s und des Geistes. ,,Dankesehr!“, rufen die Kinder und laufen wieder zur Straße. Sofort schließe ich die Tür.

Es klingelt wieder. ,,Muss ich das tun?“ Meine Frau antwortet nicht. Widerwillen stehe ich auf und öffne die Tür. Eine Mumie und ein Kopfloser stehen vor mir. Ich starre den Kopflosen an. Und fange an zu lachen. ,,Ich mag dein Kostüm“, sage ich und lege ein paar Lolli’s und Schokoriegel in die Taschen der Jungen. 

Lange Zeit passiert nichts mehr und ich laufe in die Küche, um mir und meiner Frau einen Tee zu machen. Läuft heute gar nicht mal so schlecht. Denke ich mir. Vielleicht bin ich ja dabei, meine Angst zu überwinden. Das Wasser kocht und ich gieße es über die Teebeutel in den beiden Tassen. Ein wunderbarer Duft strömt in meine Nase. Ich gehe zurück ins Wohnzimmer, wo ich die Tassen auf das Tischchen vor uns abstelle. ,,Lass das, ich mache schon.“ Ich nehme ihre Teetasse und platziere sie vor ihrem Mund, wo ich sie senke um den leckeren Tee in ihren Mund laufen zu lassen.

Es klingelt. ,,Bin gleich wieder da, Schatz.“ Schnell gehe ich zur Tür und öffne sie. ,,Süßes, sonst gibts Saures!“, rufen mir ein paar Kinder entgegen.  Natürlich bekommen sie wie alle etwas Süßes und ich sehe ihnen hinterher, wie sie wieder zur Straße laufen.

Ich schließe die Tür und gehe zurück ins Wohnzimmer.

Ich nehme den halbverwesten Kopf meiner Frau in meine Arme.

Und gebe ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Levias

Ein Date zu Halloween

Du bist die Sonne, die sich über mein Land empor hebt und mir zeigt, dass eine einzige die Dunkelheit vertreiben kann und meine Seele erhellt. Du bist der Stern, der sich an meinem ewigen Himmel erstreckt. Du bist nur eine einzige, doch deine Kraft kann keine andere überstrahlen. Du bist meine bessere Hälfte. Immer, wenn ich mit dir zusammen bin, erscheint selbst der dunkelste Wald in hellem Glanz. Ich weiß, wir können uns nur einmal im Jahr treffen, denn anders geht es nicht. Das macht mich traurig, aber selbst der schlimmste Ort würde mit dir zum Paradies werden.

Wir können uns nur einmal im Jahr treffen. Die Zeit davor und danach ist schrecklich. Ich vermisse dich, du bist mein Atemzug, ohne dich kann ich nicht leben. Doch sobald ich dir in deine wunderschönen Augen sehe, bist du mir ganz nah. Du bist wunderschön.

Ja, wir können uns nur einmal im Jahr treffen, denn dich darf keiner sehen. Das ist manchmal sehr schwer zu verstehen, und es ist manchmal auch sehr schwer, damit zu leben und damit um zu gehen. Doch du sagst mir, dass es nicht anders geht. Jedoch ein Blick in dein Gesicht, in deine Seele, und alles ist verflogen. Nur an Halloween sind wir vereint, es belastet mich fürchterlich.

Nur einmal im Jahr treffen wir uns. Doch wieso nur so selten? Wenn wir uns treffen, ist es doch wie immer. Früher hat es dich nie interessiert, alle sagten mir, dass wir perfekt wären, dass wir für alle Zeit zusammen gehören. Also?

Doch ich sage dir jedes Jahr,  du bist meine Sonne, auch wenn wir uns heimlich treffen müssen. Du sagst mir, dass es einen großen Unterschied gäbe, wenn wir uns des öfter treffen würden, doch… 

Auch dein Tod hat uns nicht getrennt.

Jacksully

Die Mangels sind zurück

Die Mangels sind zurück

Es war mal wieder 31. Oktober. Der ideale Zeitpunkt für einen gut geplanten Einbruch. Die Meißten sind genervt von dauernd klingelnden kleinen Kindern und verreisen oder gehen auf Partys.

Ideal also für Gelegenheitsgauner wie Peete und mich. Peete, gerade erst 15, hatte mich vor Jahren zu seinem Vorbild auserkoren. Naja, wir warteten jedenfalls auf Einbruch der Dunkelheit und hatten uns dementsprechend kostümiert.

Manchmal sind nämlich doch Leute dort. Oder irgendwelche Zeugen. Aber mit unseren albernen Verkleidungen war das kein weiteres Problem mehr. Sicher, die wenigsten Kinder kannten uns. Wir mieden sie geradezu, weil wir sie nicht leiden konnten. Aber als Tarnung waren die Plagen unbezahlbar.

Unser Plan sah vor, die alte Villa der Mangels auf den Kopf zu stellen. Diese fuhren nämlich jedes Halloween auf irgendeine Party weit fort von hier. Die unmittelbaren Nachbarn fuhren meißtens mit.

Als wir endlich ein offenes Fenster im ersten Stock fanden, erwies sich meine Passion fürs Klettern als äußerst hilfreich. Es dauerte nicht lange, da verschwand ich auch schon im Dunkel des offenen Fensters.

Ich befand mich in einem dunklen Korridor. Licht hätte mich verraten, deshalb dimmte ich meine Taschenlampe mit einem Geschirrtuch. Erwartungsgemäß hatten die Mangels nicht dekoriert, wozu auch.

Ich ging durch den langen Flur bis ich eine Tür fand. Diese war dummerweise verschlossen. Und im Schlossknacken, war ich kein Profi wie Peete. Also ging ich in die andere Richtung, wo eine verwinkelte Treppe nach unten führte.

Ich vernahm ein lautes, aufdringliches Stampfen vom unteren Stockwerk. So ein bisschen ging mir dann doch die Muffe. Vorallem, weil niemand sonst in diesem Haus sein sollte. Ich dimmte das Licht ein wenig mehr, vermittels eines weiteren Geschirrtuches und schlich die Treppe hinab.

Der Schein meiner Taschenlampe geleitete mich sicher hinab, flackerte kurz und lies mich im Dunkel allein zurück. „Was soll’s“, dachte ich mir, „Die Haustür dürfte hier irgendwo sein.“

Ich schlich im Dunkel die Wände nach Türen ab.

Es dauerte nicht lange, da fand ich auch schon die Badezimmertür. Ein heller Lichtstrahl kam durchs Fenster, und ermöglichte es mir, die Batterien meiner Taschenlampe zu wechseln.

Mit der Taschenlampe fand ich drei weitere Türen, eine führte in die Garage, eine ins Schlafzimmer, eine ins Wohnzimmer und die Letzte zu einer weiteren Treppe. Von unten war wieder dieses Stampfen zu hören. Ich beschloss trotzdem runter zu gehen, vielleicht war es ja die Waschmaschine.

Die Treppe knarzte unter meinem Gewicht und ich hatte kurz Muffe runterzufallen, dann aber war ich ohne Zwischenfall unten. Das Stampfen kam nicht näher, wahrscheinlich wirklich eine Waschmaschine.

Ich ging dem Geräusch entgegen. Ein Ohrensessel stand dort und hüpfte auf und ab. Er trug eine goldene Krone besetzt mit Edelsteinen auf der Sitzfläche. Die Krone lockte mich und da sie sehr wertvoll aussah, kam ich näher. Mit jedem Schritt wurde die Krone prunkvoller. Und als ich sie greifen konnte, setzte ich sie mir wie selbstverständlich auf den Kopf.

Von Sekunde zu Sekunde wurde sie schwerer und es gelang mir nicht, sie abzuziehen. Verzweiflung wich der Freude über diesen Fund. Ich befürchtete schon, dass meine Ohren abfallen würden, als die Krone verschwand.

Jeglicher Druck fiel von mir ab. Neben dem Ohrensessel lag ein Schwert. Es war weiß, weiß wie meine Knochen, die nun zu Tage traten. Ich hob es auf.

Rechts von mir war ein Spiegel. Ich erschrak fürchterlich, als ich hinein sah.

Ein blankes Gerippe schaute mich aus leeren Höhlen an.

Ich vernahm das Quietschen von Autoreifen. Ein letzter Gedanke ging mir durch den Kopf bevor ich ihn mit dem Schwert abschlug: Die Mangels sind zurück.

Süßes oder Totes?

Du willst meine Geschichte wissen? Wissen, was passiert ist? 

Meine Geschichte ist nicht wundervoll oder glücklich. Nein, ganz bestimmt nicht. Meine Geschichte ist eher… grausam. Doch es ist und bleibt deine Entscheidung, ob du weiterlesen möchtest. 

Es ist Halloween, also freue dich darauf, was du jetzt liest. Außer du hast einen schwachen Magen. Dann unterlasse es lieber.

Nun denn. Meine Geschichte lässt sich gut mit einem Satz zusammenfassen. Süßes oder Totes?

Es begann alles mit meinem jetzigen Ex-Freund. Philipp. Er trägt die Schuld für diese Misere. Er kam mich am Abend vor Halloween abholen und versprach, auf mich Acht zu geben, wie auf sein Leben. Doch das entsprach nicht der Wahrheit. Wir fuhren zu ihm nach Hause. Seine Eltern waren auf Geschäftsreise, was bedeutet, wir waren alleine. Der Tag ging sehr schnell vorbei und wir bereiteten noch alles für die Party vor. Doch, am Hauptabend geriet alles etwas außer Kontrolle. 

Das Haus füllte sich und die Musik war so laut, dass man sich gegenseitig anschreien musste, um sich zu unterhalten. Irgendwann stoppte die Musik und Philipp stand am oberen Fußende der Treppe. „Lasst den Horror beginnen.“, sagte er lediglich. Jeder schien involviert zu sein. Jeder, außer mir. Philipp war weg und Nebel fiel hinunter und ging die Treppe hinab. Ich – als Zombie verkleidet – rannte die Treppe hinauf und stand vor einer Nebelwand. Als ich durch sie hindurch ging, hörte ich Horrorfilmmusik. Erst leise. Doch dann steigerte es sich immer mehr ins Laute und es wurde immer schneller. Mein Herzschlag passte sich an und ich wurde nervös. Ich konnte nichts sehen. Nur diese weiße Wand.

Und dann schrie jemand. Es war ein hoher Schrei und ich zuckte zusammen. Ich hatte solche Angst.

Ein Knall. Erneut ein Schrei. 

Wieder Knalle und Schreie. Ich rannte zurück und begann, wieder etwas zu sehen. Die Haustür stand offen und der Nebel verzog sich durch die Tür hinaus in die stockfinstere Nacht. 

Und dann sah ich den Grund, weswegen alle geschrien hatten.

Hier war eine Leiche. Ein kleines Kind lag auf dem Rücken und auf einem Tisch. Der Bauch wurde brutal aufgeschlitzt und die Eingeweide sind hinaus gezerrt worden. Sie liegen noch halb in dem Kind und alles um dieses Kind herum war rot. Blutrot und dekoriert. Dekoriert mit Süßigkeiten. 

Doch die Knälle. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass keiner redete oder Ähnliches. Es herrschte eine Totenstille. Ich drehte mich um und sah ein einziges Blutbad. Ich erbrach mich. Überall war Blut und kein einziger Überlebender. Zumindest dachte ich das. Ich ging rückwärts. Geschockt von dem Anblick, der sich mir bot. Bis ich gegen etwas stieß. „Süßes oder Totes?“, vernahm ich Philipps Stimme. Ich schrie. Ich konnte nicht anders. Er legte mir die Hand vor den Mund. Ich schmeckte Blut, denn seine ganze Hand war voll davon. Das war das letzte, was meine Lippen benetzte, denn dann schoss er. 

()Alina-Sophia

Ein Mädchen in der Dunkelheit

Ich traf sie an Halloween. Ich war mit sieben meiner Freunde losgegangen um mich von anderen Leuten mit Süßigkeiten beschenken zu lassen und ich war gerade auf dem Nachhause-Weg als plötzlich alles um mich herum schwarz wurde…  

Stille…  

Endlose Dunkelheit…  

Vor mir flammten in einiger Entfernung Lichter auf, bei näherem Hinsehen bemerkte ich, dass es Kürbislaternen waren. Ich trat näher um mir die Sache genauer anzusehen.    

Es waren genau sieben Kürbisse in einem perfekten Kreis angeordet, alle zur Mitte blickend. Was war hier los? Wie bin ich hier hergekommen? Und wofür waren diese Kürbisse? Ich hatte keine Zeit mehr für weitere Fragen, denn in diesem Moment hörte ich in der Dunkelheit das Kichern eines Mädchens. „Wer ist da?“ fragte ich. Wieder nur ein Kichern. Plötzlich bemerkte ich, dass einer der Kürbisse erlosch. Blut strömte aus Augen und Mund und bedeckte den Boden. So langsam bekam ich richtig Angst. „Was soll das? Was willst du von mir? Zeig dich!“                      

Ein Mädchen trat aus dem Schatten, mit dem besten Halloween Kostüm, das ich je in meinem Leben gesehen hatte. Lange, fettige, schwarze Haare reichten ihr bis zu den Hüften. Ein weißes, blutbeflecktes Kleid umhüllte ihren Körper und ihre Haut hatte die hatte Farbe von Asche. Doch das Schrecklichste an ihr war ihr Gesicht: Ihre Augen duchbohrten mich, als könnte sie meine geheimsten Gefühle sehen, als wäre sie allwissend. Und ihr Mund: Ihre blauschwarzen Lippen waren zu einem so breitem Grinsen verzogen, dass man alle ihre verfaulten Zähne sehen konnte. Wenn das Blut auf ihrem Kleid nicht wäre, sähe sie aus wie auf einem alten schwarz-weiß Foto. Doch es war da. Es war überall. Das Mädchen war blutüberströmt. Das Kleid war auf der linken Brust vollkommen zerfetzt, ein Loch erstreckte sich durch ihre Rippen bis zu dem pochendem Muskel ihres Herzens. Ich wich zurück. 

 Weitere Kürbisse erloschen. Das Blut floss in Strömen. Ich stand mittlerweile in einem See aus Blut. Dann rief ich noch einmal: „Was willst du von mir? “ Dieses Mal antwortete sie… „Süßes oder es gibt saures! Du willst wissen was ich will? Du würdest es nicht wollen wenn du es wüsstest. Ich will Süßigkeiten! Ich will dein Glück. Niemand hat MIR jemals Süßes gegeben, also gebe ich dir… Na was wohl, saures!“  Panik überkam mich. Ich war mir sicher, dass ich jetzt sterben würde. „Nana, keine Angst,“ sagte sie „Die wird dir jetzt auch nicht mehr helfen!“ Sie kicherte wieder. „Siehst du diese Kübisse? Ja? Wirklich? Ganz sicher? Sie stehen für die, die du am meisten liebst: Eltern und Freunde. Jedes Mal wenn einer davon erlischt, na? na? Weißt du’s?“ Der vorletzte Kürbis erlosch, und dieses Mal wusste ich, was es bedeutete. „Warum?“ Das Mädchen kicherte wieder und antwortete: „Wenn ich nichts süßes haben kann, sollen alle anderen auf der Welt auch nur saures bekommen und daran verrecken.“ Sie trat noch einen Schritt vor und zertrat den letzten Kürbis, der zum Schädel meiner Mutter geworden war. 

Dann lief sie auf mich zu…  

   

Sweet 18

Der 31.Oktober 2013. Halloween und zugleich mein 18. Geburtstag.

Geweckt wurde ich an diesem Tag um ca. 9:15 Uhr durch den ohrenbetäubenden Klingelton meines Handys. Ich streckte mich, griff nach meinem Smartphone und starrte auf den grellen Display. Es war Rachel, meine Freundin.

Nachdem ich etliche Anrufe von Familie und Freunden bekommen hatte, entschied ich mich ein bisschen raus zu gehen. Für diese Jahreszeit herrschte tolles Wetter und die Sonne war warm und so weich auf der Haut.

Ich lief zu dem Kiosk von meinem Vater, der gerade dabei war eine Lieferung anzunehmen. Es waren Kisten mit Erfrischungsgetränken. Ich trat ein, nahm mir eine Flasche Cola und betrachtete die Zeitung, die mein Dad wohl noch vor kurzem hinter der Kasse gelesen hatte.

Spendenmarathon, Sportergebnisse, ein Mann, dem eine seltene Therapie das Leben gerettet hatte und ein Mädchen, dass vergewaltigt und umgebracht wurde. Halt, woher kam das Mädchen?! Aus unserem Ort?! Das Gesicht kam mir bekannt vor. Laut des Fotos musste sie ungefähr in meinem Alter sein. Ich blätterte auf Seite 3, wo der Bericht in voller Länge zu lesen war. Dort stand in flüchtigen Sätzen, dass Nachbarn spät am Abend laute Schreie gehört hatten und natürlich sofort die Polizei alarmierten. Als endlich ein Streifenwagen eintraf, war es zu spät. Die Tür stand offen und das Mädchen lag blutverschmiert in der Badewanne…

Ich legte die Zeitung bei Seite. Dad gab mir Geld und ich traf mich mit Tony. Er sagte, ich müsse mich für heute Abend verkleiden, da er eine Überraschung hätte.

Ich zog also einen schwarzen Mantel und eine Totenschädelmaske über und hetzte mit Tony mitten durch die Stadt bis wir an einem verlassenen Kino standen. Damals war ich oft in dieses Kino gegangen, vor 2 Jahren wurde es geschlossen und konnte für Privatveranstaltungen gebucht werden. Es sah schon ziemlich beängstigend aus.

Als wir hinein gingen, sah ich überall um mich herum maskierte Menschen. Dann hörte ich Getuschel. “Ist er das?”

Ich zog meine Maske ab und wartete auf die Reaktion der Gestalten. Laute Musik drang auf einmal in mein Ohr und die Maskierten kamen alle auf mich zu um mir persönlich zu gratulieren. Es waren meine Freunde. Rachel zog ihre Maske ab und küsste mich zärtlich. Als nächstes bekam ich eine Umarmung von einer weiteren weiblichen Person. Mir wollte einfach nicht einfallen wer sie war. Sie hatte eine gute Figur und musste etwas kleiner als 1,80m sein. Ich versuchte unter ihre weiße Maske, die aussah wie das Gesicht einer Frau, zu schauen, doch es war nicht gerade hell in dem Kinosaal und ich hielt es nicht für allzu wichtig. Im Gegenteil, dieses Unbekannte machte sie interessant und ich nahm mir vor im Laufe des Abends- aus eigener Kraft- herauszufinden, wer sie war.

Es wurde getanzt, geredet, getrunken und der ein oder andere Junge ging mit dem ein oder anderem Mädchen in eine andere Ecke des großen Gebäudes.

Rachel kam auf mich zu und verabschiedete sich. Sie hatte noch etwas zu erledigen und wollte später wieder kommen. Der Abend war schließlich noch lang.

Ich schreckte auf als die Musik blitzartig stoppte. “So Jungs, schnappt euch ein Mädel und ab auf die Tanzfläche. Es wird jetzt romantisch!”, hallte es aus den Boxen.

Da Rachel nicht mehr da war, guckte ich mich um und erblickte das mysteriöse Mädchen. Ich ging auf sie zu und reichte ihr meine Hand. Sie legte ihre Hand, die in einem Handschuh verpackt war, in meine. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie kein bisschen Haut zeigte. Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und schmiegte sich fest an mich. Sie war leicht, sehr leicht und sah so gut aus obwohl ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. Sie sagte nichts, ich aber auch nicht. Das Lied war viel zu schnell zu Ende und ich musste mir eingestehen, dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte.

Sie hatte es plötzlich ziemlich eilig die Halle zu verlassen. Ich konnte sie nicht so einfach gehen lassen. Ich wollte erst wissen, wer sie war.

Als sie merkte, dass ich ihr folgte, fing sie an schneller zu laufen. Ich tat das auch und sie rannte. Dabei war sie so leicht und machte keine Geräusche. Sie war ziemlich schnell, aber ich war schneller.

Wir liefen unter Laternen, die uns die Sicht ermöglichten, da es schon sehr dunkel war. Irgendwann, ich weiß nicht in welcher Straße wir uns befanden, holte ich sie ein. Ich hielt sich fest und sie drehte sich um, wehrte sich aber nicht und machte auch keine Anstalten zu flüchten. “Wer bist du?”

Sie starrte mich an, zumindest glaubte ich das, ich konnte ihre Augen nicht sehen. Sie sagte nichts und obwohl es still war, hörte man nicht mal den Atem unter ihrer Maske.

Ich überlegte kurz und dachte daran ihr die Maske einfach vom Gesicht zu ziehen. Ich forderte sie auf die Maske abzunehmen. Sie reagierte nicht auf meine Worte.

Ich hatte genug und riss ihr ruckartig die Maske herunter, dabei wehrte sie sich heftig. Der Anblick machte mich sprachlos und mir wurde schlecht. Unter der Maske versteckte sich nichts. Ihre Kapuze fiel nach hinten und ich sah, dass sie von innen hohl war. Sie fing an zu kreischen, sie schrie so laut, dass ich zu Boden ging und anfing zu weinen, sie kreischte und brüllte, es klang keineswegs menschlich. Ich übergab mich. Plötzlich überkam es mich. Ich dachte an das kreischende Mädchen, dass ermordet wurde. Ich wollte sie nicht umbringen, dieses Kreischen macht mich wahnsinnig.

Sie hörte auf zu schreien und rannte davon. Auf dem Boden liegend sah ich sie rennen, ohne Kopf, ohne einen Körper.

Die Reihenfolge des Todes

Niemand wollte mir glauben. Sie haben mich für verrückt erklärt. Sie dachten ich wäre eine geisteskranke Mörderin, doch das was ich erlebte und sah…war echt.

Wollt ihr sie erfahren? Meine Geschichte?

…..

Nun, es war der 31. Oktober. Halloween.

Wie immer zogen Clarissa und ich um die Häuser. Doch dieses Mal war etwas anders.

Ich war nervös. Fühlte mich verfolgt und in meinem Kopf hörte ich verzerrte Stimmen. Von Mal zu Mal wurden sie deutlicher, doch ich verstand sie immer noch nicht. Mein Herz pochte und ich blickte immer wieder über meine Schultern. Ich meinte, eine Gestalt erkannt zu haben, die mich verfolgte und immer wenn ich zurück sah, sich hinter einen Baum versteckte.

„Was ist denn heute mit dir los? Du bist die ganze Zeit so komisch drauf?“, fragend blickte mich die Rothaarige an.

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und versuchte mich zu beruhigen.

„Nichts“, log ich:

„Ich will einfach nur nach Hause“.

Leicht verwirrt nickte Clarissa und fing an, über irgendetwas, zu reden. Ich hörte ihr nur halbherzig zu, denn die Stimmen in meinem Kopf wurden lauter und lauter.

Hören. Leiden. Verschwinden. Schmerz. Tod. Ihr werdet STERBEN!

Ich schrie auf. Jetzt verstand ich alles und dieses letzte Wort. Es war so schrill, dass es schon schmerzhaft wirkte. Mein Herz raste und ich war kurz davor in Tränen auszubrechen.

Wieso passierte das mir? Ich wollte nicht mehr.  Ich wollte von diesem schrecklichen Alptraum aufwachen.

Hilfe. So helft doch. Sie kommen und sie werden euch kriegen. Lauf! Lauf so schnell du kannst. Renne um dein Leben. Achtung! Sie sind hinter dir. Dreh dich nicht um, blicke nach vorne und renn!

Ich schüttelte den Kopf und schrie. Ich fiel auf die Knie und Tränen bahnten sich ihren Weg nach unten.

„Hört auf! Aufhören! Ich will nicht mehr!“.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. So erschrocken darüber schrie ich nur noch mehr und schlug die Hand weg. Schnell krabbelte ich ein wenig weg.

„Ich bins Clarissa. Ganz ruhig, beruhig dich!“

Ich schüttelte den Kopf, kniff so fest ich konnte meine Augen zusammen und wiegte vor und zurück. Das ging eine Zeit lang. Weiter hinter mir konnte ich ein tiefes boshaftes Lachen vernehmen. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, traute mich jedoch nicht nach hinten zu blicken.

„Clarissa?“, rief ich fragend, als ich sie nicht erblickte. Suchend blickte ich mich um und als ich es wagte nach hinten zu blicken, sah ich wieder dieses etwas. Diesmal konnte ich es deutlicher erkennen.

Es war in einen zerfetzten, schwarzen Mantel gehüllt und hatte rote Augen. Doch das war es nicht, was mir am meisten Angst bereitet. Es war der aufgerissene Mund. Die Zähne waren dicht aneinander und so spitz, wie die eines Haies. Die Zunge hing aus dem Mund heraus und ich konnte erkennen, dass sie zweigeteilt war, als hätte man mit einem Messer reingeschnitten.

Wieder schluckte ich und sah wie es näher kam.

Die Stimmen in meinem Kopf ertönten wieder. Zuerst die erste, und dann die zweite.

Ich schluchzte, schrie und dann rannte ich. Ich rannte so schnell, wie ich nur konnte, um endlich nach Hause zu gelangen. Das schlimmste an der ganzen Sache war, dass ich durch den Wald musste.

Während dem Rennen, blickte ich nach hinten und konnte diese Gestalt mit ihrem blutigen Grinsen erkennen. Als ich wieder nach vorne blickte und mich etwas anstoß, konnte ich nicht mehr.

Ich schrie mir die ganze Seele aus dem Leib. Vor mir hang sie. Clarissa. Sie baumelte mit einem Seil um ihren Hals, an dem Baum und war blutüberströmt. Ihr Bauch war aufgeschnitten und ihr Gesicht total entstellt. Ihr Unterkiefer war versetzt. Auch fehlte ihr ein Fuß, weshalb ein Knochen heraustrat.

Plötzlich packten mich zwei Arme von hinten und hielten mich fest. Ich schrie einfach nur und schrie.

Ein Jahr war nun vergangen, seit dem was passiert war. Sie haben mich in eine Psychatrie gesteckt. In die geschlossene so zu sagen. Damals hielt mich ein Polizist fest, doch in meinem Kopf hörte ich noch eine Stimme, die mir sagte:

Du hast verloren. Es wird dich kriegen

Es war wieder Halloween und total verstörte saß ich in meinem Zimmer und wiegte mich vor und zurück. Es war 23Uhr und leise hörte ich meine Tür quietschen. Sie ging auf und ich konnte ein Kopf erkennen, der mich noch schneller vor und zurück wiegen ließ.

Es war gekommen. Es war gekommen, um mich zu töten. Ich sah hoch und als es vor mir stand, schrie ich und schrie. Es rammte mir seine Zähne in die Schulter und Blut quoll aus meiner Wunde heraus. Die erste Stimme war meine persönliche Reihenfolge:

Ich hab sie gehört.

Ich hab gelitten.

Meine beste Freundin ist verschwunden.

Ich habe unendliche Schmerzen, und jetzt…jetzt werde ich sterben.

Ich spürte wie es mir meine Kiefer verrenkte und mein Ohr abbiss. Ich schlug um mich, schrie, tritt, doch vergebens.

Die Gestalt ließ von mir ab, nur um mir in den Kopf zu beißen. Ich schrie. Es war mein letzter Schrei.

Das letzte was ich verstand war:

Happy Halloween

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